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35 15 38 816666666667 Koordinaten 35 9 0 N 38 49 0 OEl Kowm El Kowm oder Al Kawm arabisch الكوم DMG al Kaum ist eine kreisformige Senke mit einem Durchmesser von etwa 20 km in Zentralsyrien wo sich Uberreste menschlicher Anwesenheit fanden die bis zu eine Million Jahre zuruckreichen Jager und Sammler suchten sie bis 11 000 v Chr immer wieder auf Die Oase liegt nordostlich von Palmyra bei as Suchna السخنة Ihre Artefakte schliessen Hauser des Neolithikums in zwei Tells Wohnhugel und fruhe Bewasserungsanlagen aus der Zeit zwischen 7000 und 6500 v Chr ein Inhaltsverzeichnis 1 Ausgrabungen 2 Literatur 3 Weblinks 4 AnmerkungenAusgrabungen Bearbeiten1967 unternahmen Maurits N van Loon und Rudolph Henry Dornemann erste Sondagen in El Kowm I das sich als 3 ha grosser Tell zeigt Die Ausgraber unterschieden dabei funf Schichten die sie dem Fruhneolithikum A dem Mittelneolithikum B C dem Jungneolithikum D und einer nachneolithischen Phase E zuweisen konnten 1 Von Mai 1967 bis Januar 1968 fuhrte fast gleichzeitig die als Tokyo University Scientific Expedition to Western Asia bekannte Expedition unter Leitung des Archaologen Hisashi Suzuki Surveys im Libanon und in Syrien durch Dabei stiess sie auch auf Artefakte aus El Kowm etwa in Hummal 2 Ein kleinerer Tell El Kowm II wurde von Danielle Stordeur zwischen 1978 und 1987 in Angriff genommen Sie konnte dort das alteste Bewasserungs und Hauswassersystem nachweisen 3 Ab 1980 leiteten Jacques und Marie Claire Cauvin Lorraine Copeland Francis Hours Jean Marie Le Tensorer und Sultan Muhesen weitere Untersuchungen Ab 1989 arbeiteten das Institut fur Prahistorische und Naturwissenschaftliche Archaologie der Universitat Basel mit der Historischen Fakultat der Universitat Damaskus zusammen genauer der Direction Generale des Antiquites et des Musees de Damas Die beiden Institute konzentrierten sich auf das Alt und Mittelpalaolithikum von El Kowm an einer Statte die als Nadaouiyeh Ain Askar bekannt ist Dort fanden sich menschliche Spuren aus der Zeit zwischen 500 000 und 100 000 vor heute schliesslich Werkzeuge des Oldowan und des Hummalien die bis zu eine Million Jahre zuruckreichen Als weitere Kultur konnte eine Schicht dem Yabrudien zugewiesen werden sowie eine Acheuleen Kultur die vorlaufig Tayacien genannt wurde eine archaologische Kultur die eher im Suden Palastinas vorgefunden wird Hier herrschen Reduzierungstechniken bei Gerollgeraten pebble tools vor Gelegentlich taucht auch die Bezeichnung Tabunien auf nach der Tabun Hohle im Norden Israels Tabun G die jedoch eher durch Neandertalerfunde bekannt wurde Hummalien Yabrudien und Tayacien wurden versuchsweise dem fruhen mittleren und spaten Mittelpalaolithikum zugewiesen 4 1996 wurde ein auf 450 000 Jahre datiertes Schadelfragment von Homo erectus in Nadaouiyeh Ain Askar entdeckt Es besitzt zentralasiatische Kennzeichen und konnte Hinweise auf die Migrationen dieser Epoche geben 5 2005 entdeckten die Baseler ein fossiles Fragment eines Riesenkamels das auf 150 000 Jahre datiert wurde und das an der Hummal Fundstatte entdeckt worden war Es handelt sich um eine bis dahin unbekannte Art der Kamele Das Camelus moreli wurde zusammen mit menschlichen Artefakten entdeckt 6 2006 7 kamen ein Stuck eines menschlichen Oberschenkelknochens sowie Zahne ans Licht die sich jedoch nicht sicher Neandertalern zuweisen liessen Sollte dies gelingen so ware Hummal die erste Fundstatte an der Neandertaler in einer Steppe gelebt hatten 7 Daniela Hager unternahm eine Reihe von Versuchen um den Gebrauch von Feuer zu belegen Dabei stellte sich heraus dass kleine Knochen und splitter offenbar zur Unterhaltung des Feuers gebraucht wurden Die fruhen Bewohner haben Gazellen Pferde und Kamele gejagt Dabei loschten immer wieder Trockenphasen das Leben uber langere Zeiten aus 8 Die Statte wurden von den Jagern und Sammlern endgultig um 11 000 v Chr aufgegeben Erst um 7000 v Chr erschienen neolithische Bauern Ein Fresko dieser von 7000 bis 6500 v Chr reichenden Anwesenheit konnte freigelegt werden Die Fundstatte weist Ahnlichkeiten mit Tell Abu Hureyra und Bouqras auf Der Palaobotaniker Willem van Zeist konnte Emmer und Hartweizen schon fur die ersten Bauern von El Kowm I aus der Zeit um 6 300 v Chr nachweisen 9 Danielle Stordeur konnte noch altere Funde belegen die bis 7000 v Chr zuruckreichen Van Zeist nahm an dass in El Kowm I eine Art Bewasserungssystem entwickelt worden sein musste worauf auch Funde in El Kowm II hinweisen Stordeur glaubte dass das nahegelegene Qdeir von Nomaden bewohnt war wahrend El Kowm I und II keinerlei Anzeichen von bloss kurzzeitiger Ansiedlung aufwiesen sondern dauerhaft wahrend eines halben Jahrtausends bewohnt waren Ahnlich wie in Jericho liessen die Bewasserungsanlagen das Regenwasser der benachbarten Berge abwarts zu den Feldern fliessen 10 2009 fand man in Ain al Fil etwa 3 km von El Kowm entfernt mit knapp 1 8 Millionen Jahren die altesten gesicherten menschlichen Spuren der gesamten Levante Literatur BearbeitenChristoph Griggo Eric Boeda Stephanie Bonlaurie Heba Al Sakhel Aline Emery Barbier Marie Agnes Courty Un exemple mousterien de haltes de chasse au dromadaire la couche VI1a0 d Umm el Tlel El Kowm Syrie centrale in Haltes de chasse en Prehistoire Quelles realites archeologiques Actes du colloque international du 13 au 15 mai 2009 Universite Toulouse II Le Mirail in P lethnologie 2011 103 129 online PDF Jean Marie Le Tensorer Thomas Hauck Dorota Wojtczak Peter Schmid Daniel Schuhmann Le paleolithique d El Kowm Syrie Resultats de la campagne 2006 2007 Abschlussbericht Basel 2007 Thomas Hauck Reto Jagher Helene Le Tensorer Daniel Richter Dorota Wojtczak Research on the Paleolithic of the El Kowm area Syria 2006 Jean Marie Le Tensorer Inge Diethelm Swiss National Fund for Scientific Research The University of Basel Departement of Prehistory Archaeological Mission Damascus University Departement of Prehistory Archaeological Mission Le paleolithique d El Kowm Syrie rapport 1995 130 S 1995 Weblinks BearbeitenMission archeologique syro suisse d El Kowm Le paleolithique du desert syrien Institut fur Prahistorische und Naturwissenschaftliche Archaologie der Universitat Basel Le Paleolithique d El Kowm Syrie Universitat BaselAnmerkungen Bearbeiten Rudolph Henry Dornemann A Neolithic village at Tell el Kowm in the Syrian Desert Oriental Institute of the University of Chicago 1986 Insgesamt untersuchte die Expedition nach drei Monaten Vorbereitungszeit und binnen funf Monaten Arbeit vor Ort insgesamt 124 Statten in Syrien und 73 im Libanon Der Bericht Hisashi Suzuki Iwao Kobori Hrsg Report of the Reconnaisance Survey on Palaeolithic Sites in Lebanon and Syria Bulletin 1 The University of Tokyo Tokyo 1970 I VIII und 135 ff umfasst dabei 75 Statten aus Syrien und 24 aus dem Libanon Dabei stammten folgt man dem Bericht nur zwei aus dem Altpalaolithikum 15 aus dem Mittelpalaolithikum und vier aus dem Jungpalaolithikum acht liessen sich keiner Periode zuweisen Alle anderen Statten waren junger Danielle Stordeur Hrsg El Kowm 2 une ile dans le desert La fin du neolithique preceramique dans la steppe syrienne CNRS Paris 2000 Jean Marie Le Tensorer Regional perspectives of early human populations in Syria the case of El Kowm in Nuria Sanz Hrsg Human Origin Sites and the World Heritage Convention in Eurasia Bd 1 UNESCO Publishing 2015 S 54 71 hier S 63 Peter Schmid Philippe Rentzel Josette Renault Miskovsky Sultan Muhesen Philippe Morel Jean Marie Le Tensorer Reto Jagher Decouvertes de restes humains dans les niveaux acheuleens de Nadaouiyeh Ain Askar El Kowm Syrie Centrale in Paleorient 23 1 1997 87 93 Giant camel fossil found in Syria BBC News 10 Oktober 2006 Jean Marie Le Tensorer Thomas Hauck Dorota Wojtczak Peter Schmid Daniel Schuhmann Le paleolithique d El Kowm Syrie Resultats de la campagne 2006 2007 Abschlussbericht Basel 2007 S 13 Sultan Muhesen The Earliest Paleolithic Occupation in Syria in Takeru Akazawa Kenichi Aoki Ofer Bar Yosef Hrsg Neandertals and Modern Humans in Western Asia Kluwer New York 2002 S 95 105 Harm Tjalling Waterbolk A Neolithic village at Tell el Kowm in the Syrian Desert in Paleorient 13 2 1987 149 150 Alison V G Betts Rezension zu Danielle Stordeur El Kowm 2 in Paleorient 27 1 2001 184 f online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title El Kowm amp oldid 226201100