www.wikidata.de-de.nina.az
Das Eloxal Verfahren elɔˈksaːl von Eloxal Abkurzung fur elektrolytische Oxidation von Aluminium ist eine Methode der Oberflachentechnik zum Erzeugen einer oxidischen Schutzschicht auf Aluminium durch anodische Oxidation Im Gegensatz zu den galvanischen Uberzugsverfahren wird beim Eloxieren die Schutzschicht nicht auf dem Werkstuck niedergeschlagen sondern durch Umwandlung der obersten Metallschicht ein Oxid bzw Hydroxid gebildet Es entsteht eine 5 bis 25 Mikrometer dunne Schicht die tiefere Schichten vor Korrosion schutzt solange keine Risse oder Lucken in dieser Schicht entstehen Die naturliche atmospharische Oxidschicht des Aluminiums betragt demgegenuber lediglich wenige Nanometer 1 Verschieden eingefarbte Eloxal Schichten auf Aluminium Eingefarbte Ventile zur Be und Entluftung an einem RaumanzugNeben der chemischen Bestandigkeit erhoht sich beim Eloxieren auch die Harte der Oberflache und die Reibungswerte beim Kontakt mit verschiedenen Materialien verringern sich Inhaltsverzeichnis 1 Das Verfahren 1 1 Grundprinzip des Eloxierens 1 2 Materialauswahl 1 3 Vorbehandlung 1 4 Das Eloxieren 1 5 Arbeitsschutz 2 Die Schicht 2 1 Schichtbildungsvorgange 2 2 Harte 2 3 Schichtwachstum in die Tiefe 2 4 Der Grund fur die porige Oberflache 2 5 Elektrische Leitfahigkeit 2 6 Anwendung des Adsorptionsvermogens 2 7 Farben der Oxidschichten 2 7 1 Adsorptives Farben 2 7 2 Elektrolytisches Farben 2 7 3 Interferenzfarben 2 8 Verdichten 3 Anwendung 4 Partielles Eloxieren 4 1 Nachtragliches Entfernen der Eloxalschicht 4 2 Herstellung eines Kontaktpunktes ohne Eloxalschicht 4 2 1 Abdeckverfahren mit Abdeckharz 4 2 2 Partielles Eloxieren bzw selektive Anodisierung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDas Verfahren Bearbeiten nbsp Prinzipdarstellung der anodischen Oxidation Eloxieren Grundprinzip des Eloxierens Bearbeiten nbsp Anfangsphase der Umwandlung von Aluminium durch anodische Oxidation und Reaktion von Sauerstoff an der Grenzflache zwischen Aluminium und wassrigem Elektrolyt in der Anfangsphase nbsp Fortschreitende Umwandlung von Aluminium durch anodische Oxidation unter Bildung von Poren wobei die Reaktion von Sauerstoff an der Grenzflache zwischen Aluminium und wassrigem Elektrolyt bestehen bleibtAuf Aluminium bildet sich in Kontakt mit Sauerstoff eine dunne aber dichte Oxidschicht die das Aluminiummetall unter normalen Umgebungsbedingungen gegen weitere Oxidation schutzt Bei einer Dicke zwischen etwa 5 nm und 20 nm 2 3 4 ist die Schicht zudem vollkommen transparent d h unsichtbar und bewahrt dadurch den metallischen Charakter des Aluminiums Die Oxidschicht schutzt das Metall vor Oxidation durch Sauerstoff und in einem pH Bereich zwischen etwa pH 4 und pH 9 gegen Korrosion deshalb ist das Metall unter normalen Umgebungsbedingungen relativ bestandig 2 Allerdings fuhren Bestandteile wie Salz Natriumchlorid oder Schwefeldioxid zu Korrosionserscheinungen weshalb Aluminium in Meeresnahe oder unter rauen Industriebedingungen Korrosionsangriffe zeigt Vor allem aber ist die sehr dunne naturliche Oxidschicht nicht in der Lage Aluminium gegen Verschleiss zu schutzen Die naturliche Oxidschicht auf Aluminium kann durch die elektrochemische Behandlung der anodischen Oxidation verstarkt werden Dabei wird das Aluminium in einem Elektrolyten z B Schwefelsaure oder Oxalsaure als Anode in einem Gleichstromkreislauf geschaltet Hierbei wird aus dem wasserhaltigen Elektrolyten an der Aluminiumoberflache Sauerstoff erzeugt Dieser reagiert direkt an der Oberflache mit dem Metall das durch den Stromfluss in reaktionsfahige Aluminiumionen uberfuhrt wird zu Aluminiumoxid Es erfolgt also eine direkte Umwandlung der Oberflache in Aluminiumoxid Auch komplexe Geometrien erhalten so eine nahezu gleichmassig dicke Aluminiumoxidschicht Die Oxidschicht besitzt verfahrensbedingt direkt nach der Erzeugung Mikroporen Durch ein abschliessendes Verdichten bzw Versiegeln engl Sealing lassen sich die Poren verschliessen um eine kompakte weitgehend aus Aluminiumhydroxid bestehende Schicht zu erzeugen Die anodisch erzeugte Oxidschicht besitzt eine wesentlich bessere Bestandigkeit gegen Korrosion und Verschleiss Zudem ist die durch Anodisieren erzeugte Oxidschicht ein guter elektrischer Isolator mit Durchschlagsfestigkeiten von etwa 900 V bei einer Dicke der Eloxalschicht von 30 µm Materialauswahl Bearbeiten Je reiner das Material ist desto besser sind die Eloxalergebnisse Im Bereich der Aussenarchitektur finden somit gerne Reinaluminium oder nur gering legierte Materialien Verwendung In Luftfahrt Maschinenbau oder der Fahrzeugtechnik sind diese weichen Aluminiumsorten allerdings nicht einzusetzen Um die geforderten Material oder Bearbeitungseigenschaften zu erzielen werden unterschiedliche Legierungskomponenten beigefugt die den Anodisationsprozess teilweise erheblich beeinflussen oder gar storen Die am meisten verbreiteten Zusatze sind Kupfer z B AlCuMgPb EN AW 2007 ist beim Eloxieren stark loslich Silizium z B AlMgSi1 EN AW 6082 wird nicht gelost sondern mit eingebaut Magnesium Zink und Mangan z B AlZnMgCu1 5 EN AW 7075 werden herausgelost Diese eingebauten Elemente fuhren teilweise zu Fehlstellen in der Oxidschicht die sich losenden Elemente erhohen stark die Rucklosung worunter die Schichtqualitat merklich leidet Es ist wichtig die Legierung exakt auf die mechanische Anwendung und die zu erzielenden Schichteigenschaften abzustimmen wobei die Legierungsempfehlungen 5 des Eloxalbetriebes zu beachten sind Vorbehandlung Bearbeiten Zunachst werden die Aluminiumteile vorbehandelt d h entfettet und gebeizt Um eine gleichmassige Oberflache zu erhalten wird meist zunachst basisch mit auf Natronlauge basierenden Laugen gebeizt anschliessend sauer mit Salpetersaure oder Flusssaure 6 Die zur Anwendung kommenden Beizmittel und bedingungen sind von den Eigenschaften des Werkstoffs wie beispielsweise der Art der Beimischungen von Fremdmetallen in einer Legierung abhangig Beim Beizen wird auch die dunne naturliche Oxidschicht entfernt Durch die Anwendung langerer Prozesszeiten kann bei geeignetem Grundmaterial ein sehr dekoratives Beiz Finish erzeugt werden Diese genormte Optik E6 ist in der Aussenarchitektur praktisch der Standard Bei der Eloxierung feinmechanischer Komponenten sind die hierfur benotigten langen Beizzeiten nicht praktikabel da diese die Masshaltigkeit zerstoren Die dabei entstehenden aluminiumhaltigen Sauren Aluminiumnitrat Losung und Laugen Natriumaluminat Losung sind Sekundarrohstoffe und werden in den industriellen Al Kreislauf zuruckgefuhrt In einigen Eloxal Anlagen werden sie auch neutralisiert und der dabei entstehende Aluminiumhydroxid Filterkuchen ebenfalls als Al Rohstoff verwertet Das Eloxieren Bearbeiten Nach der Oberflachen Vorbehandlung erfolgt das eigentliche Eloxieren Zuweilen wird dann die frische porose Schicht mit Farbstoffen gefarbt und schliesslich folgt das Verdichten ublicherweise einfach mit heissem Wasser oder Dampf Es gibt auch die Moglichkeit des chemischen Verdichtens das meist in Kombination mit Dampfverdichtern eingesetzt wird Das Eloxal Verfahren bedient sich der Elektrolyse Die Kathode negative Elektrode zerlegt das in der Saure enthaltene Oxonium H3O in Wasserstoff und Wasser Der Wasserstoff wird frei 6 H 3 O 6 e 3 H 2 6 H 2 O displaystyle mathrm 6 H 3 O 6 e to 3 H 2 6 H 2 O nbsp An der Anode positive Elektrode findet die Oxidation 1 von Aluminium zu Aluminium III Ionen statt und anschliessend die Weiterreaktion zu Aluminium III oxid 2 Die Saure wird nur zur Erhohung der elektrischen Leitfahigkeit verwendet und ist an der Reaktion nicht beteiligt 2 A l 2 A l 3 6 e displaystyle mathrm 2 Al to 2 Al 3 6 e nbsp 2 A l 3 9 H 2 O A l 2 O 3 6 H 3 O displaystyle mathrm 2 Al 3 9 H 2 O to Al 2 O 3 6 H 3 O nbsp Die Gesamtreaktion kann wie folgt beschrieben werden 2 A l 3 H 2 O A l 2 O 3 3 H 2 displaystyle mathrm 2 Al 3H 2 O to Al 2 O 3 3 H 2 nbsp Das elektrolytische Verfahren wird ublicherweise mittels Gleichstrom im Folgenden betrachtet in Schwefelsaure oder Oxalsaure Elektrolyten durchgefuhrt Es kann aber auch mit Wechselstrom z B WX Verfahren oder mit Hilfe einer Verbindung beider Stromarten durchgefuhrt werden nbsp Thermographiebild eines EloxierversuchesBei der Gleichstromvariante wird das Aluminium als Anode geschaltet man nennt daher das Verfahren auch Anodisieren Die Gegenelektrode besteht meistens aus einem Material das vom Elektrolyten nicht angegriffen wird Die Oxidation von Aluminium mit dem Eloxal Verfahren kann auf drei Arten vorgenommen werden Eintauchverfahren in ruhenden Badern die Werkstucke werden ganz oder teilweise in das Oxidationsbad eingetaucht die Stromquelle ist am Werkstuck und an der im Bad tauchenden Gegenelektrode befestigt Spritzverfahren das Werkstuck und eine bewegliche Duse aus der der Elektrolyt austritt werden an die Stromquelle angeschlossen Durchlaufverfahren in ruhenden Badern Drahte Bander u a werden durch das Oxidationsbad gezogen die Stromquelle ist wie bei 1 angeschlossen Eloxiertes und anschliessend gefarbtes Aluminium sollte moglichst im zweistufigen Versiegelungsverfahren behandelt werden um ein Ausbluten der Farbstoffe zu vermeiden Stufe 1 im Nickelacetatbad 15 Min bei 60 C Stufe 2 im Heisswasserbad 3 Min µm Schichtdicke Die erzeugten Schichten konnen hart mittelhart und weich sein Dies hangt von den Oxidationsbedingungen ab Die Oxidationsbedingungen die Wahl des Elektrolyten und dessen Zusatze haben auf die Gute und Art der Schicht Einfluss Somit ist man in der Lage die Schicht dem jeweiligen technischen Verwendungszweck anzupassen Arbeitsschutz Bearbeiten Beim Eloxieren konnen die Beschaftigten gegenuber Gefahrstoffen exponiert sein Im Rahmen der Gefahrdungsbeurteilung mussen die am Arbeitsplatz auftretenden Gefahrstoffe ermittelt und entsprechende Schutzmassnahmen festgelegt werden Die DGUV Information 213 716 der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung gibt Verfahrensweise und Schutzmassnahmen beim Eloxieren an sodass fur Stoffe mit Arbeitsplatzgrenzwert AGW dessen Einhaltung sichergestellt ist Fur Stoffe ohne AGW ist der Stand der Technik dokumentiert 7 Die Schicht BearbeitenVoraussetzungen zur Erzielung technisch einwandfreier Schichten Moglichst homogenes Gefuge des Metalls Ungleichmassigkeiten ubertragen sich auf die Oxidschicht Keine Verwendung ungeeigneter metallischer Legierungselemente oder Verunreinigungen da deren Primar und Sekundarphasen einen regularen Aufbau der Eloxalschicht storen konnen Vermeidung nichtmetallischer Einschlusse wie z B Feuerfestmaterialien oder diverse Oxide da diese einen regularen Schichtaufbau storen konnen Fur die Erzielung dekorativ einwandfreier Schichten sind anspruchsvollere Voraussetzungen bezuglich der Legierungszusammensetzung und der Gefugeausbildung zu erfullen 8 9 Schichtbildungsvorgange Bearbeiten Die Schichtbildungsvorgange werden beeinflusst durch die Wahl des Elektrolyten seine Konzentration und Temperatur Stromart Gleichstrom Wechselstrom elektrische Stromdichte Spannung und Dauer der BehandlungStarken Einfluss uben auch Temperaturveranderungen aus Die Dauer der Behandlung hangt direkt mit der Schichtdicke zusammen In den Elektrolyten werden manchmal Zusatze gemischt welche auf die Zusammensetzung der Oxidschichten einwirken Der Grundstoff der Schicht bleibt jedoch immer Aluminiumoxid Durch Zusatze zum Elektrolyt konnen die Eigenschaften der Schicht verandert werden Verbesserung der Bestandigkeit des Aussehens und so weiter Da die Schicht aus Aluminiumoxid besteht leitet sie im Gegensatz zu Aluminium den elektrischen Strom nicht Harte Bearbeiten Durch das Eloxieren lassen sich Harten zwischen 200 und 350 HV erreichen Durch Harteloxalverfahren konnen dickere Schichten mit hoherer Sprodigkeit erzeugt werden die Harten bis zu 600 HV erreichen 10 11 Schichtwachstum in die Tiefe Bearbeiten Die Schicht ist feinkristallin weist jedoch unzahlige Poren auf Deshalb ist die Schicht in der Lage Flussigkeiten aufzusaugen was fur das Wachstum der Oxidschicht notwendig ist denn fur das weitere Wachstum der Schicht muss der Elektrolyt an die innere Grenzflache zwischen Aluminiumoxid und Aluminium vordringen wo die Oxidation des Aluminiums stattfindet Auf diese Weise ist die Schicht sehr gut mit dem Aluminium uber chemische Bindungen vernetzt was sich unter anderem in einer hohen Haftfestigkeit der Schicht zeigt Die Oxidschicht wachst daher von der Oberflache aus in das Metall hinein das heisst die Grenzflache von Aluminiumoxid und Aluminium liegt somit innerhalb des ursprunglichen Metalls Der Grund fur die porige Oberflache Bearbeiten Die anfanglich gebildete Sperrschicht isoliert Dies hat zur Folge dass der Widerstand der Anode steigt Damit steigt die fur die Reaktion benotigte Spannung Das fuhrt dazu dass die vom Elektrolyt angegriffenen Stellen der Oxidschicht durchschlagen werden Aufgrund der fehlenden oder nur dunnen Oxidschicht steigt die Stromdichte stellenweise an was zu einer lokalen Erwarmung fuhrt An den warmeren Stellen wird die Oxidschicht verstarkt aufgelost es bilden sich Vertiefungen Die Kanale ermoglichen einen Ladungsaustausch mit dem Elektrolyten und werden deshalb durch ihn offen gehalten Die umliegende Oxidschicht wachst weiter die Kanale bleiben und es bildet sich eine porose Struktur aus Elektrische Leitfahigkeit Bearbeiten Eloxalschichten sind elektrische Nichtleiter Das leitende Aluminium wird durch das Eloxieren zum Nichtleiter Die Isolationsfahigkeit ist stark abhangig von der Legierung der Schichtdicke und den Beschichtungsparametern In den gunstigsten Fallen sind Isolationswerte bis zu knapp 1000 Volt erreichbar wobei der Wert vom angewandten Messverfahren abhangig ist Messverfahren konnen mit der Berucksichtigung der Norm ISO 2376 durchgefuhrt werden Allfallige Kratzer und Abnutzung an der Oberflache konnen den Isolationswert hemmen oder ganz zunichtemachen Anwendung des Adsorptionsvermogens Bearbeiten Unbehandelte Eloxal Schichten sind also saugfahig was zur Folge hat dass sich der Korrosionswiderstand gegenuber flussigen Mitteln verkleinert Die Schichten konnen jedoch verschlossen werden indem sie mit vor Korrosion schutzenden Stoffen oder mit Isolierstoffen behandelt werden Wachs Emaillierlack Isolierlack und so weiter Die haufigste technische Anwendung des Adsorptionsvermogens ist das Farben der Eloxal Schichten Diese sind imstande grosse Mengen von Farbstoffen aus Losungen aufzunehmen Farben der Oxidschichten Bearbeiten Adsorptives Farben Bearbeiten Sandalor Verfahren zweistufig oder kombiniert mit dem elektrolytischen Einfarben dreistufig Mit organischen Farbstoffen Nach dem Eloxieren wird das Aluminium in heisse Farbstofflosung getaucht und anschliessend gespult Beim Farben mit diesem Verfahren lagern sich die Farbstoffmolekule vorwiegend in den oberen Bereichen der Poren der Eloxal Schicht an und gehen Bindungen mit der Oxidschicht ein Je hoher die Farbstoffkonzentration in der Losung desto ausgepragter die Farbstoffeinlagerung in die Poren der Oxidschicht Mit anorganischen Farbstoffen Das Aluminium wird nach dem Eloxieren neutralisiert gespult und in Farbbadern mit Metallsalzlosungen eingefarbt Die Ionen der Losung sammeln sich in den Poren der Eloxal Schicht an und werden zu einem Feststoff Die genauen Vorgange sind jedoch noch nicht ausreichend geklart Elektrolytisches Farben Bearbeiten Das elektrolytische Farben Colinalverfahren wird mit Wechselspannung durchgefuhrt Der Elektrolyt enthalt ein farbendes Metallsalz Zinn II sulfat Die Dauer der Elektrolyse hangt von der erwunschten Farbtiefe ab Die Metallionen dringen tief in die Poren der Schicht ein Die so zum Teil mit Metall gefullten Poren verursachen nun durch Aufnahme und Streueffekte eine lichtechte Farbung Viele unterschiedliche Farbtone sind erzielbar Der fruhere Standard Farbfacher der Europaischen Vereinigung der Anodiseure EURAS fur die elektrolytische Farbung und die Farbanodisation beinhaltete folgende Farbtone C 0 Farblos C 32 Hellbronze C 34 Dunkelbronze C 31 Leichtbronze C 33 Mittelbronze C 35 Schwarz Hinzu kamen fur die Farbanodisation die Farbbezeichnungen C 36 Hellgrau C 37 Mittelgrau C 38 Dunkelgrau Heute sind die aktuellen Standardfarben beim Verband fur die Oberflachenveredelung von Aluminium e V VOA bestellbar Der VOA Eloxal Farbfacher bietet eine grobe Farborientierung fur die Planung und Abstimmung eloxierter Aluminiumoberflachen und beinhaltet die Farbtone C 0 farblos C 31 leichtbronze C 32 hellbronze C 33 mittelbronze C 34 dunkelbronze und C 35 schwarz Gefarbte Eloxal Uberzuge sind sehr verbreitet und die verschiedensten Anwendungsmoglichkeiten stehen offen zum Beispiel Gehause Zifferblatter Erkennungsringe fur Vogel Schmuck oder verschiedene Gewehrteile Interferenzfarben Bearbeiten Im Gegensatz zu den oben genannten Farbeverfahren wird die Farbe des Aluminiums beim Interferenzfarbeverfahren nicht durch eingelagerte Fremdionen sondern durch eine Interferenz innerhalb der Aluminiumoxidschicht erzeugt Je nach Schichtdicke der Oxidschicht und der damit verbundenen Lichtausloschung konnen unterschiedliche Farben z B Blau Grun Grau oder Rot reproduzierbar dargestellt werden Verdichten Bearbeiten Um die Einlagerung von korrosionsfordernden Stoffen zu verhindern mussen die Poren verdichtet werden Das eloxierte und eventuell gefarbte Aluminium wird in demineralisiertem Wasser durch einfaches Kochen verdichtet Dabei kommt es zu einer Reaktion zwischen dem Aluminiumoxid und Wasser es bildet sich Aluminium Oxid Hydroxid Bohmit Des Weiteren kommt es durch die Wasseraufnahme zu einer Volumenzunahme so dass die Poren genauer der Porenhals verengt und dann geschlossen werden Anwendung BearbeitenRelativ dicke Eloxal Schichten 20 25 µm werden vor allem als Korrosionsschutz in der Bauindustrie aber auch fur Automobilteile Flugzeugteile und Haushaltsgegenstande eingesetzt Ungefarbte und gefarbte dunnere Schichten 8 20 µm dienen vorwiegend dekorativen Zwecken beispielsweise fur die Oberflachen von MP3 Playern oder fur Turbeschlage als auch zur besseren Warmeabstrahlung bei Kuhlkorpern Ein Spezialfall sind Harteloxal Schichten die wesentlich dicker und harter sind und sich nicht beliebig farben lassen Diese werden in gekuhlten 1 5 C Saurebadern und hoheren Spannungen bis 120 V erzeugt und finden sich vor allem in industriellen Anwendungen wo hochste Abriebfestigkeit und Bestandigkeit wie beispielsweise im Salzwasserbereich gewunscht werden Bei beiden Verfahren ist zu beachten dass sich nicht alle Aluminiumlegierungen zum Eloxieren eignen gut eloxierbar sind beispielsweise die Werkstoffe AlMg3 und AlMg5 im Gegensatz zum schlecht eloxierbaren AlMg4 5Mn Wird die Oberflache im sogenannten Plasmakeramik Verfahren PEO Technologie aufgebracht erreichen die so bearbeiteten Aluminium Magnesium oder Titan Teile weitere Eigenschaften die von extrem hart und abriebfest uber extreme Warmebestandigkeit hin zur Impragnierbarkeit reichen Die umweltfreundliche Plasmakeramik entsteht im Elektrolyt wobei die Metalloberflache in einer Plasmaentladung zu einer dichten atomar haftenden Keramikschicht umgewandelt wird Im Bereich der Nanotechnologie werden Schichten von anodisiertem Aluminium aufgrund der gleichmassigen Poren und deren abstimmbarem Durchmesser als Schablone zur Herstellung von Nanodrahten und Kohlenstoffnanorohren genutzt 12 Partielles Eloxieren Bearbeiten nbsp Unbehandelte Kontaktflache auf einem AluminiumblechSollen Bauteile fur Anwendungen im elektrotechnischen Bereich zur Erdung oder als EMV Schutz Elektromagnetische Vertraglichkeit in einen Potentialausgleich einbezogen werden so mussen die zur elektrischen Kontaktierung vorgesehenen Stellen entweder bei der Eloxierung ausgespart bleiben oder anschliessend wieder von der Eloxalschicht befreit werden denn die Aluminiumoxidschicht ist ein schlechter Leiter und lasst sich wegen schlechter Benetzbarkeit auch nicht loten Typische Anwendungsfalle sind Gehause von elektrischen Baugruppen Kameragehause medizintechnische Gerate oder Outdoorequipment das mit Strom arbeitet Taschenlampen 13 14 Nachtragliches Entfernen der Eloxalschicht Bearbeiten Haufig wird die 5 µm bis 25 µm dicke Eloxalschicht durch spanende Verfahren wie Drehen oder Frasen oder durch thermische Bearbeitung mittels Laser entfernt Diese Nachbearbeitung erfordert einen Zusatzaufwand in Bezug auf Maschinen Logistik und Arbeitsplanung Die Teile mussen fixiert werden und es ist eine relativ prazise Bearbeitung notig wenn zusatzlich zur Eloxalschicht nicht auch ein Teil des Grundmaterials entfernt werden soll Vor allem dunnwandige oder komplex geformte Teile konnen problematisch sein und zu einem Anstieg der Fehlerquote fuhren Bei der spanenden Bearbeitung konnen Grate auftreten die eine Nachbearbeitung erforderlich machen Herstellung eines Kontaktpunktes ohne Eloxalschicht Bearbeiten nbsp Arbeitsschritte beim partiellen Eloxieren der selektiven anodischen Oxidation im Vergleich zur bisher ublichen BearbeitungsartAbdeckverfahren mit Abdeckharz Bearbeiten Abdeckverfahren werden in der Beschichtungstechnik haufig angewandt 15 Dafur stehen verschiedene meist hochviskose Spezialharze zur Verfugung welche bestandig gegen stark saure und stark alkalische Losungen und Temperaturbelastungen bis zu 100 C beim Beizen des Materials sein mussen Die Entfernung des Abdeckharzes erfordert weitere Arbeitsgange sowie ein geeignetes Losemedium welches die Oxidschicht der restlichen Oberflache nicht angreift Anschliessend ist eine Reinigung mit Trocknung erforderlich Partielles Eloxieren bzw selektive Anodisierung Bearbeiten An Stelle des dafur ublicherweise eingesetzten anhaftenden Abdeckharzes oder lacks wurde im Rahmen eines Forderprojekts 16 eine flexible Abdeckung entwickelt die ein partielles selektives Eloxieren ermoglicht bei dem gezielt Stellen eloxalfrei belassen werden Zur flexiblen Abdeckung der Oberflache wurde ein modifizierter Kunststoff entwickelt der eine hohe Formtreue Elastizitat und Festigkeit aufweist Mithilfe einer speziellen Gestelltechnik werden die Kunststoffabdeckungen prazise auf einem Beschichtungsgestell angebracht 15 so dass sie formschlussig auf dem zu bearbeitenden Teil aufliegen und der vorgesehene Kontaktpunkt sicher vor dem Zutritt des Anodisierelektrolyten und allen weiteren chemischen Prozessstoffen geschutzt ist 16 13 14 Die Technik kann zur Steigerung der Energie und Materialeffizienz sowie zur Reduzierung des logistischen Aufwands und der Umlaufbestande beitragen Literatur BearbeitenAluminium Zentrale e V Hrsg Aluminium Merkblatt O4 Anodisch oxidiertes Aluminium fur dekorative Zwecke 14 Auflage Dusseldorf 1987 06 zuruckgezogen 1991 08 TAG Technologische Arbeitsgemeinschaft Technisch wissenschaftliche Grundlagen des Goldschmiedens Teil 2 Werkstoffkunde der Edelmetallverarbeitung Bielefelder Verlagsanstalt 1999 ISBN 3 87073 270 9 T W Jelinek Oberflachenbehandlung von Aluminium E G Leuze Verlag Saulgau 1997 ISBN 3 87480 115 2 Hans Joliet Hrsg Aluminium die ersten 100 Jahre VDI Verlag Dusseldorf 1988 ISBN 3 18 400802 9 Hans Rudolf Christen Grundlagen der allgemeinen und anorganischen Chemie 9 Auflage Salle Frankfurt am Main 1988 ISBN 3 7935 5394 9 Peter Haupt Monika Kampling Farbig eloxieren In MNU 52 Nr 6 1999 S 357 363 Catrin Kammer Aluminium Taschenbuch Bd 1 Grundlagen und Werkstoffe 15 Auflage Aluminium Verlag Dusseldorf 1995 ISBN 3 87017 241 X Dieter Altenpohl Aluminium von innen Das Profil eines modernen Metalls 5 Auflage Aluminium Verlag Dusseldorf 1994 ISBN 3 87017 235 5 Weblinks BearbeitenEloxal Eloxieren Anodisation In alutecta de Aluminium in Form Farbe Funktion Alutecta GmbH amp Co KG abgerufen am 29 April 2018 Technisch ausfuhrliche Beschreibung des Eloxal Verfahrens eines Herstellers Hartanodisation vs Plasmakeramik Plasmakeramik Video Eloxalwerk Ludwigsburg ELB BIZ abgerufen am 25 Januar 2010 Plasmakeramik Video Unterschied Plasmakeramik zu Hart anodisation Robert S Alwitt Anodizing In Electrochemistry Encyclopedia 2002 abgerufen am 25 Januar 2010 englisch Recht ausfuhrlicher Artikel Organisches und elektrolytisches Eloxalverfahren In Gronbach Abgerufen am 8 Marz 2023 Vergleich beider Verfahren Partielles Eloxieren Whitepaper Holzapfel Group Whitepaper mit technisch ausfuhrlicher Beschreibung des Eloxal Verfahrens eines Herstellers abgerufen am 25 Mai 2016Einzelnachweise Bearbeiten Robert S Alwitt Anodizing In Electrochemistry Encyclopedia 2002 abgerufen am 25 Januar 2010 a b Catrin Kammer Aluminium Taschenbuch Bd 1 Grundlagen und Werkstoffe 15 Auflage Aluminium Verlag Dusseldorf 1995 S 356ff Dieter Altenpohl Aluminium von innen Das Profil eines modernen Metalls 5 Auflage Aluminium Verlag Dusseldorf 1994 S 260ff T W Jelinek Oberflachenbehandlung von Aluminium E G Leuze Verlag Saulgau 1997 S 31 Materialempfehlungen fur Eloxal FOT Eloxal Aluminiumveredelung Abgerufen am 15 Dezember 2020 Friedrich Ostermann Anwendungstechnologie Aluminium 2 Auflage Springer Berlin New York 2007 ISBN 978 3 540 71196 4 S 581 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e V DGUV Galvanotechnik und Eloxieren Empfehlungen Gefahrdungsermittlung der Unfallversicherungstrager EGU nach der Gefahrstoffverordnung Abgerufen am 15 Oktober 2019 EUROPEAN ALUMINIUM CONGRESS 2009 Norbert William Sucke Dr Lothar Lochte ALMINOX The next generation of highly decorative ALUMINIUM Jude Mary Runge Base Metal Microsctructure for Anodizing Wrought Aluminium Alloys In Aluminium Extrusion and Finishing Nr 4 2014 online Modellbau Org Eloxieren Grundlagen Eloxal Munchen Materialauswahl G E J Poinern N Ali D Fawcett Progress in Nano Engineered Anodic Aluminum Oxide Membrane Development In Journal of Materials Science 2011 abgerufen am 13 November 2020 englisch a b Aluminium Praxis 10 2015 S 12 13 Giesel Verlag Hannover a b Aluminium Kurier 10 2015 S 8 9 PSE Redaktionsservice Geretsried a b Michael Kolb Partielles Eloxieren Verfahrenstechnische Neuerung zur Steigerung der Qualitat und Wirtschaftlichkeit In WOMag 6 2015 S 27 29 WOTech Technical Media Waldshut wotech technical media de a b Eloxal partiell plus als Verfahren zum partiellen Eloxieren wurde von der Holzapfel Group im Rahmen eines ZIM Entwicklungsprojekts ZIM Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand gefordert durch das Bundesministerium fur Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages entwickelt und umgesetzt 17 https voa de de shop farbfaecher voa eloxal farbfaecher Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eloxal Verfahren amp oldid 234378192