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51 386662 8 06892 Koordinaten 51 23 12 N 8 4 8 OEichholz Arnsberg Lage des Eichholz in ArnsbergDas Eichholz ist ein Wald in Arnsberg Er wurde vom Kloster Wedinghausen und der Stadt Arnsberg beansprucht ehe nach Jahrhunderten des Streits sich das Kloster durchsetze Bereits im 18 Jahrhundert begann die Nutzung des Waldes zu Erholungszwecken Dazu dient die stadtnahe Waldung noch heute Das Naturschutzgebiet HSK 172 umfasst eine Flache von etwa 23 ha Ehmsendenkmal im EichholzBlick auf das Kurhotel im EichholzInhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Naturschutzgebiet Eichholz 3 Geschichte 3 1 Klosterzeit 3 2 Eichholz als Erholungsraum 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Wald liegt sudlich der Altstadt und des Klosters Wedinghausen auf einem Bergrucken in einer Schleife der Ruhr Auch der Berg wird Eichholz genannt Im Norden grenzen Siedlungsbereiche und das Kloster an An den drei anderen Seiten umfliesst die Ruhr die Erhebung Auf dem Berg befindet sich das Ehmsendenkmal Am Rand des Waldes befindet sich das fruhere Kurhotel In unmittelbarer Nachbarschaft liegt das Kloster Wedinghausen mit dem Gymnasium Laurentianum Unterhalb des Eichholzes liegen die Realschule am Eichholz das Berufskolleg am Eichholz Sportanlagen mit Rundturnhalle die Vogelwiese der Schutzen sowie das ehemalige Segelfluggelande Arnsberg Ruhrwiese Der Eichholzfriedhof hat nach dem Wald seinen Namen Naturschutzgebiet Eichholz BearbeitenDas Eichholz ist seit 1998 als Naturschutzgebiet Eichholz ausgewiesen Es hat aktuell eine Grosse von 22 40 ha Es wurde 1998 mit dem Landschaftsplan Arnsberg durch den Kreistag des Hochsauerlandkreises erstmals als Naturschutzgebiet NSG mit einer Flachengrosse von 22 80 ha ausgewiesen 1 Bei der Neuaufstellung des Landschaftsplanes Arnsberg durch den Kreistag 2021 wurde das NSG mit verandertem Namen erneut ausgewiesen und flachenmassig etwas verkleinert 2 Es handelt sich um einen Laubwald mit vereinzelten Nadelholzern Vorherrschend sind Buche und Eiche Hinzu kommen einzelne einheimische und fremde Baumarten Viele Baume haben bereits das Starkholzalter erreicht Teilweise befindet sich in dem Gebiet auch Altholz Der Weiher Kinderteich liegt im Sudwesten Die Ufer sind recht dicht mit Rohricht bewachsen Die Ostseite des Waldes fallt steil ab und es sind dort einige Felsen teilweise mit entsprechender Felsvegetation sichtbar Als Erholungsraum der teilweise so etwas wie eine Stadtparkfunktion wahrnimmt wird der Wald von Wegen und Pfaden durchzogen Zum Wert des Schutzgebietes fuhrt der Landschaftsplan aus Der isolierte Wald hat Bedeutung fur den Bestand naturnaher Lebensraume in Siedlungsnahe und hat durch seine Altersheterogenitat grosse Bedeutung fur hohlenbewohnende und auf Totholz angewiesene Tierarten Besonders wertvoll sind zudem die naturlichen Felsbereiche 2 Wie bei allen Naturschutzgebieten in Deutschland wurde in der Schutzausweisung darauf hingewiesen dass das Gebiet wegen der Seltenheit besonderen Eigenart und Schonheit des Gebietes zum Naturschutzgebiet erklart wurde Laut Landschaftsplan erfolgte die Ausweisung speziell zum Schutz Erhaltung und Entwicklung eines struktur und artenreichen Laubwaldkomplexes mit Stillgewasser und Felsformationen und ihrer Lebensgemeinschaften Schutz und Erhaltung der geowissenschaftlich bedeutsamen naturlichen Felsklippen Das NSG dient auch der nachhaltigen Sicherung von besonders schutzwurdigen Lebensraumen nach 30 BNatSchG 2 Unter Berucksichtigung der Verkehrssicherungspflicht soll liegendes Totholz und stehendes Totholz heimischer Laubgeholze wegen vorhandene und potentieller Hohlenbaume erhalten werden Nach Erstellung eines Wegekonzeptes soll eine Steuerung der Naherholung und eine Besucherlenkung durch geeignete Massnahmen eingeleitet werden 2 Geschichte BearbeitenKlosterzeit Bearbeiten Graf Heinrich von Arnsberg ubergab aus seinem Besitz zur materiellen Ausstattung des Klosters Wedinghausen diesem auch das Eichholz In der Urkunde von 1173 war der Wald noch nicht erwahnt Aber der wegen seiner vielen Eichen Ekholt genannte Wald wird in einer weiteren Urkunde von 1183 genannt Dort heisst es Mons qui dicitur Ekholt Der Berg der Eichholz genannt wird 3 Der Wald in der Nahe von Stadt und Kloster war fur die Schweinemast von grosser Bedeutung Der Besitz und die Nutzung des Eichholzes war spater uber Jahrhunderte seit dem 14 Jahrhundert zwischen Stadt und Kloster umstritten Die Stadt betrachtete den Wald als Teil der stadtischen Feldmark und die Burger sahen sich als berechtigte Marktgenossen Uber 200 Jahre lang blieb die Frage ungeklart Sowohl das Offizialtgericht in Koln wie das in Werl hatten sich mit dem Fall zu befassen Weil es zu keiner Losung kam wurden alle 20 bis 25 Jahre vorlaufige Vereinbarungen getroffen In einer ersten Einigung aus dem 15 Jahrhundert wurde dem Kloster das Recht zur Schweinemast zugestanden wahrend die Burger das durre Holz entnehmen durften Kurfurst Salentin von Isenburg vermittelte 1575 mit dem Salentinschen Rezess eine Losung des Streits Die Nutzung des Eichholzes fur die Hude Schweinemast und Holznutzung wurde dem Kloster zugesprochen Davon ausgenommen war das Sammeln von Fallholz Obwohl das Jagdrecht auch offiziell dem Kloster zustand wurde es verschiedentlich von Adeligen angefochten Angesichts der Siedlungsnahe und relativer Kleinraumigkeit wies es in guten Jahren durchaus einen betrachtlichen Wildbestand auf Die kurfurstliche Jagd ergab fur 1606 32 erlegte Wildschweine 4 Das Kloster war an dem Wald vornehmlich aus wirtschaftlichen Grunden interessiert Es betrieb zudem unterhalb des Berges an der Ruhr in der Nahe der heutigen Sportplatze eine Mahl und Sagemuhle Der damalige Weg auf dem mit Eseln das Mehl zum Kloster gebracht wurde ist heute noch vorhanden und fuhrt von den heutigen Sportplatzen am Ehmsendenkmal vorbei zum Kloster In der Nahe der Muhle befand sich auch eine Wasserkunst zur Versorgung des Klosters mit Ruhrwasser 5 Eichholz als Erholungsraum Bearbeiten Kurfurst Maximilian Friedrich von Konigsegg Rothenfels liess zur Verschonerung der Stadt neben dem Maximilianbrunnen auch einen englischen Garten und in der Verlangerung eine englische Promenade einrichten Diese lief unterhalb des Landsberger Hofes in Richtung Kloster Wedinghausen zum Eichholz Eichholzpromenade Ein Weg fuhrte und fuhrt in der Verlangerung um das Eichholz herum Ein Felsvorsprung am Witten Stein unterhalb der hochsten Stelle des Waldes auf der heute das Ehmsendenkmal steht musste gesprengt werden um den Weg fort setzen zu konnen Die Stadt Arnsberg wurde durch kurfurstlichen Erlass gezwungen die stadtische Hude im Bereich der heutigen Eichholzpromenade abzutreten Heute befindet sich in diesem Bereich die Festhalle der Arnsberger Burgerschutzengesellschaft ein grosser Spielplatz und das ehemalige Parkhotel Der Weg um das Eichholz stand am Beginn der Nutzung des Waldes zur Erholung An der Stelle des ehemaligen Sommerhauschen der Monche im Eichholz entstand spater das Kurhotel 6 In hessischer Zeit ab 1803 wurde das Kloster aufgehoben und der Wald wurde Staatsbesitz Er wurde forstwirtschaftlich genutzt Nachdem Preussen 1816 die Landesherrschaft ubernommen hatte wurde das Eichholz Teil des preussischen Fiskus 7 Zu Beginn der preussischen Herrschaft wurde ab 1816 ein neues Stadtviertel im klassizistischen Stil sudlich der Altstadt errichtet Im weiteren Verlauf der Stadtentwicklung wurden in Teilen des Eichholzes weitere Bauten etwa an der Eichholzstrasse errichtet Auch in hessischer und fruher preussischer Zeit wurden dem Erholungswert des Waldes von hochster Seite etwa vom Regierungsprasidenten Friedrich von Bernuth grosse Aufmerksamkeit zuteil Der Hofgartner Haas aus Munster hatte 1820 den Auftrag erhalten Vorschlage zur Gestaltung und zur Anlage von Wegen zu machen 8 Es wurde 1821 eigens eine Promenadendeputation unter Leitung des Regierungsprasidenten von Bernuth ins Leben gerufen Der bekannte Landschaftsarchitekt Maximilian Friedrich Weyhe wurde neben der Gestaltung des Schlossberges auch mit der des Eichholzes und der Promenade beauftragt Er machte Skizzen von Spazierwegen und schlug eine forstwirtschaftlich sinnvolle Bepflanzung vor Der heutigen Zustand des Waldes geht im Wesentlichen auf diese Zeit zuruck Die Ertrage des Waldes flossen durch eine Kabinettsordre von 1837 ausschliesslich in die Erhaltung Erweiterung und Verschonerung der Anlagen und nicht dem allgemeinen Haushalt zu Nach der Jahrhundertwende wurde mit stadtischen Mitteln in einem schlossartigen Stil das Kurhotel errichtet 9 10 Nach der Aufhebung des Klosters Wedinghausen wurde aus hygienischen Grunden der Eichholzfriedhof damals in einiger Entfernung von Kloster und Stadt Anfang des 19 Jahrhunderts angelegt Der stadtische Aufseher uber das Eichholz war anfangs auch fur die Pflege des Friedhofes zustandig 11 Der Verein der Eichholzfreunde bemuht sich in der Pflege des Eichholzwaldes Des Weiteren veranstaltet er das Eichholzfest 12 Im Mai 2021 sturzte ein 12 jahriges Madchen beim Ehmsendenkmal den Steilhang hinunter und verletzte sich schwer Anfang der 1960er Jahre sturzte ein kleines Madchen dort zu Tode 1989 mussten zwei Madchen dort von der Feuerwehr aus dem Steilhang gerettet werden Der Sicherungszaum am Denkmal wird immer wieder mutwillig zerstort und der gesperrte Steilhang betreten Deshalb kontrolliert der Landesbetrieb Wald und Holz NRW regelmassig den Zaun und repariert ihn im Bedarfsfall 13 Siehe auch BearbeitenListe der Naturschutzgebiete im HochsauerlandkreisLiteratur BearbeitenHochsauerlandkreis Untere Landschaftsbehorde Hrsg Landschaftsplan Arnsberg Meschede 1998 Hochsauerlandkreis Untere Landschaftsbehorde Hrsg Landschaftsplan Arnsberg Neuaufstellung Meschede 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Hochsauerlandkreis Landschaftsplan Arnsberg Meschede 1998 S 25ff a b c d Landschaftsplan Arnsberg Neuaufstellung S 20 ff PDF Abgerufen am 20 Februar 2022 Heinz Pardun Der Wetterhof in der Gemarkung Arnsberg Heimatblatter des Heimatbundes Arnsberg 13 1992 S 7 Heinz Pardun Das Eichholz In Heimatblatter des Heimatbundes Arnsberg 20 1999 S 4 Der Arnsberger Stadtwald Seine Geschichte und Bedeutung In Heimatblatter des Heimatbundes Arnsberg 5 1984 S 63 Norbert Hoing Sagenhaftes Geschichtliches und Schlitzohriges Aus einer Chronik des Klosters Wedinghausen Heimatblatter des Heimatbundes Arnsberg 13 1992 S 29 Heinz Pardun Das Eichholz In Heimatblatter des Heimatbundes Arnsberg 20 1999 S 5 vergl Ralf Gunther Der Arnsberger Wald im Mittelalter Forstgeschichte als Verfassungsgeschichte Munster 1994 S 134ff Heinz Pardun Das Eichholz In Heimatblatter des Heimatbundes Arnsberg 20 1999 S 6 Heinz Pardun Der Maximiliansbrunnen In Heimatblatter des Heimatbundes Arnsberg 5 1984 S 84 Heinz Pardun Das Eichholz In Heimatblatter des Heimatbundes Arnsberg 20 1999 S 7 Heinz Pardun Der Maximiliansbrunnen In Heimatblatter des Heimatbundes Arnsberg 5 1984 S 7 Michael Gosmann die freundliche Umgebung von Arnsberg wo moglich noch freundlicher zu machen Maximilian Friedrich Weyhe als Garten und Landschaftsgestalter in Arnsberg In Heimatblatter des Heimatbundes Arnsberg 13 1992 S 56 58 Heinz Pardun Das Eichholz In Heimatblatter des Heimatbundes Arnsberg 20 1999 S 8 Karl Heinz Strothmann Der Totenhof an der Eichholzstrasse In Heimatblatter des Heimatbundes Arnsberg 12 1991 S 70 74 Homepage des Vereins Arnsberg Die Absturz Gefahr ist kaum zu mindernWP vom 6 Mai 2021 abgerufen am 8 Mai 2021Naturschutzgebiete in Arnsberg nbsp Naturschutzgebiet nbsp 3 Feuchtwaldparzellen nordlich des Spulberg Breitenbruch Neuhaus Buchenwald am Freberg Buchenwald bei Wenningen Buchenwald Schakenberg Domkebachtal Eichenwald Im Sundern Eichholz Feuchtwaldparzellen nordlich des Spulberg Glockenheide nordlich Oelinghauser Heide Grunlandbrache Bachumer Ohl Hulsbergsiepen Kalkklippen Buchenwald bei Ainkhausen Kerbtal am Werdenberg Kerbtal und Laubmischwald In der Mark Landschaftsraum Im Schee Laubmisch und Erlenwald ostlich Hollinghofen Laubmischwald Sternhelle Luerwald Mohne Moosfelde 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