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Eberhard Gutsleff der Jungere ca 1691 1 in Tallinn 15 Marz 1749 in Sankt Petersburg war ein deutschbaltischer Theologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Privatleben 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEberhard Gutsleff d J wurde als Sohn des deutschbaltischen Pastors an der Tallinner Heiliggeistkirche Eberhard Gutsleff 1654 1724 und dessen Frau Catharina um 1665 1710 geboren Sein Grossvater war der beruhmte Bibelubersetzer Johann Gutslaff 1657 Eberhard Gutsleff d J war der Bruder des Theologen Heinrich Gutsleff um 1680 1747 der zusammen mit seinem Vater Urheber und spater Herausgeber der Ubersetzung des Neuen Testaments in die nord estnische Sprache war erschienen 1715 Eberhard Gutsleff d J schrieb sich bereits 1711 an der Universitat Halle ein Ab 1720 studierte er dort Theologie In Halle schloss er sich dem Theologen Johann Jakob Rambach 1693 1735 an mit dem ihn eine enge Freundschaft verband Von 1723 bis 1725 war Gutsleff Adjunkt seines Vaters an der Heiliggeistkirche in Tallinn Reval Er war Mitbegrunder und Leiter der estnischen Verlagskasse die estnischsprachige Erbauungsbucher zum verminderten Preis oder kostenfrei zur Verfugung stellte 2 Von 1726 bis 1733 war er Diakon in der Kirchengemeinde Von Juli 1733 bis 1737 38 war er Inspekteur fur die Tallinner Schulen und wirkte gleichzeitig als Diakon an der Tallinner Olaikirche In diese Zeit 1736 fallt auch der Besuch von Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf in Tallinn der in der Olaikirche predigte und von der Bevolkerung begeistert aufgenommen wurde 1738 wurde Gutsleff von der Oeselschen Ritterschaft zum Superintendenten der Insel Saaremaa Osel ernannt und war Oberpastor der Kirchengemeinde von Kuressaare Arensburg Dort versuchte Gutsleff mit Hilfe von Herrnhuter Sendboten Herrnhuter Institutionen in der Kirche einzufuhren was zu grossen Streitigkeiten mit der Obrigkeit fuhrte Am 16 April 1743 verbot die russische Zarin Elisabeth in einem Ukas die Tatigkeit der Herrnhuter in Russland erst 1817 wieder legalisiert Dieses Verbot wurde im Gouvernement Estland allerdings in unterschiedlicher Harte umgesetzt Auf Osel wurde eine Kommission zur Untersuchung des Herrnhuterwesens eingesetzt der u a Pastor David Johann Rahr angehorte 1747 verhafteten die zaristischen Behorden Eberhard Gutsleff mit drei Gesinnungsgenossen Sie beschuldigten ihn der Unterstutzung der pietistischen Bewegung um die Herrnhuter Brudergemeine im Baltikum Er wurde nach Sankt Petersburg gebracht und in der Peter und Paul Festung inhaftiert Dort starb er im Januar 1749 Gutsleff wurde am 2 Februar 1749 in Sankt Petersburg begraben Werk Bearbeiten1732 gab Eberhard Gutsleff in Halle sein wichtigstes Werk heraus die Kurtzgefaszte Anweisung zur ehstnischen Sprache Sie enthalt nach einer langeren Einleitung die u a den hebraischen Spuren im Estnischen nachgeht eine Grammatik aus der Feder Anton thor Helles sowie ein estnisch deutsches Vokabelverzeichnis mit ca 7 000 Eintragen Es stutzt sich auf die Arbeiten fur ein Lexicon Esthonica Germanicum vom Salomo Heinrich Vestring 1663 1749 das dieser in den 1720er und 1730er Jahren zusammengestellt hatte Das Vokabularium war vorher nicht im Druck erschienen kursierte aber in zahlreichen Abschriften 3 Daneben bietet das Werk 525 estnische Sprichworter 135 Ratsel sowie 50 Seiten mit estnischen Gesprachen zweispaltig estnisch deutsch Die Kurtzgefaszte Anweisung gilt als grundlegend fur die Fixierung der estnischen Schriftsprache Der vollstandige Titel lautet Kurtzgefaszte Anweisung Zur Ehstnischen Sprache in welcher mitgetheilet werden I Eine GRAMMATICA II Ein VOCABULARIUM III PROVERBIA IV AENIGMATA V COLLOQUIA Zuvorderst Denen welche das Evangelium Christi der Ehstnischen Nation deutlich und verstandlich zu predigen von GOtt beruffen werden Zur Anleitung Mit Fleisz zusammen getragen un nebst einem erwecklichen Sendschreiben Herrn D Joh Jacob Rambachs an den EDITOREM Auf Gutbefinden des Herrn AUTORIS Anton thor Helle mit einer Vorrede herausgegeben von Eberhard Gutsleff Diacono bey der Ehstnischen Stadt Gemeine in Reval HALLE Gedruckt bey Stephan Orban 1732 Nachdruck Tallinn 2006 Privatleben BearbeitenEberhard Gutsleff d J war mit Helen Elisabeth Oldenkop 1743 verheiratet Literatur BearbeitenAllgemeines Schriftsteller und Gelehrten Lexikon der Provinzen Livland Esthland und Kurland Zweyter Band G K Bearbeitet von Johann Friedrich von Recke und Karl Eduard Napiersky Mitau Johann Friedrich Steffenhagen und Sohn 1829 S 150f H Girgensohn Gutsleff Eberhard In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 10 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 222 224 Carola L Gottzmann Petra Horner Lexikon der deutschsprachigen Literatur des Baltikums und St Petersburgs De Gruyter Berlin 2007 ISBN 978 3 11 019338 1 S 520 f Weblinks BearbeitenBaltische Historische Kommission Hrsg Eintrag zu Gutsleff Eberhard In BBLD Baltisches biografisches Lexikon digitalEinzelnachweise Bearbeiten Lexikon der Studenten aus Estland Livland und Kurland an europaischen Universitaten 1561 1800 Bearbeitet von Arvo Tering unter Mitarbeit von Jurgen Beyer Quellen und Studien zur baltischen Geschichte Bd 28 Koln Weimar Wien Bohlau 2018 S 351 Eesti Elulood Tallinn Eesti Entsuklopeediakirjastus 2000 Eesti Entsuklopeedia 14 ISBN 9985 70 064 3 S 74 Cornelius Hasselblatt Geschichte der estnischen Literatur Berlin New York 2006 ISBN 3 11 018025 1 S 135Normdaten Person GND 139635815 lobid OGND AKS VIAF 102500463 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gutsleff Eberhard der JungereKURZBESCHREIBUNG deutschbaltischer TheologeGEBURTSDATUM um 1700GEBURTSORT TallinnSTERBEDATUM 15 Marz 1749STERBEORT Sankt Petersburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eberhard Gutsleff der Jungere amp oldid 224310971