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Dieser Artikel behandelt die Kirche im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Zur Kirche im Landkreis Uckermark siehe Dorfkirche Kummerow Schwedt Oder Die Dorfkirche in Kummerow im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg Vorpommern ist ein historisches Kirchengebaude dessen heutige Gestalt und Ausstattung im Wesentlichen auf einen Umbau im 18 Jahrhundert zuruckgehen Dorfkirche in Kummerow Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Architektur 2 2 Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie ursprunglich dem Heiligen Nikolaus geweihte Kirche wurde im Jahr 1222 begrundet und ist die alteste Kirche am Kummerower See Der alteste Teil der Kirche der Sockel der ostlichen Halfte des Saalbaus ist aus Granitquadern gemauert und durfte vom ursprunglichen Bau stammen Die Kirche wurde dann spater nach Westen erweitert wobei noch in vorreformatorischer Zeit der heutige uberwiegend aus Backsteinen errichtete Baukorper noch ohne Turmaufbau entstand Das Kirchenpatronat lag bei der Ortsherrschaft der Familie Maltzahn deren Wappen sich vielfach im Innern der Kirche auf Grabplatten Glasmalereien und Patronatsloge wiederfindet Vermutlich die Zerstorungen des Dreissigjahrigen Krieges fuhrten im 18 Jahrhundert unter Axel Albrecht Moltzan zu einer umfassenden Erneuerung der Kirche wodurch sie neben ihrem am Westgiebel aufgesetzten Fachwerkturm den verkleinerten Portalen und Fenstern und ihrer barocken Ausstattung auch die verputzte Fassade erhielt Die Umbauten waren 1750 abgeschlossen Die Gruneberg Orgel wurde 1854 der Orgelprospekt 1855 fertiggestellt Die Kirchenchronik kam im Zweiten Weltkrieg abhanden so dass geschichtliche Details um das Bauwerk weitgehend im Dunkeln liegen Die Kirche wurde in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts verschiedentlich unter konservatorischen Aspekten renoviert wobei die Orgel wieder authentische Zinnpfeifen erhielt die historischen Glasmalereien zur Renovierung 1987 88 nach Lubeck geschmuggelt wurden und fehlende Teile der Ausstattung aus erhaltenen Fragmenten rekonstruiert wurden Beschreibung Bearbeiten nbsp Orgelempore im Westen des SaalbausArchitektur Bearbeiten Die Kirche ist ein verputzter rechteckiger Saalbau mit aufgesetztem rechteckigem Fachwerkturm mit barocker Haube Im Inneren des Saalbaus ist der Altarbereich nach Osten ausgerichtet wahrend im Westen eine Orgelempore eingezogen ist uber die auch der Zugang zum Turm erfolgt An der Sudwand des Saalbaus ist eine Patronatsloge eingebaut Eine nach Norden angebaute Sakristei zahlte vermutlich schon zum ursprunglichen Bau diente lange als Maltzahn Familiengrablege war nach 1960 Leichenhalle und dient seit 1993 als Heizraum nbsp Kanzelaltar und Patronatsloge nbsp Allianzwappen Maltzahn Plessen an PatronatslogeAusstattung Bearbeiten Der holzerne Kanzelaltar weist eine eingebaute Kanzel auf Den im Mittelteil eher in strengen Formen untergliederten Altar ziert eine schmuckvolle Rahmung aus Akanthusblattwerk Der Altar ist von einer Jesusfigur bekront die im spaten 20 Jahrhundert durch Eckard Labs aus den lediglich noch vorhandenen Fussen einer historischen Figur rekonstruiert wurde Die Patronatsloge bildet einen auf Pfosten ruhenden Uberbau des Gestuhls an der Sudwand Die Brustung der Loge und die von Westen hinauf fuhrende Logentreppe sind reich mit allegorischen Gemalden verziert Die hoher als die Altarkanzel liegende Loge ist verglast Wie auch der Altar ist die Loge durch einen Akanthus Aufsatz geschmuckt in dessen Mitte das Allianzwappen der Familien Maltzahn und von Plessen prangt Die Glasmalereien die heute in einem Fenster in der Sudwand am Aufgang zur Patronatsloge zusammengefasst sind stammen aus der Zeit um 1600 und waren vor der Renovierung dem Zahn der Zeit und dem Vandalismus der Dorfjugend zum Opfer gefallen Sie wurden aus zusammengekehrten Scherben 1987 88 bei einem Restaurator in Lubeck restauriert und sind heute mit einem zusatzlichen Schutzfenster versehen Die Motive zeigen im Wesentlichen Maltzahnsche Familienwappen Die im Westen eingezogene Orgelempore zeigt an ihrer Brustung zahlreiche weitere allegorische Malereien Die Kirchenorgel ist eine Gruneberg Orgel Sie wurde 1854 bei Orgelbaumeister Gruneberg in Stettin gefertigt stellt dessen zweites hergestelltes Instrument Opus 2 dar und hat funf Register auf einem Manual und Pedal 1 Im Turm der Kirche befinden sich zwei Glocken Die Bronzeglocke wurde 1837 bei Schunemann in Demmin gegossen und tragt die Inschrift Zu Gottes Ehr ruf ich Euch her wenn Leid und Schmerz bewegt das Herz Die gusseiserne Glocke mit der Inschrift Seid frohlich in Hoffnung geduldig in Trubsal haltet an am Gebet kam 1960 von der Glockengiesserei Apolda nbsp Allegorische Malerei an der Emporenbrustung nbsp Glasmalereien nbsp Glockenstuhl nbsp Gruneberg OrgelAn der Sudwand ist die Grabplatte von Jost Maltzahn aus dem 16 Jahrhundert mit einem grossen Familienwappen aufgestellt an der Westwand befinden sich die Grabplatten seiner Witwe Ilse Hahn 1575 und des Sohns Hartwig Maltzahn 1591 die die Verstorbenen jeweils als lebensgrosse Halbplastiken umgeben von Abstammungswappen zeigen Eine Besonderheit dieser Grabplatten wie auch der barocken Reliefdarstellung einer Kreuzigungsszene an der Sudwand ist dass sie aus Sandstein bestehen den es um Kummerow nicht gibt und der aus Schweden beschafft werden musste Das vorreformatorische Weihwasserbecken an der Westwand lasst noch undeutlich ein Andreaskreuz erkennen nbsp Grabplatte Ilse Hahn 1575 nbsp Grabplatte Hartwig Maltzahn 1591 nbsp WeihwasserbeckenLiteratur BearbeitenChrista Heinke Kirchenfuhrer der Evang Kirchengemeinde Kummerow Kummerow 2006Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Kummerow Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Orgel auf orgbase nl53 768612 12 839862 Koordinaten 53 46 7 N 12 50 23 5 O Normdaten Geografikum GND 1237071690 lobid OGND AKS VIAF 1184162669405655500009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Kummerow amp oldid 231634965