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Als Dirmsteiner Fayencen werden die Produkte der Manufaktur in der pfalzischen Gemeinde Dirmstein bezeichnet in der zwischen 1778 und 1788 aus Fayence vorrangig Gebrauchskeramik und in geringerem Umfang Keramik fur Reprasentationszwecke hergestellt wurde Dirmstein gehorte zum damaligen Hochstift Worms heute Rheinland Pfalz Dirmsteiner Fayence Schreibgarnitur Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Produktion 3 Literatur 4 Weblinks 5 Einzelnachweise und AnmerkungenGeschichte BearbeitenDie Keramik manufaktur wurde 1778 im Zentrum des Dirmsteiner Oberdorfs 1 angelegt Als Fabrikanwesen diente an der Nordseite des Schlossplatzes 2 wo heute die Metzgergasse auf die Marktstrasse trifft das imposante Gebaude des Reigerspergischen Hofs aus dem Jahre 1592 Es hatte 1689 das Niederbrennen des Ortes durch franzosische Truppen im Pfalzischen Erbfolgekrieg uberstanden Dirmstein war zur Zeit der Einrichtung der Manufaktur die Sommerresidenz des Wormser Bischofs und Mainzer Kurfursten Friedrich Karl Joseph von Erthal Dieser war Initiator der Anlage Die sogenannte weisse Erde wurde aus der heutigen Erdekaut bei Hettenleidelheim dem stiftseigenen Tagebau im Pfalzerwald geliefert Die kunstlerische Leitung der Dirmsteiner Manufaktur hatte um 1780 der Werkmeister und Dreher Danton inne 3 Bereits 1779 kam es zu einer Intrige gegen den Manufakturdirektor und Keramikexperten Carl Vogelmann als der Burgermeister Michael Graeff gegen diesen falsche Anschuldigungen in Umlauf setzte Vogelmann wurde enteignet und mit seiner Frau und sieben Kindern aus dem Dorf gejagt Die Nachfolge als Direktor trat der Burgermeister an Er erwies sich allerdings als nicht geeignet den Betrieb zu fuhren und wurde 1782 nach drei Jahren Misswirtschaft abgesetzt 3 Auch Graeffs Nachfolgern gelang es nicht das Unternehmen zum wirtschaftlichen Erfolg zu fuhren Zudem bewirkten die zahlreichen Grenz und Schutzzolle in der Region Absatzschwierigkeiten bei den fertigen Produkten Weil die Porzellanarbeiter Verelendung befurchteten kam es wiederholt zu Arbeitsniederlegungen 1788 wurde die Manufaktur nach nur zehnjahrigem Betrieb aufgegeben 3 In den 1960er Jahren unter dem Burgermeister Erich Otto wurde das ehemalige Manufakturanwesen abgebrochen Bis dahin war es das alteste Gebaude des Ortes Es sollte einem neuen Wohnblock weichen der dann nie gebaut wurde Seit dem Abriss ist der Nordteil des Schlossplatzes eine konturlose grosstenteils geschotterte Parkplatzflache Produktion BearbeitenDie Manufaktur produzierte Gebrauchskeramik beispielsweise Zimmerofen fur die bischoflichen Residenzen Ausserdem wurde Geschirr wie Tafel und Teeservices hergestellt zusatzlich auch kleine Standbilder von Rousseau Voltaire und Shakespeare 3 Dirmsteiner Fayence ist wegen ihrer kurzen Produktionszeit selten die wenigen erhalten gebliebenen Exemplare sind in Sammlerkreisen begehrt Literatur BearbeitenWalter Jarosch Keramik aus Dirmstein In Michael Martin Hrsg Dirmstein Adel Bauern und Burger Chronik der Gemeinde Dirmstein Selbstverlag der Stiftung zur Forderung der pfalzischen Geschichtsforschung Neustadt an der Weinstrasse 2005 ISBN 3 9808304 6 2 S 481 497 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dirmsteiner Fayencen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Die Namen Oberdorf und Niederdorf fur die beiden Siedlungskerne der Gemeinde leiten sich von der Lage oben bzw unten am Eckbach ab der Dirmstein von West nach Ost durchfliesst Standort der Keramikmanufaktur auf Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland Pfalz LANIS Karte Hinweise abgerufen am 23 Juni 2021 a b c d Walter Jarosch Keramik aus Dirmstein In Dirmstein Adel Bauern und Burger 2005 S 481 497 49 564093 8 246674 Koordinaten 49 33 50 7 N 8 14 48 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dirmsteiner Fayencen amp oldid 229675484