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Ernst Georg Pringsheim 26 Oktober 1881 in Breslau 26 Dezember 1970 in Hannover war ein deutscher Naturwissenschaftler und Pflanzenphysiologe und Professor fur Biochemie und Botanik in Berlin Prag und Cambridge und Gottingen Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet E G Pringsh Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenErnst Pringsheim entstammte der deutsch judischen Kaufmannsfamilie Pringsheim aus Schlesien Er war der Sohn von Hugo Pringsheim 1845 1915 und Hedwig Johanna Heymann 1856 1938 Seine Bruder waren Hans und Fritz Pringsheim Er heiratete in Leipzig am 18 Marz 1907 Lily Chun 1887 1954 die Tochter des Professors Carl Chun Die Ehe aus der funf Kinder stammen wurde 1921 geschieden In zweiter Ehe heiratete Pringsheim am 16 Juli 1929 in Prag die Apothekerin Olga Zimmermann 1902 1992 Ernst Pringsheim besuchte das Realgymnasium in Breslau bis zum Abitur 1902 Anschliessend studierte er an den Universitaten in Munchen Breslau und 1904 bis 1906 in Leipzig Naturwissenschaften vor allem Botanik Zoologie und Chemie Durch seinen Doktorvater Wilhelm Pfeffer wurde er zu physiologischen Studien angeregt 1905 promovierte Pringsheim in Leipzig 1906 wurde Pringsheim Assistent am Pflanzenphysiologischen Institut in Breslau wechselte jedoch noch im selben Jahr in gleicher Stellung an das Botanische Institut der Universitat Halle 1909 habilitierte er sich hier fur Botanik und veroffentlichte 1912 eine vielbeachtete Monografie uber die Reizbewegungen der Pflanzen Bei Beginn des Ersten Weltkriegs nahm Ernst Pringsheim in Halle eine Tatigkeit im Hygienischen Institut an ab Februar 1916 arbeitete er im Hygienischen Institut der Universitat Greifswald Im September 1916 wurde er dort entlassen Sofort zum Militardienst eingezogen war er in den folgenden Jahren Sanitatssoldat spater als Bakteriologe beim beratenden Hygieniker der 5 Armee Unmittelbar nach seiner Ruckkehr vertrat er den planmassigen Extraordinarius von 1920 bis 1923 war er ausserordentlicher Professor der Universitat Berlin 1923 erhielt Ernst Pringsheim ein besoldetes Extraordinariat an der deutschen Universitat Prag 1924 wurde er dort zum ordentlichen Professor und Direktor des Pflanzenphysiologischen Instituts berufen In Prag beschaftigte er sich vor allem wie sein Vorfahr Nathanael Pringsheim 1823 1894 mit der Zuchtung von Algen und wurde gemeinsam mit Victor Czurda und Felix Mainx zum Pionier seines Fachs Er hatte zwischenzeitlich auch die tschechische Staatsburgerschaft angenommen Im Jahr 1932 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewahlt Im Dezember 1932 erhielt Pringsheim einen Ruf des Preussischen Kultusministeriums auf einen Lehrstuhl fur Botanik an der Goethe Universitat in Frankfurt Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung kam es aber nicht mehr zu seiner Bestallung Zwar wird er im Vorlesungsverzeichnis fur das Sommersemester 1933 noch als ordentlicher Professor aufgefuhrt 1 doch tatsachlich durfte er aus sogenannten rassischen Grunden seinen Dienst in Frankfurt nicht antreten 2 Uber das was auf diesen verhinderten Ruf folgt druckt sich Pringsheim in seiner autobiographischen Skizze recht vage aus Er konnte aber offenbar auf seine Prager Stelle zuruckkehren So musste ich zufrieden sein weiter in Prag zu leben wo wir noch funf Jahre einige Sicherheit genossen bis ich vor Weihnachten 1938 von den tschechischen Behorden bevor noch die Deutschen einmarschiert waren meines Lehrstuhls beraubt wurde um einem Nazi Nachfolger Platz zu machen Ich ging mit Frau und Kind auf Urlaub nach England Man sagte mir die Weiterzahlung des Gehaltes zu die ich aber nicht bekommen habe ebensowenig die Pension fur die ich 18 Jahre lang eingezahlt hatte 3 Nach der Emigration fand Pringsheim 1939 eine Anstellung als Kurator des Culture Centre of Algae and Protozoa in Cambridge heute mit Sitz in Oban in Grossbritannien 1951 emeritiert forschte Ernst Pringsheim bis 1953 in den Strangeway Laboratories in Cambridge weiter 1953 kehrte er als Honorarprofessor der Universitat Gottingen nach Deutschland zuruck baute auch dort die Algensammlung der Universitat Gottingen auf und veroffentlichte weiterhin Schriften zur Physiologie der Algen 1962 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen gewahlt 4 Literatur BearbeitenEkkehard Hoxtermann Pringsheim Ernst Georg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 727 f Digitalisat Dieter Mollenhauer The protistologist Ernst Georg Pringsheim and his four lives in Protist 154 2003 S 157 171 Dieter Mollenhauer Historical aspects of culturing microalgae in Central Europe and the impact of Ernst Georg Pringsheim a pioneer in algae culture collections in Nova Hedwigia ISSN 0029 5035 Vol 79 Nr 1 2004 S 1 26 Kurzfassung Ernst Georg Pringsheim Eine autobiographische Skizze In Medizinhistorisches Journal Bd 5 H 2 1970 S 125 137 Renate Heuer Siegbert Wolf Hrsg Die Juden der Frankfurter Universitat Campus Verlag Frankfurt New York 1997 ISBN 3 593 35502 7 S 298 300 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ernst Pringsheim junior im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Ernst Pringsheim junior beim IPNIEinzelnachweise Bearbeiten Verzeichnis der Vorlesungen Sommer Halbjahr 1933 und Personalverzeichnis S 14 pdf S 18 Renate Heuer Siegbert Wolf Hrsg Die Juden der Frankfurter Universitat Ernst Georg Pringsheim Eine autobiographische Skizze S 133 Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 193 Normdaten Person GND 116290641 lobid OGND AKS LCCN n87133938 VIAF 35204587 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pringsheim Ernst juniorALTERNATIVNAMEN Pringsheim Ernst GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher Naturwissenschaftler und PflanzenphysiologeGEBURTSDATUM 26 Oktober 1881GEBURTSORT Breslau NiederschlesienSTERBEDATUM 26 Dezember 1970STERBEORT Hannover Niedersachsen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Pringsheim junior amp oldid 236512555