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Eckehard Volker Dehmlow 25 Mai 1933 in Berlin 15 Dezember 2022 in Bielefeld 2 war ein deutscher Chemiker und Professor Sein Fachgebiet war die Organische Chemie Eckehard V Dehmlow und Sigrid S Dehmlow Mitautorin der Monographie Phase Transfer Catalysis 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Publikationen Auswahl 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEckehard Dehmlow wuchs in Blankenfelde jetzt Krs Teltow Flaming sudlich der Berliner Stadtgrenze auf und besuchte bis 1949 das Gymnasium in Berlin Lichtenrade Er ubersiedelte dann aus der DDR nach West Berlin und machte 1951 das Abitur an der Humboldt Schule in Berlin Tegel Er arbeitete einige Monate als Notstandskraft bei der Enttrummerung Berlins mit Dehmlow wurde mit einem fur die damalige Zeit ungewohnlichen Fulbright Stipendium ausgezeichnet das ihm ermoglichte im akademischen Jahr 1951 52 das Earlham College in Richmond Indiana USA zu besuchen wo er sich den Grundlagen von Chemie und Physik widmete sowie Kurse in amerikanischer Literatur Soziologie und Psychologie belegte Von 1952 bis 1959 studierte Dehmlow Chemie an der Freien Universitat Berlin In den Semesterferien war er als Werkstudent in Produktion und Laboratorien diverser Industrieunternehmen Bayer AEG Borsig und Duisburger Kupferhutte tatig Seine Diplomarbeit fertigte er in der Organische Chemie im Arbeitskreis von Willy Lautsch auf dem Gebiet der Peptid Chemie an 1961 wurde Dehmlow mit einer Dissertation uber Stereochemische Untersuchungen in der Chinolizidin und Dekalinreihe an der Technischen Universitat Berlin promoviert Sein Mentor war Ferdinand Bohlmann Bis 1962 war er Forschungsassistent bei Harry H Wasserman an der Yale University New Haven CT USA und ubernahm anschliessend eine planmassige Assistentur bei Ferdinand Bohlmann wo er sich mit der Strukturaufklarung eines Heptaen Makrolid Antibiotikums beschaftigte Die Habilitation erfolgte am 26 Juni 1968 Der Titel der Arbeit war Synthese Eigenschaften und Bildungsmechanismen von Cyclopropen und Cyclobuten Derivaten Dehmlow war danach Privatdozent und spater Wissenschaftlicher Rat und Professor an der TU Berlin Von 1979 bis zu seiner Emeritierung 1998 wirkte Dehmlow als Lehrstuhlinhaber an der Universitat Bielefeld Dehmlow war befreundet mit Wolfgang Sucrow 1931 1989 Professor fur Organische Chemie an der Universitat Paderborn dessen Nachruf er verfasste 3 Dehmlow war Gastprofessor an folgenden namhaften Universitaten und Forschungsinstituten Massachusetts Institute of Technology Cambridge USA 1972 University of East Anglia Norwich England 1975 University of Oklahoma Norman USA 1978 Kyoto University in Japan 1986 Leningrad State University in Russland 1989 University of Venda Sudafrika 1992 National Chemical Laboratory NCL Poona Indien 1993 Eckehard Dehmlow war verheiratet mit der promovierten Chemikerin Sigrid S Dehmlow geb Mohl und Vater zweier Tochter sowie eines Sohnes Wirken BearbeitenSeine wissenschaftlichen Arbeiten sind vorwiegend der organisch chemischen Synthese zuzurechnen 4 5 Forschungsthemen waren besonders die Phasentransfer Katalyse 6 7 8 9 sowie Arbeiten zur Carben Keten und Allen 10 Chemie kleine und gespannte Ringe 11 12 13 14 15 Azulene Pyridinalkaloide 16 und ausgewahlte chirale Bausteine sowie flussigkristalline Verbindungen Diese Forschungen fuhrten zu uber 230 Veroffentlichungen Dabei stehen die Anwendungen der Phasen Transferkatalyse mit uber 70 Publikationen im Vordergrund Diese Methode wird verbreitet sowohl im Laboratorium als auch bei wichtigen technischen Prozessen eingesetzt In der Mehrzahl der Falle werden chemische Umsetzungen in zweiphasigen Systemen Wasser organisches Losemittel ermoglicht bzw beschleunigt Typische Beispiele sind Alkylierungen in Gegenwart konzentrierter Natronlauge oder die Herstellung von Polyestern Publikationen Auswahl BearbeitenMonographie Phase Transfer Catalysis 1 Die Synthese des todlichen Pilzgiftes Orellanin 16 aus dem gelegentlich in Massen auftretenden Orangefuchsigen Hautkopf Strukturaufklarung einiger Naturstoffe 17 18 Stereochemische Untersuchungen zur Dimerisierung von Ketenen zur Addition von Mono und Dihalocarbenen 19 und zur Bildung von cyclischen Bisallenen Die Ansteuerung unterschiedlicher Reaktionskanale durch verschieden strukturierte Phasentransfer Katalysatoren 20 Der Hirsch Faktor von Eckehard Dehmlow liegt bei 23 Einzelnachweise Bearbeiten a b E V Dehmlow S S Dehmlow Phase Transfer Catalysis 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage VCH Weinheim New York u a 1993 ISBN 3 527 28408 7 Traueranzeigen von Eckehard Dehmlow In NW Trauer 17 Dezember 2022 abgerufen am 18 Dezember 2022 deutsch Eckehard V Dehmlow In Memory of Wolfgang Sucrow In Glenn W Patterson W David Nes Physiology and biochemistry of sterols American Oil Chemists Society Champaign Illinois ISBN 0 935315 38 1 S vii ff E V Dehmlow D Balschukat Azulene durch Vakuumpyrolyse von Halogen tricyclo 7 1 0 04 6 decadienen In Chem Ber 118 1985 S 3805 E V Dehmlow M Birkhahn H Bogge Ungewohnliche 1 6 Addition eines Carbenoids In Angew Chem 99 1987 S 80 E V Dehmlow G Hofle Der Mechanismus der phasentransfer katalysierten Bildung von Tetrahalogenspiropentanen In Chem Ber Band 107 1974 S 2760 E V Dehmlow W Broda Anwendungen der Phasentransfer Katalyse 23 Notiz uber Bromiodcarben und zugehorige Halogenaustauschprozesse In Chem Ber Band 115 1982 S 3894 E V Dehmlow J Wilkenloh Anwendungen der Phasentransfer Katalyse 37 Mitteilung Steuerung einer Reaktionsverzweigung durch geeignete Phasentransfer Katalysatoren In Tetrahedron Letters Band 28 1987 S 5489 E V Dehmlow J Wilkenloh Reaktionssteuerung durch die Struktur eines Phasentransfer Katalysators bei Tribrommethyl Anion Dibromcarben Umsetzungen In Liebigs Annalen der Chemie 1990 S 125 128 E V Dehmlow Uber die Bildung gemischter Perchlorallen Allen Dimeren bei der Zersetzung von Natriumtrichloracetat in Gegenwart von Allenen In Chem Ber Band 100 1967 S 2779 E V Dehmlow H H Wasserman Cyclobutane 1 3 dione In J Am Chem Soc 84 1962 S 3786 E V Dehmlow Dichlorcyclobutenone aus Alkinen und Natriumtrichloracetat In Chem Ber Band 100 1967 S 3829 E V Dehmlow Cyclopropenonchemie I Addition und Einschiebung von Dichlorcarbenoid bei Acetylenen in Gegenwart von Base In Chem Ber Band 101 1968 S 410 E V Dehmlow J Soufi H G Stammler B Niemann Neue Beobachtungen zur Stereoselektivitat von Monoiodcarben Additionen In Chem Ber Band 126 1993 S 499 502 E V Dehmlow Diathoxycyclopropenon Dreiecksaureathylester In Tetrahedron Letters 1972 S 1271 a b E V Dehmlow H J Schulz Das Pilztoxin Orellanin Synthesen von hydroxylierten Bipyridinen I In Liebigs Annalen der Chemie 1987 S 857 E V Dehmlow H J Schulz Das Pilztoxin Orellanin Synthesen von hydroxylierten Bipyridinen I In Liebigs Annalen der Chemie 1987 S 857 Eckehard V Dehmlow Arthur Sleegers Nikolaus Risch Wolfram Trowitzsch Victor Wray A A Leslie Gunatilaka Structure Revision of Minor Alkaloid from Broussonetia Zeylanica In Phytochemistry Band 29 1990 S 3993 3995 E V Dehmlow H Lustinetz New Facts on the Stereoselectivity of Monobromocarbenoid Additions to Cyclic Alkenes In Liebigs Annalen der Chemie 1996 S 2065 267 E V Dehmlow J Wilkenloh Uber Katalysatoreffekte bei Umsetzungen a b ungesattigter Ketone und Ester mit Haloformen und Phasentransfer Katalyse In Chemische Berichte Band 123 1990 S 583 587 Normdaten Person GND 172053331 lobid OGND AKS LCCN n82232979 VIAF 12368997 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dehmlow EckehardALTERNATIVNAMEN Dehmlow Eckehard Volker vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Chemiker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 25 Mai 1933GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 15 Dezember 2022STERBEORT Bielefeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eckehard Dehmlow amp oldid 228962930