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Erich Fischer 10 Juli 1908 in Essen 1994 war ein deutscher Journalist Seine Karriere fuhrte ihn von der Presse und Propagandaarbeit fur die Hitlerjugend uber die Reichspressestelle der NSDAP in das Reichspropagandaministerium Nachdem er dort 1942 die Leitung der Abteilung Deutsche Presse ubernommen hatte fungierte er als Pressesprecher der nationalsozialistischen Reichsregierung Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er als Verlagsmanager fur den Spiegel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Vor 1945 1 2 Nach 1945 2 Schriften 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenVor 1945 Bearbeiten Fischer absolvierte die Volksschule in Essen und das Realgymnasium in Baden bei Wien das er 1926 mit der mittleren Reife verliess Er arbeitete von 1926 bis 1929 als Volontar und von 1929 bis 1931 als Vermessungstechniker beim Katasteramt in Buer Westfalen Er trat zum 1 Juli 1927 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 64 147 1 gehorte von 1927 bis 1930 auch der SA an 2 und war als Gauredner aktiv Er engagierte sich aber vor allem in der Hitlerjugend in der er bis zum Oberbannfuhrer aufstieg Seine politische Betatigung fur die HJ fuhrte 1931 zu seiner Entlassung als Vermessungstechniker 2 Von 1928 bis 1932 fungierte er in der HJ als Presse und Propagandaleiter fur den Gau Westfalen Nord 1931 ubernahm er zunachst nebenamtlich spater hauptamtlich die Hauptschriftleitung der Kolner HJ Zeitschrift fur das HJ Obergebiet West Fanfare die er auch mitbegrundete 2 1933 34 fungierte er als Herausgeber der Illustrieren Fanfare die eine Auflage von 500 000 Exemplaren erreichte 2 Zugleich leitete er die Presseabteilung des HJ Obergebiets West in Koln Im April 1934 wechselte Fischer als stellvertretender Leiter der Abteilung Presse und Propaganda zur Reichsjugendfuhrung Im November 1934 wurde er mit der Leitung dieser Abteilung des spateren ab Juni 1935 Presse und Propagandaamtes der HJ betraut In dieser Funktion bemuhte er sich um eine politische Sauberung der Jugendpresse und gab 1935 das Handbuch der HJ Die junge Kameradschaft heraus Er leitete auch den Pressedienst der Reichsjugendfuhrung und hatte die Hauptschriftleitung der Jungvolk Zeitschrift Der Morgen inne Im Marz 1936 wurde er HJ Verbindungsfuhrer zur Fachschaft Jugendpresse im Reichsverband der Deutschen Presse und im selben Jahr auch Reichsredner Nach Angaben von Michael Buddrus wurde Fischer im Januar 1937 auf eigenen Wunsch als Chef des Presse und Propagandaamtes entlassen und im Mai 1937 nachtraglich wegen seiner Verdienste um die Pressearbeit der HJ zum Gebietsfuhrer befordert 2 Nach Angaben von Willi A Boelcke wurde Fischer aus der HJ ausgeschlossen weil er angeblich einen Rachefeldzug gegen Baldur von Schirach gefuhrt hatte 3 Fischer wurde im Februar 1937 Leiter des Amtes Pressepolitischer Apparat in der Reichspressestelle der NSDAP die samtliche reichsdeutsche Zeitungen kontrollierte Hauptschriftleiter des NS Pressebriefs und Leiter der Hauptstelle Nachwuchs Bei Kriegsbeginn wurde er unabkommlich gestellt Im Oktober 1939 trat er gemeinsam mit Otto Dietrich unter Beibehaltung seiner Amter in der Reichspressestelle als Referent in die Presseabteilung des Reichspropagandaministeriums ein wo er den Rang eines Oberregierungsrats erhielt und zugleich stellvertretender Leiter der Abteilung Deutsche Presse wurde Fur kurze Zeit arbeitete Fischer 1939 auch als Hauptschriftleiter der Zeitschrift Der neue Weg Im April 1940 trat er der SS bei Mitgliedsnummer 382 410 wahrend er im November 1940 aus der HJ entlassen wurde 2 Bei der SS erreichte er im November 1941 den Rang eines SS Sturmbannfuhrers 2 Im November 1940 erhielt er im Propagandaministerium den Rang eines Oberregierungsrats Im Marz 1942 wurde er zum Ministerialrat befordert und als Nachfolger Hans Fritzsches Leiter der Abteilung Deutsche Presse Fischer fungierte als letzter Pressesprecher der Reichsregierung 4 und gab damit auf den Reichspressekonferenzen die Richtlinien vor Im August 1942 wurde Fischer fur die erfolgreiche Einwirkung auf die innerdeutsche Pressepolitik und die Auseinandersetzung mit dem Ausland mit dem Kriegsverdienstkreuz II Klasse ausgezeichnet 2 Im Juli 1943 musste er sich vor dem SS Gericht einem Disziplinarverfahren wegen SS schadigendem und unwurdigen Verhalten stellen 1944 standen Heinrich Himmler und Joseph Goebbels vor der Alternative Fischer aus der SS zu entlassen oder als SS Schutzen zur Waffen SS an die Front zu schicken Fischer wurde daraufhin im Dezember 1944 der 6 SS Standarte zugeteilt und ehrenvoll aus seinem HJ Dienstrang entlassen 1945 war er Fuhrer beim SS Oberabschnitt Spree 2 Am 4 April 1945 wurde er von Goebbels zur Wehrmacht verabschiedet Nach 1945 Bearbeiten 1950 begann Fischer als Manager des Hamburger Presseburos Woischnik zu arbeiten das mit Autoren wie Paul Karl Schmidt und Hans Georg Studnitz fur den antikommunistischen Volksbund fur Frieden und Freiheit Flugblatter und Broschuren produzierte um fur den Marshallplan und die Europa Idee zu werben 4 1952 ging Fischer zum Nachrichtenmagazin Der Spiegel fur das er als Verlagsmanager des Dusseldorfer Buros fur die Anzeigenakquise im Raum Rhein Ruhr zustandig war Am 26 Oktober 1962 zu Beginn der Polizei Aktion gegen den Spiegel Spiegel Affare wurde er in Dusseldorf verhaftet Beamte des BKA hatten ihn trotz nicht vorhandener ausserlicher Ahnlichkeit mit Rudolf Augstein verwechselt 5 Schriften Bearbeiten Hrsg Die junge Kameradschaft Zeitgeschichte Verl u Vertriebs Ges Berlin 1935 mit Hans Krebs et al Hrsg Die junge Kameradschaft Ein Jahrbuch fur die Deutsche Jugend Westfalen Verl Dortmund 1938 Literatur BearbeitenMichael Buddrus Totale Erziehung fur den totalen Krieg Hitlerjugend und nationalsozialistische Jugendpolitik Saur Munchen 2003 ISBN 3 598 11615 2 Willi A Boelcke Hrsg Kriegspropaganda 1939 1941 Geheime Ministerkonferenzen im Reichspropagandaministerium DVA Stuttgart 1966 DNB 457297204 Lutz Hachmeister Ein deutsches Nachrichtenmagazin Der fruhe Spiegel und sein NS Personal In Lutz Hachmeister Friedemann Siering Hrsg Die Herren Journalisten Die Elite der deutschen Presse nach 1945 C H Beck Munchen 2002 S 87 120 ISBN 3 406 47597 3 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2003 Erstausgabe ISBN 3 10 039309 0 aktualisierte Auflage 2005 ISBN 978 3 596 16048 8 2 Auflage 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Lizenzausgabe Akzente Koblenz 2008 ISBN 978 3 9811483 4 3 Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 II 238024 a b c d e f g h i Michael Buddrus Totale Erziehung fur den totalen Krieg Hitlerjugend und nationalsozialistische Jugendpolitik Saur Munchen 2003 ISBN 3 598 11615 2 S 1140 f Willi A Boelcke Hrsg Kriegspropaganda 1939 1941 Geheime Ministerkonferenzen im Reichspropagandaministerium Dt Verl Anst Stuttgart 1966 S 66 a b Klaus Korner Von der antibolschewistischen zur antisowjetischen Propaganda Dr Eberhard Taubert In Arnold Sywottek Hrsg Der kalte Krieg Vorspiel zum Frieden Lit Munster Hamburg 1994 ISBN 978 3 89473 602 6 Jahrbuch fur historische Friedensforschung 2 S 54 68 hier S 60 Klaus Korner Politische Broschuren im Kalten Krieg 1967 sic bis 1963 In Deutsches Historisches Museum Christoph Gunkel 50 Jahre SPIEGEL Affare Jagd auf Libelle In Spiegel online 17 September 2012 abgerufen am 29 Dezember 2014 Lutz Hachmeister Ein deutsches Nachrichtenmagazin Der fruhe Spiegel und sein NS Personal In L Hachmeister F Siering Hrsg Die Herren Journalisten Die Elite der deutschen Presse nach 1945 C H Beck Munchen 2002 S 87 Normdaten Person GND 1139574671 lobid OGND AKS VIAF 59511157 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fischer ErichKURZBESCHREIBUNG deutscher JournalistGEBURTSDATUM 10 Juli 1908GEBURTSORT EssenSTERBEDATUM 1994 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erich Fischer Journalist amp oldid 232726649