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Else Weber 31 Marz 1893 in Hamburg 25 Februar 1994 ebenda war eine Malerin des expressiven Realismus in der Tradition der von Frankreich ausgehenden Avantgarde Kunst Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Kunstlerische Ausbildung 3 Werk 3 1 Portrats 3 2 Reisen 4 NS Diktatur und Krieg 5 Bundesrepublik Deutschland 6 Ausstellungen Auswahl 6 1 Ausstellungsbeteiligungen 6 2 Einzelausstellungen 7 Literatur Auswahl 8 Weitere Quellen 9 WeblinksLeben BearbeitenGeboren als Else Rouwolf wuchs sie in einer musisch aktiven burgerlichen Familie auf Der Vater Richard Rouwolf war Oberlehrer die Mutter Margarethe geborene Briege fuhrte den Haushalt und war Chormitglied Nach dem Ende der Schulzeit absolvierte sie eine Ausbildung zur Grundschullehrerin ubte diesen Beruf allerdings nicht lange aus weil sie 1914 den Lehrer Hans Ulrich Weber heiratete Verheirateten Frauen war es im Kaiserreich verboten als Lehrerin zu arbeiten 1916 wurde sie Mutter eines Madchens Fur den Hausgebrauch entwarf sie Mobelstucke Seit ihrer Kindheit fertigte sie vor allem auf Reisen Skizzen an und setzte diese Gewohnheit als Erwachsene fort Mit 30 Jahren malte sie ihr erstes Bild ein Selbstportrat in Pastellkreide Bei einem Abendessen lernte sie den renommierten Portratmaler Rudolf Zeller kennen der sie schliesslich in seinem Atelier als Schulerin aufnahm Kunstlerische Ausbildung BearbeitenVon 1923 bis 1928 durchlief Weber eine Ausbildung in Zellers Atelier Diese bestand vor allem aus Korrekturen und Unterweisung im formalen Bildaufbau Da Farbgebung nicht zu Zellers Unterricht gehorte bemuhte sich Weber um Aufnahme in das Atelier von Karl Hofer in Berlin Hofer damals ein gefeierter Malerstar lehnte sie mit der Begrundung ab dass er keine Schuler mehr aufnehme und dass er nicht wisse was sie noch von ihm lernen wolle Weber beschloss daraufhin sich auf eigene Faust anhand von Lehrbuchern dem Besuch von Ausstellungen und Ausstellungskatalogen weiterzubilden Die erste Ausstellungsbeteiligung hatte die Kunstlerin 1926 mit der damals von Ida Dehmel in Hamburg gegrundeten GEDOK Gemeinschaft deutscher und osterreichischer Kunstlerinnen Vereine In der Kunstlerinnenvereinigung fand sie Kontakt zu der Malerin der Hamburger Sezession Gretchen Wohlwill und der Pianistin Lucy Bratsch Wilkens In der Wohnung von Lucy und dem Kunstforderer und Juwelier Carl M H Wilkens fanden in den 1920er und Anfang der 1930er Jahre zahlreiche Kunstlertreffen mit Beteiligung der Hamburger Avantgarde Szene statt Durch die regelmassige Arbeit und die Auseinandersetzung mit anderen Kunstlern und Kunstlerinnen professionalisierte sich Else Weber und machte die Malerei zu ihrem Beruf Sie wurde darin von Ehemann und Tochter unterstutzt Auch Reisen mit Frachtschiffen zu Studienzwecken sprengten nicht das Familienleben sondern wurden durch die Mithilfe von Else Webers Freundin Grete Bunz die sich um die Tochter kummerte toleriert 1929 ging die Kunstlerin fur ein Jahr nach Paris und besuchte dort die Academie de la Grande Chaumiere Sie arbeitete dort nach Modellen skizzierte und besuchte regelmassig die Galerien des Louvre Am Ende des Jahres reiste sie nach Antibes Nach ihrer Ruckkehr nach Hamburg boten sich ihr mehrere Ausstellungsbeteiligungen Die renommierteste war die Beteiligung an der 10 Ausstellung der Hamburgischen Sezession die sich als Elitevereinigung definierte Von der Presse gefeiert wurde vor allem die mit den Resultaten der Pariser Zeit bestuckte Einzelausstellung der Kunstlerin im Kunstsalon Maria Kunde im heute noch bestehenden Bieberhaus in der Nahe des Hamburger Hauptbahnhofes In dieser Zeit entstanden Freundschaften mit den Sezessions Malern Erich Hartmann und Arnold Fiedler von dem Weber in spateren Jahren ein grosses farbintensives Portrat malen sollte Werk BearbeitenPortrats Bearbeiten Else Webers kunstlerische Anfange lagen im Portratfach bei dem Portratmaler Rudolf Zeller lernte sie das Handwerk Aus dieser Zeit gibt es zahlreiche Gemalde von Modellen vor allem von dem standigen Modell Zellers Fraulein Heitmuller aber auch ihren Lehrer und ihre Mitschulerinnen malte sie Ausserhalb des Lehr Ateliers war ihre Tochter Sigrid das bevorzugte Modell Daneben portratierte sie Bekannte Freundinnen und deren Kinder Das grossformatige farbintensive Bildnis ihrer Malkollegin und Freundin Gretchen Wohlwill entstand in deren Todesjahr 1962 Im selben Jahr malte sie das grosse Portrat ihres Ehemannes Hans Ulrich Weber 1974 und 1975 entstanden die Bildnisse Lisa Fiedlers und ihres Ehemannes des Malers Arnold Fiedler Reisen Bearbeiten Ein wesentlicher Faktor von Webers Œuvre stellen die Reiseskizzen und die daraus entstandenen Gemalde dar Zusammen mit ihrem Ehemann reiste sie nach Finnland und nach Leningrad Sie unternahm allein zahlreiche Reisen auf preisgunstigen Frachtschiffen etwa nach Griechenland und in die Turkei Nahere Ziele bildeten die Insel Sylt sowie Danemark NS Diktatur und Krieg BearbeitenNach der Machtubernahme der Nationalsozialisten geriet die GEDOK unter politischen und physischen Druck Das Buro am Jungfernstieg zerstorten gewalttatige SA Schlager die Vorsitzende und Grunderin Ida Dehmel wurde zum Rucktritt gezwungen weil sie Judin war und schliesslich wurde die Kunstlerinnenvereinigung am 20 April 1933 aufgelost Die Hamburgische Sezession loste sich nach politischen und wiederum auch korperlichen Angriffen gegen Mitglieder selbst auf Erste Kunstlerkollegen emigrierten Ende der 1930er Jahre auch Arnold Fiedler Viele von denen die geblieben sind mussten mit schikanoser Behandlung wie Atelierdurchsuchungen Ausstellungsverboten und Missachtung rechnen Trotz ihres modernen von der franzosischen Avantgarde Kunst beeinflussten Malstils blieb Else Weber von solchen Anfeindungen verschont Sie hielt sich bedeckt und bemuhte sich nicht um Ausstellungen Finanziell war sie durch den Beruf ihres Ehemanns abgesichert Die unangenehmen Realitaten wollte sie nicht wahrnehmen Wahrend der Kriegsjahre liess sie sich vom Reisen nicht abhalten So verbrachte sie in den Sommern von 1941 und 1942 einige Wochen in Tirol 1944 reiste sie nochmals nach Tirol wo sie langer als geplant bleiben sollte denn in den letzten Kriegsmonaten durfte keiner mehr seinen jeweiligen Aufenthaltsort verlassen Bundesrepublik Deutschland BearbeitenNach Ende des Zweiten Weltkrieges entwickelte sich eine Freundschaft zu der Hamburger Malerin Gabriele Schweitzer Daube 1954 und 1956 reisten die beiden gemeinsam auf die Insel Elba und nach Paris Weiterhin war das Reisen die wichtigste Inspirationsquelle der Kunstlerin Allein und mit Ehemann unternahm sie Reisen zu ihrer Schwester nach Wurzburg auf die Nordseeinseln nach Holland Danemark und ins Tessin Die Kunstlerin wurde wieder zu den Ausstellungen der neu gegrundeten GEDOK und der Hamburger Kunstlerschaft sowie weiteren Gruppenausstellungen eingeladen Kunstlerisch setzte sie sich mit den mittlerweile klassischen modernen Kunstlern wie Georges Braque und Henri Matisse Vincent van Gogh Edvard Munch und der damals noch weniger bekannten Paula Modersohn Becker auseinander aber auch mit dem Briten Ben Nicholson Die alten Meister waren jedoch auch Ziel ihrer Studien Mit beinahe 90 Jahren beschloss Else Weber auf das Reisen zu verzichten und gab auch die Malerei auf Im Alter von 100 Jahren am 25 Februar 1994 starb sie in Hamburg Else Weber war Mitglied der Hamburgischen Kunstlerschaft Ausstellungen Auswahl BearbeitenAusstellungsbeteiligungen Bearbeiten 1926 Grundungsausstellung der GEDOK Hamburg 1931 10 Ausstellung der Hamburger Sezession Kunstverein in Hamburg 1931 Frauen von Frauen gemalt Ausstellung der GEDOK im Kunstverein in Hamburg 1937 Fruhjahrsausstellung Hamburger Kunstler Malerei Graphik Plastik Kunstverein in Hamburg 1938 Hamburger Kunstler Kunstverein in Hamburg 1948 Bildende Kunstlerinnen im Deutschen Lyceum Club Ortsgruppe Hamburg Museum fur Volkerkunde Hamburg 1956 Fruhjahrsausstellung der Vereinigung Bildender Kunstlerinnen e V Museum fur Volkerkunde Hamburg 1957 Malerei der Frauen Ausstellung der GEDOK Thalia Theater Hamburg 1964 GEDOK Kunstlerinnen des Bundesgebietes Kunsthaus Hamburg 1970 Funfzig Jahre Hamburgische Kunstlerschaft e V Kunsthaus Hamburg 1986 Gegenlicht 60 Jahre GEDOK Staatliche Kunsthalle Berlin 1990 Hamburger Kunstlerinnen 1900 bis 1930 Galerie Herold Hamburg 2005 Ausstellungspremiere Das Forum fur Nachlasse von Kunstlerinnen und Kunstlern prasentiert Werke von elf Kunstlerinnen und Kunstlern Kunstlerhaus Sootborn HamburgEinzelausstellungen Bearbeiten 1984 Zum 90 Geburtstag von Else Weber GEDOK Galerie Hamburg 2006 Else Weber 1893 1994 Eine Hamburger Malerin Retrospektive Forum fur Nachlasse von Kunstlerinnen und Kunstlern e V Kunstlerhaus Sootborn Hamburg 2009 Else Weber Leben einer Kunstlerin Altonaer Museum 17 Februar bis 10 Mai 2009Literatur Auswahl BearbeitenElse Weber 1893 1994 Hrsg Martha Pulvermacher Stiftung Hamburg und Forum fur Nachlasse von Kunstlerinnen und Kunstlern e V Hamburg Verlag Brinkmann amp Bose Berlin 2006 ISBN 3 922660 97 5 Ingrid von der Dollen Malerinnen im 20 Jahrhundert Bildkunst der verschollenen Generation Munchen 2000 S 370 Volker Detlef Heydorn Maler in Hamburg Band 3 Hamburg 1974 Abb S 80 Elke Lauterbach Philip Die GEDOK Gemeinschaft der Kunstlerinnen und Kunstforderer e V Ihre Geschichte unter besonderer Berucksichtigung der Bildenden und Angewandten Kunst Munchen 2003 Diss Der neue Rump Lexikon der bildenden Kunstler Hamburgs Altonas und der naheren Umgebung uberarbeitete Neuausgabe hg von Kay Rump bearbeitet von Maike Bruhns Hamburg 2005Weitere Quellen BearbeitenKatalog zur Ausstellung Kunst in der Verfemung Die Schenkung Emmi Ruben 1948 Hamburger Kunsthalle 1997 S 39Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Else Weber im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Else Weber bei artnetNormdaten Person GND 132680416 lobid OGND AKS LCCN no2008020740 VIAF 15938597 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Weber ElseALTERNATIVNAMEN Rouwolf Else Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Malerin des expressiven RealismusGEBURTSDATUM 31 Marz 1893GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 25 Februar 1994STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Else Weber amp oldid 187554247