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Das Gesetz zum Schutze der Erbgesundheit des deutschen Volkes kurz Ehegesundheitsgesetz wurde am 18 Oktober 1935 als Erganzung zu den Nurnberger Rassengesetzen erlassen denen es jedoch formal nicht angehorte BasisdatenTitel Gesetz zum Schutze der Erbgesundheit des deutschen VolkesKurztitel EhegesundheitsgesetzArt Gesetz der ReichsregierungGeltungsbereich Deutsches ReichRechtsmaterie FamilienrechtErlassen am 18 Oktober 1935 RGBl I S 1246 Inkrafttreten am 20 Oktober 1935Ausserkrafttreten Deutschland Art 9 Abs 2 Nr 6 G vom 11 August 1961 BGBl I S 1221 Osterreich G vom 26 Juni 1945 1 Weblink Text des GesetzesBitte den Hinweis zur geltenden Gesetzesfassung beachten Es diente dem rassenhygienischen differenziert vom rassenanthropologischen Aspekt des nationalsozialistischen Rassismus 2 indem es Ehen zwischen deutschen Staatsangehorigen unter bestimmten Voraussetzungen verbot und die Verlobten verpflichtete vor der Eheschliessung gegenuber dem Standesbeamten durch ein Zeugnis des Gesundheitsamtes nachzuweisen dass kein Ehehindernis besteht Verstosse gegen das Gesetz fuhrten zur Nichtigkeit der Ehe das Erschleichen einer verbotenen Ehe auch im Ausland wurde bestraft Eine Ehe durfte nicht geschlossen werden wenn einer der Verlobten an einer ansteckenden Krankheit litt die eine erhebliche Schadigung der Gesundheit des anderen Teils oder der Nachkommen befurchten liess einer der Verlobten entmundigt war oder unter vorlaufiger Vormundschaft stand wenn einer der Verlobten ohne entmundigt zu sein an einer geistigen Storung litt die die Ehe fur die Volksgemeinschaft als unerwunscht erscheinen liess einer der Verlobten an einer Erbkrankheit im Sinne des Gesetzes zur Verhutung erbkranken Nachwuchses litt es sei denn der andere Verlobte war unfruchtbar Eine Ehe der ein Ehehindernis entgegenstand wurde nicht in das Familienbuch eingetragen das Ehehindernis aber in den Akten des Standesamts vermerkt Der gesetzlichen Pflicht zur Vorlage von Ehetauglichkeitszeugnissen des Gesundheitsamts stand ein Mangel an geeigneten Arzten zur Diagnose und auch die unverhohlene Ablehnung des Ehegesundheitsgesetzes durch die Bevolkerung gegenuber Die Vorlage eines Ehetauglichkeitszeugnisses war deshalb in der Praxis nicht die Regel sondern wurde nur bei begrundeten Zweifeln an der Gesundheit der Ehepartner verlangt 3 4 5 Das Gesetz wurde von Adolf Hitler dessen Stellvertreter Rudolf Hess Innenminister Wilhelm Frick und Justizminister Franz Gurtner unterzeichnet Im Fruhjahr 1936 wurde ein Kommentar dazu von dem Ministerialdirektor Gutt dem Oberregierungsrat Linden und dem Amtsgerichtsrat Massfeller herausgegeben 6 7 Bis zum Jahr 1941 folgten verschiedene Durchfuhrungsverordnungen und Novellen 8 9 10 11 Zum 1 Januar 1940 trat es auch in der sog Ostmark in Kraft 12 Siehe auch BearbeitenGesetz zur Verhutung erbkranken NachwuchsesEinzelnachweise Bearbeiten Gesetz vom 26 Juni 1945 uber Massnahmen auf dem Gebiete des Eherechtes des Personenstandsrechtes und des Erbgesundheitsrechtes Staatsgesetzblatt fur die Republik Osterreich vom 28 Juni 1945 S 53 Anahid S Rickmann Rassenpflege im volkischen Staat Vom Verhaltnis der Rassenhygiene zur nationalsozialistischen Politik Dissertation Bonn 2002 S 157 ff vgl 8 Abs 2 Ehegesundheitsgesetz Anahid S Rickmann Rassenpflege im volkischen Staat Vom Verhaltnis der Rassenhygiene zur nationalsozialistischen Politik Dissertation Bonn 2002 S 185f Arthur Gutt Herbert Linden Franz Massfeller Blutschutz und Ehegesundheitsgesetz Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre und Gesetz zum Schutze der Erbgesundheit des deutschen Volkes nebst Durchfuhrungsverordnungen sowie einschlagigen Bestimmungen Munchen 1936 S 23 Verlagsmitteilung in Reichsarztekammer Hrsg Richtlinien fur Schwangerschaftsunterbrechung und Unfruchtbarmachung aus gesundheitlichen Grunden Bearbeitet von Hans Stadler J F Lehmanns Verlag Munchen 1936 S 181 Arthur Gutt Herbert Linden Franz Massfeller Blutschutz und Ehegesundheitsgesetz Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre und Gesetz zum Schutze der Erbgesundheit des deutschen Volkes nebst Durchfuhrungsverordnungen sowie einschlagigen Bestimmungen 1936 Erste Verordnung zur Durchfuhrung des Ehegesundheitsgesetzes vom 29 November 1935 RGBl I S 1419 Verordnung zur Durchfuhrung des Gesetzes zur Verhutung erbkranken Nachwuchses und des Ehegesundheitsgesetzes vom 31 August 1939 RGBl I S 1560 Verordnung uber die Einfuhrung des Gesetzes zur Verhutung erbkranken Nachwuchses und des Gesetzes zum Schutze der Erbgesundheit des deutschen Volkes in der Ostmark vom 14 November 1939 RGBl I S 2230 Zweite Verordnung zur Durchfuhrung des Ehegesundheitsgesetzes vom 22 Oktober 1941 RGBl I S 650 Verordnung uber die Einfuhrung des Gesetzes zur Verhutung erbkranken Nachwuchses und des Gesetzes zum Schutze der Erbgesundheit des deutschen Volkes in der Ostmark vom 14 November 1939 RGBl I S 2230 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gesetz zum Schutze der Erbgesundheit des deutschen Volkes amp oldid 239335538