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Ellen Drexel 20 August 1919 in Wiesbaden 17 April 2002 in Eppstein im Taunus war eine deutsche Balletttanzerin und durch die Heirat mit Wolfgang Wagner eine Angehorige der Familie Richard Wagners Nach der Scheidung von Wolfgang Wagner uberarbeitete sie bis 1999 ihre Tagebucher und Notizbucher sammelte historische Artikel und erweiterte systematisch ihr Wissen uber Details und Hintergrunde des Nationalsozialismus und des Holocaust Ellen Drexel 1983 Familie BearbeitenEllen Drexels Vater war der Weingrosshandler Adolf Heinrich Drexel 1887 1940 ein Bruder des avantgardistischen Malers Hans Christoph Drexel Ihre Mutter war Thora Auguste Franziska Drexel geborene Nissen 1891 1953 die in Wiesbaden als Lehrerin wirkte und sich fur Musik Literatur und Theater interessierte und deren Vater der wohlhabenden Hamburger Kaufmannsfamilie Nissen entstammte Leben Bearbeiten nbsp Der Grabstein von Ellen Drexel in Cerro Maggiore bei Mailand nbsp Gottfried Wagner neben einem Teil der Unterlagen Ellen Drexels Juni 2017Drexels Interesse fur Literatur wurde schon fruh durch die Bibliothek der Mutter geweckt Drexels Laufbahn als Tanzerin und Pantomimin begann bereits im Alter von vier Jahren im Jahr 1923 als sie in Madame Butterfly am Staatstheater Wiesbaden auftrat Ihre Ballett und Pantomimenkarriere fuhrte Ellen Drexel von Wiesbaden nach Darmstadt Breslau und ab 1941 an die Staatsoper Unter den Linden in Berlin Wahrend eines Gastspiels in Rom lernte sie Wolfgang Wagner den Sohn der Bayreuther Festspielleiterin Winifred Wagner kennen Dieser war damals Assistent von Heinz Tietjen Generalintendanten aller Preussischen Staatstheater die formell Hermann Goring unterstanden Drexel verlobte sich mit Wolfgang Wagner und zog in dessen Wohnung in der Berliner Muckstrasse ihre Karriere als Tanzerin gab sie auf Die Hochzeit mit Wagner fand am 11 April 1943 in der Villa Wahnfried in Bayreuth statt Drexel nahm den Familiennamen Wagner an Adolf Hitler liess dem Brautpaar zur Hochzeit Rosen bringen Ellen Wagner uberlebte ein Bombardement ihrer Berliner Wohnung und befand sich im April 1945 hochschwanger in der Villa Wahnfried als diese durch einen Bombentreffer zerstort wurde Ihre Tochter Eva kam wenige Tage spater in Winifred Wagners Landhaus in Oberwarmensteinach im Fichtelgebirge zur Welt Ellen Wagner war Zeugin der Besetzung der zerstorten Villa Wahnfried durch US amerikanische Truppen und erlebte das Entnazifizierungsverfahren gegen Winifred Wagner die 1947 als Belastete der Gruppe II im Berufungsverfahren Ende 1948 aber nur mehr als Minderbelastete der Gruppe III eingestuft wurde 1947 wurde Ellen Wagners Sohn Gottfried Helferich geboren Die Familie lebte zu diesem Zeitpunkt im Gartnerhauschen auf dem Anwesen der Villa Wahnfried Im Januar 1955 zog die Familie in die Villa Festspielhugel 3 um Dieses Haus befand sich in der Parsifal Strasse neben der arisierten Villa des Gauleiters der Bayerischen Ostmark Fritz Wachtler Nach dem Zweiten Weltkrieg begleitete Ellen Wagner ihren Mann auf allen Geschaftsreisen zu Sponsoren und Unterstutzern aus der deutschen Wirtschaft Politik Kultur und den Medien zum Wiederaufbau des bankrotten Familiengrossunternehmens Bayreuther Festspiele kummerte sich aber im Wesentlichen um ihre Kinder Ab 1945 fuhrte Ellen Wagner ein stichwortartiges Tagebuch Sie forderte die Studien ihres Sohnes uber die Verfolgung von Kurt Weill durch den Nationalsozialismus und den Holocaust indem sie ihm ihre Aufzeichnungen uberliess Nach ihrer Scheidung im Juli 1976 begann sie ihr Leben niederzuschreiben und alle noch vorhandenen Tagebucher kritisch und selbstkritisch zu kommentieren 1977 intensivierte sie den Kontakt zu ihrem Onkel Hans Christoph Drexel der in der Zeit des Nationalsozialismus ein Arbeitsverbot als Maler hatte hinnehmen mussen sowie ihr Interesse an der vormals entarteten Kunst Nach Hirnschlagen und einer Krebserkrankung lebte sie ab 1999 bis zu ihrem Tod am 17 April 2002 in der Seniorenresidenz Main Taunus Kreis in Eppstein Sie wurde am Sudfriedhof in Wiesbaden ausgesegnet Ihre Asche wurde ihrem Wunsch entsprechend am 27 Mai 2002 auf dem Friedhof in Cerro Maggiore bei Mailand beigesetzt Alle Tage und Notizbucher sowie wesentlichen Unterlagen der Familien Wagner und Drexel Nissen befinden sich im Gottfried Wagner Archiv in der Zentralbibliothek Zurich Nach einer geplanten Auswertung sollen wesentliche Aussagen der Aufzeichnungen veroffentlicht werden Quellen und Literatur Auswahl BearbeitenTagebuchaufzeichnungen und Notizbucher von Ellen Drexel im Gottfried Wagner Archiv der Zentralbibliothek Zurich Gottfried Wagner Wer nicht mit dem Wolf heult Autobiographische Aufzeichnungen eines Wagner Urenkels Kiepenheuer amp Witsch Koln 1997 ISBN 3 462 02622 4 Gottfried Wagner Abraham Peck Unsere Stunde Null Deutsche und Juden nach 1945 Familiengeschichte Holocaust und Neubeginn Historische Memoiren Bohlau Wien Koln Weimar 2006 ISBN 3 205 77335 7 USA Unwanted legacies sharing the burden of post genocide generations Texas Tech University Press 2014 Brigitte Hamann Winifred Wagner und Hitlers Bayreuth Piper Munchen 2002 ISBN 3 492 23976 5 Jonathan Carr Der Wagner Clan Biografie einer deutschen Familie Fischer Frankfurt am Main 2010 ISBN 978 3 596 18504 7 Gottfried Wagner Du sollst keine anderen Gotter haben neben mir Richard Wagner Ein Minenfeld Propylaen Berlin 2013 ISBN 978 3 549 07441 1 Normdaten Person GND 1027984169 lobid OGND AKS VIAF 289248222 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Drexel EllenALTERNATIVNAMEN Wagner EllenKURZBESCHREIBUNG deutsche BalletttanzerinGEBURTSDATUM 20 August 1919GEBURTSORT WiesbadenSTERBEDATUM 17 April 2002STERBEORT Eppstein Taunus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ellen Drexel amp oldid 233914864