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Drudewenshusen ist eine Wustung im Landkreis Gottingen welche nahe der heutigen Trudelhauser Muhle zwischen den Orten Seulingen und Landolfshausen liegt Der Ort Drudewenshusen fiel in der spatmittelalterlichen Wustungsperiode von 1300 bis 1450 wust Genauere Untersuchungen geben einen Zeitraum um 1430 an Tal der Suhle mit der Trudelshauser MuhleGeschichte BearbeitenIn den schriftlichen Quellen die meist lediglich Angaben uber Besitzverhaltnisse und selten Auskunfte uber das Wesen der mittelalterlichen Dorfer und die Lebensverhaltnisse ihrer Einwohner angeben erscheint Drudewenshusen relativ spat Gerade fur diese Wustung sind nur sparliche schriftliche Nachrichten erhalten und setzten erst im Jahre 1271 ein Damals ist fur Drudewenshusen ein Pfarrer genannt welcher in einer Urkunde als Zeuge vermerkt wurde Die alteste direkte Erwahnung des Ortes Drudewenshusen fallt in das Jahr 1341 als die Edelherren von Plesse die Gerichtsrechte des Ortes von Herzog Heinrich II von Braunschweig Grubenhagen erwarben 1 Weiterhin erwarben die von Plesse die Gerichte in Landolfshausen zu Falkenhagen der Wustung Boldenhusen und Sweckhusen Die von Plesse belehnten 1502 jene von Grone mit je der Halfte der Ortschaft Drudelshusen und dem Kirchlehen Im Jahre 1421 wird eine Wustung Drudelshausen zum Amt Gieboldehausen gezahlt Eine Erwahnung aus dem Jahr 1434 bezeichnet den Ort als de wostinghe Drudewenshusen und legt damit fest dass das Dorf zu dieser Zeit bereits eine Wustung darstellte Der Grund fur das Wustfallen des Ortes konnte in Grenzstreitigkeiten zwischen den Amtern Radolfshausen Gieboldehausen und Duderstadt gelegen haben ein Indiz fur die Verwicklung Duderstadts liegt in der Zugehorigkeit Drudewenshusens zum Amt Gieboldehausen im Jahre 1421 2 Ein weiterer Besitznachweis fur den Ort stellt ein Mutungszettel aus der Zeit um 1400 dar welcher bezeugt dass das Dorf Drudewenshusen als ein Fuldauer Lehen an die von Plesse ubertragen wurde Durch diese durftige Quellenlage ist man auch fur diesen Ort vermehrt auf archaologische Untersuchungen angewiesen Diese Erforschungen ergeben eine Besiedlung des Ortes von etwa den Jahren 800 900 bis 1430 wobei der Ort im 12 13 Jahrhundert 10 bis 15 Hofe besass und damit um diese Zeit die starkste Besiedlung aufwies 3 Nachgewiesen sind drei Kirchenbauten Die alteste Anlage datiert dabei auf das 9 beziehungsweise 10 Jahrhundert wahrend der neueste Kirchenbau im 13 Jahrhundert realisiert wurde im folgenden Jahrhundert jedoch abbrannte Er besass eine Grundflache von 17 m Lange 7 5 m Breite und stellte einen Rechteckbau mit eingezogenem quadratischem Chor dar Auf die Bauzeit der alteren Kirche lasst sich auch der Friedhof datieren welcher mit einem Graben und einem Plankenzaun gesichert sowie an den Aussenrandern mit zum Teil unterkellerten Speichern versehen war Aufrechnungen bezeugen etwa 800 bis 1000 Bestattungen innerhalb des Kirchhofes Man setzte die Toten in Brettersargen auf vier Schichten ubereinander bei vereinzelt findet man zudem Beisetzungen in Baumsargen oder auf Totenbrettern Doch nicht nur ausserhalb der Kirche beerdigte man die Toten auch im Innenraum der einstigen Kirche befanden sich Graber Dabei handelte es sich wohl um Priester oder hervorgehobene weltliche Personen Bei den Toten ausserhalb der Kirche zeigten Ausgrabungen dass erstaunlich viele Personen das Greisenalter erreicht haben Haufige Krankheitssymptome wie etwa Mittelohrentzundungen und Entzundungen der Nasennebenhohlen lassen eher auf eine bauerliche Besiedlung Drudewenshusens schliessen die feuchten ungesunden Wohnverhaltnissen ausgesetzt war und zudem mit Karies Zahnsteinbildung Anamie und Nasenstein zu kampfen hatte Die schwere korperliche Arbeit der einstigen Einwohner lasst sich an Verschleisserkrankungen an den Gelenken nachweisen Einzelnachweise Bearbeiten Hans Georg Stephan Ergebnisse Probleme und Perspektiven interdisziplinarer Siedlungsforschung am Beispiel der Wustung Drudewenshusen im unteren Eichsfeld In Archaologisches Korrespondenzblatt Band 18 1988 S 75 88 Erhard Kuhlhorn Die Mittelalterlichen Wustungen in Sudniedersachsen Band 1 A E Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 1994 ISBN 3 89534 131 2 S 420 Hans Georg Stephan Mittelalterliches landliches Siedlungswesen im Raum Gottingen In Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Deutschland Stadt und Landkreis Gottingen Band 17 1988 S 43 54 51 534324 10 1333 Koordinaten 51 32 3 6 N 10 7 59 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Drudewenshusen amp oldid 206237311