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Der Cantar de mio Cid deutsch Lied von meinem Cid ist ein Epos eines unbekannten Verfassers das inspiriert vom Leben des kastilischen Adligen Rodrigo Diaz de Vivar genannt El Cid Leben und Taten eines vorbildlichen Ritters erzahlt Das Epos ist eines der fruhesten Werke der spanischen Literatur Seite der Handschrift des Cantars ab Vers 1922Der Cantar de mio Cid ist in mittelalterlichem Kastilisch Altspanisch einer Fruhform des modernen Spanischen verfasst und nach der derzeit am weitesten anerkannten Theorie wahrscheinlich in den Jahren zwischen 1195 und 1207 entstanden Ein Originaltitel ist nicht uberliefert In den Versen 1 085 und 2 276 wird das Werk mit den Bezeichnungen gesta Taten und cantar Gesang charakterisiert Der Name El Cid ist aus arabisch السي د as sayyid der Herr bzw volkssprachlich arabisch سيدي sidi mein Herr abgeleitet Der Cantar ist das einzige nahezu komplett erhaltene Werk der spanischen Heldenepik Weitere nur fragmentarisch erhaltene Werke dieser Epoche sind die Mocedades de Rodrigo um 1360 1700 Verse der Cantar de Roncesvalles um 1270 Fragment von mehr als 100 Versen sowie eine kurze Inschrift die etwa 1400 in einer romanischen Kirche angebracht wurde und die als Epitafio epico del Cid bekannt ist In der Handschrift des Cantar de mio Cid fehlen das erste Blatt sowie zwei weitere Blatter deren Inhalt sich jedoch aus Chroniken erschliessen lasst insbesondere aus der Cronica de veinte reyes Chronik der 20 Konige Inhaltsverzeichnis 1 Auszug 2 Datierung 3 Inhalt innere Struktur 4 Aussere Struktur 5 Themen und Charakteristika 6 Metrik 7 Die Handschrift 8 Autor und Entstehungszeit 9 Siehe auch 10 Deutsche Ausgaben 11 Literatur 12 Weblinks 13 NachweiseAuszug Bearbeiten nbsp Statue des Cid in BurgosDer Cantar de mio Cid beginnt mit den folgenden Versen De los sos oios tan fuertemientre llorando Tornava la cabeca e estavalos catando Vio puertas abiertas e ucos sin canados alcandaras vazias sin pielles e sin mantos e sin falcones e sin adtores mudados Sospiro Mio Cid ca mucho avie grandes cuidados Fablo mio Cid bien e tan mesurado grado a ti Senor Padre que estas en alto Esto me an buelto mios enemigos malos Alli piensan de aguiiar alli sueltan las rriendas a la exida de Bivar ovieron la corneia diestra e entrando a Burgos ovieronla siniestra Mecio Mio Cid los ombros e engrameo la tiesta Albricia Albar Fanez ca echados somos de tierra Mas a grand ondra torneremos a Castiella Datierung BearbeitenEs existiert eine einzige neuerdings 1 recht genau auf das Jahr 1235 datierte Handschrift die in der Nationalbibliothek in Madrid verwahrt wird Der heute herrschenden und von spanischen Forschern jetzt 2 bestatigten Meinung zufolge ist sie die Abschrift einer nicht erhaltenen Handschrift aus dem Jahr 1207 Der Kopist oder Autor dieser Vorlage nennt sich im Kolophon Per Abbat Als Datum gibt Per Abbat den Mai des Jahres 1245 an wobei er sich aber wie praktisch alle christlich mittelalterlichen Quellen auf der iberischen Halbinsel auf die Zeitrechnung der Spanischen Ara bezieht Dies entspricht dem Jahr 1207 des gregorianischen Kalenders Quien escrivio este libro de Dios paraiso amen Per Abbat le escrivio en el mes de mayo en era de mil e CC XLV anos Verse 3731 3732 Manche Forscher insbesondere der spanische Philologe und Historiker Ramon Menendez Pidal 1869 1968 vermuteten die mundlich oder schriftlich tradierten Ursprunge der Dichtung bereits in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts Fur diese lange verbreitete Hypothese lassen sich jedoch keine seriosen Anhaltspunkte finden weshalb sie heute nur noch sporadisch vertreten wird Inhalt innere Struktur BearbeitenThema des Cantar de mio Cid ist die Ehre des Helden Sie geht zunachst verloren wird wieder errungen und noch gesteigert um darauf erneut beschadigt und schliesslich ein letztes Mal zuruckgewonnen und abermals gesteigert zu werden Die Handlung beginnt mit der Anklage des Helden wegen Diebstahls an koniglichem Eigentum und Verbannung Dieser Ehrverlust geht mit dem Entzug seines Stammsitzes und seiner Guter einher Durch einen Feldzug gegen das von Mauren besetzte Valencia kann Rodrigo seine Tapferkeit und seinen Einsatz beweisen und gewinnt so die Gunst des Konigs zuruck der ihm Valencia als neues Lehen verleiht und den alten Stammsitz zuruckgibt Zur Bekraftigung seiner wiedererlangten Stellung werden fur die Tochter des Cid Ehen mit den Infanten des Hauses von Carrion arrangiert Diese Heirat die eigentlich eine Standeserhohung bedeutet fuhrt zu einer erneuten Entehrung des Helden als die Infanten ihre Frauen misshandeln und schutzlos in einem Wald zurucklassen Nach mittelalterlichem Recht sind die Frauen damit verstossen und Rodrigo betreibt die Annullierung der Ehen seiner Tochter in einem Prozess dem der Konig vorsitzt Die Infanten von Carrion werden offentlich blossgestellt und ihrer Privilegien als Teil des koniglichen Gefolges enthoben Die Tochter des Cid dagegen werden in Konigshauser verheiratet und erreichen damit den hochstmoglichen sozialen Aufstieg Die innere Struktur folgt einer Bewegung des Erlangens Verlierens Wiedererlangens Verlierens Wiederherstellens der Ehre des Helden Im erhaltenen Text nicht erwahnter Ausgangspunkt ist die Stellung des Cid als guter Ritter und Vasall ehrenhaft und mit einem Stammsitz in Vivar bei Burgos Der erste Handlungsbogen wird eingeleitet durch die Verbannung fuhrt uber Kampf und konigliche Vergebung zu den arrangierten Hochzeiten Der zweite und grossere Handlungsbogen reicht von der Entehrung der Tochter uber den Prozess hin zu den neuen Hochzeiten Aussere Struktur BearbeitenSeit der Edition von 1913 durch Ramon Menendez Pidal wird der Text in drei Gesange cantares unterteilt die einer ursprunglichen Einteilung entsprechen konnten welche durch Gliederungshinweise im Text selbst nahegelegt werden nbsp Die Tochter des Cid von Ignacio Pinazo 1879 Dona Elvira und Dona Sol werden misshandelt bewusstlos am Walde liegengelassen und verstossen aquis conpieca la gesta de mio Cid el de Bivar Hier beginnt das Epos von meinem Cid dem aus Bivar Vers 1 085 und spater Las coplas deste cantar aquis van acabando Die Verse dieses Gesanges enden hier Vers 2 776 Erster Gesang Gesang von der Vertreibung Verse 1 1 086 Der Cid muss Kastilien verlassen und seine Frau und seine Tochter zurucklassen Er organisiert mit seinen Getreuen einen Feldzug in maurisch besetzte Gebiete Nach jedem Sieg sendet er dem Konig Geschenke um dessen Gunst wiederzuerlangen Zweiter Gesang Gesang von den Hochzeiten Verse 1 087 2 277 Der Cid zieht vor das maurisch besetzte Valencia und erobert die Stadt Er sendet seinen Freund und Vertrauten Alvar Fanez mit Geschenken an den kastilischen Hof um dort die Bitte vorzutragen dass seine Familie nach Valencia kommen durfe Der Konig entspricht der Bitte des Cid vergibt ihm und hebt die verhangten Strafen auf Der Erfolg des Cid lasst die Infanten von Carrion um die Hande seiner Tochter Dona Elvira und Dona Sol anhalten Der Konig unterstutzt diese Antrage und auch Rodrigo stimmt zu und lasst obwohl er von den Tugenden seiner Schwiegersohne keineswegs uberzeugt ist grossartige Hochzeiten ausrichten Dritter Gesang Gesang von der Schande bei Corpes Verse 2 278 3 730 Die Infanten erweisen sich als feige Sie fliehen vor einem Lowen und versagen im Kampf gegen die Mauren Gedemutigt sinnen sie auf Rache Auf einer Reise nach Carrion uberwaltigen sie im Wald von Corpes ihre Ehefrauen und lassen sie misshandelt und ohne Kleider zuruck Der Cid ist damit ein weiteres Mal in seiner Ehre gekrankt und fordert vom Konig Gerechtigkeit Das einberufene Gericht entscheidet auf ein Duell in dem die Infanten unterliegen Der Gesang endet mit der Verheiratung der Tochter des Cid mit den Infanten von Navarra und Aragon Themen und Charakteristika BearbeitenDer Cantar de Mio Cid weist viele Ahnlichkeiten mit der altfranzosischen Chanson de geste auf doch unterscheidet er sich von ihr durch mehrere Zuge Der Held zeichnet sich durch sein gemessenes Betragen aus seine Taten werden nicht masslos ubertrieben auch fehlen ubernaturliche Erscheinungen Das Thema des sozialen Aufstiegs durch militarische Verdienste gegen die Mauren ist sehr stark ausgepragt Dem aus dem Kleinadel stammenden Helden gelingt es sich durch ruhmbringende Aktionen und durch seine demutige Haltung innerhalb des Adels hervorzuheben Er erwirbt sich damit einen Stammsitz Valencia der nicht einfach ein durch konigliche Hand vergebenes Lehen ist Das eigentliche Thema des Cantar ist aber der Ehrzuwachs des Helden der schliesslich selber Lehnsherr wird ein Adelshaus begrundet und zuletzt beinahe auf einer Stufe mit dem Konigshaus steht Die christliche Herrschaft uber Valencia und die dazugehorigen Gebiete war im 13 Jahrhundert ein Novum und konnte sich durchaus mit der Herrschaft in den anderen christlichen Konigreichen der Iberischen Halbinsel vergleichen obwohl der Cid im Poem nie einen Zweifel daran aufkommen lasst dass er sich als Vasall des kastilischen Konigs betrachtet Jedenfalls verbindet sich im Cantar die Linie des Cid mit jener der aragonesischen und navarresischen Konige so dass sich nicht nur sein Haus mit den Konigen verschwagert sondern auch diese vom Prestige des Cid profitieren hoy los reyes de Espana sus parientes son a todos alcanza honra por el que en buen hora nacio Heute sind die Konige seine Verwandten Alle erreicht die Ehre dessen der zur rechten Stunde geboren ward Verse 3 724 3 725Metrik BearbeitenDas Epos besteht in der erhaltenen Form aus 3 735 unregelmassigen Langversen unterschiedlicher Lange unter denen Verse mit 14 bis 16 Silben zu 60 Prozent vorherrschen Die Langverse des Cantar de mio Cid sind durch Zasur in zwischen vier und 13 Silben lange Halbverse Kola untergliedert Es gibt keine Unterteilung in Strophen Im Wesentlichen entspricht diese Versform der altfranzosischen Epik Wahrend jedoch in den franzosischen Epen der regelmassige in der Mitte durch Zasur geteilte Zehnsilber vorherrscht variieren im Cantar de mio Cid sowohl die Zahl der Silben in den Langversen wie auch die in den beiden Halbversen einer Zeile beachtlich Diese unregelmassige Form wird als Anisosyllabismus oder Heterometrik bezeichnet Die Reime sind meist assonant teilweise gruppieren sich Verse mit identischem Reim Es finden sich elf unterschiedliche Reimformen Versgruppen zahlen zwischen drei und 90 Versen und bilden jeweils eine inhaltliche Einheit Die Handschrift Bearbeiten nbsp Manuscript des Cantar de mio Cid in der Biblioteca Nacional de EspanaDas Manuskript wird in der spanischen Nationalbibliothek in Madrid aufbewahrt und kann in der digitalen Bibliothek des Instituto Cervantes eingesehen werden 3 Es besteht aus einem Band von 74 Blattern aus grobem Pergament Drei Blatter fehlen am Beginn eine zwischen den vorhandenen Blattern 47 und 48 sowie zwischen den Blattern 69 und 70 Zwei Blatter sind Schutzseiten Viele Seiten haben dunkelbraune Flecken die als Folge unsachgemasser chemischer Behandlung der Handschrift entstanden sind als Reagenzien zum Sichtbarmachen verblichener Textstellen verwendet wurden Trotzdem ist die Anzahl der unleserlichen Textstellen gering Die Lucken lassen sich durch die palaografische Ausgabe von Menendez Pidal und eine Kopie aus dem 16 Jahrhundert von Ruiz de Ulibarri schliessen Das Schriftbild im Manuskript ist durchgehend und lasst keine Trennung in einzelne Gesange erkennen auch gibt es keinen Raum zwischen den Versen Jeder Vers beginnt mit einer Majuskel teilweise gibt es Initialen Jungste Untersuchungen bestatigen dass die Schrift mit den Schriften aus der Mitte des 14 Jahrhunderts korrespondiert als Vergleichswert wurden von Alfons XI 1312 1350 ausgestellte Urkunden herangezogen Die doppelstrichigen Majuskeln sind fur die Zeit um das Ende des 13 und das ganze 14 Jahrhundert charakteristisch Die Benutzung von Y statt I myo mio mein rey Konig yr ir gehen der Gebrauch des V anstatt U als Initiale in Wortern wie valer wert sein und vno eins sowie die Schreibungen Goncalo und Goncalez anstatt Goncalvo und Goncalvez sind in Dokumenten der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts unublich jedoch sehr gebrauchlich im 14 und 15 Jahrhundert Die Handschrift besteht aus elf Lagen Die fehlenden Blatter gehorten zur ersten siebten und zehnten Lage Die Bindung des Manuskripts erfolgte im 15 Jahrhundert Der Einband besteht aus mit Schafleder uberzogenem Holz mit gepragten Verzierungen Im 16 Jahrhundert wurde die Handschrift im Gemeindearchiv von Vivar Archivo del Concejo de Vivar aufbewahrt danach befand sie sich im gleichen Ort in einem Frauenkloster 1596 kopierte Ruiz de Ulibarri das Manuskript 1779 wurde es durch Don Eugenio Llaguno y Amirola Sekretar des Consejo de Estado Staatsrat zum Zweck der Veroffentlichung abgeholt Diese besorgte der Mediavist und Verleger Tomas Antonio Sanchez Nach Fertigstellung der Ausgabe erhielt Llaguno das Manuskript wieder zuruck nach seinem Tod ging es an seine Erben Nachster Besitzer war Pascual de Gayangos Um diese Zeit bis etwa 1858 sah Jean Joseph Damas Hinard Hispanist und Ubersetzer des Cantar ins Franzosische die Handschrift ein Danach wurde sie nach Boston geschickt wo der amerikanische Gelehrte George Ticknor sie studierte 1863 erwarb der erste Marques de Pidal das Manuskript und uberliess es dem spanischen Historiker und Hispanisten Florencio Janer zum Studium Danach ging die Handschrift in den Besitz von Alejandro Pidal uber in dessen Haus sie von den Philologen Karl Vollmoller Gottfried Baist Archer Milton Huntington und Ramon Menendez Pidal der bedeutendste Cid Forscher des 20 Jahrhunderts benutzt wurde Am 20 Dezember 1960 gelangte sie durch Schenkung der Juan March Stiftung die sie zuvor fur 10 Millionen Peseten erworben hatte in die spanische Biblioteca Nacional in Madrid 4 Autor und Entstehungszeit BearbeitenDie im Cantar dargestellte Gesellschaft ist gepragt vom espiritu de frontera einer durch die anhaltende militarische Auseinandersetzung mit den Mauren gepragten Mentalitat wie es sie im 12 Jahrhundert an den Grenzen Aragons und Kastiliens gab Die Grenzlage gab den Abkommlingen adliger Familien Gelegenheit zu militarischer Bewahrung und ermoglichte einen raschen sozialen Aufstieg und relative Unabhangigkeit Historisch war diese Situation spatestens mit der Eroberung Teruels im Jahr 1171 gegeben Gleichzeitig kommen erstmals Nachrichten uber friedfertige Mauren moros en paz vor Muslime unter christlicher Herrschaft sogenannten Mudejares Auch hinsichtlich der rechtlichen Details kommt nur das Ende des 12 Jahrhunderts oder das beginnende 13 Jahrhundert in Frage Der von Rodrigo Diaz geforderte Prozess dem der Konig vorsitzt wird als Riepto bezeichnet ein Rechtsstreit der durch einen gerichtlichen Zweikampf entschieden wurde Diese Form der rechtlichen Auseinandersetzung war durch das Romische Recht beeinflusst und wurde auf der Iberischen Halbinsel gegen Ende des 12 Jahrhunderts eingefuhrt Bezugspunkte sind die Fueros von Teruel und Cuenca so dass als fruhestes Datum die Jahre ab 1170 moglich waren Da Medinaceli 1140 zu Aragon gehorte im Cantar aber schon als kastilisch erscheint weist auch die historische Geographie auf ein Datum ab der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts Einen weiteren chronologischen Hinweis bietet die Siegelkunde Das in den Versen 42 und 43 erwahnte konigliche Siegel die carta fuertemientre sellada Verse 42 43 ist erst seit der Herrschaft Alfons VIII belegt also ab 1175 Ramon Menendez Pidal brachte 1307 als Datum der Fertigstellung des Buches ins Gesprach und glaubte es habe ein drittes ausradiertes C in der Jahreszahlangabe im Manuskript gegeben Dieses dritte C konnte aber auch mit modernsten Untersuchungsmethoden nicht nachgewiesen werden Der unregelmassige Duktus der Buchstaben der Jahreszahl in der Handschrift lasst sich auch anders erklaren Vielleicht zogerte der Kopist beim Schreiben so dass beim Wiederansetzen ein grosserer Abstand als bei den vorangehenden Ziffern entstand Moglicherweise sind aber auch zwei kleine Einschnitte wie sie beim Radieren mit dem Messer cultellum entstehen die Grundlage fur Pidals Theorie Diese Einschnitte sind aber gerade Schnitte und keine geschabten Radierungen die eine raue Oberflache hinterlassen Der Kopist konnte sie ubersprungen haben damit die Tinte nicht in die Einschnitte lauft und sie damit farblich markieren wurde Pidal selbst kommt schliesslich zu dem Schluss dass es das dritte C nicht gegeben hat weil die Aufrauung des Pergaments seiner abschliessenden Meinung nach schon vor dem Schreiben vorhanden gewesen sein muss Aus verschiedenen Analysen ergibt sich hinsichtlich des Autors dass er gebildet und sehr gut mit dem geltenden Recht des ausgehenden 12 Jahrhunderts und des beginnenden 13 Jahrhunderts vertraut war Er muss die Region um Burgos genau gekannt haben Die Sprache setzt ebenfalls einen gebildeten Verfasser voraus der eine Stellung eingenommen haben durfte die die Kenntnis der juristischen und administrativen Sprache voraussetzt wie sie etwa der Notar eines Adligen oder eines Klosters besessen haben muss Auch mit der altfranzosischen Epik muss der Verfasser bekannt gewesen sein wie die formalen und sprachlichen Ubernahmen zeigen Im Lauf der Autorschaftsdiskussion sind eine Reihe von Namen genannt worden die mit mehr oder weniger Wahrscheinlichkeit als Verfasser in Frage kommen Der englische Hispanist Colin Smith stellte die Theorie auf Per Abbat sei der Autor des Epos Sie wird dadurch entwertet dass das Wort schreiben im Mittelalter allein kopieren bedeutete Um die Autorenschaft entsprechend heutigem Verstandnis zu kennzeichnen hatte ein mittelalterlicher Autor compuso schreiben dichten zusammenstellen oder fizo herstellen machen unter den Text gesetzt Fur Menendez Pidal war Per Abbat der Kopist eines Textes aus dem Jahr 1140 Gegen ihn spricht aber die Genealogie des Cid die sich nicht vor 1201 mit den christlichen Konigsdynastien der Iberischen Halbinsel verflochten hatte Er stutzt sich ausserdem auf das lateinische Poema de Almeria das den Cid erwahnt Dieses Gedicht ist aber von unsicherer Datierung und bezieht sich vor allem auf die damals durchaus bekannten Heldentaten des Cid nicht aber auf den Cantar Hinsichtlich des Autors spricht Pidal zuerst von einem Verfasser aus Medinaceli der San Esteban de Gormaz und Umgebung kannte spater optierte er fur zwei Versionen des Werkes eine erste kurze und schlichte Fassung eines Dichters aus San Esteban spater die Uberarbeitung durch einen anderen aus Medinaceli Pidal fuhrt weiterhin Archaismen an in der Umgangssprache nicht mehr gebrauchliche Worter Rusell und andere weisen aber zum Beispiel in den Mocedades de Rodrigo aus dem 14 Jahrhundert die gleichen Archaismen nach und schliessen daraus dass es im Bereich der mittelalterlichen Heldenlieder eine Kunstsprache gab deren Vokabular und Formalsprache gleich blieben Der Literaturhistoriker und Philologe Antonio Ubieto zeigte dass der Autor des Cantar die lokale Geographie im Gebiet von San Esteban de Gormaz nicht kannte wahrend er anderseits uber eine genaue Kenntnis der Ortsnamen im Valle del Jalon Cella Montalban Huesa del Comun in der heutigen Provinz Teruel verfugt haben muss Ubieto identifiziert ausschliesslich in Aragon gebrauchte Vokabeln die ein kastilischer Verfasser gekannt haben kann Ausserdem spiegle der Cantar die Situation der Mudejares wider Beispiele sind Abengalbon Fariz Galve die teils sehr loyal zum Cid standen und unbedingt fur die Wiederbevolkerung der von Aragon aus eroberten Gebiete gebraucht wurden Diese maurischen Untertanen waren in der sudaragonesischen Gesellschaft sehr prasent ebenfalls ein Umstand der dem Verfasser in und um Burgos nicht begegnet sein kann Aus diesen Grunden musse der Autor so Ubieto aus einem der genannten Orte kommen Allerdings war Medinaceli zu jener Zeit eine umkampfte Stadt und befand sich zeitweise unter aragonesischer Herrschaft Colin Smith betrachtet Per Abbat als Verfasser des Textes Er nimmt an die in der Biblioteca Nacional vorliegende Handschrift sei eine Kopie eines Manuskripts von Per Abbat und das Jahr 1207 sei tatsachlich das Entstehungsjahr des Werkes Per Abbat ist fur ihn ein gleichnamiger Notar jener Zeit der uber ausgezeichnete Kenntnis der altfranzosischen Epik verfugt und mit dem Cantar die spanische Epik begrundet habe Smith sieht Form und Metrik des Cantar von franzosischen Vorbildern ubernommen Obwohl die altfranzosische Epik zweifelsfrei die spanische Literatur beeinflusst hat belegbar durch das Auftreten von Roldan Roland Durendal oder die Sage um Bertha mit dem grossen Fuss werden die erheblichen Unterschiede des Cantar de mio Cid von diesen Werken oft und vor allem von spanischen Gelehrten angefuhrt um die Selbstandigkeit des spanischen Nationalepos zu erweisen Siehe auch BearbeitenCamino del CidDeutsche Ausgaben BearbeitenDie Romanzen von Cid Ubers von Karl Eitner Um 1920 archive org Der Cid Das altspanische Heldenlied Ubers von Fred Eggarter Reclam Stuttgart 1985 ISBN 3 15 000759 3 Cantar de Mio Cid Das Lied von Mio Cid Altspanisch Deutsch Ubers u hrsg von Victor Millet und Alberto Montaner Reclam Stuttgart 2013 ISBN 978 3 15 018988 7 Literatur BearbeitenAlberto Montaner Frutos Hrsg Cantar de Mio Cid Critica Barcelona 2000 ISBN 84 8432 121 5 Alan Deyermond El Cantar de mio Cid y la epica medieval espanola Sirmio Barcelona 1987 ISBN 84 7769 004 9 Alan Deyermond Historia de la literatura espanola I La Edad Media Ariel Barcelona 1994 ISBN 84 344 8305 X Diccionario de literatura espanola e hispanoamericana dir Ricardo Gullon Alianza Madrid 1993 ISBN 84 206 5292 X Maria Eugenia Lacarra El Poema del Mio Cid Realidad historica e ideologia Porrua Turanzas Madrid 1980 La Coronica 33 2 primavera de 2005 Ramon Menendez Pidal En torno al Poema del Cid EDHASA Barcelona 1963 Colin Smith La creacion del Poema del Mio Cid Critica Barcelona 1985 ISBN 84 7423 264 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cantar de Mio Cid Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Cantar de mio Cid Quellen und Volltexte spanisch Digitalisiertes Manuskript des Cantars in der Biblioteca Virtual Miguel de Cervantes Portal des Cantar de mio Cid in der Biblioteca Virtual Miguel de Cervantes Edicion digital de la Universidad de Texas Palaografische und modernisierte Versionen sowie Lesung mit mittelalterlicher Aussprache Cantar de mio Cid auf Spanisch als EPUB PDFNachweise Bearbeiten Untersuchung von Riano Rodriguez und Gutierrez Aja 2003 Memento des Originals vom 20 Marz 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot descargas cervantesvirtual com PDF 7 8 MB Dies 2006 Memento des Originals vom 14 Juni 2006 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot descargas cervantesvirtual com PDF 3 7 MB Das Manuskript in der Biblioteca Digital Cervantes Virtual Memento vom 14 Oktober 2010 im Internet Archive Vgl den ausfuhrlichen Artikel in der spanischen Tageszeitung ABC vom 21 Dezember 1960 zur Zeremonie anlasslich der Schenkung am Vortag S 85 PDF 356 kB S 86 PDF 356 kB und S 87 PDF 356 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cantar de Mio Cid amp oldid 238206605