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Emilie Emmi Bonhoeffer geborene Emilie Delbruck 13 Mai 1905 in Berlin 12 Marz 1991 in Dusseldorf war eine deutsche Widerstandskampferin gegen den Nationalsozialismus Sie war verheiratet mit dem Juristen Klaus Bonhoeffer 1 Nach dem Krieg half sie Kriegsfluchtlingen und betreute Zeugen bei den Auschwitzprozessen 1964 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politisches Wirken 3 Ehrungen 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEmilie Delbruck wurde am 13 Mai 1905 als das sechste von sieben Kindern von Lina geborene Thiersch und Hans Delbruck geboren und gehorte damit der einflussreichen preussischen Familie Delbruck an Ihre Mutter war eine Enkelin des Chemikers Justus von Liebig aus dem hessischen Geschlecht Liebig Zu ihren Brudern gehorten der Jurist Justus Delbruck und der Biophysiker Max Delbruck Sie besuchte das Oberlyzeum Wellmann in Berlin Charlottenburg und nach dem Abschluss eine landwirtschaftliche Frauenschule Danach studierte sie Musik ihr Instrument war die Violine 2 Schon in ihrer Jugend entstanden enge Kontakte zu den Familien Harnack und Bonhoeffer die spater im Widerstand gegen Hitler eine grosse Rolle spielten Am 3 September 1930 heiratete sie den drittaltesten der acht Bonhoeffergeschwister Klaus Ihr jungster Bruder Max emigrierte 1936 in die USA wahrend einer ihrer alteren Bruder Justus sich dem Widerstand anschloss Neben diesen beiden gab es einen weiteren Bruder der jedoch 1917 gefallen ist sowie drei altere Schwestern Ab 1937 hatte das Ehepaar Bonhoeffer ein Haus in der Reihenhaussiedlung Eichkamp in Berlin Charlottenburg gemietet 3 Politisches Wirken BearbeitenEmmi Bonhoeffer begleitete ihren Mann den Bruder und die Schwager Dietrich Bonhoeffer Hans von Dohnanyi und Rudiger Schleicher in der Zeit des Widerstands wiewohl sie schon zu ihrer eigenen Sicherheit nur begrenzt in die Einzelheiten der Verschworung gegen Hitler eingeweiht war Andererseits ubernahm sie wie andere Frauen im Widerstand auch immer wieder die Weitergabe von Nachrichten und andere Aufgaben 4 Nach der Ermordung ihres Mannes am 23 April 1945 floh sie nach Gronenberg Scharbeutz in Schleswig Holstein wo sie schon ihre drei Kinder in Sicherheit gebracht hatte 5 Dort baute sie die Fluchtlingshilfsorganisation Hilfe fur Hilfe auf die amerikanische Kleiderspenden gegen Nachbarschaftshilfe und Gemeinschaftsarbeit abgab 6 Sie wurde von US amerikanischen Frauenverbanden eingeladen uber die Situation der Kriegsfluchtlinge und die Gronenberger Selbsthilfe zu sprechen 2 Sie baute zudem eine Nahstube auf die die Kleiderspenden vor Ort aufbereitete Von 1948 bis 1952 war Emmi Bonhoeffer Gemeinderatin der CDU in Gleschendorf 2 In den Jahrzehnten nach dem Krieg engagierte sie sich gegen das Vergessen der deutschen Verbrechen wahrend der Zeit des Nationalsozialismus sowie fur Frieden und Gerechtigkeit In den ersten Jahren der deutschen Teilung baute sie ein Hilfsnetz mit auf um Packchen mit Spenden nach Ostdeutschland zu schicken 1964 nach ihrem Umzug nach Frankfurt am Main ubernahm sie es die teils hochbetagten Zeugen im Auschwitz Prozess zu betreuen die aus den USA und Israel anreisten Ihre Briefe uber diese Zeit an eine in den USA lebende judische Freundin wurden 1965 veroffentlicht und wurden auch auf englisch und niederlandisch ubersetzt Spater arbeitete sie bei amnesty international 7 mit und engagierte sich gegen die Stationierung von US Atomwaffen in Deutschland im Zusammenhang mit dem NATO Doppelbeschluss zu Beginn der 1980er Jahre Die letzten 20 Lebensjahre ab 1970 verbrachte Emmi Bonhoeffer in Dusseldorf 7 wo sie am 12 Marz 1991 starb 2 Ehrungen Bearbeiten1954 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz 1 Klasse Werke BearbeitenZeugen im Auschwitz Prozess Begegnungen und Gedanken Wuppertal Barmen Kiefel 1965 Die Brucke Sigrid Grabner und Hendrik Roder Hrsg Emmi Bonhoeffer Essay Gesprach Erinnerung Lukas Verlag Berlin 2004 ISBN 3 936872 31 7 Jutta Koslowski Hrsg Nach dem 20 Juli 1944 Ein unveroffentlichter Erlebnisbericht von Emmi Bonhoeffer 2021 Volltext Kurzfassung auch in Bonhoeffer Rundbrief Nr 131 2021 S 15 42 Literatur BearbeitenDorothee von Meding Mit dem Mut des Herzens die Frauen des 20 Juli Btb Verlag Berlin 1997 ISBN 978 3 44272 171 9 Sigrid Grabner und Hendrik Roder Hrsg Emmi Bonhoeffer Essay Gesprach Erinnerung 2 Auflage Lukas Verlag Berlin 2004 ISBN 978 3 936872 31 6 Sigrid Grabner und Hendrik Roder Hrsg Emmi Bonhoeffer Bewegende Zeugnisse eines mutigen Lebens Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek 2006 ISBN 978 3 499 62164 2 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Emmi Bonhoeffer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Emmi Bonhoeffer in der Internet Movie Database englisch Ein Licht aus altem Graun Gedenkrede von Emmi Bonhoeffer am 20 Juli 1981 im Ehrenhof der Gedenk und Bildungsstatte Stauffenbergstrasse BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Emmi Bonhoeffer In dietrich bonhoeffer net Internationale Bonhoeffer Gesellschaft abgerufen am 21 Juli 2023 a b c d Emmi Bonhoeffer In munzinger de Munzinger Archiv abgerufen am 21 Juli 2023 Emmi Bonhoeffer Nach dem 20 Juli 1944 In Jutta Koslowski Hrsg Unveroffentlichter Erlebnisbericht S 4 dietrich bonhoeffer net PDF 446 kB abgerufen am 21 Juli 2023 Ein Licht aus altem Graun Stiftung 20 Juli 1944 Abgerufen am 9 August 2020 Regina Goldlucke Vaters Brief war ihre Burde In DIE WELT 7 Mai 2005 welt de abgerufen am 9 August 2020 Tatchristentum Gronenberg in Holstein Der Spiegel 23 1950 Abgerufen am 9 August 2020 a b Emmi Bonhoeffer Stiftung 20 Juli 1944 Abgerufen am 9 August 2020 Normdaten Person GND 116238534 lobid OGND AKS LCCN nr2005002033 VIAF 47508713 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bonhoeffer EmmiALTERNATIVNAMEN Bonhoeffer Emilie Delbruck Emilie Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Ehefrau des Widerstandskampfers Klaus BonhoefferGEBURTSDATUM 13 Mai 1905GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 12 Marz 1991STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emmi Bonhoeffer amp oldid 235694099