www.wikidata.de-de.nina.az
Ylenia Lenhard geboren am 18 November 2001 1 war ein Madchen aus Appenzell Schweiz das am 31 Juli 2007 vormittags an seinem Wohnort verschwand und am 15 September 2007 in Oberburen Kanton St Gallen tot aufgefunden wurde Die Ermittlungen wurden zuerst durch die Kantonspolizei von Appenzell Innerrhoden gefuhrt Spater als sich ein Zusammenhang zwischen der Entfuhrung und einer Schussattacke sowie einem Suizid ergab auch von der Kantonspolizei St Gallen und nach weiteren Hinweisen schliesslich auch von der Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden Spater wurde nach Hinweisen im Thurgau auch die Kantonspolizei Thurgau hinzugezogen und die interkantonale Sonderkommission Rebecca aus Bern eingeschaltet Bei der Suche nach dem vermissten Madchen wurde auch das Militar eingeschaltet sowie Beamte aus dem Furstentum Liechtenstein einbezogen Inhaltsverzeichnis 1 Ablauf 2 Kritik an Berichterstattung der Zeitung Blick 3 Belohnung 4 Stiftung 5 Politische Folgen 6 Einzelnachweise 7 WeblinksAblauf BearbeitenAm 1 August 2007 wurde die funfjahrige Ylenia bei der Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden als vermisst gemeldet Sie wollte am 31 Juli im Hallenbad ihr Shampoo holen welches sie tags zuvor dort vergessen hatte Zuletzt wurde sie beim Verlassen des Hallenbades gesehen Als Ylenia nicht nach Hause kam informierte die Mutter die Kantonspolizei Am selben Tag wurde im Burerstich bei der Autobahnbrucke beim Weiler Schollruti bei Oberburen am Rande des Hartmannswalds ein Mann durch einen damals Unbekannten angeschossen Die Polizei suchte nach einem weissen Kastenwagen mit spanischem Kontrollschild welcher auch vor dem Hallenbad in Appenzell gesehen worden war Am Abend des 31 Juli wurde der Kastenwagen am Rande des Hohrainwalds oberhalb von Billwil in der Gemeinde Oberburen gefunden rund drei Kilometer vom Hartmannswald entfernt In der Nahe des Fahrzeugs fanden Suchhunde der Polizei am folgenden Tag die Leiche des Halters der sich das Leben genommen hatte Es handelte sich um den in Spanien lebenden Auslandschweizer Urs Hans von Aesch Bei der kriminaltechnischen Untersuchung des Wagens wurde spater anhand von DNA Spuren festgestellt dass sich Ylenia im Fahrzeug aufgehalten hatte Spater fanden Spazierganger Ylenias Rucksack mit ihren Kleidern und ihren Velohelm bei Billwil und ihren Tretroller beim Hartmannswald Am 3 August erliess die Kapo Appenzell Innerrhoden einen dringenden Aufruf an Hausbesitzer und vermieter Berghutten Keller und leerstehende Raume zu durchsuchen weil Urs Hans von Aesch zuvor wochenlang Liegenschaften besichtigt hatte Weiter wurde bekannt dass von Aesch im Alter von 20 Jahren in Zurich wegen Erpressung mit angedrohter Kindesentfuhrung rechtskraftig verurteilt worden war Zusammen mit seiner Frau lebte er zuruckgezogen in Spanien Sein Haus hatte er mit einer Selbstschussanlage ausgestattet und mit einem Sicherheitszaun umgeben Auch an diesem Tag gab es keine Spur von Ylenia die Suche wurde bis zum Morgen des 4 August unterbrochen Am selben Tag wurden die Sonderkommission Rebecca sowie die Interpol eingeschaltet 2 weil es nach Spekulationen der Schweizer Zeitung Blick angeblich Zusammenhange mit dem vermissten Madchen Madeleine McCann gab die am 3 Mai in Portugal als vermisst gemeldet worden war Als diese Mutmassungen auch in der englischsprachigen Presse kursierten dementierte die Polizei die Geruchte In den folgenden drei Wochen wurde in den Waldern der Umgebung sowohl von der Polizei als auch von Privatpersonen vergeblich nach Ylenia gesucht Spater wurde auch das Militar zur Suche hinzugezogen Auch in der ZDF Sendung Aktenzeichen XY ungelost wurde der Fall geschildert jedoch ohne nennenswerte Ergebnisse Am 15 September 2007 wurde Ylenias Leiche im Hartmannswald von einer Privatperson gefunden welche bereits seit drei Wochen nach Ylenia gesucht hatte Der Korper war in etwa 50 Zentimetern Tiefe vergraben und von Wildtieren teilweise freigelegt worden Der Fundort lag etwa 200 Meter entfernt von der Stelle wo Ylenias Kickboard gefunden wurde und circa 2 7 Kilometer vom Fundort ihrer Utensilien bei Billwil Rechtsmedizinische und kriminaltechnische Untersuchungen ergaben dass Ylenia keine korperliche Gewalt angetan und sie nicht sexuell missbraucht worden war Der genaue Ort und genaue Zeitpunkt ihres Todes seien nach so langer Zeit nicht mehr feststellbar teilte Bruno Fehr von der Kriminalpolizei St Gallen mit Die abgeschlossenen Untersuchungen vom 19 November 2007 ergaben dass Ylenia an einer Toluol Vergiftung gestorben war Am 20 September 2007 wurde auf einer Wegstrecke beim Hartmannswald von Aeschs Pistole gefunden mit der er am 31 Juli auf einen moglichen Zeugen geschossen hatte Kritik an Berichterstattung der Zeitung Blick BearbeitenDie Kantonspolizei St Gallen musste nach wiederholten Spekulationen der Boulevardzeitung Blick mehrfach Richtigstellungen publizieren So wurde beispielsweise gemeldet von Aesch habe sich in Portugal aufgehalten sei glatt rasiert gewesen und die Polizei fahnde nach einem zweiten Mann Der St Galler Kripo Chef Bruno Fehr Ohne Offentlichkeitsarbeit und Medien kann die Polizei in einem Kriminalfall wie Ylenia ihre Arbeit nicht erledigen Wenn aber Boulevardblatter wilde Spekulationen in die Welt setzen und Zeugen die von der Polizei langst befragt und deren Aussagen als wenig glaubwurdig eingeschatzt worden sind in den Medien eine Plattform erhalten wird es problematisch Solche Auftritte sorgen in der Bevolkerung bloss fur Angst und Verunsicherung und tragen nichts bei zur Aufklarung des Falles Die Staatsanwaltschaft St Gallen kritisierte das Boulevardblatt Blick es wurde die Offentlichkeit bewusst falsch informieren Es wurden unnotig Polizeikrafte fur Abklarungen gebunden und bei den Angehorigen Ylenias Hoffnungen geweckt die keine reale Basis hatten ausserte sich Thomas Hansjakob Erster Staatsanwalt des Kantons St Gallen 3 Auch die Mutter des vermissten Kindes und Angehorige kritisierten dass ihnen durch diese wilden Spekulationen Kantonspolizei St Gallen immer wieder falsche Hoffnungen gemacht worden seien Belohnung BearbeitenFur Hinweise die zur Auffindung von Ylenia fuhrten wurde durch die Kapo Appenzell Innerrhoden eine Belohnung von insgesamt 21 500 Franken beziehungsweise 13 000 Euro ausgesetzt Die Gelder stammen von privater Stelle Die Belohnung wurde dem Finder der Leiche ausbezahlt Stiftung BearbeitenYlenias Mutter erklarte in einem Gesprach im Schweizer Fernsehen sie wolle zusammen mit dem Onkel des Opfers die Stiftung Ylenia grunden damit der Tod ihres Kindes nicht ganz sinnlos gewesen sei Diese solle Kinder in Not unterstutzen Politische Folgen BearbeitenDie grosse Betroffenheit uber Ylenias Verschwinden loste die Forderung aus in der Schweiz fur solche Falle ein nationales Schnell Alarmsystem zu schaffen wie es in Frankreich und anderen Landern besteht Die Rechtskommission des Nationalrates beschloss hierzu zwei Motionen Justizminister Christoph Blocher schrieb am 9 September 2007 als Antwort auf einen Aufruf an die Politik Massnahmen zu ergreifen welcher mit der Unterstutzung von 100 Prominenten in der Westschweizer Tageszeitung Le Nouvelliste veroffentlicht wurde unter anderem Folgendes Die Rechtskommission des Nationalrates hat dazu zwei Motionen beschlossen die demnachst vom Bundesrat beantwortet werden Ohne der Beratung im Bundesrat vorzugreifen gehe ich davon aus dass er diese Vorstosse wohlwollend prufen wird An ihrer Versammlung vom 13 September 2007 hat die Konferenz der Kantonalen Polizeikommandanten KKPKS mit dem Direktor des Bundesamtes fur Polizei die Frage einer allfalligen Einfuhrung eines solchen Systems beraten Bestehende Alarmierungssysteme werden gepruft und eine Berichterstattung folgt noch in diesem Jahr Nachste Woche wird sich die Vereinigung der Schweizerischen Kripochefs VSKC mit diesem Thema befassen Weiter werde ich an der Versammlung der Konferenz der Kantonalen Justiz und Polizeidirektoren KKJPD vom 15 November 2007 in St Gallen diese Frage mit den kantonalen Regierungsmitgliedern erortern Die enge Zusammenarbeit mit den Kantonen ergibt sich aufgrund der kantonalen Polizeihoheit und der Tatsache dass die Kompetenz fur die Strafverfolgung bei Kindsentfuhrungen bei den Kantonen liegt 4 Gegen den Widerstand aus Datenschutzkreisen wird durch die Ereignisse im Fall Ylenia in der Schweiz erstmals eine Sexualstraftaterdatei gefordert Diese Forderung wird unter anderem von der interkantonalen Soko Rebecca erhoben welche nun die Serie ahnlicher Falle in den 1980er Jahren erneut aufrollt Einzelnachweise Bearbeiten Todesanzeige der Familie NZZ Britische Polizei pruft mogliche Verbindung zwischen den Fallen Ylenia und Madeleine 7 Juli 2013 abgerufen am 19 Juli 2016 Staatsanwaltschaft St Gallen richtet im Fall Ylenia schwere Vorwurfe an die Boulevardzeitung Blick polizei schweiz ch vom 7 August 2007 Eidgenossisches Justiz und Polizeidepartement Alarmsystem bei Kindsentfuhrungen Memento vom 17 Februar 2008 im Internet Archive Medienmitteilung des EJPD vom 21 September 2007 Weblinks BearbeitenOffizielle Webseite der Stiftung Ylenia im Archiv die genaue Chronologie des Falles Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Entfuhrung von Ylenia Lenhard amp oldid 231811081