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Dittlofsroda ist ein Ortsteil der unterfrankischen Gemeinde Wartmannsroth im bayerischen Landkreis Bad Kissingen DittlofsrodaGemeinde WartmannsrothWappen von DittlofsrodaKoordinaten 50 9 N 9 46 O 50 1524 9 7615 216 Koordinaten 50 9 9 N 9 45 41 OHohe 216 m u NNFlache 8 37 km Einwohner 307 19 Okt 2020 1 Bevolkerungsdichte 37 Einwohner km Eingemeindung 1 Mai 1978Postleitzahl 97797Vorwahl 09357Dittlofsroda Bayern Lage von Dittlofsroda in BayernEvangelische Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Fruhe Neuzeit 2 3 Geschichte der judischen Gemeinde 2 4 Eingemeindung nach Wartmannsroth 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDittlofsroda liegt sudwestlich von Wartmannsroth Die Durchfahrtsstrasse von Dittlofsroda fuhrt sudwarts nach Grafendorf und mundet nordwarts in die St 2302 nach Wartmannsroth Geschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Die erste bekannte Erwahnung von Dittlofsroda stammt etwa aus dem Jahr 900 in Bezug auf Abgaben an das Kloster Fulda Der Ursprung des Ortsnamens bezieht sich auf eine von einem Dietlof durchgefuhrte Rodung Im Lauf der Zeit wandelte sich der Name zu Ditolfesrode um 1150 Didolverode 1339 Dittlofroda 1383 Dittloffrode 1391 Dittlofrode 1430 Ditolffrode 1441 Dietelsroda 1455 Tutolfsroda 1481 Dittolfsrode 1538 Difftelrode 1561 Ditlofs rode 1644 Dittlofsrode Dietlesroda und Dittlofsroth 1840 Wahrend der Ort um 1300 noch zur Herrschaft Rieneck gehorte fiel er am 1 Juli 1339 dem Erzstift zu Am 28 Oktober 1391 wurde er ein Lehen von Eberhard von Grumbach zu Ussenkaim Am 9 Juni 1450 versprachen Karl von Thungen und sein Sohn Wolf dem Grafen Philipp von Rieneck wegen Schulden unter anderem im Zusammenhang mit Ditolffrode Beistand in dessen Fehden Im Jahr 1455 durfte Sigmund von Thungen aus Dietelsroda die Zehntreichnisse beziehen Fruhe Neuzeit Bearbeiten Am 4 Juli 1538 wurde ein Drittel von Dittolfsrode mit Gerichtsbarkeit als Lehen an Neidhart von Thungen verliehen Am 3 Mai 1557 erhielt Dietz von Thungen halb Dittolfroidt als Lehen dieser Anteil hatte vorher den Brudern Stachius und Bernhard gehort Von Mitte des 16 Jahrhunderts bis in die erste Halfte des 17 Jahrhunderts gab es Meinungsverschiedenheiten zwischen den Herren von Thungen und den Grafen zu Rieneck bezuglich der Zehntleistungen des Ortes In die Jahre 1563 bis 1587 fallt die Amtszeit des ersten nachweisbaren protestantischen Pfarrers des Ortes der auch fur Volkersleier Waizenbach Weickersgruben und Windheim zustandig war Im Jahre 1622 strebte der Wurzburger Domherr Samuel von Thungen durch die Einfuhrung eines Coexercitiums das einen katholischen Gottesdienst durch den Pfarrer von Wolfsmunster ermoglichte eine Gleichstellung der katholischen Ortseinwohner mit den Protestanten doch erst im 19 Jahrhundert war die Angelegenheit gelost Mit einer Matrikel fur Dittlofsroda wurde 1661 begonnen Aus den Jahren 1807 und 1808 sind mehrere Berichte uber die Anstellung eines katholischen Lehrers bekannt im Jahr 1813 entstand die Schule des Ortes Unter den 413 Einwohnern zu dieser Zeit befanden sich viele Juden die 102 Katholiken des Ortes gehorten zur Pfarrei Wartmannsroth Geschichte der judischen Gemeinde Bearbeiten Eine judische Gemeinde existierte in Dittlofsroda seit dem 18 Jahrhundert 1833 hatte der Ort 80 judische Einwohner 1910 waren es noch 25 An Einrichtungen hatte die judische Gemeinde in Dittlofsroda eine Synagoge erbaut 1795 eine judische Religionsschule und ein rituelles Bad Mikwe 1933 wohnten noch 14 judische Personen am Ort Gemeindevorsteher war zu dieser Zeit Sigmund Stern Im Zuge des Novemberpogroms 1938 wurden die judischen Einwohner am fruhen Abend des 10 November 1938 um ca 17 30 Uhr von Mannern des SA Sturms Hammelburg heimgesucht Die Pogromschlager demolierten in barbarischer Weise die Wohnungen und Geschafte der judischen Familien Die Synagoge wurde im Innenraum angezundet und ausgerauchert Danach wurden die Kultgegenstande und das Mobiliar des judischen Gotteshauses mit Axten und Beilen demoliert Die Pogromtater kamen aus Hammelburg Neuwirtshaus Schwarzelbach und Waizenbach Der fur die Pogrome im Kreis Hammelburg hauptverantwortliche SA Sturmfuhrer Karl Hartmann geb 1911 im Lager Hammelburg fiel 1941 und konnte nach 1945 fur seine schweren Straftaten nicht belangt werden Die Synagoge blieb als Gebaude bis 1977 erhalten und wurde dann abgerissen Eine Gedenktafel am Gemeindehaus in Dittlofsroda neben dem Schutzenhaus erinnert heute an die einstige judische Gemeinde mit dem Text In Dittlofsroda bestand eine judische Kultusgemeinde deren Synagoge sich im Strassenzug Zum Schondratal zwischen Nr 2 und 8 befand Die Gemeinde gedenkt ihrer ehemaligen judischen Mitburger Zur Erinnerung und Mahnung Von den in Dittlofsroda geborenen und oder langere Zeit am Ort wohnhaften judischen Personen sind in der NS Zeit umgekommen Else Adler Isaak Josef Adler Ludwig Adler Moritz Adler Pauline Adler geb Schuster Erna Aron geb Goldner Margarete Feingold geb Goldner Mali Frank geb Strauss Irma Gayer geb Goldner Moses Goldner Johanna Goldschmidt Klara Goldschmidt Lina Goldschmidt geb Grunlaub Sally Goldschmidt 2 Eingemeindung nach Wartmannsroth Bearbeiten Dittlofsroda gehorte zu dem am 1 Juli 1972 aufgelosten Landkreis Hammelburg und kam an diesem Tag zum Landkreis Bad Kissingen Im Rahmen der Gemeindegebietsreform wurde Dittlofsroda am 1 Mai 1978 ein Ortsteil von Wartmannsroth 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dittlofsroda Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webprasenz von Dittlofsroda auf www wartmannsroth de Dittlofsroda in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 24 Januar 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Zahlenmaterial und statistische Unterlagen der Burgerversammlung Wartmannsroth 2020 Abgerufen am 1 Marz 2021 Bundesarchiv Gedenkbuch Namensverzeichnis Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 738 Ortsteile von Wartmannsroth Dittlofsroda Heckmuhle Heiligkreuz Neumuhle Neuwirtshaus Schwarzelbach Sippachsmuhle Volkersleier Waizenbach Wartmannsroth Windheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dittlofsroda amp oldid 233446072