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Die evangelische denkmalgeschutzte Dorfkirche Glienicke steht in Glienicke einem Gemeindeteil von Heiligengrabe im Landkreis Ostprignitz Ruppin in Brandenburg Die Kirchengemeinde gehort zur Gesamtkirchengemeinde Wittstock im Kirchenkreis Wittstock Ruppin der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Schinkelkirche GlienickeInnenraum zum KanzelaltarGlienicke bei Wittstock an der Dosse in Brandenburg ist der Ort in dem die erste Achteckkirche von Karl Friedrich Schinkel steht Entworfen 1814 gebaut 1815 1817 Dieser evangelische oktogonale Zentralbau hat eine ausserordentlich bewegte Geschichte durchlebt Der Entwurf aus der Oberbaudeputation in Berlin konnte 2012 eindeutig Karl Friedrich Schinkel als Inventor des Entwurfs fur Glienicke nachgewiesen werden 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte Vorgangerkirche 2 Neubauplane von Friedrich Buchholtz 3 Neubau nach Planen von Karl Friedrich Schinkel 4 Restaurierungen Instandsetzungen 5 Baubeschreibung 5 1 Lage 5 2 Aussenbau 5 3 Innenraum 6 Wurdigung 7 Orgel 8 Literatur 9 Weblinks 10 Einzelnachweise 11 AnmerkungenGeschichte Vorgangerkirche BearbeitenDas Runddorf Glienicke wird erstmals Ende des 13 Jahrhunderts erwahnt Ein wohl slawisches Dorf das mit 20 Hufen eine geringe Ausdehnung besass 2 Durch Erbstreitigkeiten im 14 Jahrhundert und spater durch Brandschatzungen Mecklenburgischer Raubritter wurde das Dorf 1420 gemordbrannt also vollig ausgeloscht 3 Erst 1522 wird Glienicke wieder erwahnt und um 1550 die Ausstattung des Dorfes wiederum mit 20 Hufen Land angegeben nbsp Kirchenglocke von 1664Nachdem das Land sich wirtschaftlich erholt hatte kam es im 17 Jahrhundert zu einem Neubau der evangelischen Kirche Noch heute existiert die Kirchenglocke mit der Jahreszahl 1664 Der Bau wird in den 50er Jahren des 17 Jahrhunderts begonnen worden sein denn es gibt im Brandenburgischen Landeshauptarchiv BLHA Rechnungen von 1659 bis 1696 zum Kirchenbau 4 nbsp Zinnkerzenhalter von 1652 mit Stifernamen und Zu Glinike Auf zwei Zinnkerzenhaltern die noch heute existieren sind ausser den Stifternamen die Jahreszahlen 1652 mit dem Schriftzug Zu Glinike und 1653 eingraviert wahrscheinlich sind sie zur Kirchweihe gestiftet worden Dieser Bau wird beschrieben als Fachwerkbau mit einer Grundflache von ca 10 m 6 3 m einem quadratischen Turm an der Giebelfront zudem mit einem Vorhaus Sie muss eine Empore gehabt haben und einen massiven Altartisch ausserdem Kanzel und Kirchenbanke 4 Anmerkungen 1 Diese Kirche wurde nach etwa hundert Jahren so reparaturbedurftig dass man einen Neubau vorschlug der jedoch aus Kostengrunden nicht realisiert werden konnte Durch Reparaturarbeiten wurde sie wieder nutzbar gemacht 1785 erhielt sie dann eine zweite grossere Glocke 5 Der Fachwerkbau wurde im Laufe der Zeit zunehmend maroder so dass das Amt in Wittstock schon am 14 Juni 1809 eine Eingabe an Eine Konigliche Hochlobliche Regierungs und Geistliche und Schul Deputation zu Potsdam GSD gemacht hatte die jedoch unbeantwortet blieb So schrieb man am 10 Mai 1813 erneut einen dringlichen Brief an die Behorde Das Amt Wittstock bringt den Bau des Thurmes und der Kirche zu Glienecke bei Wittstock in Erinnerung Erinnert wird an die Baufalligkeit der Kirche und des Turmes Da nun dieses Gebaude seit 1809 und daran bis jetzt nichts gebessert worden noch in grosseren Verfall geraten sei habe sich die Situation mittlerweile so verscharft dass man nur noch mit Lebensgefahr in die Kirche gehen konne 4 Daraufhin wurde der Wittstocker Bauinspektor Friedrich Buchholtz in einem Schreiben vom 19 September 1813 von der GSD aufgefordert binnen drei Wochen einen Bericht zu erstellen 4 Neubauplane von Friedrich Buchholtz BearbeitenAm 12 Oktober 1813 berichtete Buchholtz uber die maroden Zustande der alten Kirche und legte einen Bauplan und Kostenvoranschlag fur eine neue Kirche bei 4 Aus seiner Berechnung des Platzangebotes in der Kirche geht hervor dass die Gemeinde aus 10 Hufwirthen einschliesslich des Schulzen und 4 Tagelohnerfamilien besteht Fur die Manner werde ein Platzbedarf in den Kirchenbanken von 15 bis 20 Sitzen veranschlagt Bei den Platzen fur die Frauen Tochter und Dienstmagde sowie fur die 4 Budner Frauen musse mit einem Platzbedarf von insgesamt bis zu 30 Personen gerechnet werden Auf den Choren Empore sei Platz fur 4 Budner 10 Knechte 10 Dienstjungen und fur die erwachsenen Jungen der Hufwirthe Der Neubau nach seinem Entwurf mit einem massiven quadratischen Turm an einer Schmalseite des Rechteckbaus sollte mit elf mal neun Metern im Aussenmass nicht viel grosser als die alte Fachwerkkirche werden jedoch aus massivem Mauerwerk und somit solider als der Vorgangerbau nbsp Bauentwurf von BuchholtzDer Bauplan wurde mit Aufriss Schnitt und Grundriss der Kirche gezeichnet zusatzlich die Ansicht der Turmseite zur Halfte als Ansicht zur anderen als Schnitt nbsp Zusatzplan N 1 von BuchholtzDa Buchholtz die Aussenansicht des ersten Planes nicht mehr zusagte strich er diese auf dem Plan durch und fugte eine neue Ansicht der Kirche auf einem gesonderten Blatt mit der Bezeichnung N 1 hinzu Buchholtz hatte diese Unterlagen an die Regierung in Potsdam geschickt GSD Von hier wurden sie am 19 Februar 1814 zur Genehmigung bei der Oberbaudeputation OBD in Berlin eingereicht 6 Diese Plane erhielt Karl Friedrich Schinkel als der fur u a die asthetische Begutachtung vorgelegter Entwurfe zustandige Baubeamte Er lehnte den Entwurf von Buchholtz ab und fertigte einen Gegenentwurf an In dem Begleitschreiben vom 7 Marz 1814 heisst es Bei kirchlichen Gebauden von so geringem Umfange ist die alte Form der Kirchenschiffe weder fur den Gewinn des Raums noch fur die Form im Ganzen zweckmassig anzuwenden weil ihre Vortheile in der Lange liegen welche bei kleinen Gebauden fehlt auch erfordert ein besonders angebrachter Thurm fur das was er bewirkt einen viel zu grossen Aufwand indem das Stuck a b desselben in der eingereichten Zeichnung N 1 welches uber das Kirchendach herausragt in der Ferne als Thurm nur erkannt wird und dieses Stuck einen doppelt so hohen massiven Unterbau a c erhalten muss 4 Danach wird noch auf eine Skizze hingewiesen die in die Zeichnung N 1 eingezeichnet wurde um die Schwerfalligkeit des Turmes in der Diagonalansicht zu zeigen nbsp Schinkelentwurf fur GlienickeSodann wurde der Gegenentwurf erklart Wir haben uns veranlasst gefunden eine Skizze fur diese Kirche zu entwerfen und hier beizufugen worin solche den Charakter einer kleinen Capelle erhalt und in ihrer einfachen achteckigten Form durch ihre spitze Zusammenziehung den Thurm zugleich bildet Eine Koniglich Hochlobliche Deputation ersuchen wir ergebenst hiernach die detaillierten Zeichnungen und Anschlage ausarbeiten und uns solche mit der Original Skizze zur Revision zurucksenden zu lassen Dieser Brief wurde unterzeichnet mit Konigliche Ober Bau Deputation und den Unterschriften Eytelwein Rothe Cochius und Schinkel 4 Dieses Schreiben und die dazu angefertigte Zeichnung sind die wichtigsten Dokumente zum Bau der oktogonalen Kirche von Glienicke Neubau nach Planen von Karl Friedrich Schinkel BearbeitenDas Blatt von 1814 aus dem Kupferstichkabinett tragt die Bezeichnung Glienicke bei Wittstock Entwurf zu einer oktogonalen Kirche mit der Signatur SM 44a 33 Es zeigt Aufriss Schnitt und Grundriss der oktogonalen Kirche In das vierte Blattkompartiment hat Schinkel einen Erlauterungstext geschrieben 7 Abb Schinkelentwurf fur Glienicke Uber einem achteckigen Grundriss wird die Kirche als Putzbau mit einem Pyramidendach und einer Laterne mit Spitzdach abgebildet In der mittleren Achteckseite des Aufrisses befindet sich der Eingang mit einem Rundbogenportal und einem daruber angeordneten Rundfenster In den angrenzenden Oktogonseiten ist jeweils ein gleich grosses Rundfenster auf gleicher Hohe im Emporenbereich angegeben zwei weitere liegen ihnen gegenuber Entsprechend kleinere Rundfenster sind in jeder Achteckseite des Tambours eingelassen Alle Fenster deuten ein Masswerk an Im Schnitt erkennt man gegenuber dem Eingang einen Wandteil mit dem Kanzelaltar Eine Funfachtel Empore liegt dem Kanzelaltar gegenuber In der Breite des Eingangs gibt es einen Windfang mit rechts und links zur Empore fuhrenden Treppen Der Schnitt zeigt deutlich die Anordnung des Gebalks fur die Dachkonstruktion mit der Aufhangung fur zwei Glocken Aus dem Grundriss wird ersichtlich dass im Baukorper nur funf Rundfenster vorgesehen sind In Grundriss und Schnitt hat Schinkel alphabethisch Buchstaben zu seinem Erlauterungstext auf dem Plan eingefugt Am 31 Marz 1814 ubermittelte die Regierung in Potsdam GSD die Zeichnung Schinkels an den Bauinspektor Buchholz mit der gleichzeitigen Aufforderung innerhalb von 14 Tagen eine Copie der Schinkelzeichnung anzufertigen sowie einen neuen Kostenvoranschlag vorzulegen Man zitierte aus dem Brief der OBD die Begrundung Schinkels fur den achteckigen Bau 4 Buchholtz muss von dieser Zuruckweisung seiner Arbeit die er wohl als altgedienter Baumeister mit 56 Jahren in ahnlicher Form schon haufiger erstellt hatte heftig betroffen gewesen sein Weisungsgemass hatte er im vorgegebenen kurzen Zeitraum die Auflagen erfullt In einem beigefugten Brief versuchte er seinen Entwurf und den dazugehorenden Anschlag zu rechtfertigen und bezweifelt dass der Bau nach der Zeichnung aus der OBD im Gegensatz zu seinem Entwurf in Bezug auf Dauer Soliditat und Feuersicherheit den Anforderungen entspricht Zu den eingesparten Kosten durch den Achteckbau berechnet er nur eine Einsparung von 124 Thalern und 4 Groschen 8 nbsp Copia von Buchholtz nach Schinkels ZeichnungSeine sorgfaltig ausgearbeitete Zeichnung als Copia wurde dann am 19 April 1814 mit dem neuen Kostenanschlag und den ubrigen geforderten Unterlagen zur OBD eingereicht In einem zweiten wichtigen Brief der OBD in Berlin vom 5 Juli 1814 an die GSD in Potsdam werden der Kostenanschlag und die Copia von Buchholz nach der Schinkelzeichnung zuruckgeschickt wo hinein Schinkel mit rotem Stift die Skizze eines von ihm gewunschten Profils fur die Gesimse eingezeichnet hat mit der Beischrift Profil der Gesimse Zudem hat er in jede Seite des Tambours ein rundes Fenster eingezeichnet wahrend Buchholtz nur in der Mitte eines vorgesehen hatte Durch diese Fenster erhielt der Tambour des Dachreiters den Charakter einer Laterne die normalerweise das Kircheninnere belichten soll Da das Kirchendach mit einer flachen Decke vom Kirchenraum abgetrennt ist erfullen die Fenster nicht diese Bestimmung es wird Schinkel wohl um die asthetische Bedeutung gegangen sein Allerdings sollte diese Laterne in den nachfolgenden Jahren in Glienicke immer wieder grosse bauliche Probleme hervorrufen In einem Brief vom 23 September 1814 wurde der Bauinspektor Buchholtz von der Behorde in Potsdam GSD angeschrieben Der Bau der Kirche in Glienecke soll im kunftigen Fruhjahr durch den Zimmermeister Volkmann und den Maurermeister Schmidt in Wittstock ausgefuhrt werden Da die Construction der zu erbauenden Kirche von der gewohnlichen sehr abweicht und daher bei der Ausfuhrung leicht Fehler von den Handwerkern gemacht werden durften so soll ein Conducteur wahrend des rohen Baues der Bedeckung des Daches und der Eindeckung des Thurm die spezielle Aufsicht fuhren Potsd 23 Septbr 1814 Gei Sch Dep Im April 1815 konnte endlich ein Bauleiter fur die Bauaufsicht mit Friedrich Wilhelm Hanisch verpflichtet werden Bevor mit dem Neubau im Mai 1815 begonnen werden konnte musste zunachst der Abriss der alten Kirche erfolgen Bis August verliefen die Arbeiten am Rohbau zugig Jedoch sollte sich danach der Weiterbau verzogern nicht zuletzt durch die Krankheit und den Tod des Zimmermeisters Volkmann Erst gegen Ende des Jahres 1816 war der Innenausbau so weit fortgeschritten dass die Gemeinde ihren ersten Gottesdienst am 18 Dezember 1816 darin abhalten konnte 9 Die Malerarbeiten mussen dann im darauffolgenden Jahr ausgefuhrt worden sein Die Bilanz der Behorde in Potsdam vom 16 Juni 1819 wies aus Die Kosten der von den Erbau des verstorbenen Zimmermeisters Volkmann vollendeten Herstellung der Kirche und des Thurmes zu Glienicke betragt 1719 Thalern 20 Groschen 1 Pfennig 9 Damit wurde dann am 5 Juli 1819 die Akte zur Glienicker Kirche ad acta gelegt Bemerkenswert ist dass dieser Betrag bis auf weniger als einen Groschen dem Kostenvoranschlag von Buchholtz vom 19 April 1814 entsprach Restaurierungen Instandsetzungen BearbeitenIn einem Brief vom 30 Juli 1834 wurden von dem Bauinspektor Schuln erhebliche Mangel an der erst 19 Jahre alten Kirche aufgelistet es ging um den Turmaufbau und das Glockengelaut Darin wird bemangelt dass die Glocken beim Lauten derselben nicht gehort werden konnten weil in dem erwahnten Dache sich keine Schalloffnungen befanden und die in dem 8 seitigen uber dem Kirchendache hervorragenden Thurmaufsatz eingeschnittenen kreisrunden Schalloffnungen ihren Zweck nicht erfullten selbst wenn ihre Lukenthuren geoffnet waren 8 Dadurch konnte es einregnen und somit erlitten die Fugen der Laterne Schaden Diese Schaden mussen zeitnah behoben worden sein dennoch blieben das Dach und der Dachreiter weiterhin ein Problem Infolge eines Blitzeinschlages am Karfreitag dem 21 April 1848 sind erhebliche Schaden an Dach und Turm entstanden die bis zum Herbst behoben waren 8 Im Jahr 1855 erfolgten umfangreiche Arbeiten an der Kirche wie aus dem Kostenanschlag vom 22 Juni 1855 hervorgeht Neudeckung des Ziegeldaches Aufbringung neuer Aufschieblinge Erganzung der verfaulten Stander unter der Laterne Ausbesserung des Schindeldaches Abputz und Farbung der Umfassungswande der Kirche zu Glienecke 8 Diese Arbeiten konnen nicht sehr sorgfaltig ausgefuhrt worden sein denn der Superintendent von Wittstock schrieb am 9 April 1856 nach Potsdam Das Dach der Kirche in Glieneke ist im vorigen Jahre neu eingedeckt worden soll aber nach Aussage der Kirchenvorsteher durchaus nicht dicht sein und gehorig gegen Schnee und Regen schutzen Die aussere Bretterbekleidung des Thurms ist noch roh und bedarf eines Anstriches wenn sie nicht bald von der Witterung leiden soll 8 Zur Sicherung der Verkleidung wurde dann am 25 April 1857 ein Vertrag mit dem Dachdeckermeister Diedrich abgeschlossen aus dem hervor geht dass dieser das Dach mit bestem englischen Schiefer eindecken soll und er verspricht diese Arbeiten bis zum 1 September d J tuchtig und untadelhaft auszufuhren auch fur deren Dauer funf Jahre lang zu haften 8 Damit erhielt der Tambour des Dachreiters in Abanderung von Schinkels Plan erstmals eine Schieferverkleidung die er bis zu seinem Abbruch 1977 behalten sollte nbsp Schinkelkirche um 1935Die nachsten durchgefuhrten Reparaturarbeiten kann man den Akten des Jahres 1873 entnehmen dabei ging es um die erweiterte Verschieferung an der Laterne bei der letztlich nur noch drei Fenster ubrig blieben die kranzformig mit Schiefer eingefasst wurden 8 Foto von 1935 Im Landeskirchlichen Archiv ELAB 10 gibt es erst wieder eine aufschlussreiche Kirchbauakte von 1965 bis 1979 Ein Bericht vom 7 Mai 1965 des Kirchlichen Bauamts offenbart nach einer Besichtigung erhebliche Schaden an der Glienicker Kirche Dach und Turmdach mussen dringend umgedeckt werden dabei muss das Hauptgesims an verschiedenen Stellen nachgemauert werden In der Dach und Deckenkonstruktion ist durch lange Zeit hineinlaufendes Wasser Faulnis entstanden die ein Anfangsstadium von Schwamm sein durfte Weiterhin wurde als Sofortmassnahme empfohlen befallene Balken auszuwechseln Schadlingsbekampfung durchzufuhren oben und unten angefaulte heruntergefallene Strebepfeiler vom Kirchboden zu entfernen und die vorhandenen Dachfenster sofort zu verglasen Dazu wurde von der teilweise verfaulten Eingangstur berichtet und von der dringend notwendigen Erneuerung des Aussenputzes insbesondere an der Eingangsseite 10 Aus einem Aktenvermerk vom 25 Mai 1966 geht hervor dass bei der Besichtigung festgestellt wurde dass der Baubestand der Kirche immer bedrohlichere Formen annehme da es um Substanzschaden gehe Bis zu einer erneuten Besichtigung am 1 Dezember 1973 war nichts geschehen In einem Aktenvermerk steht dazu Anlass waren die umfangreichen Schaden an der Dach und Deckenkonstruktion die eine Nutzung der Kirche seit einiger Zeit nicht mehr zulassen 1970 war die Kirche baupolizeilich geschlossen worden Eine Rekonstruktion und Sanierung der vorhandenen Dachkonstruktion und der Laterne erscheint im Hinblick auf die Bereitstellung von Baukapazitat und aus Kostengrunden nicht durchfuhrbar Da eine weitere Verzogerung zum vollstandigen Verfall fuhren wurde schlug man vor von der Baubrigade in Kurze den Abbau der Laterne und die Schliessung des Daches als achtseitige Pyramide durchfuhren zu lassen 10 Die verantwortliche Sachbearbeiterin im Konsistorium kommt in einer handschriftlichen Notiz zu den Bemerkungen Ich kann mir nicht denken dass die Kirche in Glienicke ein Bauwerk ist was im kirchlichen Interesse gehalten werden muss Als Baudenkmal sei die Kirche mit der Umgestaltung des Daches ohnehin nicht mehr anzusprechen Sie kommt zu dem Schluss die Aufhebung des Denkmalschutzes zu beantragen und die Kirche abzureissen 10 Vom Institut fur Denkmalpflege wurde der Vorschlag eingebracht die Laterne zu erhalten und anstelle des Spitzturms ihre Eindeckung in Form eines einfachen Zeltdaches zu gestalten 10 In einem nachsten Vermerk vom 23 Februar 1977 erfahrt man von einer erneuten Besichtigung der Kirche mit dem Resultat dass sich an der Kirche bisher nichts getan habe und die Schaden grosser geworden seien nbsp Schinkelkirche von 2003 nbsp Eingang 2003Deshalb habe man beschlossen eine Spezialbrigade die nachfolgenden Arbeiten durchfuhren zu lassen 1 Abbruch der Laterne auf dem Dach 2 Vollige Entfernung der alten Dachhaut 3 Sanierung der restlichen Dachkonstruktion und der Balkenlage der Decke 4 Reparatur des Gesimses und Anbringung einer Regenrinne mit 4 Fallrohren an den Ecken 5 Schliessen des Daches als achteckige Pyramide 6 Eindeckung mit Preolitschindeln auf Schalung 7 Sparschalung an Unterseite der Decke anbringen Die Kosten werden auf ca 25 TM geschatzt 10 Diese Arbeiten wurden ausgefuhrt wahrend die Erneuerung des Aussenputzes aus Kostengrunden nicht erfolgen konnte Am 27 August wurde die Kirche in einem feierlichen Gottesdienst wieder eingeweiht Der Pfarrer bedankte sich fur die Gewahrung der Baubeihilfe von 25 Tausend Mark bezifferte allerdings die Gesamtkosten mit 51 974 63 Mark Der Kirchenrat der Gemeinde Glienicke beschloss am 8 September 1978 das Vorantreiben der Arbeiten am Aussenputz Aufgrund fehlender Finanzierungsmoglichkeit geschah in den folgenden 9 Jahren nichts Im Gemeinderat stellte man am 10 September 1987 die Dringlichkeit der Arbeiten besonders heraus aber auch danach anderte sich nichts an dem Zustand der Kirche Schliesslich berieten gegen Ende des Jahres 2003 der Pfarrer einige Gemeindemitglieder und die Architektin Barbel Kannenberg erneut uber die Erneuerung des Aussenputzes Gleichzeitig wollte man die Pappschindeln gegen Biberschwanzdachziegel austauschen wie sie zuvor auf dem Dach angebracht waren von denen noch einige Exemplare auf dem Dachboden lagen Die Architektin Barbel Kannenberg machte den Vorschlag den ursprunglichen Zustand der Kirche wieder herzustellen und wollte die Massnahmen durch Fordermittel finanzieren So grundete man 2004 den Forderverein Dorfkirche Glienicke e V Im Juni 2008 wurden die Mittel in Hohe von 161 500 bewilligt von der sogenannten LEADER einem europaischen Landwirtschaftsfond der EU und dem Land Brandenburg Weitere Gelder kamen von der Sparkasse OPR 25 000 und von der Denkmalschutzbehorde des Kreises Das Arbeitsamt unterstutzte die Arbeiten aus dem Kontingent der Gesellschaft fur Arbeitsbeschaffungsmassnahmen und entsandte Krafte fur die vorbereitenden Arbeiten an der Kirche Weitere 44 000 wurden durch Eigenmittel und Spenden aufgebracht nbsp Restaurierungsphase Dachrekonstruktion nbsp Aus der Restaurierungsphase Spitzdach des DachreitersSo konnte im August 2008 das Projekt Restaurierung der Schinkelkirche Glienicke in Angriff genommen werden Die Architektin Barbel Kannenberg und die Vorsitzende des Fordervereins Ingrid Bluschke hatten in Potsdam im BLHA die Akten der GSD eingesehen und dabei u a die Copia von Buchholtz von 1814 nach der Zeichnung von Karl Friedrich Schinkel sowie die Zeichnungen von Friedrich Wilhelm Hanisch dem damaligen Bauleiter gesehen Auch die anderen Akten wie die des Kirchenarchivs in Wittstock wurden studiert um den achteckigen Kirchenbau moglichst originalgetreu wieder herzustellen Da die Architektin die Zeichnung Schinkels aus der OBD nicht kannte hatte sie sich vor allem an den Kopien aus der GSD und an dem Anschlag von Friedrich Buchholtz orientiert um das Pyramidendach und den Dachreiter zu rekonstruieren In diese Planung und Ausarbeitung war das Ingenieurburo Kramer aus Berlin einbezogen Auf deren Website erfahrt man die Planungs und Bauzeit von 2006 2008 von dem Architekturburo Kannenberg amp Kannenberg sowie von dem Bauherrn der Sanierung der Dorfkirche dem Forderverein Dorfkirche Glienicke e V Die Sanierung des Daches orientiert sich in der ausseren Form an der historischen Vorlage die konstruktiv nicht ausreichend gelosten Punkte wurden verbessert 11 Zu den ausgefuhrten Arbeiten an der Kirche gehorte die Aufarbeitung der Fenster Schwammbeseitigung Errichtung des Dachstuhls Eindeckung des Pyramidendachs mit Biberschwanzziegeln Errichtung des Tambours Aufsetzen des Turms Unterschalung mit Kiefernholz und Eindeckung mit Eichenholzschindeln Aufsetzen der Turmbekronung mit neuer Wetterfahne Abputzen und Streichen der Fassade Aufarbeitung und Anstrich der Eingangstur Die Gesamtausgaben werden mit 265 000 beziffert Die Wiedereinweihung der Kirche erfolgte mit einem feierlichen Gottesdienst 2014 wurde der Dachstuhl gegen Ungeziefer behandelt 2016 zeigten sich Setzrisse uber den Rundfenstern In dieser langen Geschichte der kleinen Dorfkirche trat immer wieder das Problem der Schaden an dem Dachreiter der Kirche zutage Man mochte es der Konstruktion durch Karl Friedrich Schinkel zuschreiben Wenn man jedoch den Dachstuhl der barocken Achteckkirche in Golzow 1750 1752 ansieht wird klar dass die Ursache fur die Dachschaden in Glienicke und auch in der oktogonalen Evangelischen Kirche Bischmisheim ebenfalls von Schinkel 1821 1824 nicht in der Konstruktion des Dachreiters zu suchen ist sondern dass sie in der Materialfrage begrundet liegt Denn die grossdimensionierten Eichenbalken aus denen der Dachstuhl in Golzow hergestellt worden war geben ihm eine solche Stabilitat dass er wohl noch weitere Generationen schadlos uberstehen wird Dorfkirche Golzow Mittelmark 12 In den Wirren der Zeit als die Kirche in Glienicke gebaut wurde hatte man durch die Kosten fur die franzosische Besatzung und die Belastung durch den lang andauernden Krieg und seine Folgen keinen finanziellen Spielraum fur eine solch aufwandige Dachkonstruktion gehabt Baubeschreibung BearbeitenLage Bearbeiten Das Dorf Glienicke liegt 5 km nordwestlich von Wittstock Dosse nbsp Ensemble auf dem DorfangerDie Hofe und Hauser dieser 109 Seelen Gemeinde 13 gruppieren sich als Runddorf um einen grossen Platz in dessen Zentrum ein machtiger Baum und verstreut Obstbaume stehen Im westlichen Teil dieses Platzes gibt es eine kleine Gebaudeansammlung mit dem Feuerwehrhaus wahrend das nordwestliche Feld dem Friedhof vorbehalten ist In dessen Mitte steht die Achteckkirche mit ihrem Portal nach Westen und dem Kanzelaltar nach Osten ausgerichtet Diese markante Kirche mit ihrem Spitzturm des Dachreiters pragt weithin das Ortsbild des Dorfes Aussenbau Bearbeiten nbsp Schinkelkirche von N WUber einem achteckigen Grundriss mit einem Aussendurchmesser von 11 66 m und der Lange einer Achteckseite von 4 83 m erhebt sich ein glatt verputzter hellgelb ocker gestrichener Bau mit einem Pyramidendach einem Dachreiter bestehend aus Laterne und Spitzdach mit einer metallenen Turmspitze mit rundem Knauf und Wetterfahne nbsp Tambour mit Spitzdach und WetterzeigerDie Wetterfahne weist die Jahreszahlen 1815 und 2008 aus das Datum des Baubeginns und das der letzten Restaurierung Das Gebaude ist ca 23 15 m hoch von der Oberkante eines das Niveau ausgleichenden Bruchsteinfundaments bis zur obersten Spitze der Wetterfahne Die Hohe der Wand bis unter die Dachkante betragt 6 14 m In Hohe der Empore sind vier Rundfenster uber Kreuz in die Wande eingelassen ein funftes bildet durch eine erhabene Verputzgestaltung eine Einheit mit dem rundbogigen Eingangsportal Die Fenster mit einem Durchmesser von ca 1 55 m liegen zweistufig zuruck der Aussenrand der weissen Einfassung reicht mit einem schmalen erhabenen Rand uber den Wandputz hinaus Unterteilt sind die Fenster durch ein schmales Mittelkreuz und dunne Stege fur 24 Klarglasscheiben die Holzteile sind weiss gestrichen Die glatt verputzten Ziegelwande fuhren von dem Bruchsteinfundament uber eine Plinthe mit Rauputz zu dem Kranzgesims das durch die Zusatzzeichnung von Schinkel sein Profil erhalten hat Uber das weiss gestrichene Kranzgesims ragt das mit roten Biberschwanzziegeln gedeckte Dach Die Kanten jedes Dachkompartimentes sind durch gewolbte Firstziegel geschutzt Sie fuhren zu den funfkantigen Stutzbalken des Tambours die ihrerseits ein profiliertes Kranzgesims stutzen uber dem sich das Spitzdach erhebt nbsp Schinkelkirche von WestAuf der Innenseite der senkrechten Balken des Tambours sind Bretterwande mit Rundfenstern eingesetzt Vier von den acht Wanden sind als Turen ausgearbeitet Diese konnen durch eine hydraulische Installation nach innen geoffnet werden um beim Lauten der Glocke den Schall nach aussen dringen zu lassen Zwischen dem roten Ziegeldach und dem dunkelgrauen Spitzdach mit Eichenholzschindeln gedeckt hebt sich der weiss gestrichene Tambourteil mit einem Abschlussgesims nach unten und oben farblich ab Das doppelflugelige rundbogige Eingangsportal besteht aus vier in Rahmen eingelassenen Turfullungen der mittlere Anschlag wird von einem dunnen Saulchen mit Basis und Kapitell gebildet Die Tur besteht aus Holz und ist innen und aussen weiss gestrichen die schmiedeeisernen Turbander bilden durch ihre Schmuckform und den schwarzen Anstrich einen farblichen Kontrast Innenraum Bearbeiten nbsp Innenraum nach N Der Innenraum stellt sich weitestgehend noch bauzeitlich dar Teile der Decke alle Wandflachen samtliche Holzeinbauten wie Kanzelaltar Empore und Kirchenbanke sowie Fussboden stammen noch aus der Zeit um 1815 14 Hinter dem Eingang des doppelflugeligen Rundbogenportals ist ein aus einfachen groben Brettern gezimmerter Windfang eingebaut Rechts und links fuhrt eine zum Kirchenraum hin verkleidete Treppe dem Mauerverlauf entlang auf die Empore Den Kirchenraum betritt man durch eine einfache Gratleistentur Die Innenraumflache betragt 89 70 m das Mass von Wand zu Wand 10 33 m Acht runde toskanische Holzsaulen stutzen ein Gebalk das wie ein Architrav gebildet ist Darauf ruht die bauzeitliche Holzbalkendecke Diese Saulen stehen 2 m von der Aussenwand entfernt und geben so die Tiefe vor sowohl fur die Empore als auch fur die im Ostteil vorgezogene Wand aus Brettern an der sich der Kanzelaltar mit einem Schalldeckel befindet nbsp Innenraum nach S OHinter dieser Wand bleibt Raum fur eine Treppe zur Kanzel einen Abstellraum fur Kirchenutensilien und einen Gang um hinter den Altar gehen zu konnen Die beiden Wande neben dem Kanzelaltar sind mit einem Rundfenster in Emporenhohe gestaltet Gegenuber dem Kanzelaltar verlauft die Empore entlang von funf Aussenwandteilen Uber dem Eingang fuhrt von der Empore aus eine zweilaufige Treppe zu einem Verschlag zum Dachboden nbsp Einfache EmporenbankeAuf der Empore sind durch einfachste Bretterkonstruktion Banke auf Schwellen gezimmert die zwei Sitzreihen mit Ruckenlehne bilden nbsp Schrankorgel auf der EmporeAuf der linken Seite fehlt ein Teil der Bank nachdem die restaurierte Schrankorgel des Orgelbauers Lutkemuller aus dem Jahr 1870 hier im Jahr 2015 ihren neuen Platz bekommen hat Die Trapezform des Altars ist vorgegeben durch die Linien die von der Ecke der Achteckwand strahlenformig zur Mitte fuhren Er steht unmittelbar an der Wand unter der Kanzel umgeben von einem Holzpodest das in gleicher Form um 0 30 m herausragt Die Front des gemauerten Altars wird von einem Antependium die Mensa von einem Altartuch bedeckt nbsp Kruzifix ErbauungszeitAuf dem Altar steht ein eisernes Kruzifix auf einem mehrstufigen quadratischen Aufbau wie es in der Erbauungszeit der Kirche typisch war Sehr wahrscheinlich stammt es aus der Eisengiesserei in Berlin wie es der Konig fur die Kirchenausstattungen vorgegeben hatte nbsp Zinnkerzenhalter 652Die beiden Zinnkerzenleuchter auf dem Altar von 1652 und 1653 stammen noch aus der Vorgangerkirche Das liturgische Gerat fur die Eucharistiefeier Kelch und Patene von 1716 besteht aus vergoldetem Silber und wird im Kirchenarchiv in Wittstock aufbewahrt Die Funfachtel Kanzel wird von vier unterschiedlich stark profilierten Leisten horizontal in drei Teile unterteilt Der untere Teil des Kanzelkorbes verjungt sich in einer geschwungenen Form und endet in einem einer Traube nachgebildeten Zapfen nbsp Zinnkerzenhalter 1653Der Schalldeckel nimmt die Form der Kanzel in etwas ausladenderer Grosse auf und verjungt sich nach oben Den Abschluss verdeckt ein als Sonne stilisierter zwolfstrahliger Holzstern mit dem Mittelmotiv einer Putte im Rankenwerk Vor der Wand neben dem Kanzelaltar steht auf der linken Seite eine Kastenbank die zum Kirchenraum hin durch eine Holzbrustung getrennt ist Mit Pultbrettern und einer eingelassenen Tur versehen war sie fur den Dorfschulzen und den Kuster bestimmt Abb Innenraum zum Kanzelaltar Gegenuber rechts neben dem Kanzelaltar befinden sich eine ebensolche Kastenbank fur den Prediger und der Aufgang zur Kanzel Fur die Erstausstattung erhielt die Kirche vier lange durchgehende Banke die frontal zum Kanzelaltar standen Bei den Sanierungsarbeiten der Kirche 1977 mussten sie als Sparschalung an der Unterseite der Decke verwendet werden weil Bretter zu dieser Zeit ein Engpass waren Heute besitzt die Kirche keine Kirchenbanke es werden nach Bedarf Stuhle aufgestellt Der Kirchboden ist mit grossen rechteckig und quadratisch geformten Ziegeln auf gestampftem Boden belegt Ziegel die z T noch aus der alten Fachwerkkirche ubernommen wurden Die Wande und die Decke der Kirche sind seit 2014 in einem gebrochenen Weiss gestrichen Die ubrige Farbgebung stammt noch von 1978 als die Kirche nach dem Dachruckbau auch innen renoviert wurde Der Windfang mit den Treppen die Emporenbanke und der Aufgang zum Dachboden weisen eine grau blaue Farbe auf wie auch die Treppe zur Kanzel und die Kanzeltur mit Turbekleidung Die Saulen die Kastenbanke neben dem Kanzelaltar der profilierte Handlauf des Emporengelanders und das Profil als Abschluss der Empore sind in braun grau violett gefasst wahrend die senkrechten Gelanderstreben weiss gestrichen sind Auch der Kanzelkorb ist weiss sein Handlauf wieder braun grau violett wie auch der Schalldeckel nbsp Taufschale ErbauungszeitDie Ausstattung der Kirche beschrankt sich auf die Kanzel mit Schalldeckel den Altar die Schrankorgel ein holzernes Lesepult auf einer spiralformig geschwungenen Holzsaule und einen holzernen viereckigen geschwungenen Stander mit einer Taufschale aus Messing Die Farbe der beiden letzten Stucke ist weissbeige An der Wand rechts neben dem Kanzelaltar hangt unter dem Rundfenster eine holzerne Gedenktafel fur die Gefallenen des Krieges 1914 1918 Die Glocke der Kirche wurde Anno 1664 von Simon Kolle aus Alten Brandenburg gegossen wie die Inschrift mit sieben weiteren Namen ausweist Kirchenglocke von 1664 Die funf Rundfenster spenden dem Kirchenraum ausreichend viel Licht Sonnenlicht am Vormittag von Sudost und nachmittags von Sudwest verleiht dem Raum eine besondere Atmosphare nbsp Innenraum nach N HauptraumEine elektrische Beleuchtung erfolgt durch sechs schlichte Armleuchter mit einem Milchglasschirm die an den Saulen unterhalb der Empore angebracht sind Sie wurden 1978 installiert Heute beheizt man den Kirchenraum mit einem gasbetriebenen Heizstrahler 2009 wurde von der Restauratorengemeinschaft unter Leitung von Dipl Restaurator Hochsieder die Kirche auf vorangegangene Farbschichten untersucht Die entsprechenden Farbfreilegungen im Kirchenraum sind noch an verschiedenen Stellen markiert zu erkennen Eigentlich sollte die Innenraumrenovierung moglichst zeitnah nach der Aussenrestaurierung von 2008 begonnen werden Leider waren in dem Kirchensprengel andere Arbeiten vorgezogen worden so dass der Forderverein Schinkelkirche Glienicke aus den gesammelten Spenden 2014 einen vorlaufigen Innenanstrich hat vornehmen lassen damit die von Wasser und Schmutzflecken an Decke und Wanden gezeichnete Kirche eine freundlichere Atmosphare ausstrahlt So steht eine mit dem Denkmalschutz abgestimmte Renovierung des Innenraums noch aus Bis zum Fruhjahr 2023 ist der Innenraum noch nicht renoviert worden Wurdigung Bearbeiten nbsp Kirche auf dem Dorfanger nach NWDie Achteckkirche ist seit ihrer Erbauungszeit unverandert geblieben bis auf den im Jahre 1977 der Not geschuldeten Abbau des Dachreiters Der Innenraum ist im Zustand der Erbauungszeit erhalten es fehlen lediglich die ursprunglichen Kirchenbanke So ist die Innenausstattung ein Zeugnis der Zeit und auch der sozialen Bedingungen in einem gut einhundert Seelen Dorf deutlich zu erkennen an den holzernen Einbauten die in ihrer sehr einfachen Ausfuhrung aus der Zeit nach dem Ende der napoleonischen Kriege von der damaligen finanziellen Notlage zeugen besonders deutlich festzustellen an dem Verschlag des Windfangs und den grob gezimmerten Banken auf der Empore Schinkel hat mit dem Bautyp des Oktogons einen Plan verfolgt der aus okonomischen und asthetischen Bedingungen entstanden ist In einem spateren oktogonalen Entwurf dem fur die Evangelische Kirche Bischmisheim hat er seine Grunde fur das Achteck prazisiert Ein Achteck hat im Gegensatz zu einer Rechteckkirche 1 4 weniger Grundflache 1 5 weniger Material fur das Mauerwerk 1 4 weniger Dachflache Der Dachreiter mit den Glocken benotigt keinen gesondert gemauerten Unterbau Da es in Glienicke eine kleine Kirche ist fallt das Argument dass man durch die Form sich naher um die Kanzel gruppieren konne hier nicht ins Gewicht In Bischmisheim war es durchaus bedeutsam denn man konnte in der grosseren Kirche den Prediger besser horen und sehen Ein weiterer Grund sich fur einen Zentralbau zu entscheiden beruht somit auch auf liturgisch bedeutsamen Aspekten da in der evangelischen Kirche die Predigt im Vordergrund des Gottesdienstes steht Ein nachster wichtiger Beweggrund war die asthetische Gestaltung mit ihren klaren geometrischen Formen und auch Proportionen z B wie dem Goldenen Schnitt die eine harmonische Ansicht des Gebaudes bietet Das Oktogon von Glienicke aus der Planung Karl Friedrich Schinkels ist ein herausragendes Bauwerk das in dessen Werkkanon den wenigen noch nahezu unverfalscht erhaltenen Gebauden zuzuordnen ist Orgel Bearbeiten nbsp Schrankorgel von Lutkemuller 1870Die Orgel mit vier Registern auf einem Manual wurde 1870 von Friedrich Hermann Lutkemuller gebaut 15 Literatur BearbeitenGeorg Buttner Die Kunstdenkmaler des Kreises Ostprignitz Berlin 1907 Hans Kania Hans Herbert Moller Mark Brandenburg Schinkel Lebenswerk SLW Bd 10 Berlin West 1960 Peter Schmidt Mit Lebensgefahr in der Kirche Ein nahezu vergessener Schinkelbau steht seit 175 Jahren im Glienicke der Prignitz in Mark Brandenburg 14 Die Markische Nummer 40 2 Oktober 1991 Liselott Enders Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil I Prignitz Potsdam 1997 Peter Schmidt Ein Schinkelbau in der Prignitz Die Kirche in Glienicke bei Wittstock in Landkreis Ostprignitz Ruppin Hrsg Jahrbuch Ostprignitz Ruppin 2010 19 Jahrgang Neuruppin 2009 13 21 Barbel Kannenberg Den eigenen Reichtum finden in Landkreis Ostprignitz Ruppin Hrsg Jahrbuch Ostprignitz Ruppin 2010 19 Jahrgang Neuruppin 2009 22 25 Georg Dehio Handbuch der dt Kunstdenkmaler Brandenburg Bearbeitet von Gerhard Vinken durchgesehen und erweitert von Barbara Rimpel Deutscher Kunstverlag 2012 S 382 Ute Kegel Schinkels Idealbau einer evangelischen Dorfkirche Das Oktogon von Bischmisheim Karlsruhe 2011 128 Seiten mit vielen Abbildungen ISBN 978 3 938560 24 2 Ute Kegel Die Dorfkirche in Glienicke als ein Werk von Karl Friedrich Schinkel in architectura 1 2012 Berlin 2012 Bd 42 2012 75 94 Ute Kegel Karl Friedrich Schinkels Oktogon in Bischmisheim Der Idealbau einer evangelischen Dorfkirche zwischen Pathos und Regulativ Dresden 2017 unveroff Dissertation Schinkelzentrum der Technischen Universitat Berlin Haus der Brandenburgisch Preussischen Geschichte Hrsg Karl Friedrich Schinkel Fuhrer Zu Seinen Bauten Band 2 Von Aachen uber die Mark Brandenburg bis Sankt Petersburg Deutscher Kunstverlag 2018 S 11 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Glienicke in der Prignitz Sammlung von Bildern Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09170801 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Webauftritt der Gesamtkirchengemeinde Wittstock auf der Website des KirchenkreisesEinzelnachweise Bearbeiten Ute Kegel Die Dorfkirche in Glienicke als ein Werk von Karl Friedrich Schinkel in architectura 1 2012 Berlin 2012 Bd 42 2012 75 94 Peter Schmidt Mit Lebensgefahr in der Kirche Ein nahezu vergessener Schinkelbau steht seit 175 Jahren im Glienicke der Prignitz in Mark Brandenburg 14 Die Markische Nummer 40 2 Oktober 1991 S 13 Liselott Enders Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil I Prignitz Potsdam 1997 255 a b c d e f g h Brandenburgisches Landeshauptarchiv BLHA Akte Republik 2A II OP Nr 772 Peter Schmidt Mit Lebensgefahr in der Kirche Ein nahezu vergessener Schinkelbau steht seit 175 Jahren im Glienicke der Prignitz in Mark Brandenburg 14 Die Markische Nummer 40 2 Oktober 1991 Es sollten nur Bauantrage an die Oberbaudeputation eingereicht werden die 500 Taler uberstiegen Paul Ortwin Rave bearb von E Borsch Supan Karl Friedrich Schinkel Munchen 1981 S 78 Staatliche Museen zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Kupferstichkabinett a b c d e f g Akte Kirchenarchiv Wittstock a b Brandenburgisches Landeshauptarchiv Akte Nr 136 Pr Br Rep 7 Amt Goldbeck Wittstock 642 a b c d e f Evangelische Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Landeskirchliches Archiv Berlin ELAB Evangelisches Konsistorium ELAB 35Iva K212 m 18 Kirchbauakte 1965 1979 Aktenzeichen Wittstock m18 Seite aufgerufen am 29 Januar 2016 heute nicht mehr verfugbar Der Bauherr in Golzow war der Adelige Friedrich Wilhelm von Rochow Er erhielt das beste Holz aus den koniglichen Waldern und Gelder aus einer Kollekte der Staatskirche die einen erheblichen Teil der Kosten abdeckte Informationsblatt der Kirche in Golzow Stand Mai 2023 Aus dem Untersuchungsbericht zum Innenraum der Glienicker Dorfkirche der Restauratorengemeinschaft Rheinsberg Ltg Dipl Restaurator Jochen Hochsieder Heinrichsdorf Mai 2009 S 10 in Akte Forderverein Dorfkirche Glienicke e V Information zur Orgel beim Institut fur Orgelforschung BrandenburgAnmerkungen Bearbeiten Das geht aus dem Kostenanschlag des Bauinspektors Buchholz hervor der die Kosten des Abbruchs in seinem Kostenanschlag vom 12 Oktober 1813 aufgelistet hat 53 180568 12 419193 Koordinaten 53 10 50 N 12 25 9 1 O Normdaten Geografikum GND 1043778810 lobid OGND AKS VIAF 305338321 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Glienicke Heiligengrabe amp oldid 239020096