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Jean Duplessis Bertaux 1747 1 in Paris 1820 2 in Paris unter anderem auch Jean Duplessi Bertaux Duplessi Bertaux Duplessis Bertaux J D Bertaux oder Duplessis Berthault 3 genannt war ein franzosischer Zeichner Radierer und Maler der viele Bucher illustriert hat und ausserhalb Frankreichs vor allem mit seinen vielen Darstellungen von Szenen der Franzosischen Revolution in Paris wie auch in der Provinz bekannt geworden ist Neben diesen revolutionaren Wiedergaben hat Duplessis Bertaux aber auch unzahlige andere Bilder geschaffen und ist vor allem als Zeichner wohl wahrend seines gesamten Lebens ungemein produktiv gewesen Von seinen naheren Lebensumstanden ist sehr wenig bekannt nicht einmal Geburts und Todesjahr sind sicher belegt Jean Duplessis Bertaux Portrat Ol auf Leinwand von Louis Leopold Boilly 1761 1845 Inhaltsverzeichnis 1 Lebensabriss 2 Literatur 3 Sekundarliteratur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLebensabriss Bearbeiten nbsp Charlotte Corday Ein Portrat in Aquatintatechnik von Charles Francois Gabriel Levachez Darunter als Vignette die Szene des Attentats auf Marat gezeichnet und gestochen von Duplessis Bertaux 1798 Das Bild ist in den Tableaux historiques de la Revolution francaise abgebildet Die Begabung von Duplessis Bertaux zeigte sich schon sehr fruh Bereits als Siebenjahriger soll er recht gute Zeichnungen gemacht haben von denen wohl noch Exemplare in der Historischen Bibliothek von Paris 4 zu finden sind Mit Hilfe eines koniglichen Stipendiums studierte er ab dem Jahr 1762 zunachst Malerei bei Joseph Marie Vien 1716 1809 Er brach das Studium aber irgendwann ab und begann dann eine Ausbildung bei dem bekannten Kupferstecher Jacques Philippe Le Bas 1707 1783 die er wie sein spateres Lebenswerk beweist erfolgreich absolvierte Unter den bedeutenden Radierern und Zeichnern interessierte sich Duplessis Bertaux neben Stefano della Bella 1610 1664 und Sebastien Le Clerc 1637 1714 sehr stark fur Jacques Callot 1592 1635 mit dem er spater oft verglichen worden ist und der Callot de nos jours Callot von heute in Frankreich genannt wurde In der Malerei soll sich Duplessis Bertaux sehr fur die Arbeiten des Barockmalers Jean Le Clerc 1586 1633 interessiert haben Um sich zu uben hat er fur seine fruhen Radierungen oft religiose Werke von Peter Paul Rubens 1577 1640 Charles Le Brun 1619 1690 und noch einigen anderen Malern kopiert Von 1770 bis 1776 ist Duplessis Bertaux Zeichenlehrer an der Ecole militaire Militarschule in Paris gewesen Danach hat er in den kommenden Jahren und Jahrzehnten sich seinen Lebensunterhalt mit dem Illustrieren von Buchern der unterschiedlichsten Art verdient Darunter war zum Beispiel eine ganz beruhmte Buchreihe mit dem Titel Recueil des meilleurs contes en vers Sammlung der besten Geschichten in Versen des Verlegers Hubert Cazin 1724 1795 aus dem Jahr 1778 in der die Texte beruhmter franzosischer Autoren abgedruckt waren 5 oder im Jahr 1782 das Buch Voyage e Grece et en Orient Reise nach Griechenland und in den Orient des Grafen Choiseul Gouffier der als Althistoriker damals auch in Deutschland sehr beachtet worden ist 6 oder auch noch das von 1781 bis 1786 veroffentlichte funfbandige Werk Voyage pittoresque ou Description des Royaumes de Naples et de Sicilie Malerische Reise oder Die Beschreibung der Konigreiche von Neapel und Sizilien des Schriftstellers und Kunstliebhabers Jean Claude Richard de Saint Non 1727 1791 nbsp Sagewerker Radierung von Duplessis Bertaux um 1814 Eines der hundert Genrebilder aus der Recueil de cent Sujets de divers genres Wahrend der Franzosischen Revolution von 1789 bis 1799 hat Jean Duplessis Bertaux als Zeichner und Stecher ungemein viel gearbeitet um die zum Teil recht aufregenden Ereignisse festzuhalten Und in diesem in der Wiedergabe von Revolutionsszenen unerschopflichen Duplessis Bertaux 7 kann man wohl so etwas wie einen Bildberichterstatter der Franzosischen Revolution sehen Als Maler ist er in dieser Zeit und wohl auch uberhaupt weniger produktiv gewesen hat aber immerhin einige bekannte Gemalde geschaffen von denen eines wohl in keiner illustrierten Veroffentlichung der Revolution fehlen wird Der Sturm auf die Tuilerien am 10 August 1792 Eine Zeitlang von 1792 bis 1795 etwa soll Duplessis Bertaux auch Offizier in der franzosischen Armee gewesen sein und mehrmals in der Bretagne gegen die Chouans gekampft haben wahrend der turbulenten Ereignisse im Jahr 1794 ist er kurzfristig wohl inhaftiert gewesen Auch Auslaufer der Franzosischen Revolution wie zum Beispiel der Italienfeldzug von Napoleon Bonaparte sind von Duplessis Bartaux dargestellt worden wofur er nach eigenen Zeichnungen und Bildern von Carle Vernet 8 1758 1836 und Charles Monnet 1732 1808 unzahlige Radierungen geschaffen hat Auch Bucher mit schongeistigem Inhalt sind von ihm illustriert worden so zum Beispiel im Jahr 1797 der Werther von Goethe Aus dem langen Werkverzeichnis das der franzosische Kunsthistoriker Emmanuel Benezit von Duplessis Bartaux veroffentlicht hat ist zu ersehen wie produktiv dieser Kunstler gewesen ist nbsp Englischer Kanonier Kolorierter Stich 1816 aus der Uniformserie Zum Ende seines Lebens hin hat Jean Duplessis Bertaux noch die Veroffentlichungen zweier herausragender Werke erlebt in denen viele seiner Darstellungen enthalten waren Im Jahr 1814 die Recueil de cent Sujets de divers genres Eine Sammlung von hundert Genrebildern und drei Jahre spater die Tableaux historiques de la Revolution francaise Historische Tabellen der Franzosischen Revolution Die hundert Genrebilder sind alle von Duplessis Bertaux gezeichnet und gestochen worden bei den Tableaux den Revolutions Tabellen sind von ihm einhunderteinundzwanzig Stiche enthalten 9 Ausserdem ist fur diese letzte Lebensphase von Duplessis Bertaux noch erwahnenswert dass im Jahr 1816 in Paris eine Uniformserie von ihm in mehreren Lieferungen veroffentlicht wurde Im Titel dieser Lieferungen war angekundigt dass eine Sammlung aller Uniformen der alliierten Armeen Recueil des principaux costumes militaires des armees alliees die Frankreich Paris damals besetzt hielten zusammen mit denen der franzosischen Armee dargestellt werden sollten Veroffentlicht worden sind aber wohl nur auf sechsunddreissig Bildern die Uniformen von Soldaten der englischen russischen und preussischen Armee und es ist anzunehmen dass Duplessis Bertaux die geplante Arbeit nicht hat vollenden konnen Das letzte von Jean Duplessis Bertaux illustrierte Buch erschien postum im Jahre 1823 Das Album de la jeunesse Album fur die Jugend eine Sammlung kurzer Prosastucke verschiedener Autoren die von ihm mit einigen Bildern unter denen sich auch ein Selbstportrat befinden soll und etwas Buchschmuck versehen worden ist Literatur BearbeitenChristoph Danelzik Bruggemann Rolf Reichardt Hrsg Bildgedachtnis eines welthistorischen Ereignisses Die Tableaux historiques de la Revolution francaise Verlag Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 35428 2 Joseph Heller Andreas Andresen Joseph Edward Wessely Handbuch fur Kupferstichsammler oder Lexikon der Kupferstecher Maler Radirer und Formschneider aller Lander und Schulen Verlag Georg Olms Hildesheim 1982 Nachdruck der Ausgabe von 1870 im T O Weigel Verlag in Leipzig Emmanuel Benezit Dictionnaire critique et documentaire des peintres sculpteurs dessinateurs et graveurs de tous les temps et de tous les pays Verlag Grund Paris 1976 Roger Portalis Les Dessinateurs d illustrations an XVIIIe siecle Verlag G W Hissink Amsterdam 1970 ein Nachdruck von 1877 Sekundarliteratur BearbeitenPetra amp Uwe Nettelbeck Charlotte Corday Ein Buch der Republik Mit einer Portratgalerie der Revolution nach Levacher und Duplessis Bertaux DELPHIN verlegt bei Franz Greno Nordlingen 1989 Friedrich Sieburg Robespierre Deutsche Buch Gemeinschaft Stuttgart Darmstadt Wien 1960Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jean Duplessis Bertaux Sammlung von Bildern Indexeintrag fur Jean Duplessis Bertaux in der Datenbank der Deutschen Biographie The Library of Congress Ein Artikel uber Duplessi s Bertaux The British Museum Bilder Sammlung von Duplessis Bertaux im Britischen MuseumEinzelnachweise Bearbeiten Auch das Jahr 1750 wird hier manchmal angegeben Auch die Jahre 1818 und 1819 werden hier von manchen Quellen genannt Bei dieser Namensnennung handelt es sich wohl um zwei Personen namlich um Duplessis selbst und um den reinen Radierer Pierre Gabriel Berthault Auf den Platten wurden damals immer die Namen des Zeichners und Stechers angegeben und wahrscheinlich ist es dann hin und wieder passiert dass beim Katalogisieren oder sonst wo nur die beiden Nachnamen der Urheber geschrieben wurden aus denen spater andere nur noch einen Namen gelesen haben Bibliotheque historique de la ville de Paris Zu diesen Illustrationen hat Duplessis wohl nur die Zeichnungen geliefert den schopferischen Teil also erledigt Die Stiche weisen sehr unterschiedliche Handschriften auf und sind somit von verschiedenen Stechern gemacht worden Auch zu diesen Illustrationen durfte Duplessis Bertaux nur die Zeichnungen geliefert haben Nach Friedrich Sieburg in Robespierre Stuttgart 1960 Dessen Buch Tableaux historique des campagnes d Italie verlegt bei Auber in Paris 1806 enthalt an dreissig Radierungen von Duplessis Bertaux Er wird hierbei noch etwas von Pierre Gabriel Berthault ubertroffen der es auf einhundertvierundzwanzig Stiche gebracht hat Insgesamt sind an diesem Werk siebzehn Stecher beteiligt gewesen Normdaten Person GND 11882872X lobid OGND AKS LCCN nr94002443 VIAF 169152156 Wikipedia Personensuche Personendaten NAME Duplessis Bertaux Jean ALTERNATIVNAMEN Duplessi Bertaux Duplessis Bertaux Bertaux J D Duplessis Berthault KURZBESCHREIBUNG franzosischer Zeichner Radierer und Maler GEBURTSDATUM 1747 GEBURTSORT Paris STERBEDATUM 1820 STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Duplessis Bertaux amp oldid 244416571