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Ernst Martin Benedikt Pseudonyme Erich Major Ernst Martin und Ernst Marliss geboren 20 Mai 1882 in Wien Osterreich Ungarn gestorben 28 Dezember 1973 ebenda war ein osterreichischer Journalist Schriftsteller Lyriker Publizist Herausgeber und Maler judischer Abstammung Ernst Benedikt fotografiert von Ferdinand Schmutzer 1914 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr war der Sohn des Publizisten Moriz Benedikt 1849 1920 aus Kwassitz Mahren und dessen Frau Adele geb Krohn 1847 1935 aus Breslau Niederschlesien Benedikt studierte Rechtswissenschaften und arbeitete nach seiner Promotion zum Dr jur zunachst unter Pseudonym in der von seinem Vater gefuhrten Neuen Freien Presse Nach dem Tod des Vaters wurde er 1920 Eigentumer der Zeitung und war bis 1935 selbst Chefredakteur Doch er hatte ein schweres Erbe ubernommen Der Ruckgang der Auflage und die wirtschaftliche Not der 1930er Jahre zwangen ihn 1934 seine Anteile an die osterreichische Regierung zu verkaufen Schon zuvor hatte er im Jahr 1932 Anteile an ein Konsortium mit Stefan von Muller verkaufen mussen Fur die nun endgultig zum Regierungsblatt gewordene Neue Freie Presse gab es nach dem Anschluss Osterreichs 12 Marz 1938 kein Weiterleben mehr Adolf Hitler hatte sich seit seiner Wiener Zeit eine unversohnlich feindselige Haltung gegen das Judenblatt bewahrt und die Einstellung verlangt 1 Benedikt war nach der Reichspogromnacht von November 1938 bis April 1939 in Gestapo Haft Benedikt verliess im Mai 1939 sein Haus in der Himmelstrasse 55 in Dobling 19 Wiener Bezirk und floh mit seiner Familie zunachst nach England und im Juli 1939 weiter nach Schweden Sein Haus seine Kunstsammlung und seine rund 6 000 Bande umfassende Bibliothek wurden enteignet und uber die Vermogensverkehrsstelle zwangsveraussert 2 In Schweden lebte Benedikt mit Frau und Tochter Susanne in sehr bescheidenen von Geldnot geplagte Verhaltnissen Er wurde Vorstandsmitglied der UVS und Mitarbeiter verschiedener schwedischer Zeitungen und Zeitschriften doch konnte davon kaum leben Schon 1953 wurde er zwar eingeladen an seine Zeitung nach Wien zuruckzukehren doch erst im Jahr 1962 ging er tatsachlich wieder nach Osterreich Aufsehen errangen seine Interviews mit den grossen Politikern der Nachkriegszeit wie Jan Masaryk Stanley Baldwin und Herbert C Hoover Dennoch befasste sich 1936 der Satiriker und Presse Kritiker Karl Kraus der schon Benedikts Vater Moriz kritisiert hatte in einer Glosse unter dem Titel Die Rettung Sprachlehre mit Benedikts Schreibstil Der junge Springinsgeld kennt keinen Genitiv denn er ist nicht der Sohn des sondern von Moriz Benedikt Das ware noch richtig wie ja auch einer dieser grasslichen Leitartikel des Ernst Benedikt einer von Ernst Benedikt genannt werden kann da er ja von ihm verfasst ist Wer vermochte es ausser ihm Nun sitzt ihm aber das von von der Monarchie her noch so im Gemute dass er es immer verwenden muss Es geht ihm um das Schicksal von Deutschland aber auch um das Schicksal von Europa er glaubt an die Zukunft von Osterreich 3 Benedikt erhielt das Grosse Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich Er wurde am Grinzinger Friedhof bestattet 4 Benedikt war verheiratet mit Irma von Rosen 15 November 1879 15 Juli 1969 in Wien und hatte vier Tochter Gerda 20 Juni 1915 in Wien 4 Oktober 1970 in New York Frieda 9 November 1916 3 April 1953 in Neuilly bei Paris Frankreich die spater unter dem Namen Anna Sebastian schrieb Ilse 14 August in Wien 6 Juni 1969 in Wien und Susanne 13 September 1923 25 Dezember 2014 in Paris Sein Nachlass befindet sich im Literaturarchiv der Osterreichischen Nationalbibliothek Sein Enkel Ernst Strouhal ein Sohn seiner Tochter Ilse hat die Familiengeschichte basierend auf dem intensiven Briefwechsel innerhalb der Familie aufgeschrieben 5 Literatur BearbeitenErnst Strouhal Vier Schwestern Fernes Wien fremde Welt Wien 2022 ISBN 978 3 552 07312 8Benedikt Ernst In Lexikon deutsch judischer Autoren Band 2 Bend Bins Hrsg vom Archiv Bibliographia Judaica Saur Munchen 1993 ISBN 3 598 22682 9 S 16 21 Sepp Hiekisch Picard Redaktion Ernst Martin Benedikt 1882 1973 Katalog zur Ausstellung im Museum Bochum 1988 1989 Museum Bochum Bochum 1989 ISBN 3 8093 0130 2 mit Werkverzeichnis Michaela Lindinger Osterreicher Jude Emigrant Biographisches zum Journalisten Schriftsteller und Maler Ernst Benedikt 1882 1973 In Medien amp Zeit Band 7 1992 Heft 1 Seite 14 24 Artikel uber Ernst Benedikt in Die Presse vom 28 29 Juni 2008 S 43 Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Bd 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 50Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ernst Benedikt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ernst Benedikt im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Literatur von und uber Ernst Benedikt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Genealogische Daten Ernst Benedikt im Literaturarchiv der Osterreichischen Nationalbibliothek Bestand in den Katalogen der Osterreichischen Nationalbibliothek WienEinzelnachweise Bearbeiten Historie der Zeitung Sophie Lillie Was einmal war Handbuch der enteigneten Kunstsammlungen Wiens Seite 161 f Wien 2003 Die Rettung Glosse von Karl Kraus Abgerufen am 1 Februar 2022 Ernst Benedikt in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien at Ernst Strouhal Vier Schwestern Fernes Wien fremde Welt Zsolnay Wien 2022 ISBN 978 3 552 07312 8 S 7 Normdaten Person GND 118851039 lobid OGND AKS VIAF 13104982 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Benedikt ErnstALTERNATIVNAMEN Benedikt Ernst Martin vollstandiger Name Major Erich Pseudonym Martin Ernst Pseudonym Marliss Ernst Pseudonym KURZBESCHREIBUNG osterreichischer Publizist und SchriftstellerGEBURTSDATUM 20 Mai 1882GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 28 Dezember 1973STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Benedikt amp oldid 238505164