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Dieser Artikel behandelt den SS Fuhrer Ernst Gerke zum Physiker siehe Ernst Gehrcke Ernst Friedrich Wilhelm Gerke 6 Mai 1909 in Stettin 7 November 1982 in Eckernforde 1 war ein deutscher Jurist Gestapobeamter und SS Fuhrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nach Kriegsende 3 Publikation 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGerke Sohn eines Verwaltungsbeamten wuchs aufgrund mehrerer Versetzungen seines Vaters u a in Schwerin Berlin und Kiel auf Seine Schullaufbahn schloss Gerke in Kiel mit dem Abitur ab und studierte danach Rechtswissenschaften an der Universitat Gottingen und der Universitat Kiel In Kiel promovierte Gerke 1932 zum Dr jur mit der Dissertation Schuldabanderungsvertrage und ihre Grenzen nach dem BGB Gerke trat zum 1 Marz 1932 der NSDAP Mitgliedsnummer 1 048 844 2 und im selben Jahr der SA bei Von der SA wechselte er spater zur SS Mitgliedsnummer 280 247 Nach dem Bestehen des zweiten juristischen Staatsexamens wurde er Polizeidezernent in Hildesheim 3 Ab 1936 leitete er die Staatspolizeistelle in Hildesheim ab 1937 in Elbing und ab November 1938 in Chemnitz Gerke absolvierte 1939 seinen dreimonatigen Militardienst bei der Wehrmacht und war nach Beginn des Zweiten Weltkrieges von September bis Dezember 1939 Verbindungsfuhrer der Einsatzgruppe IV zur Wehrmacht Von Ende 1939 bis Sommer 1942 war Gerke Leiter der Staatspolizeileitstelle Breslau 4 In dieser Funktion war er massgeblich an der Deportation von Breslauer Juden beteiligt 5 Ab Anfang September 1942 war Gerke Leiter der Gestapo in Prag und folgte in diesem Amt Hans Ulrich Geschke nach In dem Zuge dieser Versetzung wurde Gerke zum Oberregierungsrat und SS Obersturmbannfuhrer befordert Unter Gerke stiegen die Hinrichtungen in Prag stark an Er liess noch im Fruhjahr 1945 in der Kleinen Festung Theresienstadt Juden erschiessen und dort am 2 Mai 1945 uber 50 als besonders gefahrlich eingestufte Haftlinge hinrichten 6 Gerke wurde als Henker von Prag bezeichnet 4 Nach Kriegsende BearbeitenGerke konnte sich vor dem Einmarsch der Roten Armee aus Prag absetzen und wurde spater von den Amerikanern festgenommen Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft gab Gerke der unter Falschnamen lebte in Hamburg Privatunterricht fur Latein 7 Unter dem Pseudonym Emil Grabowski war Gerke ab 1948 bei der Hamburgischen Landesbank bei der Abteilung Wiederaufbau tatig Danach fungierte er ab 1957 unter seinem Echtnamen als Justiziar bei den Bodelschwinghschen Anstalten Bethel Ab 1965 war Gerke bei der Zusatzversorgungskasse der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Hannover in Detmold beschaftigt 4 Ab den 1960er Jahren wurden gegen Gerke mehrfach Verfahren eingeleitet wegen seiner Gestapotatigkeit in Breslau Zuletzt wurde 1979 ein Verfahren wegen Mord und Beihilfe zum Mord wegen der Judendeportationen eingestellt Gerke hatte ausgesagt dass er angenommen habe die Judendeportationen aus Breslau seien eine kriegsbedingte geordnete Internierung samtlicher Juden zum Arbeitseinsatz im sogenannten Ostland gewesen Auch Ermittlungen zu Gerkes Gestapoleitung in Prag fuhrten trotz belastenden Materials nicht zu einer Verurteilung obwohl die Tschechoslowakei mehrfach seine Auslieferung beantragte 8 Publikation BearbeitenSchuldabanderungsvertrage und ihre Grenzen nach dem BGB Hergeroder Verlag Schonger Holstein 1933 Literatur BearbeitenGeorg Bonisch Aus Langeweile getotet In Der Spiegel 25 Juni 2000 ISSN 2195 1349 spiegel de abgerufen am 7 September 2023 Mark H Gelber Jakob Hessing Robert Jutte Integration und Ausgrenzung Studien zur deutsch judischen Literatur und Kulturgeschichte von der Fruhen Neuzeit bis zur Gegenwart Festschrift fur Hans Otto Horch zum 65 Geburtstag Walter de Gruyter 2009 ISBN 978 3 484 62006 3 S 282 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Zweite Auflage Frankfurt am Main 2005 ISBN 978 3 596 16048 8 S 180 Jan Bjorn Potthast Das judische Zentralmuseum der SS in Prag Gegnerforschung und Volkermord im Nationalsozialismus Campus Verlag Munchen 2002 ISBN 3 593 37060 3 Kerstin Stockhecke Ernst Gerke vom Gestapochef in Prag zum Justiziar in den v Bodelschwinghschen Anstalten Bethel eine Skizze Munster 2003 Johannes Tuchel Zentrale des Terrors Prinz Albrecht Strasse 8 1987 S 120 Michael Wildt Generation des Unbedingten Das Fuhrungskorps des Reichssicherheitshauptamtes Hamburger Edition Hamburg 2002 ISBN 3 930908 75 1 Der Gestapo Chef Ernst Gerke seine Verbrechen und die bundesdeutsche Justiz Arbeitskreis fur die Verurteilung des Dr Gerke Bildungswerk fur Friedensarbeit Bielefeld 1981 Einzelnachweise Bearbeiten Sterberegister des Standesamtes Eckernforde Nr 350 1982 Bundesarchiv R 9361 I 54443 Jan Bjorn Potthast Das judische Zentralmuseum der SS in Prag Gegnerforschung und Volkermord im Nationalsozialismus Munchen 2002 S 304 a b c Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 180 Mark H Gelber Jakob Hessing Robert Jutte Integration und Ausgrenzung Studien zur deutsch judischen Literatur und Kulturgeschichte von der Fruhen Neuzeit bis zur Gegenwart Festschrift fur Hans Otto Horch zum 65 Geburtstag Walter de Gruyter 2009 ISBN 978 3 484 62006 3 S 282 Jan Bjorn Potthast Das judische Zentralmuseum der SS in Prag Gegnerforschung und Volkermord im Nationalsozialismus Munchen 2002 S 380 392 Georg Bonisch SS Verbrechen Aus Langeweile getotet In Der Spiegel Ausgabe 26 2000 26 Juni 2000 S 58 Jan Bjorn Potthast Das judische Zentralmuseum der SS in Prag Gegnerforschung und Volkermord im Nationalsozialismus Munchen 2002 S 391 f Normdaten Person GND 125513585 lobid OGND AKS VIAF 60047977 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gerke ErnstALTERNATIVNAMEN Gerke Ernst Friedrich WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Gestapo Mitarbeiter und SS FuhrerGEBURTSDATUM 6 Mai 1909GEBURTSORT StettinSTERBEDATUM 7 November 1982STERBEORT Eckernforde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Gerke amp oldid 237108532