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Die Ehrenhalle der oldenburgischen Artillerie ist ein Denkmal fur die Gefallenen des Ersten Weltkriegs des Ostfriesischen Feldartillerie Regiments Nr 62 des Reserve Regiments 20 der Ersatzabteilung des FAR 62 der dazugehorigen Munitionskolonnen sowie weiteren ehemaligen Angehorigen des Stammregiments Das Denkmal wurde 1921 eingeweiht und befindet sich in Oldenburg an der Ofener Strasse 19 hinter der heutigen Jade Hochschule ehemalige Artilleriekaserne Gedenkhalle Ostfriesisches Feld Artillerie Regiment Nr 62 Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Aufbau 2 Die Einweihungsfeier 3 Die Ehrenhalle in der Erinnerungskultur bis zur Gegenwart 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLage und Aufbau Bearbeiten nbsp Artillerie Kaserne in Oldenburg von 1847Die Lage des Denkmals wurde offensichtlich aufgrund zur Nahe der damaligen Artilleriekasernen gewahlt in denen das FAR 62 in Garnison lag Am Denkmalsort befand sich vorher der Gestutgarten und davor bis in die 1880er Jahre das so genannte herrschaftliche Haarenvorwerk ein altehrwurdiger Bau der nicht hatte verschwinden durfen 1 Vom Gestutgarten waren noch einige Eichen erhalten geblieben die der Ehrenhalle nun einen wurdigen Rahmen gaben Die Idee fur ein Artilleriedenkmal war bereits im Krieg entstanden und bei den betroffenen Einheiten auch ein Fonds eingerichtet worden Konkrete Plane fur das Denkmal entstanden im Januar 1919 Zugig genehmigte die Regierung des Freistaats Oldenburg die Platzwahl der Bau selbst verzogerte sich im Laufe des Jahres 1920 durch allgemeine Streiks im Baugewerbe Das Denkmal wurde entgegen anders lautenden Quellen nicht von dem Oldenburger Stadtbaurat Robert Charton entworfen sondern wie sich aus der zeitgenossischen Presse zweifelsfrei ergibt von dem Oldenburger Architekten Kurt Boschen Es besteht aus der dem romischen Pantheon nachgebildeten Ehrenhalle und einem zweistufigen Altarstein sowie Holztafeln mit den Namen der gut 800 Gefallenen Das Pantheon ist in Kreuzform angelegt und besitzt eine nach oben auslaufende Kuppel Es tragt die Inschriften 1 Aussen Den gefallenen Kameraden2 Innen 1914 19183 Stirnwand Denen die aus unseren Reihen im zweiten Weltkriege fur Volk und Vaterland starben 1939 1945 I Ar R 58 und Kriegsformationen Namen und Zahl weiss nur Gott Wann die Erinnerungskultur auf die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs ausgedehnt wurde ist nicht bekannt vermutlich wurde die relevante Inschrift nach 1953 eingraviert Das Bauwerk besteht aus Klinker und Sandstein Boschen hatte Wert darauf gelegt nur einheimisches Material zu verwenden und nur lokale Kunstler und Handwerker zu beschaftigen Die Holzschnitzereien der Ehrentafeln auf denen die gut 800 Namen eingeschnitzt sind wurden von den Bildhauern Michaelsen senior und junior Wernicke Richter und Stuckner angefertigt Der altere Michaelsen hatte bereits im Ersten Weltkrieg die Figur des Isern Hinnerk angefertigt Die Klinker stammten aus den Bockhorner Ziegeleien Die Einweihungsfeier BearbeitenDie Einweihung fand am Sonntag dem 25 September 1921 statt Bereits am Vortag waren per Eisenbahn gut 2000 auswartige Gaste angereist die am Bahnhof Oldenburg vom Artillerieverein Barbara benannt nach der Heiligen Barbara der Schutzheiligen der Artillerie empfangen wurden Allein am Offiziersessen im Kasino am Casinoplatz nahmen gut 200 Personen teil die von General Hohnhorst begrusst wurden Die Stadt selbst war mit Fahnen und Girlanden geschmuckt in den Stammquartieren der einzelnen Formationen herrschte angeblich Hochbetrieb vor allem im Mooriemer Hause dem Stammlokal des Vereins Barbara In der Union und im Kasino fanden abends Festkommerse statt Die Union war so uberfullt dass zusatzlich im Neuen Hause ein Extra Kommers abgehalten werden musste Die Weiherede am Sonntag dem 25 September 1921 hielt Militaroberpfarrer Rogge zuletzt Armeeoberpfarrer der 1 Armee Anschliessend folgten Kranzniederlegungen durch General von Jordan fur den abgedankten Grossherzog Friedrich August von Oldenburg der selbst aus unbekannten Grunden nicht an der Feier teilnahm Minister Otto Graepel fur den Freistaat Oldenburg Oberstleutnant Barnstedt fur die Offiziere und Oberburgermeister Theodor Goerlitz fur die Stadt Oldenburg Dann wurde die Ehrenhalle von Barnstedt in der Person von Goerlitz der Stadt Oldenburg ubergeben Goerlitz forderte in seiner Rede den Wiederaufbau des Vaterlands und sicherte dem schonen Denkmal den Schutz der Stadt Oldenburg fur alle Zeiten zu Auffallig ist neben der Abwesenheit des Grossherzogs die Abwesenheit von Ministerprasident Theodor Tantzen der noch eine Woche zuvor an der Einweihung des 91er Denkmals teilgenommen hatte Am Nachmittag fand in der Union ein abschliessendes Festkonzert statt Nach den Nachrichten hatte sich bis zum Abend eine Volkerwanderung durch die Ofener Strasse zum Denkmal ergossen das auch vom grossen Publikum nur gelobt und anerkannt worden sei Die Ehrenhalle in der Erinnerungskultur bis zur Gegenwart BearbeitenZusammen mit dem Ehrenmal des Oldenburgischen Infanterie Regiments Nr 91 und dem Denkmal des Oldenburgischen Dragoner Regiments Nr 19 bildete die Ehrenhalle uber Jahrzehnte eine Einheit fur Gedenkfeiern zuerst des Ersten dann beider Weltkriege Mitte der 1980er Jahre kam es im Kontext der Volkstrauertagsveranstaltungen und dem Nachrustungsbeschluss zu Sachbeschadigungen Schon seinerzeit war in den Gedenkreden die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg fur die das Denkmal geschaffen worden war vollig ausgeblendet worden so dass der eigentliche Sinn der Ehrenhalle verloren ging Literatur BearbeitenStadtarchiv Oldenburg Hrsg Oldenburg 1914 1918 Ein Quellenband zur Alltags Sozial Militar und Mentalitatsgeschichte der Stadt Oldenburg im Ersten Weltkrieg Isensee Oldenburg 2014 ISBN 978 3 7308 1080 4 Dietrich Hagen Oldenburger Steinlese Studien zur Natursteinverwendung und Dokumentation der steinernen Denkmaler Brunnen und Skulpturen in der Stadt Oldenburg Isensee Oldenburg 1993 ISBN 3 89442 150 9 S 91 Von unserer Artillerie Ein Gedenkblatt zur Weihe der Gedenkhalle des Feldartillerie Regiments Nr 62 und des 20 Res Regts In Nachrichten fur Stadt und Land Nr 259 vom 24 September 1921 S 5 Das Fest unserer Artillerie In Nachrichten fur Stadt und Land vom 25 September 1921 S 2 Die Gedenkfeier unserer Artillerie Die Abendfeste Feldgottesdienst Weihe der Gedenkhalle Parademarsch In Nachrichten fur Stadt und Land vom 26 September 1921 S 2f Digitalisat der Landesbibliothek Oldenburg Einzelnachweise Bearbeiten Nachrichten fur Stadt und Land vom 24 September 1921 53 142361 8 200953 Koordinaten 53 8 32 5 N 8 12 3 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ehrenhalle der oldenburgischen Artillerie amp oldid 225762328