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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Die Einbaume der Altmark in Sachsen Anhalt gehoren zu den selteneren Funden Die Seen und Flusse des Landes traten archaologisch lange kaum in Erscheinung 2003 erfolgte die Entdeckung eines Fischzauns und eines Einbaums im Arendsee Die nicht in Seekreide eingebetteten Bootsteile im Bereich der Schotte zeigten erste Zersetzungserscheinungen Auch das zum Ufer gerichtete etwas hoher liegende Heck war angegriffen Die wissenschaftliche Dokumentation des Einbaums und seine Bergung erfolgten 2004 Da im Umfeld des Bootes keine weiteren Funde beobachtet wurden war von einem Einzelfund auszugehen Inhaltsverzeichnis 1 Altmarkkreis Salzwedel 1 1 Beschreibung 1 2 Fischerei 2 Landkreis Stendal 3 Landkreis Jerichower Land 4 Kontext 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksAltmarkkreis Salzwedel BearbeitenDer im Nordwesten des Arendsees im Altmarkkreis Salzwedel entdeckte Einbaum lag in etwa drei Metern Tiefe Das nahezu vollstandig erhaltene Boot ruhte etwa 80 m vom Nordwestufer entfernt mit Feldsteinen beschwert auf dem Seegrund Seitlich lag ein Kugelbodengefass aus dem 14 Jahrhundert Die Jahresring und Holzartenanalyse ergab den Befund Eschenholz mit einem Falldatum von um nach 1389 Beschreibung Bearbeiten Das Boot hat eine Lange von 4 18 m Die grosste Breite am Bug liegt bei 0 52 m Das Heck ist 0 4 m breit und der Schiffskorper ist mittig 0 33 m hoch Beide Enden sind loffelartig gerundet und flach auslaufend Der mittlere Bereich hat zwei Querschotts von 5 cm Randstarke die einen Kasten bilden Innenmasse 40 cm 43 cm und den hinteren Bootsbereich abtrennen Die Bootswand ist 3 5 cm stark und der Querschnitt des Einbaums ist halbkreisformig An vielen Teilen des Schiffskorpers sind Bearbeitungsspuren eines flachen Hohldechsels zu erkennen Da die meisten Einbaume aus Eiche bestehen sind aus Esche gefertigte eine Ausnahme Das Arendseer Boot wird als Fischereifahrzeug gedient haben da der mittels Querschotts abgetrennte Bereich eine Art Fischkasten bildet Der flache gerundete Bug war zum Anlanden an flachen Ufern im Norden des Arendsees gut geeignet Der Einbaum wurde wohl vom Ziessauer Ufer aus als Fischerboot fur die Netz und Reusenfischerei genutzt Fischerei Bearbeiten Wenngleich historische Angaben zur Fischerei im Arendsee unbekannt sind lassen sich uber Urkunden die den See als Klosterbesitz ausweisen Zusammenhange erschliessen So zahlten die Dorfer rund um den See zum Besitz des 1183 gegrundeten Kloster Arendsee der Benediktinerinnen Eindeutiger stellen sich die Fischereirechte in der Bestatigungsurkunde fur das Kloster aus dem Jahre 1208 dar 1 Der Fund eines Fischzauns im Jahre 2003 dessen 14C Datierung ins Spatneolithikum zwischen 2700 und 2600 v Chr erfolgte zeigt dass der See bestandig zur Fischerei genutzt wurde Landkreis Stendal BearbeitenDas Arendsee Boot ist in der Altmark kein Einzelstuck Aus der Elbe bei Arneburg stammt ein 1970 gefundenes Bootfragment das nicht mehr existiert Im Museum Wolmirstedt lagern Uberreste von zwei Einbaumen aus einer Kiesgrube bei Bertingen die in den 1970er Jahren abgeliefert wurden Bei Bomenzien erfasste 1936 ein Greifer im Zehrengraben einen Einbaum der ins Kreismuseum Osterburg gelangte Das Boot aus Kuhlhausen wurde 1934 in einem Altarm der Havel entdeckt und befindet sich im Museum Genthin Aus Neukirchen stammt ein Fund von 2007 den man am Schwarzen Wehl einem Elbealtarm barg Im Landesfundarchiv gibt die Ortsakte von Nitzow den Hinweis auf einen aus der Havel stammenden Einbaum der sich fruher im Museum Havelberg befand Landkreis Jerichower Land BearbeitenIm Jahr 2005 wurde nahe Schartau ein am Ostufer der Elbe angeschwemmter Einbaum sichergestellt Aus dem Bett der Stremme Havel Zufluss bei Schlagenthin kamen in den Jahren 1967 und 1973 zwei Einbaume die im Museum Genthin zu besichtigen sind Kontext BearbeitenDie Reihe liesse sich mit Fundstellen in Brandenburg und Niedersachsen fortsetzen Doch sind gemessen an den Jahrtausenden praktizierter Binnenschifffahrt nur wenige Einbaume entdeckt worden Der alteste deutsche Bootfund wurde 1785 im Teufelsmoor in Niedersachsen ausgegraben Gleichwohl blieben nur einige der aufgefundenen Stucke erhalten Die in Sachsen Anhalt zuganglichen Boote liess das Landesdenkmalamt in den Jahren 2007 2009 datieren Der alteste Einbaum in der Region ist karolingisch 8 Jahrhundert Schartau Landkreis Jerichower Land alle ubrigen wurden vom Mittelalter bis zur Neuzeit mit Schwerpunkten im 12 13 sowie 15 16 Jahrhundert hergestellt der jungste stammt aus dem 18 Jahrhundert Bertingen Landkreis Stendal Einbaume sind seit der Mittelsteinzeit bekannt Sie entstanden durch Bebeilen eines Baumstammes mitunter unter Zuhilfenahme von Feuer Sie waren wichtige Bestandteile der Verkehrsgeschichte in der Vor und Fruhgeschichte Im Rahmen des Transports von Menschen und Gutern kamen die flachen wendigen Boote in nahezu jeder Region zum Einsatz Sie ermoglichten den Transport auf dem Wasserweg da es bis in die Neuzeit hinein kein Strassennetz gab Gleichermassen zahlen Einbaume zu den grundlegenden Arbeitsmitteln der Binnenfischerei Ihr wirtschaftliches Potenzial zeigt sich an ihrer fortgesetzten Verwendung parallel zur Entwicklung der Plankenboote in einigen Regionen bis ins 19 Jahrhundert Siehe auch BearbeitenVerkehrsgeschichte der Vor und FruhgeschichteLiteratur BearbeitenRosemarie Leineweber Harald Lubke Der Einbaum aus dem Arendsee In Arbeitskreis Unterwasserarchaologie Nachrichtenblatt Band 13 2006 ISSN 1434 842X S 33 44 Digitalisat PDF 816 KB Rosemarie Leineweber Monika Hellmund Schiffbar Archaologische Zeugnisse zur historischen Binnenschifffahrt Sachsen Anhalts ein Ansatz In Jahresschrift fur mitteldeutsche Vorgeschichte Band 96 2017 S 401 508 online Einzelnachweise Bearbeiten Praeterea quicquid inter stagnum quod dicitur antiquum Arnesse et fluvium qui dicitur Byndin et provinciam lynegowe habuerunt vel habere possunt in silvis in pascuis in piscacionibus in venacionibus ausserdem alles was sie zwischen dem stehenden Gewasser das der alte Arendsee genannt wird dem Fluss Binde und der Landschaft Lemgow an Wald Weide Fischerei und Jagdnutzung besessen haben oder besitzen konnen Weblinks BearbeitenRosemarie Leineweber Harald Lubke Fund des Monats Mai 2010 Ein Fischer sass im Kahne Der Einbaum aus dem Arendsee und weitere Einbaume aus Sachsen Anhalts Norden In Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Einbaume der Altmark amp oldid 241562344