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Diedrichshagen ist ein Ortsteil der Gemeinde Weitenhagen und eine ehemalige Gemeinde im Landkreis Vorpommern Greifswald Durch die Nahe zur Stadt Greifswald und die gunstige Lage konnte der Ort seine Einwohnerzahl seit 1990 fast verdoppeln DiedrichshagenGemeinde WeitenhagenKoordinaten 54 3 N 13 28 O 54 052133 13 474123 34 Koordinaten 54 3 8 N 13 28 27 OHohe 34 m u NHNFlache 17 28 km Einwohner 548 31 Dez 2017 1 Bevolkerungsdichte 32 Einwohner km Eingemeindung 26 Mai 2019Postleitzahl 17498Vorwahl 03834 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Ortsgebiet 3 Sehenswurdigkeiten und Kultur 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Verkehr 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDiedrichshagen liegt rund acht Kilometer sudostlich des Zentrums von Greifswald Der Ort liegt auf einer leicht welligen Flache von 12 bis 34 Meter uber NHN Diedrichshagen befindet sich im Bereich der Lehmplatten des vorpommerschen Flachlandes Auf einem mehrschichtigen Grund aus Mergel mit zwischengelagerten Sanden wurden am Ende der Eiszeit von abschmelzenden Gletschern nochmals zwei bis acht Meter machtige Sandschichten abgelagert Teile der sogenannten Franzburger Staffel Ortlich hinterliess abfliessendes Schmelzwasser sudwarts gerichtete Rinnen die spater vermoorten heute Grunland oder Moorwald Landwirtschaftsflachen und Wald nehmen heute annahernd gleich grosse Teile des Gemeindegebietes ein Die meisten Waldflachen waren vom Mittelalter bis zum Beginn des 19 Jahrhunderts gerodet und erst danach wieder aufgeforstet worden einige Bereiche z B sudlich von Guest haben jedoch immer Wald getragen Geschichte BearbeitenDiedrichshagen wurde 1271 erstmals als thom Diderichshagen urkundlich erwahnt als Herzog Barnim I dem Kloster Eldena den Besitz von sechs Hufen in diesem Ort bestatigt Wahrscheinlich bestatigt er damit ein Geschenk von Graf Konrad von Gutzkow an das Kloster 2 3 Aus der Folgezeit sind zudem die Bezeichnungen Dyetricheshagen 1280 Diderikeshaghen 1285 Dyderykeshaghen 1347 Diderkeshaghen 1462 und 1630 schliesslich erstmals Diedrichshagen belegt 4 5 Der Ort ist eine typische deutsche Rodungssiedlung Der Name geht wie bei vielen anderen Orten auch auf den Grunder der Siedlung den Lokator wahrend der deutschen Ostexpansion zuruck 1275 und 1280 erhielt das Kloster weitere zwei Hufen von den von Behr damit hatte das Kloster insgesamt lt einer Urkunde von Bischof Hermann schon 17 Hufen aus Dietrichshagen 1282 kam ein weiteres Geschenk mit vier Hufen und 1320 mit zehn Hufen der Grafen von Gutzkow aus Dietrichshagen fur das Kloster hinzu 6 Das Dorf gehorte zum Kloster Hilda Kloster Eldena es richtete im Ort ein landwirtschaftliches Vorwerk ein Nach der Sakularisation von 1534 war es erst herzogliches Domane die Herzoge ubergaben es dann aber ab 1634 an die Universitat Greifswald Diese verpachtete das Vorwerk auch Schaferei oder Gut genannt damit diente es der Finanzierung der Einrichtung Diedrichshagen gehorte im 19 Jahrhundert zum Kirchspiel Gross Kiesow Diedrichshagen hatte 1865 129 Einwohner im Ort waren eine Schule 7 Wohnhauser und 12 Wirtschaftsgebaude Es wurde auch ein Schafbestand von 1200 Tieren genannt Gut Diedrichshagen wurde zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg aufgesiedelt In den 1930er Jahren entstanden so mehrere kleine Bauernwirtschaften Die Bodenreform gab es deshalb in Diedrichshagen nur eingeschrankt Grossbauern und NS Enteignungen sind moglich 1887 88 wurde nordlich von Diedrichshagen ein stadtisches Wasserwerk fur Greifswald gebaut 7 hiernach heisst die nordlichst gelegene Strasse der Gemeinde Am Wasserwerk Ein zum Ort gehorendes Forsthaus wurde um 1900 erbaut und befindet sich im Waldgebiet nordostlich von Diedrichshagen Im Ortsteil Diedrichshagen sind die ehemalige Schule heute Gemeindezentrum und die Bauernstellen aus den 1930er Jahren gut erhalten Nach 1990 wurden zwischen diesen Gehoften zahlreiche Hauser verschiedenen Stils gebaut Im Ort befindet sich der Hauptsitz des Zweckverbandes Wasser und Abwasser Boddenkuste ZWAB zustandig fur die Gebiete der Amter Zussow Landhagen und Lubmin Seit 2011 verlauft dicht an Diedrichshagen von Nordost nach Sudwest die Erdgasleitung NEL von Lubmin in Richtung Westen Mit Wirkung zum 26 Mai 2019 wurde Diedrichshagen in die westlich benachbarte Gemeinde Weitenhagen eingemeindet 8 Letzter Burgermeister war Detlef Neumann Ortsgebiet Bearbeiten Nach dem Dreissigjahrigen Krieg gehorte dieser Teil Pommerns in den Jahren 1648 1815 zu Schweden und kam danach an Preussen Bereits nach 1952 entstanden in beiden Ortsteilen kleine Genossenschaften LPG die sich bald zusammenschlossen Infolge der Bildung immer grosserer landwirtschaftlicher Komplexe gehorten die Orte Diedrichshagen und Guest in den 1970er und 1980er Jahren zu den beiden LPG Pflanzenproduktion und Tierproduktion in Gross Kiesow Bis in die 1980er Jahre war etwa die Halfte der Einwohner in der Landwirtschaft beschaftigt die anderen uberwiegend in der nahen Stadt Greifswald Heute arbeiten nur noch einzelne Personen in der privatisierten Landwirtschaft die meisten sofern nicht arbeitslos pendeln nach Greifswald einige arbeiten in ortlichen Handels und Dienstleistungsbetrieben Sehenswurdigkeiten und Kultur BearbeitenSiehe auch Liste der Baudenkmale in Weitenhagen bei Greifswald Nordostlich von Diedrichshagen am Waldrand liegt ein bronzezeitlicher Schalchenstein Dieser Kultstein aus Granit hat sechs verschieden grosse Schalchen er ist 1 2 m lang 0 85 m breit und 0 58 m hoch Das Dorfkino Diedrichshagen macht Programmkino als Teil des Mobilen Kinos Filmklub Gustrow und als regionale Vertretung des Landesverbandes Filmkommunikation Mecklenburg Vorpommern 9 Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenDer Ort ist uberwiegend landwirtschaftlich gepragt Dietrichshagen selbst ist aber Standort von Gewerbebetrieben Verkehr Bearbeiten Durch das Ortsgebiet verlauft die Bundesstrasse 109 Die Bundesautobahn 20 ist uber die etwa 20 Kilometer entfernte Anschlussstelle Gutzkow erreichbar Die Bahnstrecke Angermunde Stralsund tangiert das Gebiet im Westen der nachste Bahnhof liegt in Greifswald ein Haltepunkt in Gross Kiesow Kurz vor Guest zweigt von der Bahnstrecke Berlin Stralsund der in den 1970er Jahren gebaute Streckenabschnitt zum KKW Lubmin ab der durch das Ortsgebiet verlauft Seit 1990 wird der Streckenabschnitt nur noch wenig frequentiert hat aber wegen der Anbindung des neuen Hafens Lubmin seit 2009 und dem neuen Abzweig zum Vierower Hafen seit 2012 weitere Bedeutung Von 1897 bis 1945 verlief nordlich der B 109 die Kleinbahnstrecke der Kleinbahngesellschaft Greifswald Wolgast KGW Diedrichshagen hatte an der heutigen Tankstelle einen Haltepunkt Personlichkeiten BearbeitenWilfried Kruger 1947 Musiker Hornist Literatur BearbeitenHeinrich Berghaus Landbuch des Herzogtums Pommern und des Furstentums Rugen IV Teil Band II Anklam 1868 S 436 u 543 Google bucher Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Diedrichshagen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien DiedrichshagenEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Amt M V Bevolkerungsstand der Kreise Amter und Gemeinden 2017 XLS Datei Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011 PUB III Nr 947 b S 443 H Hoogeweg Kloster in Pommern Teil 1 Stettin 1924 S 537 Teodolius Witkowski Die Ortsnamen des Kreises Greifswald Weimar 1978 S 52 Manfred Niemeyer Ostvorpommern Quellen und Literatursammlung zu den Ortsnamen Bd 2 Festland Greifswalder Beitrage zur Ortsnamenkunde Bd 2 Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald Institut fur Slawistik Greifswald 2001 ISBN 3 86006 149 6 S 28 ff H Hoogeweg Kloster in Pommern Teil 1 Stettin 1924 S 537 538 Festschrift Memento vom 16 Juli 2011 im Internet Archive zum 10 jahrigen Bestehen der Stadtwerke Greifswald S 12 Statistisches Amt Mecklenburg Vorpommern Gebietsanderungen in Mecklenburg Vorpommern 6 Februar 2019 bis 18 Marz 2019 Memento des Originals vom 31 Marz 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www laiv mv de Dorfkino Diedrichshagen abgerufen am 18 Februar 2023 Normdaten Geografikum GND 7587150 6 lobid OGND AKS VIAF 240576561 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Diedrichshagen Weitenhagen amp oldid 231086914