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Domenico Grimani 19 Februar 1461 1 oder 22 Februar 1461 in Venedig 27 August 1523 in Rom war Patriarch von Aquileia Kardinal und ein bedeutender Mazen und Kunstsammler Medaille mit dem Bildnis des Domenico Kardinal GrimaniKardinal Domenico GrimaniKardinalswappen am Palazzo Grimani a Santa Maria Formosa Venedig Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDomenico Grimani wurde als Sohn des spateren Dogen Antonio Grimani und der Caterina Loredan geboren Die Grimani gehorten zu den Case Nuove des Patriziats von Venedig Schon in fruher Jugend zeigte er ein starkes Interesse an den humanistischen Wissenschaften auch fur Studien der hebraischen Sprache 2 Seine erste Ausbildung erhielt er in Venedig bevor er zu weiteren Studien nach Padua und Florenz ging Dort lernte er Lorenzo il Magnifico und die Humanisten Angelo Poliziano und Giovanni Pico della Mirandola kennen 1491 wurde Grimani Apostolischer Sekretar und Protonotar Im Konsistorium vom 20 September 1493 im Alter von 32 Jahren erhob ihn von Papst Alexander VI zum Kardinal worauf Grimani drei Tage darauf als Kardinaldiakon von San Nicola in Carcere installiert wurde Von dieser Zeit an hielt er sich abwechselnd in Rom und in Venedig auf 1497 ernannte ihn der Papst zudem zum Patriarchen von Aquileia eine Wurde die er bis 1517 innehatte In Rom war Kardinal Grimani befreundet mit dem spateren Papst Julius II 1503 1513 1499 geriet seine Familie in politische Schwierigkeiten Sein Vater der gegen seinen Willen zum Generalkapitan der Flotte ernannt worden war erlitt gegen die Turken bei Zonchio eine schwere Niederlage und wurde vor dem Grossen Rat Venedigs des Hochverrats angeklagt Antonio Grimani entzog sich der Vollstreckung eines Urteils durch Flucht zu seinem Sohn nach Rom Erst 1510 im Zuge der Bedrohung Venedigs durch die Liga von Cambrai wurde er rehabilitiert und konnte nach Venedig zuruckkehren wo er 1521 zum Dogen gewahlt wurde Domenico Grimanis kirchlicher Aufstieg setzte sich indessen weiter fort Nach seiner Bischofsweihe am 25 April 1498 wurde er an Weihnachten 1503 zum Kardinalpriester von San Marco 1503 1523 ernannt Unter Papst Julius II stieg er 1508 in die Klasse der Kardinalbischofe auf Als solcher hatte er nacheinander die Sububikarischen Sitze von Albano 1508 1509 Frascati 1509 1511 und zuletzt Porto ab 1511 inne womit er zugleich zum Subdekan des Kardinalskollegiums 1511 1523 avancierte In Rom erwarben die Grimani ein Grundstuck zum Bau eines Palastes in der Nahe der heutigen Piazza Barberini Im Zuge der Ausschachtungsarbeiten kamen zahlreiche antike Funde zum Vorschein die den Grundstock zu Grimanis Antikensammlung bildeten Er sammelte Munzen und Medaillen Gemmen und Kameen sowie Skulpturen Andere Stucke kamen durch den im Rom der Zeit florierenden Antikenhandel in die Sammlung Ausserdem gab es eine bedeutende Bibliothek mit alten Manuskripten und Kodizes die der Kardinal dem Kloster San Antonio di Castello in Venedig schenkte das 1687 durch einen Brand teilweise zerstort wurde Eine weitere Bucher und Kunstsammlung war in einem Palast der Grimani in der Nahe von Santa Maria Formosa in Venedig untergebracht wo vor allem Handschriften und Gemalde aus den Niederlanden aufbewahrt wurden 1489 erwarb Domenico Grimani das kostbare sog Grimani Brevier das er der Republik Venedig zum Geschenk machte Es befindet seit 1797 in der Biblioteca Marciana in Venedig Kurz vor seinem Tod vermachte Domenico Grimani in einem Testament die Sammlung bis auf wenige Stucke fur seinen Neffen Marino Grimani der Republik Venedig Die Serenissima liess trotz der Proteste eines leer ausgegangenen Erben die Sammlung nach Venedig bringen wo sie zunachst im Kloster Santa Chiara auf der Insel Murano untergebracht wurde Nachdem das Testament wegen seiner Abfassung ausserhalb des Territoriums der Serenissima erfolgreich angefochten worden war wurde sie bis auf wenige Stucke die im Dogenpalast ausgestellt wurden an die rechtmassigen Erben zuruckgegeben Diese antiken Statuen aus dem Besitz Grimanis bildeten den Grundstock fur Venedigs hervorragende Antikensammlung die heute im Museo Correr zu bewundern ist Literatur BearbeitenTheobald Freudenberger Die Bibliothek des Kardinals Domenico Grimani In Historisches Jahrbuch Bd 56 1936 S 15 45 ISSN 0018 2621 Gino Benzoni Luca Bortolotti Grimani Domenico In Mario Caravale Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 59 Graziano Grossi Gondi Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2002 Pio Paschini Domenico Grimani Cardinali di S Marco 1523 Storia amp Letteratura Rom 1943 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Domenico Grimani Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grimani Domenico In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch abgerufen am 4 Januar 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Essai de liste generale des cardinaux VIII Les cardinaux du XVIe siecle In Annuaire Pontifical Catholique 1935 S 115 ISSN 1153 7299 https digitalcommons unl edu cgi viewcontent cgi article 1109 amp context classicsfacpubVorgangerAmtNachfolgerNiccolo II DonatiPatriarch von Aquileia 1498 1517Marino GrimaniGuillaume BriconetKardinalbischof von Albano 1508 1509Philipp von LuxemburgGuillaume III Kardinal BriconetKardinalbischof von Frascati 1510 1511Philipp von LuxemburgRaffaele RiarioKardinalbischof von Porto 1511 1523Francesco SoderiniAntonio TrombettaBischof von Urbino 1514 1523Giacomo NordiNormdaten Person GND 121125785 lobid OGND AKS LCCN n80043440 VIAF 67314831 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grimani DomenicoKURZBESCHREIBUNG Patriarch von Aquileia Mazen und KunstsammlerGEBURTSDATUM 19 Februar 1461GEBURTSORT VenedigSTERBEDATUM 27 August 1523STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Domenico Grimani amp oldid 236311882