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Erich Karl Traugott Schmiedicke 13 Mai 1887 in Neustettin 9 Februar 1970 in Heidelberg 1 war ein deutscher Politiker NSDAP Schmiedicke war u a von Juli 1933 bis 1945 Oberburgermeister von Guben sowie ein hoher Funktionar in der SA Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Fruhes Leben 1 2 Weimarer Republik 1 3 NS Zeit 1 4 Nachkriegszeit 2 Archivarische Uberlieferung 3 Ehe und Familie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenFruhes Leben Bearbeiten Erich Schmiedicke war der Sohn des Schornsteinfegermeisters und Branddirektors Julius Schmiedicke 1857 und dessen Ehefrau Anna geb Neubauer 1864 2 Nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums in Neustettin wurde Schmiedicke zum Schiffsoffizier auf deutschen und englischen Segelschiffen ausgebildet Von 1910 bis 1912 war Schmiedicke Offizier der australischen Handelsmarine 3 Ausserdem besuchte er die Nautical Academy im australischen Sydney Nach seiner Ruckkehr nach Deutschland gehorte Schmiedicke vom 1 Oktober 1912 4 bis 1913 als Einjahrig Freiwilliger der kaiserlichen Marine an Er kam zur Torpedo Division 1 Im Marz 1914 erwarb er das deutsche Steuermannsexamen um anschliessend bis zum Kriegsausbruch der deutschen Handelsmarine als Schiffsoffizier anzugehoren Vom 2 August 1914 bis zum Kriegsende 1918 nahm Schmiedicke als Leutnant zur See der Reserve 1914 und spater Oberleutnant zur See der Reserve des Seeoffizierskorps Patent zum 17 September 1917 4 bei der Mittelmeerdivision und dem Oberkommando der deutschen Streitkrafte in der Turkei am Ersten Weltkrieg teil Weimarer Republik Bearbeiten Von 1919 bis 1930 war Schmiedicke selbststandiger Kaufmann in Berlin 1 1922 trat er in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei NSDAP ein und war im gleichen Jahr Mitbegrunder der NSDAP Ortsgruppe Berlin 1 5 Bis 1924 war er als SA Fuhrer in Berlin und Fuhrer der volkischen Turnerschaft im Kampfbund Waldemar 1 Er war Anhanger von Gregor Strasser Nachdem die NSADP im November 1923 verboten worden war trat Schmiedicke der Partei sofort nach ihrer Neugrundung Ende Februar 1925 erneut bei Er wurde ab dann bis Oktober 1926 stellvertretender Gauleiter von Gross Berlin der NSDAP Sein Nachfolger als stellvertretender Gauleiter wurde Kurt Daluege Zeitgleich war Schmiedicke von Februar 1926 bis Oktober 1926 mit der Fuhrung der Geschafte des zuruckgetretenen Gauleiters von Gross Berlin Ernst Schlange beauftragt Von 1931 bis ins Jahr 1932 war Schmiedicke im NSDAP Gau Brandenburg als Gaugeschaftsfuhrer und Gauinspektor der Gauleitung eingesetzt 6 Von 1932 bis Anfang Juni 1933 amtierte er dann als stellvertretender Gauleiter des Gaus Ostmark Kurmark der NSDAP Von Marz 1933 an war er zugleich mit der Fuhrung der Geschafte des Gauleiters des Gaues Brandenburg betraut 6 NS Zeit Bearbeiten Kurz nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler im Januar 1933 wurde Schmiedicke bei der Reichstagswahl vom Marz 1933 in den Reichstag gewahlt Diesem gehorte er anschliessend knapp acht Monate lang bis zu der vorgezogenen Reichstagswahl vom November 1933 als Abgeordneter fur den Wahlkreis 4 Potsdam I an Im Juni 1933 ernannte der preussische Ministerprasident Hermann Goring Schmiedicke zum Staatskommissar der preussischen Regierung fur die Stadt Guben 5 Die Stadtverordnetenversammlung von Guben wahlte Schmiedicke daraufhin im Juli 1933 zum Oberburgermeister der Gemeinde Auf seinen Wunsch hin wurde ihm nicht nur die Stadtverwaltung sondern auch die ortlichen NSDAP Gliederungen unterstellt 5 Er loste Heinrich Lass ab 7 dessen Amtszeit eigentlich noch nicht beendet war und welcher einfach in den Ruhestand versetzt wurde 5 Schmiedicke blieb bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs also rund zwolf Jahre Oberburgermeister von Guben Neben seiner Tatigkeit als Oberburgermeister war Schmiedicke u a Vorsitzender des Verkehrsvereins von Guben und Vorsitzender des Komitees zur Organisation des Stadtjubilaums Der Gauleiter von Brandenburg Wilhelm Kube ernannte ihn schliesslich noch zum Kreisleiter des Stadtkreises Guben der NSDAP 1933 1937 5 1934 wahlte Kube Schmiedicke als seinen stellvertretenden Gauleiter e h aus Damit ging die Berechtigung zum Tragen der Gauleiter Uniform einher 8 Im Juli 1935 wurde Schmiedicke Mitglied des Preussischen Provinzialrates fur die Provinzen Brandenburg und Grenzmark Posen Westpreussen In der SA erhielt er Anfang November 1938 den Rang eines SA Standartenfuhrers wobei gliederungsmassig der SA Standarte 451 SA Gruppe Ostmark zugeteilt wurde In der Spatphase des Zweiten Weltkriegs war Schmiedicke als Oberburgermeister von Guben fur die Verteidigung der Stadt verantwortlich Im Herbst 1944 wurde er in dieser Stellung zum Fuhrer eines Volkssturmbataillons ernannt 6 Anfang Februar 1945 gab Schmiedricke in aussichtsloser Stellung schliesslich die Anordnung zur Raumung der Stadt 9 Nachkriegszeit Bearbeiten Kurz vor oder nach der Besetzung von Guben gelang es Schmiedricke aus der Stadt zu entkommen und sich nach Westen durchzuschlagen Im Juni 1945 liess er sich in Heidelberg nieder Offiziell wurde er dort als am 17 Juni 1945 von Guben kommend registriert In den folgenden funfundzwanzig Jahren lebte Schmiedicke spater ganz offen als Oberburgermeister a D unter welcher Bezeichnung das Heidelberger Adressbuch ihn amtlich verzeichnete in der Stadt zuletzt mit Wohnsitz in der Keplerstrasse 46 10 In der zweiten Halfte der 1940er Jahre wurde Schmiedicke zeitweise von der amerikanischen Besatzungsmacht in Internierungshaft genommen Seine Entnazifizierung wurde im Rahmen eines Spruchkammerverfahrens im Interniertenlager 75 Kornwestheim Ludendorffkaserne durchgefuhrt Archivarische Uberlieferung BearbeitenIm Bundesarchiv Berlin haben sich in der Uberlieferung des fruheren Berlin Document Centers eine Akte mit Parteikorrespondenz der NSDAP R 9361 II 1117757 sowie eine SS Personalakte R 9361 III 569345 uber Erich Schmiedicke erhalten Ausserdem befindet sich in der Biografischen Sammlung deutscher Parlamentarier eine Sammlung von Unterlagen uber ihn B 564 765 Im Staatsarchiv Ludwigsburg liegt die Spruchkammerakte zu Schmiedicke aus der zweiten Halfte der 1940er Jahre EL 903 3 Bu 2245 Ausserdem befinden sich hier einige Karteikarten zu Schmiedicke aus der Amerikanischen bzw aus der Deutschen Interniertenkartei EL 904 2 Nr 60913 EL 904 6 Nr 5843 EL 904 7 Nr 1405 EL 904 10 Nr 10417 Ehe und Familie BearbeitenSchmiedicke heiratete im November 1933 in Berlin Schoneberg Margareta Rottengatter geb Leipert Wilhelm Kube fungierte als Trauzeuge 11 Literatur BearbeitenMichael Miller Andreas Schulz Gauleiter The Regional Leaders of the Nazi Party and Their Deputies Band 3 Fonthill Media 2021 Weblinks BearbeitenErich Schmiedicke in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Joachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 ein biographisches Handbuch unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste 2004 ISBN 978 3 7700 5254 7 S 575 google com abgerufen am 24 August 2021 StA Neustettin Geburtsurkunde Nr 117 1887 Joachim Lilla Die Stellvertretenden Gauleiter und die Vertretung der Gauleiter der NSDAP im Dritten Reich Bundesarchiv 2003 ISBN 978 3 86509 020 1 S 81 google com abgerufen am 24 August 2021 a b Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine fur das Jahr E S Mittler und Sohn 1918 S 170 google de abgerufen am 25 August 2021 a b c d e Adelheid von Saldern Inszenierter Stolz Stadtreprasentationen in drei deutschen Gesellschaften 1935 1975 Franz Steiner Verlag 2005 ISBN 978 3 515 08300 3 S 243 google com abgerufen am 24 August 2021 a b c Joachim Lilla Die Stellvertretenden Gauleiter und die Vertretung der Gauleiter der NSDAP im Dritten Reich Bundesarchiv 2003 ISBN 978 3 86509 020 1 S 82 google com abgerufen am 25 August 2021 Lausitzer Rundschau Militarmusik und Feldgottesdienst 3 Mai 2003 abgerufen am 24 August 2021 Deutschland Berichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands Sopade P Nettelbeck 1980 S 73 google com abgerufen am 25 August 2021 Lausitzer Rundschau Zwischen Volkssturm und Wunderwaffe 22 Januar 2005 abgerufen am 24 August 2021 Adressbuch fur Heidelberg fur das Jahr 1969 Memento des Originals vom 13 November 2021 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot wiki de genealogy net StA Schoneberg II Heiratsurkunde Nr 741 1933Normdaten Person GND 130455628 lobid OGND AKS VIAF 18332222 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schmiedicke ErichALTERNATIVNAMEN Schmiedicke Erich Karl Traugott vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdRGEBURTSDATUM 13 Mai 1887GEBURTSORT NeustettinSTERBEDATUM 9 Februar 1970STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erich Schmiedicke amp oldid 240313999