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Ernest Thomas Ferand geboren am 5 Marz 1887 in Budapest gestorben am 29 Mai 1972 in Basel war ein Musikwissenschaftler Musikpadagoge Dirigent und Autor Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Ausbildung 1 2 Wirken in Hellerau und Laxenburg 1914 1938 1 3 Ernest Ferand im Exil 1 4 Wirken in den USA 1 5 Ruckkehr nach Europa 2 Werke 2 1 Bucher 2 2 Artikel 3 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenAusbildung Bearbeiten nbsp Bildungsanstalt E Jaques DalcrozeErnest Thomas Ferand studierte an der Franz Liszt Musikakademie in Budapest und erwarb 1911 sein Diplom im Fach Komposition In Budapest wirkte er als Lehrperson und Musikkritiker bildete sich in den Jahren 1913 1914 bei Emile Jaques Dalcroze in der Gartenstadt Hellerau bei Dresden weiter 1 Der Musiker Jaques Dalcroze gilt als Begrunder der rhythmisch musikalischen Erziehung Fur diese forschte Jaques Dalcroze uber den Rhythmus die Zusammenhange zwischen Musik und tanzerischem Ausdruck Aus seinen Forschungsergebnissen entwickelte er die musikpadagogischen Methoden seiner Zeit weiter Die Vereinigung von Musik und Bewegung war Teil der Lebensreformbestrebungen die sich im Zuge der Industrialisierung zu Beginn des 20 Jahrhunderts in der Gartenstadt Hellerau entwickelt hatten 1911 grundete und leitete Jaques Dalcroze zusammen mit Wolf Dohrn die Bildungsanstalt fur Musik und Rhythmus in Hellerau bei Dresden heute Festspielhaus Hellerau 2 Dort erwarb Ernest Thomas Ferand die Lehrberechtigung fur die Methoden von Emile Jaques Dalcroze 3 Wirken in Hellerau und Laxenburg 1914 1938 Bearbeiten Wahrend des Ersten Weltkriegs 1915 ging die Bildungsanstalt fur Musik und Rhythmus in der Gartenstadt Hellerau Konkurs Ernest Thomas Ferand und weitere Schuler von Jaques Dalcroze grundeten die Schule 1919 unter dem Namen Schule fur Rhythmik und Gymnastik neu Die Schule war auch als Dalcroze Schule bekannt Da unterrichtete Ernest Ferand in der Zeit zwischen 1919 und 1925 Wahrend dieser Zeit 1922 war Ernest Thomas Ferand fur den Inhalt der Zeitschrift Hellerauer Blatter fur Rhythmus und Erziehung verantwortlich 4 Die Dalcroze Schule der Gartenstadt Hellerau ubersiedelte 1925 samt Lehrpersonen und Schulern nach Laxenburg bei Wien 5 Da befand sich eine von mehreren Zweiginstituten der Bildungsanstalt von Jaques Dalcroze von denen aber nach dem Ersten Weltkrieg nur noch wenige existierten 6 Ernest Thomas Ferand ubernahm fortan die Leitung der Dalcroze Schule in Laxenburg 5 Die Dalcroze Schule befand sich im Alten Schloss wo Musik langjahrige Tradition besass Seit Laxenburg 1330 in Besitz der Habsburger geriet wird immer wieder von musikalischen Auffuhrungen berichtet 7 Noch wahrend seiner Zeit als Schulleiter begann Ernest Thomas Ferand 1933 Musikwissenschaft an der Universitat Wien zu studieren Er promovierte 1937 uber die Geschichte der Improvisation 1 8 Ein Jahr spater 1938 publizierte der Rhein Verlag sein Hauptwerk Die Improvisation in der Musik eine entwicklungsgeschichtliche und psychologische Untersuchung 9 In seinem Ferands Geist verband sich ein ungewohnlicher Sinn fur wissenschaftliche Genauigkeit mit einer Intuition fur das fluchtigste Element der Musik die Improvisation Fruhes Instrumentalspiel Lied und Tanz erkannte er in ihren ursprunglichen improvisatorischen Quellen und brachte sie in fruchtbarste Verbindung zu den schriftlichen Zeugnissen Auf einem Gebiet wo viel gemutmasst wird gelangen ihm konkrete Ergebnisse Andres Briner Neue Zurcher Zeitung 8 Ernest Ferand im Exil Bearbeiten Nach Hitlers Machtubernahme 1933 wurden die Vertreter der Neuen Musik mehr und mehr in ihrer Existenz bedroht Zu diesen gehorte auch Ernest Thomas Ferand Im Austrofaschismus wurde das Musikleben mehr und mehr an die rassen und kulturpolitischen Massstabe des Dritten Reiches angepasst Die offizielle Verfolgung der Vertreter der Neuen Musik setzte in Osterreich nach dem Anschluss von Osterreich an das Deutsche Reich 1938 ein Noch im selben Jahr wurde die Dalcroze Schule in Laxenburg geschlossen und Ernest Thomas Ferand brach ins Exil in die USA auf Man geht davon aus dass um die 60 der Musikschaffenden verfolgt wurden und von diesen 80 Exilierende wie Ernest Thomas Ferand waren Mehr als ein Drittel der verfolgten Musiker flohen mit ihren Familien in die USA Denjenigen denen die Flucht nicht gelungen war wurden in Konzentrationslagern ermordet 10 Wirken in den USA Bearbeiten In den USA wirkte Ernest Thomas Ferand als Dirigent und Improvisator Parallel hierzu setzte er sich in zahlreichen Buchern und Publikationen mit den Themen der Dalcroze Padagogik auseinander 1 Ernest Thomas Ferand ist Autor von zwolf Buchern und Mitautor eines weiteren Als Professor lehrte er an der New School for Social Research in New York 11 Ruckkehr nach Europa Bearbeiten 1958 59 lehrte Ferand an der Universitat Frankfurt und an der Universitat zu Koln 1962 63 an der Universitat Basel 8 Nach seiner Pensionierung lebte Ernest Thomas Ferand in Basel wo er am 29 Mai 1972 im Alter von 85 Jahren verstorben war 1 Werke BearbeitenBucher Bearbeiten Die Improvisation in der Musik eine entwicklungsgeschichtliche und psychologische Untersuchung Rhein Verlag Zurich 1938 Die Improvisation in Beispielen aus neun Jahrhunderten abendlandischer Musik Improvisation in Nine Centuries of Western Music A Volk Verlag Koln 1956 Improvisation die Musik in Geschichte und Gegenwart Encyclopedia Band 6 Kassel Basel 1957 Seiten 1093 1135 Improvisation in nine centuries of western music an anthology with a historical introduction Das Musikwerk Anthology of music Nr 12 Arno Volk Verlag Koln 1961 Artikel Bearbeiten Ernst Th Ferand The Howling In Seconds of the Lombards In The Musical Quarterly 25 Jahrgang Nr 3 Juli 1939 S 313 324 doi 10 1093 mq xxv 3 313 englisch Ernst T Ferand Improvisation in Music History and Education In Papers of the American Musicological Society 1940 S 115 125 englisch Ernst T Ferand Two Unknown Frottole In The Musical Quarterly 27 Jahrgang Nr 3 Juli 1941 S 319 328 doi 10 1093 mq xxvii 3 319 englisch Ernst T Ferand In Memoriam Fernando Liuzzi In The Musical Quarterly 28 Jahrgang Nr 4 Oktober 1942 S 494 504 doi 10 1093 mq xxviii 4 494 englisch Ernest T Ferand Review The Technique of Variation A study of the Instrumental Variation from Antonio de Cabezon to Max Reger by Robert U Nelson In The Musical Quarterly 35 Jahrgang Nr 2 April 1949 S 331 334 doi 10 1093 mq xxxv 2 331 englisch Ernest T Ferand Sodaine and Unexpected Music in the Renaissance In The Musical Quarterly 37 Jahrgang Nr 1 Januar 1951 S 10 27 doi 10 1093 mq xxxvii 1 10 englisch Ernest T Ferand Internationale Gesellschaft fur Musikwissenschaft Vierter Kongress Basel 29 Juni bis 3 In Notes Second Series 9 Jahrgang Nr 1 Dezember 1951 S 126 127 doi 10 2307 890494 JSTOR 890494 englisch E T Ferand Improvised Vocal Counterpoint in the Late Renaissance and Early Baroque In Annales musicologiques Nr 4 1956 S 129 174 englisch Ernest T Ferand What Is Res Facta In Journal of the American Musicological Society 10 Jahrgang Nr 3 1957 S 141 150 doi 10 1525 jams 1957 10 3 03a00020 englisch Ernest T Ferand Embellished Parody Canatatas in the Early 18th Century In The Musical Quarterly 44 Jahrgang Nr 1 Januar 1958 S 40 64 doi 10 1093 mq xliv 1 40 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Elisabeth Th Hilscher Ferand Ernest Thomas In Oesterreichisches Musiklexikon 18 Februar 2002 abgerufen am 14 Oktober 2023 Gunhild Oberzaucher Schuller Christian Fasste Jaques Dalcroze Emile eig Jaques Emmil Henry Maria Anna Starace In Oesterreichisches Musiklexikon 5 Juni 2023 abgerufen am 14 Oktober 2023 Ehrhardt Heinold Gunther Grosser Hrsg Hellerau leuchtete Zeitzeugenberichte und Erinnerungen ein Lesebuch Verlag der Kunst Dresden Ingwert Paulsen jr Husum 2007 ISBN 978 3 86530 077 5 S 358 Ehrhardt Heinold Gunther Grosser Hrsg Hellerau leuchtete Zeitzeugenberichte und Erinnerungen ein Lesebuch Verlag der Kunst Dresden Ingwert Paulsen jr Husum 2007 ISBN 978 3 86530 077 5 S 438 a b Ehrhardt Heinold Gunther Grosser Hrsg Hellerau leuchtete Zeitzeugenberichte und Erinnerungen ein Lesebuch Verlag der Kunst Dresden Ingwert Paulsen jr Husum 2007 ISBN 978 3 86530 077 5 S 439 Ehrhardt Heinold Gunther Grosser Hrsg Hellerau leuchtete Zeitzeugenberichte und Erinnerungen ein Lesebuch Verlag der Kunst Dresden Ingwert Paulsen jr Husum 2007 ISBN 978 3 86530 077 5 S 435 Christian Fastl Laxenburg In Osterreichisches Musiklexikon 11 August 2008 abgerufen am 14 Oktober 2023 a b c Andres Briner Ernest Ferand In Neue Zurcher Zeitung Mittagsausgabe Nr 247 30 Mai 1972 S 25 Ernest T Ferand Die Improvisation in der Musik Eine entwicklungsgeschichtl u psycholog Untersuchung Rhein Verl Zurich 1938 dnb de abgerufen am 16 Oktober 2023 Claudia Maurer Zenck Exil In Osterreichisches Musiklexikon 18 Februar 2002 abgerufen am 14 Oktober 2023 Ehrhardt Heinold Gunther Grosser Hrsg Hellerau leuchtete Zeitzeugenberichte und Erinnerungen ein Lesebuch Verlag der Kunst Dresden Ingwert Paulsen jr Husum 2007 ISBN 978 3 86530 077 5 S 444 Normdaten Person GND 116464577 lobid OGND AKS LCCN no90006758 VIAF 52442387 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ferand Ernest ThomasALTERNATIVNAMEN Ferand ErnstKURZBESCHREIBUNG Musikwissenschaftler Musikpadagoge und AutorGEBURTSDATUM 5 Marz 1887GEBURTSORT BudapestSTERBEDATUM 29 Mai 1972STERBEORT Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernest Thomas Ferand amp oldid 238455111