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Erich Werdermann 2 Marz 1892 in Berlin 20 April 1959 in Hamburg war ein deutscher Botaniker Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet Werderm Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Nach Werdermann benannte Taxa 3 Schriften Auswahl 4 Nachweise 4 1 Literatur 4 2 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenErich Werdermann war der Sohn des Grundbesitzers Carl Werdermann Nach dem 1910 am Kaiserin Augusta Gymnasium in Charlottenburg abgelegten Abitur begann er ein Studium der Naturwissenschaften Er studierte anfangs in Jena wechselte dann aber an die Friedrich Wilhelms Universitat in Berlin Wahrend seines Studiums wurde er 1910 Mitglied der Burschenschaft Arminia auf dem Burgkeller 1 1914 kurz vor dem Abschluss seines Studiums wurde Werdermann einberufen 1915 wurde er zum Offizier befordert Nach der Genesung von einer 1918 erlittenen schweren Verwundung konnte er sein Studium fortsetzen Im darauffolgenden Jahr promovierte Werdermann mit einer pflanzenphysiologischen Arbeit bei Gottlieb Haberlandt Von 1919 bis 1920 arbeitete er anschliessend an der Biologische Reichsanstalt in Berlin wo Peter Claussen 1877 1959 sein Interesse fur Pilze weckte Von 1920 bis 1921 war Werdermann wissenschaftlicher Assistent am Reichsgesundheitsamt bei Ernst Friedrich Gilg der ihn in die Pharmakognosie einfuhrte und der ihn an das Botanische Museum in Berlin Dahlem empfahl 1921 wurde er dort als Nachfolger von Rudolf Schlechter planmassiger Assistent Seine Aufgabe bestand in der Betreuung der Pilze im Herbar des Museums 1923 begann Werdermann einen vierjahrigen Sammel und Forschungsaufenthalt in Chile und den angrenzenden Landern Nach seiner Ruckkehr wurde er als Nachfolger von Friedrich Vaupel Kustos des Botanischen Gartens und war somit fur die Betreuung der Kakteen und anderen Sukkulenten im Herbar sowie fur die wissenschaftliche Uberarbeitung der Bestande in den Gewachshausern des Botanischen Gartens zustandig 1927 wurde er zum Prasidenten der Deutschen Kakteen Gesellschaft gewahlt ein Amt das er bis 1934 innehatte Seine Plane 1929 nach Chile zuruckzukehren um dort einen Lehrstuhl fur Biologie zu ubernehmen zerschlugen sich Er reiste stattdessen nach Madrid um die Sammlungen von Hipolito Ruiz Lopez und Jose Antonio Pavon y Jimenez zu sichten 1929 heiratete er Hildegard Hauser 1930 begann Werdermann mit der Veroffentlichung des Werkes Bluhende Kakteen und andere sukkulente Pflanzen das bis 1939 in 42 Lieferungen erschien und zahlreiche von ihm selbst angefertigte Farbaufnahmen enthielt Als Ergebnis einer Reise 1932 durch den Nordosten Brasiliens entstand sein Buch Brasilien und seine Saulenkakteen 1933 folgte er einer Einladung des Huntington Botanical Gardens bei Los Angeles um die dortigen Sukkulentenbestande zu revidieren Vor seinem Aufenthalt dort bereiste er von Marz bis Mai Mexiko Texas und Arizona und kehrte nach Abschluss seiner Studien in Los Angeles Ende Oktober folgte nochmals nach Mexiko zuruck Im November 1933 erhielt Werdermann die Amtsbezeichnung Kustos und Professor 1937 erschien das gemeinsam mit Hugo Socnik verfasste Werk Meine Kakteen Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges meldete Werdermann sich trotz seiner Behinderung am Fuss freiwillig zur Wehrbetreuung in deren Rahmen er zahlreiche Diavortrage uber seine Reisen hielt Von der Zerstorung des Botanischen Gartens am 1 Marz 1943 war auch sein Arbeitszimmer mit seiner wissenschaftlichen Bibliothek und seinen Sammlungen betroffen Nach Kriegsende widmete sich Werdermann dem Wiederaufbau des Botanischen Gartens und der Gewachshauser Ab 1948 hielt er Vorlesungen und Praktika uber Pharmakognosie an der neu gegrundeten Freien Universitat Berlin 1950 gehorte er zu den Teilnehmern des 7 Internationalen Botanischen Kongresses in Stockholm 1951 wurde Werdermann zunachst kommissarischer Leiter und 1955 schliesslich Direktor des Botanischen Gartens Am 1 April 1958 ging er in den Ruhestand Im August 1958 reiste er nach Sudafrika um die dortige Sukkulentenflora zu studieren Das Ergebnis dieser Reise war eine umfangreiche Sammlung an Herbarmaterial zahlreichen lebenden Pflanzen und 500 Farbaufnahmen Werdermann starb kurz nach seiner Ankunft in Deutschland Er wurde im Botanischen Garten neben Adolf Engler und Ludwig Diels beigesetzt nbsp Grabstein von Erich Werdermann im Botanischen Garten BerlinErich Werdermann war der Erstbeschreiber von vier neuen Gattungen der Kakteengattung Blossfeldia der Pheliandra heute ein Synonym von Solanum sowie der Pilzgattungen Haplodothella und Corollospora Er beschrieb vier neue Pilzarten und 156 neue Arten der Kakteen und anderen Sukkulenten Nach Werdermann benannte Taxa BearbeitenOtto Eugen Schulz benannte 1928 ihm zu Ehren die Gattung Werdermannia aus der Pflanzenfamilie der Kreuzblutengewachse und Alberto Vojtech Fric 1930 die Gattung Neowerdermannia aus der Pflanzenfamilie der Kakteengewachse 2 3 Des Weiteren tragen elf Arten seinen Namen Schriften Auswahl BearbeitenErich Werdermann publizierte 130 Artikel und Bucher davon 96 uber Kakteen und andere Sukkulenten Konnen transversalphototropische Laubblatter nach Zerstorung ihrer oberen Epidermis die Lichtrichtung perzipieren In Beitrage zur allgemeinen Botanik Band 2 Nummer 3 1922 S 248 275 Brasilien und seine Saulenkakteen J Neumann Neudamm 1933 online Meine Kakteen Arten Pflege und Anzucht Trowitzsch Frankfurt a O Berlin 1937 mit Hugo Socnik Ubersicht uber die aus dem Belgischen Kongo stammenden Arten der Gattung Ceropegia In Bulletin du Jardin botanique de l Etat a Bruxelles Band 15 1938 1939 S 222 240 Bluhende Kakteen und andere sukkulente Pflanzen 42 Lieferungen Neumann Neudamm Berlin 1930 1939 online Fungi In A Engler Syllabus der Pflanzenfamilien 12 Auflage Band 1 1954 S 138 204 Botanischer Garten Berlin Dahlem Fuhrer durch das Freiland Gebr Borntraeger Berlin 1954 Nachweise BearbeitenLiteratur Bearbeiten Fritz Mattick Erich Werdermann 1892 1959 In Willdenowia Band 3 Nummer 1 1962 S 1 19 JSTOR 3995288 Einzelnachweise Bearbeiten Willy Nolte Hrsg Burschenschafter Stammrolle Verzeichnis der Mitglieder der Deutschen Burschenschaft nach dem Stande vom Sommer Semester 1934 Berlin 1934 S 537 Kaktusar Band 1 S 85 Brno 1930 Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Teil I und II Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 ISBN 978 3 946292 26 5 doi 10 3372 epolist2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Erich Werdermann Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Erich Werdermann beim IPNINormdaten Person GND 1025032675 lobid OGND AKS LCCN no2018021750 VIAF 56696712 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Werdermann ErichKURZBESCHREIBUNG deutscher BotanikerGEBURTSDATUM 2 Marz 1892GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 20 April 1959STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erich Werdermann amp oldid 236657082