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Emslandische Kammer ist die Bezeichnung fur die Architektur von Megalithanlagen der Westgruppe der Trichterbecherkultur TBK die zwischen 3500 und 2800 v Chr entstanden sind und beiderseits der Ems in der niederlandischen Provinz Drenthe und im westlichen primar auf dem Hummling und mittleren Niedersachsen Wildeshauser Geest vorkommen Der Begriff betrifft die baulichen Merkmale von Ganggrabern Das Ganggrab ist eine Bauform jungsteinzeitlicher Megalithanlagen die aus einer Kammer und einem baulich abgesetzten lateralen Gang besteht Diese Form ist primar in Danemark Deutschland und Skandinavien sowie vereinzelt in Frankreich und den Niederlanden zu finden Neolithische Monumente sind Ausdruck der Kultur und Ideologie jungsteinzeitlicher Gesellschaften Ihre Entstehung und Funktion gelten als Kennzeichen der sozialen Entwicklung 1 Beispiel einer emslandischen Kammer Grosssteingraber bei den DuvelskuhlenNordische MegalitharchitekturDas Gebiet zwischen Havelte im Westen bei Damme im Osten bei Ganderkesee im Norden und bei Rheine im Suden ist was die Verteilung von Typen betrifft in besonderer Weise nahezu frei von anderen Bauweisen Im Bereich der Westgruppe der TBK gibt es in der Wildeshauser Geest oder nordlich von Papenburg eine im Wesentlichen andere als die in der Nordgruppe der TBK gebrauchliche Architektur Der Raum um Osnabruck ist eine Mischregion Die Architektur ist dabei losgelost von den gruppenspezifischen Merkmalen der sie nutzenden TBK Gruppe Von diesen Anlagen sind zwischen Weser und Ems etwa 200 und in der Drenthe etwa 50 erhalten Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinkBeschreibung BearbeitenFur emslandische Kammern sind folgende Merkmale typisch Die Anlagen sind ost westlich ausgerichtet Grosse Steine von Stenum Dotlinger Steingrab Eine Ausnahme macht Werpeloh V eines der Grosssteingraber auf der Buschhohe Die Einfassung des Grabhugels erfolgte mitunter mit einem eng um die Kammer liegenden ovalen oder oder doppeltovalen an den Enden gerundeten Steinkranz Die Kammern sind langer als im Verbreitungsgebiet der TBK ansonsten ublich De hoogen Steener 28 m mit bis zu 17 Decksteinen deren Anzahl oft ungerade ist Sie sind wenig eingetieft und vom Grundriss her doppelt trapezoid wobei sich die etwa zwei Meter breiten Seiten der Trapeze in der Kammermitte treffen und beide Enden schmaler sind wahrend im ubrigen Nordkreis die entgegensetzte Ausrichtung vorkommt Der Zugang liegt an der Sudseite wo zumeist ein besonders grosser Deckstein zugleich die Mitte der Anlage markiert Die Gange sind stets kurz Kammer mit nur einem Deckstein kommen nicht vor Die wesentlichsten Abweichungen davon sind Die Ausrichtung kann nordost sudwestlich sein Es gibt einzelne einseitig trapezoide rechteckige eingetiefte oder kurze Kammern Teufelssteine Gelegentlich in weiterem Abstand liegende Hugeleinfassungen und in zwei erhaltenen Fallen enge aber als doppeltes Oval ausgefuhrte In den Niederlanden fehlen fast samtliche Einfassungen so dass dort nur die sonstigen Kriterien feststellbar sind Eine andere Form stellt die Holsteiner Kammer dar die als relativ kurze Kammer mit oft aussermittigem Zugang innerhalb ubergrosser Visbeker Brautigam 104 m rechteckiger Einfassungen den so genannten Hunenbetten liegt Siehe auch BearbeitenHolsteiner Kammer BautrupptheorieLiteratur BearbeitenEkkehard Aner Die Gross Steingraber Schleswig Holsteins In Fuhrer zu vor und fruhgeschichtlichen Denkmalern 9 Mainz 1968 Jan Albert Bakker De Westgroep van de Trechterbekercultuur Studies over chronologie en geografie van de makers van hunebedden endiepsteekceramiek ten westen van de EIbe Amsterdam 1973 Jan Albert Bakker The TRB West Group Studies in the Chronology and Geography of the Makers of Hunebeds and Tiefstich Pottery Cingula Band 5 Universiteit van Amsterdam Amsterdam 1979 ISBN 978 90 70319 05 2 Online Hans Jurgen Hassler Hrsg Ur und Fruhgeschichte in Niedersachsen Stuttgart 1991 Elisabeth Schlicht Grosssteingraber im nordwestlichen Niedersachsen In Heinz Schirnig Hrsg Grosssteingraber in Niedersachsen Lax Hildesheim 1979 ISBN 3 7848 1224 4 S 43 ff Wolfgang Schluter Die Vor und Fruhgeschichte der Stadt und des Landkreises Osnabruck Fuhrer zu vor und fruhgeschichtlichen Denkmalern Bd 42 Mainz 1979Einzelnachweise Bearbeiten J Muller In Varia neolithica VI 2009 S 15Weblink BearbeitenGrosssteingraber Route Emsland Memento vom 30 September 2009 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emslandische Kammer amp oldid 216163013