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Dimethylaminoethylacrylat 2 Dimethylaminoethylacrylat oder DMAEA ist ein funktioneller ungesattigter Carbonsaureester mit einer tertiaren Amingruppe Er ist eine farblose bis gelbliche mit Wasser unter Hydrolyse mischbare bei Raumtemperatur flussige chemische Verbindung mit stechendem aminartigem Geruch DMAEA ist ein wichtiges Acrylmonomer das Copolymeren basische Eigenschaften verleiht StrukturformelAllgemeinesName DimethylaminoethylacrylatAndere Namen Acrylsaure 2 dimethylamino ethylester 2 Propensaure 2 dimethylamino ethylester DMAEA ADAME 1 Summenformel C7H13NO2Kurzbeschreibung gelbliche Flussigkeit mit stechendem aminartigem Geruch 2 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 2439 35 2EG Nummer 219 460 0ECHA InfoCard 100 017 691PubChem 17111ChemSpider 16195Wikidata Q15632909EigenschaftenMolare Masse 143 19 g mol 1Aggregatzustand flussig 2 Dichte 0 938 g cm 3 20 C 2 Schmelzpunkt 61 C 2 Siedepunkt 172 8 C 2 Dampfdruck 68 Pa 20 C 3 Loslichkeit loslich in Wasser 240 g l 2 unter Hydrolyse mischbar mit organischen Losemitteln 4 Brechungsindex 1 4368 20 C 5 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 2 GefahrH und P Satze H 226 302 311 330 314 317 400P 210 273 280 303 361 353 304 340 310 305 351 338 2 MAK 20 mg m 3 2 Toxikologische Daten 455 mg kg 1 LD50 Ratte oral 2 0 066 mg l 1 4 l 1 LC50 Ratte inh 2 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Brechungsindex Na D Linie 20 C Inhaltsverzeichnis 1 Darstellung 2 Eigenschaften 3 Verwendung 4 EinzelnachweiseDarstellung BearbeitenDie Herstellung von 2 Dimethylaminoethylacrylat erfolgt durch Umesterung von Acrylsaureestern wie Acrylsauremethylester R CH3 6 oder Acrylsaureethylester R CH2 CH3 7 mit 2 Dimethylaminoethanol unter basischer Katalyse mit Zinn z B Stannoxanen 8 oder Titanverbindungen z B Tetraisopropylorthotitanat 9 wobei Produktausbeuten uber 95 d Th erzielt werden 10 nbsp Umesterung von Acrylaten mit DimethylaminoethanolZum Reaktionsansatz mussen wegen der hohen Polymerisationsneigung von Edukt und Produkt Inhibitoren wie z B Phenothiazin zugegeben werden Der im Falle der Verwendung von Acrylsaureethylester entstehende Ethanol bildet mit dem Ethylacrylat ein Azeotrop der Zusammensetzung Ethanol Ethylacrylat 72 7 26 3 das bei 77 5 C unter Normaldruck siedet 11 und zur Erzielung einer hohen Reaktionsausbeute aus dem Reaktionsgemisch abdestilliert wird Das Produkt wird durch Vakuumdestillation gereinigt und mit ca 1 000 ppm 4 Methoxyphenol MEHQ stabilisiert Eigenschaften BearbeitenDimethylaminoethylacrylat ist eine klare farblose bis leicht gelbliche Flussigkeit mit stechendem aminartigen Geruch Es ist mit Wasser mischbar reagiert darin basisch und hydrolysiert schnell zu Acrylsaure und Dimethylaminoethanol DMAE An Luft bildet es zundfahige Gemische DMAEA neigt bei erhohten Temperaturen bei Bestrahlung und in Gegenwart von Radikalinitiatoren zu spontanen Polymerisation Es muss daher ausreichend stabilisiert trocken und unter Lichtausschluss in dicht verschlossenen Gebinden kuhl lt 25 C gelagert werden DMAEA wirkt beim Einatmen hoch giftig 2 Verwendung BearbeitenDimethylaminoethylacrylat ist ein funktioneller Acrylsaureester mit basischen Eigenschaften und reagiert als a b ungesattigte Carbonylverbindung daher nucleophil in einer Michael Addition Als reaktionsfahiges Monomer bildet DMAEA Homopolymere und Copolymere mit Acrylsaure und Acrylsauresalzen amiden und estern sowie mit Methacrylaten Acrylnitril Maleinsaureestern Vinylacetat Vinylchlorid Vinylidenchlorid Styrol 1 3 Butadien ungesattigten Polyestern und trocknenden Olen In Copolymeren verbessert DMAEA deren Nucleophilie Basizitat Wasserloslichkeit und Adhasion an polare negativ geladene Substrate sowie Anfarbbarkeit von Acrylfasern mit anionischen Farbstoffen Solche Copolymere finden Anwendung als Harze und Lacke Beschichtungen und Kleber sowie als Haarfestiger Der bedeutendste Einsatz fur DMAEA ist die Quaternisierung mit Alkylierungsmitteln z B Methylchlorid Dimethylsulfat Benzylchlorid zum quartaren Ammoniumsalz 12 nbsp Quaternierung von DimethylaminoethylacrylatWichtigster Vertreter ist das Umsetzungsprodukt mit Methylchlorid Trimethylammoniumethylacrylatchlorid auch Acryloxyethyltrimethylammoniumchlorid oder ADQUAT bzw MADAME 1 genannt das die ausgepragtesten kationischen Eigenschaften aller Acrylate besitzt und als 80 ige wassrige Losung gehandelt wird Copolymerisation von ADQUAT mit Acrylamid fuhrt zu hochmolekularen kationischen Polyacrylamiden die weite Verbreitung als Koagulantien und Flockungsmitteln 13 in der Ab Wasserreinigung und als Retentions und Entwasserungsmittel in der Papierherstellung finden Einzelnachweise Bearbeiten a b Arkema S A 2 dimethylaminoethyl acrylate abgerufen am 6 Dezember 2016 a b c d e f g h i j k l Eintrag zu 2 Dimethylamino ethylacrylat in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 3 Januar 2023 JavaScript erforderlich SIDS Initial Assessment Report For SIAM 16 May 27 30 2003 Paris France 2 DIMETHYLAMINOETHYL ACRYLATE PDF 2 4 MB Sicherheitsdatenblatt DIMETHYLAMINOETHYLACRYLAT BASF AG uberarbeitet am 13 Dezember 2010 Technical Information Dimethylaminoethylacrylate BASF AG P Jiang et al A new catalytic transesterification for the synthesis of N N dimethylaminoethyl acrylate with organotin catalyst Catalysis Letters vol 110 101 August 2006 doi 10 1007 s10562 006 0091 1 Patent US6437173 Process for the continuous manufacturing of dialkylaminoalkyl meth acrylates having a critical order of steps Veroffentlicht am 20 August 2002 Anmelder Elf Atochem S A Erfinder P Hurtel et al Patent EP1299345 Verfahren zur Herstellung von Aminoalkyl meth acrylaten Veroffentlicht am 9 April 2003 Anmelder Stockhausen GmbH Erfinder J Houben et al Deutsche Offenlegungsschrift DE 10127939 A1 Verfahren zur Herstellung von Meth acrylsaureestern Erfinder M Geissendorfer et al Anmelder BASF AG offengelegt am 29 Mai 2002 Patent US4851568 Process for the manufacture of dialkylaminoalkyl meth acrylates Veroffentlicht am 25 Juli Anmelder Elf Atochem S A Erfinder P Hurtel et al Technical Data Sheet Ethyl Acrylate BASF AG June 2002 Patent EP0604844 Verfahren zur Herstellung von Trialkylammoniumalkyl meth acryl Verbindungen Veroffentlicht am 6 Juli 1994 Anmelder Rohm GmbH Erfinder I Bartholomae et al SNF Floerger Water Treatment Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dimethylaminoethylacrylat amp oldid 229773353