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Die evangelische Dorfkirche Nennhausen ist eine Saalkirche in Nennhausen einer Gemeinde im brandenburgischen Landkreis Havelland Die Kirchengemeinde gehort der evangelischen Reformationsgemeinde Westhavelland im Kirchenkreis Nauen Rathenow der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz an Das Gebaude steht unter Denkmalschutz Dorfkirche Nennhausen Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Ausstattung 1 1 1 Taufengel 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDas Kirchengebaude steht im Nennhausener Ortskern an der Hauptstrasse gegenuber des Fouque Platzes Es handelt sich um einen verputzten Feldsteinsaalbau mit einem quadratischen Westturm Das Schiff ist im Kern spatgotisch und stammt aus dem Jahr 1475 An der Nordseite befindet sich ein getrepptes Spitzbogenportal in Backstein welches allerdings vermauert ist Die barocken Korbbogenfenster wurden im Jahr 1783 umgestaltet Der Ostgiebel ist mit rechteckiger Stabwerkgliederung aus verputztem Backstein versehen und datiert auf das Jahr 1613 Der Turm wurde ebenfalls im Jahr 1783 im barocken Stil umgestaltet Sein Oberteil besteht aus verputztem Fachwerk schliesst mit einer Achteckspitze ab Im spaten 19 Jahrhundert wurde eine zweigeschossige neugotische Backsteinvorhalle an die Nordseite angefugt unter Einbeziehung eines Gruftanbaus aus dem 17 Jahrhundert Ausstattung Bearbeiten Im Inneren befindet sich eine Hufeisenempore von 1783 an der Brustung sind Wappenmalereien aus etwa 1912 zu sehen Der schlichte Emporenkanzelaltar mit seitlichen Durchgangen stammt aus dem 18 Jahrhundert und integriert einen Kanzelkorb von 1582 In dessen Feldern sind die Evangelisten und Petrus dargestellt Ein Portratbild des Pfarrers Balthasar Kopke von C Colasius stammt aus dem Jahr 1678 An der Sudwand befindet sich ein prachtvolles Epitaph fur Georg von Lochow 1612 und dessen Ehefrau Agnes datiert auf das Jahr 1614 Es wurde von deren Sohnen den Domherren Ludwig und Heinrich von Lochow gestiftet und ist eine Arbeit des Magdeburger Bildhauers Christoph Dehne Ein dreigeschossiger Aufbau aus verschiedenfarbigem Marmor und Alabaster ziert das Epitaph In der Mittelbahn sind uber einer Inschriftkartusche drei szenische Reliefs zu sehen in der Predella die Auferweckung der Toten im Hauptfeld das Jungste Gericht davor die Freifigur des Auferstandenen und im Auszug die Kreuzigung Grosse Konsolen tragen die rahmenden Doppelsaulen Auf den seitlichen Schweifgiebeln sind die knienden Verstorbenen in zeitgenossischer Tracht zu sehen In Muschelnischen und auf dem Gebalk befinden sich Freifiguren der zwolf Apostel und eine Reiterfigur des heiligen Georg Das Epitaph wurde 2020 umfangreich restauriert und dabei auch die Position der Apostel richtiggestellt nachdem diese bei einer fruheren Restaurierung teilweise vertauscht worden waren 1 An der Nordwand sind vier gut erhaltene Sandsteingrabplatten zu sehen ebenfalls fur Georg von Lochow 1612 und Ehefrau 1595 sowie deren Enkelkinder Ludwig 1611 und Aehrtmann von Lochow 1621 Die Verstorbenen sind in perspektivischen Beschlagwerknischen dargestellt Ein weiteres Epitaph fur Theodor Heinrich Rochus von Rochow der im Jahr 1854 verstarb besteht aus Sandstein und wird von einem Rahmen umgeben Der Rahmen ist in charakteristisch neugotischen Formen gestaltet und wird von flankierenden Ritterfiguren geschmuckt die von F Adler aus Berlin geschaffen wurden Die Orgel wurde 1849 von Carl Ludwig Gesell gefertigt Taufengel Bearbeiten Ein aus Lindenholz geschnitzter Taufengel stammt ursprunglich aus der Dorfkirche Landin die im fruhen 18 Jahrhundert unter der Schirmherrschaft der Familie von Bredow erbaut und ausgestattet wurde und steht gesondert unter Denkmalschutz Der Taufengel wurde hochstwahrscheinlich zeitgleich mit dem Kanzelaltar der auf das Jahr 1736 datiert wird geschaffen Wie viele andere Taufengel wurde er bald aus der Kirche entfernt Im 1913 erschienenen Werk Die Kunstdenkmaler des Kreises Westhavelland wird von den Uberresten eines Taufengels im Dachraum berichtet Spater wurde er unter anderem im Pfarrhaus in Stechow aufbewahrt Seit 2006 hangt der als Fragment erhaltene Taufengel in Nennhausen sudwestlich des Altars neben dem bedeutenden Epitaph fur Georg von Lochow und seine Ehefrau Agnes Die Anschlussstellen der verlorenen Arme deuten darauf hin dass der Engel die Taufschale in beiden weit nach vorn gestreckten Handen gehalten hat Diese Haltung wirkt etwas ungewohnlich fur das Brandenburger Umfeld vergleichbare Engel sind eher westlich der Elbe zu finden Das zweiteilige Gewand mit Gurtel fallt durch die breiten hinten schwungvoll eingerollten Saume auf Neben dem Verlust der beiden Arme mit dem Taufschalentrager sind auch die Flugel sowie Teile der Nase und des Gewandes verloren gegangen ebenso wie grosse Bereiche der ursprunglichen Farbfassung Die nur gering erhaltenen Farbreste lassen ein weisses Gewand ein blaues Untergewand und metallisch beschichtete Haare Gurtel und Gewandsaume erahnen Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Bearbeitet von Gerhard Vinken durchgesehen und erweitert von Barbara Rimpel Deutscher Kunstverlag 2012 S 730 Taufengel in Brandenburg Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Hrsg 2013 S 180 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Nennhausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dorfkirche Nennhausen in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Dorfkirche Nennhausen auf der Website des Kirchenkreises Nauen RathenowEinzelnachweise Bearbeiten Uwe Hoffmann Nennhausen Restaurierung der Epitaphe in der Kirche abgeschlossen In Markische Allgemeine veroffentlicht am 31 Januar 2021 abgerufen am 23 Februar 202352 604547 12 506623 Koordinaten 52 36 16 4 N 12 30 23 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Nennhausen amp oldid 236616215