www.wikidata.de-de.nina.az
Erich Lubbe 22 November 1891 in Berlin 15 Februar 1977 in West Berlin war ein deutscher Gewerkschafter sozialistischer Politiker und Widerstandskampfer gegen das nationalsozialistische Regime Erich LubbeLeben BearbeitenLubbe besuchte die Volksschule in Berlin und begann zunachst eine Lehre als Elektroinstallateur die er jedoch abbrach Ab Februar 1909 absolvierte er eine Lehre als Maschinenschlosser erfolgreich Nach dem Ende der Lehrzeit arbeitete er zunachst als angelernter Dreher in der Nahmaschinenfabrik Wollenberg Zwischen 1916 und 1919 studierte er Maschinenbau und arbeitete bei einer Schrauben und Autofuhrfabrik Im April 1915 trat Lubbe in den Militardienst des Ersten Weltkrieges ein Im August gleichen Jahres wurde er vom Kriegsdienst zuruckgestellt da er als qualifizierter Metallarbeiter eher in der Produktion benotigt wurde Anschliessend war er im Siemens Konzern als Elektromonteur und Dreher beschaftigt Bereits im Juni 1910 war Lubbe dem freigewerkschaftlichen Deutschen Metallarbeiterverband DMV beigetreten in dem er bereits ein Jahr spater Funktionen ubernahm Spater gehorte er der DMV Ortsverwaltung Berlin an 1917 oder 1918 wurde er USPD Mitglied 1922 wechselte er zur SPD Seit 1921 war Lubbe bei Siemens amp Halske Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates Ausserdem war er zwischen 1930 und 1933 Mitglied im Hauptvorstand des DMV Zugleich ubernahm er mehrere Funktionen im Zusammenhang mit der Betriebsratearbeit des DMV unter anderem im Betriebsrate Beirat Als Nachrucker wurde Lubbe im November 1932 Mitglied des Reichstages Bei den Marz Wahlen 1933 errang er erneut ein Reichstagsmandat Bei der Abstimmung uber das Ermachtigungsgesetz gehorte Lubbe zu den SPD Abgeordneten die mit nein stimmten Nach dem Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft verlor Lubbe Ende Marz 1933 seinen Posten als Betriebsratsvorsitzender Lubbe war von Hausdurchsuchungen und polizeilicher Uberwachung betroffen Dennoch schloss er sich der illegalen Gruppe um Max Urich an Nach dessen Verhaftung ubernahm Lubbe zusammen mit Otto Eichler und Erich Buhrig eine leitende Funktion in der illegalen metallgewerkschaftlichen Arbeit gegen das NS Regime Seit Fruhjahr 1935 arbeitete Lubbe als Radiotechniker in der Heliowattwerke Elektrizitats AG in Berlin Charlottenburg Im Zuge der Kriegs Sonderaktion wurde er am 1 September 1939 an seinem Arbeitsplatz verhaftet Er wurde anschliessend im KZ Sachsenhausen inhaftiert Bis zum Ende der NS Herrschaft blieb er im Konzentrationslager in Haft und wurde noch im April 1945 auf einen sogenannten Todesmarsch geschickt Im Belower Wald wurde er schliesslich befreit und kehrte auf dem Fussweg zuruck nach Berlin Nach dem Ende des Nationalsozialismus beteiligte sich Lubbe am politischen und gewerkschaftlichen Neuaufbau So war er unter anderem als Sekretar des Bezirksvorstandes der SPD am Neuaufbau der Partei in Berlin beteiligt Seit Oktober 1945 war er zudem Hauptsekretar des Zentralausschusses der SPD Zugleich war Lubbe Mitbegrunder der IG Metall im FDGB und Mitglied ihres Vorstandes Lubbe machte 1946 die Zwangsvereinigung mit der KPD zur SED mit und war ab Ende Oktober 1946 Mitglied der Berliner Stadtverordnetenversammlung Lubbe wurde Stadtrat und Leiter der stadtischen Betriebe Ausserdem war er Mitglied des SED Landesvorstandes Berlin Ende November 1948 legte er alle Parteiamter nieder und trat aus der SED aus Er zog nach West Berlin wo er seit Jahren noch eine weitere Wohnung unterhielt 1951 trat er der SPD erneut bei Zwischen 1951 und 1954 war Lubbe Leiter der Abteilung Mitbestimmung beim Bundesvorstand des DGB Danach war er bis 1961 Geschaftsfuhrer der Stiftung Mitbestimmung einer Vorgangerorganisation der Hans Bockler Stiftung Sein Nachlass befindet sich im Archiv der sozialen Demokratie Literatur BearbeitenIngrid Fricke Erich Lubbe 1891 1977 In Siegfried Mielke Stefan Heinz Hrsg unter Mitarbeit von Marion Goers Funktionare des Deutschen Metallarbeiterverbandes im NS Staat Widerstand und Verfolgung Gewerkschafter im Nationalsozialismus Verfolgung Widerstand Emigration Band 1 Metropol Berlin 2012 ISBN 978 3 86331 059 2 S 407 415 Werner Breunig Siegfried Heimann Andreas Herbst Biografisches Handbuch der Berliner Stadtverordneten und Abgeordneten 1946 1963 Schriftenreihe des Landesarchivs Berlin Band 14 Landesarchiv Berlin Berlin 2011 ISBN 978 3 9803303 4 3 S 176 Ditmar Staffelt Der Wiederaufbau der Berliner Sozialdemokratie 1945 46 und die Einheitsfrage ein Beitrag zur Nachkriegsgeschichte der unteren und mittleren Organisationsgliederungen der SPD Verlag Peter Lang 1986 ISBN 978 3 8204 9176 0 S 432 Sozialdemokratische Partei Deutschlands Hrsg Der Freiheit verpflichtet Gedenkbuch der deutschen Sozialdemokratie im 20 Jahrhundert Marburg 2000 S 210 Martin Schumacher Hrsg M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Eine biographische Dokumentation 3 erheblich erweiterte und uberarbeitete Auflage Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5183 1 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Erich Lubbe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Erich Lubbe in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Biografie von Erich Lubbe In Wilhelm H Schroder Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs und Landtagen 1876 1933 BIOSOP Biografie von Erich Lubbe In Heinrich Best Wilhelm H Schroder Datenbank der Abgeordneten in der Nationalversammlung und den deutschen Reichstagen 1919 1933 Biorab Weimar Biographie des Archivs der sozialen DemokratieNormdaten Person GND 130353426 lobid OGND AKS VIAF 60187178 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lubbe ErichKURZBESCHREIBUNG deutscher Gewerkschafter und Politiker USPD SPD SED MdRGEBURTSDATUM 22 November 1891GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 15 Februar 1977STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erich Lubbe amp oldid 228755852