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Francesco di Tommaso Soderini 10 Juni 1453 in Florenz 17 Mai 1524 in Rom war ein italienischer Kardinal und einer der Bruder von Piero Soderini Kardinal Francesco Soderini als Bischof von Volterra Stich von Antonio Moncada di Paterno 16 JahrhundertBuchdeckel von 1514 mit dem Kardinalswappen Francesco Soderinis l u Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFrancesco Soderini wurde als einer von vier Brudern im Gonfalone Drago also im Stadtteil Oltrarno von Florenz geboren Seine Mutter Dianora di Francesco Tornabuoni war eine Schwester von Lucrezia Tornabuoni und somit eine Tante von Lorenzo de Medici nbsp Soderinis Kardinalswappen schematische Darstellung Das Familienbundnis der Soderini und der Medici war in den Jahrzehnten bis 1494 pragend Francesco wurde ab 1472 am Studio Fiorentino bzw ab 1473 am Studio Pisano ausgebildet und im Marz 1478 zum Bischof von Volterra ernannt Nachdem Innozenz VIII die Zahl der Apostolischen Sekretare von sechs auf dreissig angehoben hatte nahm Soderini am 1 Januar 1488 das in diesem Kreis siedelnde Amt eines Auditors auf Rinaldo Orsini der Erzbischof von Florenz hatte von diesem Amt gelassen Der Sturz der Medici vom 9 November 1494 und der Beginn der Italienischen Kriege waren eine Zasur fur die Soderini Sie gehorten dem Kreis von fuhrenden Hauptern an der mit der gegen die vertriebenen Tyrannen aufgerichteten Republik zu identifizieren war Da das Bundnis mit Frankreich lebenswichtig war wurde Francesco Soderini Ende Dezember 1495 erstmals an den Konigshof entsandt Fur das kommunal bedeutendste Ereignis der Folgejahre den Tag des Sturmes auf den Konvent von San Marco ist Soderini anekdotisch belegt Wahrend an diesem 7 April 1498 das aufgebrachte Volk das Kloster berannte und auf das Ende von Girolamo Savonarola hinwirkte wandte sich ein Mob auch gegen den Stadtpalazzo von Paolantonio Soderini Francesco warf sich angeblich sein Chorhemd uber verschaffte sich Autoritat und wandte das Unheil ab 1 Der politische Hintergrund der Unruhen war die Fuhrung der herrschenden Partei der Frateschi die sich auf geistlicher Ebene der Autoritat des Monches bedient hatte Der Niedergang war gleichwohl nur vorubergehend da sich im Zeitraum weniger Wochen in Italien eine Ruckkehr der franzosischen Macht abzeichnete Als die Streitmacht von Ludwig XII im Spatsommer 1499 den Krieg erneut nach Italien trug bezeugte Soderini in der Lombardei die Stunden der Flucht von Lodovico Sforza Er selbst brach aus Mailand wenige Tage spater am 4 September unter der Zusage sicheren Geleits gegen Suden auf In der nun folgenden Zeit der franzosischen Vor und Schutzherrschaft hatte er an ruckblickend sehr prominenten reich tradierten Ereignissen Anteil Im September 1501 nahm er erneut den Weg nach Frankreich Im Juni 1502 zuruckkehrend stiess er augenblicklich der Frage nach der Rebellion der Val di Chiana vom Sommer des Jahres und der Frage nach der Bedrohung von Florenz durch Cesare Borgia hinzu So war er prompt das fuhrende Haupt der Gesandtschaft in deren Assistenz Niccolo Machiavelli Ende Juni erstmals in Urbino personlich auf den Papstsohn traf Soderini hielt bei Borgia einige Tage aus und hatte im Auftrag der Republik auf Zeit zu spielen Als der Bruder Piero Soderini im September 1502 in das Amt eines Gonfaloniere auf Lebenszeit gewahlt wurde und endgultig an die Spitze der Republik trat fand sich in Francescos Laufbahn eine Art Entsprechung Er hielt sich neuerlich in Frankreich auf als er am 31 Mai 1503 noch von Alexander VI zum Kardinal erhoben und im Juni d J zum Kardinalpriester von Santa Susanna ernannt wurde und somit ein hoherer Kirchenhierarch war Am 15 September 1508 wechselte er zur Titelkirche Santi XII Apostoli und am 29 Oktober 1511 wurde er zum Kardinalbischof von Sabina erhoben Nach dem Sturz der florentinischen Republik im Spatsommer 1512 fielen die Soderini bei den zuruckgekehrten Medici in Ungnade Allerdings sprach Kardinal Giovanni de Medici der im Marz 1513 gewahlte Papst Leo X eine Amnestie aus Am 18 Jul 1516 wurde Soderini zum Kardinalbischof des suburbikarischen Bistums Palestrina ernannt Spater geriet Francesco Soderini erneut in Gefahr da er im Sommer 1517 in die so genannte Kardinalsverschworung verwickelt war und nach der Aufdeckung des Mordkomplotts aus Rom fliehen musste Als die italienischen Kriege nach dem Tod Leos X vom Dezember 1521 auf Messers Schneide zwischen Frankreich und Spanien standen kehrte Francesco Soderini mit einem spektakularen und polemischen Auftritt nach Rom zuruck Nachdem Hadrian VI aus dem Konklave als neuer Papst hervorgegangen war versuchte er weiterhin mit der Hilfe der franzosischen Partei gegen die Herrschaft der Medici in Florenz zu konspirieren Wenige Tage nach dem Scheitern dieser Verschworung verstarb der Bruder Piero im Juni 1522 Francesco uberlebte in Rom wurde jedoch einige Zeit spater Hadrian VI hatte sich inzwischen von Spanien nach Italien verfugt am 26 April 1523 nach einer Papstaudienz verhaftet Gewahlt am 19 November 1523 rehabilitierte Clemens VII der zweite Medici Pontifex Soderini umgehend und ernannte ihn am 9 Dezember 1523 zum Kardinalbischof von Porto e Santa Rufina sowie bereits am 18 Dezember desselben Jahres zum Kardinalbischof von Ostia e Velletri Der Kardinal uberlebte dies jedoch um nur wenige Monate er starb am 17 Mai 1524 in Rom Die Todesursache war moglicherweise die Pest Der Beisetzung in der Kirche Santa Maria del Popolo durften aufgrund der in der Stadt umgehenden Seuche nur hohe Kirchenamtstrager beiwohnen Die Trauerrede hielt der Gelehrte Battista Casali mit besonderem Hinweis auf die Aspekte von fortuna und virtus im Leben von Francesco di Tommaso Soderini Literatur BearbeitenKate J P Lowe Church and Politics in Renaissance Italy The Life and Career of Cardinal Francesco Soderini 1453 1524 Cambridge 1993 ISBN 0521421039 Weblinks BearbeitenSoderini Francesco In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch abgerufen am 18 November 2016 Eintrag zu Francesco Soderini auf catholic hierarchy org abgerufen am 18 November 2016 Veroffentlichungen zu Francesco Soderini im Opac der Regesta ImperiiEinzelnachweise Bearbeiten Siehe bei Machiavelli Discorsi I 54 VorgangerAmtNachfolgerBernardino Lopez de CarvajalDekan des Kardinalskollegiums 1523 1524Niccolo FieschiBernardino Lopez de CarvajalKardinalbischof von Ostia e Velletri 1523 1524Niccolo FieschiDomenico GrimaniKardinalbischof von Porto e Santa Rufina 1523Niccolo FieschiMarco Vigerio della RovereKardinalbischof von Palestrina 1516 1523Alessandro FarneseGiacomo Serra I Kardinalbischof von Albano 1515 1524Francesco RemoliniFrancesco della RovereBischof von Vicenza 1515 1524Niccolo RidolfiCamillo LeoniniBischof von Tivoli 1513 1516Marcantonio CroceBernardino Lopez de CarvajalKardinalbischof von Sabina 1511 1513Bernardino Lopez de CarvajalMariano SalviniBischof von Cortona 1504 1505Silvio PasseriniAntonio dell AgliBischof von Volterra 1478 1509Giuliano SoderiniNormdaten Person GND 119161869 lobid OGND AKS LCCN n92089577 VIAF 27875251 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Soderini FrancescoALTERNATIVNAMEN Soderini Francesco di TommasoKURZBESCHREIBUNG italienischer Kardinal Bruder von Piero SoderiniGEBURTSDATUM 10 Juni 1453GEBURTSORT FlorenzSTERBEDATUM 17 Mai 1524STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Francesco Soderini amp oldid 227613286