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Emanuele Luzzati auch Lele genannt 3 Juni 1921 in Genua 26 Januar 2007 ebenda war ein italienischer Maler Grafiker Buhnenbildner Illustrator und Animator Seine animierten Kurzfilme Pulcinella und La gazza ladra wurden jeweils fur einen Oscar nominiert Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ausstellungen 3 Filmografie Auswahl 4 Illustrationen 5 Buhnenbilder im deutschsprachigen Raum 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenEmanuele Luzzati wurde 1921 in Genua geboren und besuchte zunachst die Liceo classico Cristoforo Colombo Da sein Vater Jude war und die italienische Regierung Ende der 1930er Jahre Rassengesetze leggi razziali einfuhrte verliess die Familie Italien und zog in die Schweiz Dort war Luzzati der Besuch einer hoheren Schule moglich und so absolvierte er in Lausanne ein Studium an der Ecole des Beaux Arts In Lausanne kam er unter anderem mit Arbeiten von Regisseur Louis Jouvet und Buhnenbildner Christian Berard in Beruhrung Sein Berufswunsch Buhnenbildner entstand nach eigenen Angaben als er 1945 bei Proben zur Wiederauffuhrung von Igor Strawinskys Stuck Histoire du soldat anwesend war 1 Die Auffuhrung zeichnete sich durch ein stilisiertes Buhnenbild aus das Luzzati zum Vorbild nahm Er begann daraufhin mit Masken und Effekten zu experimentieren Gemeinsam mit seinem Jugendfreund Alessandro Fersen 1911 2001 fuhrte er 1944 sein erstes Stuck Salomon und die Konigin von Saba am Lausanner Hauptbahnhof auf Dabei gestaltete Luzzati das Buhnenbild und Fersen fuhrte Regie Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrten sie nach Italien zuruck und zeigten das Stuck auch in Genua und Mailand 2 1947 brachten Luzzati und Fersen ihr zweites Stuck auf die Buhne die Adaption einer hebraischen Legende mit dem Titel Lea Lebowitz Dabei setzte Luzzati Masken ein und verwendete erstmals Fantasieelemente 1950 engagierte ihn Vittorio Gassman der Lea Lebowitz gesehen hatte als Masken und Kostumbildner fur eine Auffuhrung von Peer Gynt Es folgten zahlreiche weitere Auftrage Luzzati liess sich endgultig in Genua nieder Er wurde Mitbegrunder des Eleonora Duse Theaters des spateren Stadttheaters von Genua Regisseur Aldo Trionfo 1921 1989 den Luzzati schon aus Lausanne kannte leitete 1957 bis 1960 in einem Cafe von Genua die avantgardistische Theatergruppe La borsa di Arlecchino die sich dem absurden Theater verschrieben hatte Hier brachte sich Luzzati als Buhnen und Kostumbildner ein und entwickelte seinen eigenen Stil Zunehmend setzte er gebrauchte und zufallig gefundene Materialien zur Gestaltung ein Die Kostume schneiderte er zu Hause mitunter unterstutzt von seiner Mutter 2 In den 1960er Jahren arbeitete Luzzati mit dem Regisseur Franco Enriquez 1927 1980 zusammen Mit ihm und den beiden Schauspielern Valeria Moriconi und Glauco Mauri 1930 bildete er das sogenannte La Compagnia dei Quattro das zahlreiche klassische und auch zeitgenossische Stucke auffuhrte wie unter anderem Tom Stoppards Rosenkranz und Guldenstern Gemeinsam mit Enriquez machte Luzzati erste Erfahrungen mit der Inszenierung von Opern So gestaltete er 1963 das Buhnenbild der Zauberflote beim Glyndebourne Opernfestival Danach war er an zahlreichen weiteren Operninszenierungen beteiligt wobei sein besonderes Interesse Rossinis Werken galt Neben weiteren Auffuhrungen beim Glyndebourne Festival und an den fuhrenden italienischen Hausern arbeitete er unter anderem fur die Wiener Staatsoper das Chicago Opera House und das London Festival Ballet 1 nbsp Museo Luzzati am Porto AnticoOpern dienten Luzzati auch als Vorlagen fur seine Zeichentrickfilme die er haufig mit Giulio Gianini 1927 2009 produzierte Ihre animierten Kurzfilme La gazza ladra und Pulcinella wurden 1966 bzw 1974 fur einen Oscar in der Kategorie Bester animierter Kurzfilm nominiert Zudem illustrierte Luzzati thematisch passende Bilderbucher unter anderem zur Zauberflote 1971 und einer humoristischen Variante von Aschenputtel 1976 Letztere wurde auch auf einer 1976 von Luzzatti in Genua gegrundeten Experimentierbuhne Teatro della Tosse aufgefuhrt Insgesamt illustrierte er uber 400 Bucher vorwiegend Kinderliteratur 2 Luzzati starb im Alter von 85 Jahren an einem Herzinfarkt 1 Er wurde auf dem Monumentalfriedhof Staglieno beigesetzt Sein Nachlass ging ans Nachon Museum der Judenheit Italiens in Jerusalem 3 Ausstellungen BearbeitenLuzzati nahm 1972 an der Biennale von Venedig in der Sektion Grafica Sperimentale teil Die von Mara Fazio und Silvia Carandini kuratierte Ausstellung Il sipario magico di Emanuele Luzzati wurde in den Jahren 1981 bis 1984 sowohl in Italien als auch im Ausland gezeigt 4 Eine umfangreiche Ausstellung uber Luzzatis Werk befindet sich im Museo Luzzati in Genua Das Nachon Museum zeigte bislang drei Ausstellungen zu Luzzati Der Jahreskreis von Emanuele Luzzati מעגל השנה של עמנואלה לוצאטי 2022 2023 Onkel Lele 5 ד ו ד ל ל ה 2021 und Die Welt ist ein Theater Hommage an Emanuele Luzzati העולם הוא תיאטרון מחווה לעמנואלה לוצאטי 2012 Filmografie Auswahl Bearbeiten1949 Il grido della terra als Kostumbildner 1959 La tarantella di Pulcinella 1961 I paladini di Francia 1961 Pulcinella Il gioco dell oca 1962 Castello di carte 1965 La gazza ladra 1966 Die unglaublichen Abenteuer des hochwohlloblichen Ritters Branca Leone L armata Brancaleone Titelsequenz Designer 1968 L italiana in Algeri 1970 The Italian in Algiers 1970 Ali Baba 1972 Il viaggio di Marco Polo 1973 Pulcinella 1973 L augellin Belverde 1974 Turandot 1978 Il flauto magico 1979 I tre fratelli 1981 Pulcinella e il pesce magico 1985 Duetto dei gattiIllustrationen BearbeitenNach Verlagen Edizioni OlivettiLe fiabe scelte dei fratelli Grimm 1988 Edizioni NuagesCandide oder der Optimismus von Voltaire Pinocchio von Carlo Collodi Alice im Wunderland von Lewis Carroll Decamerone von Giovanni Boccaccio Peter Pan von James Matthew BarrieBuhnenbilder im deutschsprachigen Raum BearbeitenCoppelia Orpheus von Franz Liszt Polowetzer Tanze Wiener Staatsoper 1966 Cosi fan tutte Bayerische Staatsoper 1969 Der wunderbare Mandarin Wiener Staatsoper 1972 Petruschka Wiener Staatsoper 1973 Un ballo in maschera Wiener Staatsoper 1986 Semiramide Opernhaus Zurich 1992 Quelle 6 Weblinks BearbeitenEmanuele Luzzati in der Internet Movie Database englisch Literatur von und uber Emanuele Luzzati im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachruf im The Guardian Der Altmeister des italienischen Theaters Webseite des Museo LuzzatiEinzelnachweise Bearbeiten a b c John Francis Lane Emanuele Luzzati In The Guardian 6 April 2007 a b c Anna Zanco Prestel Emanuele Luzzati 1921 2007 Der Altmeister des italienischen Theaters israeli art com abgerufen am 4 Januar 2013 Lisah Lalutzashvili ל יז ה ל לו צ אש וו יל י מוזיאון יהדות איטליה בירושלים בתערוכה חדשה מעגל השנה של עמנואלה לוצאטי den 30 August 2022 auf News 02 חדשות abgerufen am 31 Dezember 2022 http www museoluzzati it p txt php id 55 amp r 0 amp c 0 amp pid 0 Onkel Lele auf moija org Sergio Noberini Lista cronologica delle scenografie di Emanuele Luzzati In Giorgio Ursini Ursic und Andrea Rauch hrsg Emanuele Luzzati Scenografo Genua Tormena 1996Normdaten Person GND 119221349 lobid OGND AKS LCCN n79021082 VIAF 51816526 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Luzzati EmanueleALTERNATIVNAMEN Lele Spitzname KURZBESCHREIBUNG italienischer Maler Graphiker Buhnenbildner Illustrator und AnimatorGEBURTSDATUM 3 Juni 1921GEBURTSORT GenuaSTERBEDATUM 26 Januar 2007STERBEORT Genua Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emanuele Luzzati amp oldid 238766001