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Die starke Linke ist eine Skulptur des 2009 verstorbenen osterreichischen Bildhauers Alfred Hrdlicka in Wuppertal Unterbarmen Sie sorgte bis zu ihrer Aufstellung wegen der verspateten Fertigstellung und der explodierten Kosten fur einen lokalen Eklat 1 Bis zur Aufstellung des Engels Denkmals 2014 wurde die Hrdlicka Skulptur teilweise auch als Friedrich Engels Denkmal bezeichnet Die starke Linke Wuppertal 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Beschreibung 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage und Beschreibung Bearbeiten nbsp Fernsicht auf die Skulptur im stadtischen EngelsgartenDas Denkmal befindet sich im Westen des Stadtteils Barmen der bergischen Grossstadt Wuppertal Nordrhein Westfalen Es steht auf dem Platz vor dem Engels Haus Eingerahmt auf der westlichen Seite von diesem und dem Museum fur Fruhindustrialisierung die gemeinsam das Historische Zentrum bilden sowie dem Opernhaus Wuppertal im Osten und der Friedrich Engels Allee im Norden ist der Platz Bestandteil des Engelsgartens Die acht Tonnen schwere Skulptur wurde aus einem etwa 3 50 Meter 1 nach anderer Quelle 2 3 20 m hohen Block aus Carrara Marmor gearbeitet 1 der auf einem einen Meter hohen Granitsockel steht Die Skulptur zeigt mehrere ineinander verschlungene Korper die zum Teil nicht naturalistisch sondern nur ansatzweise dargestellt und nicht als eigenstandige Figuren oder Personen zu erkennen sind Sie sind miteinander verkettet wobei die einzelnen Gliedmassen auch Korperfesseln tragen Ein linker Arm ragt heraus und versucht die Ketten aller zu sprengen 1 Es stellt somit vor dem Gedenkhaus an Friedrich Engels ein Zeichen fur die Freiheit der Menschheit bzw des Proletariats und gegen ihre Unterdruckung dar Dass es sich hierbei um einen linken Arm handelt ist ein Symbol fur die Starke und Macht der Arbeiterbewegung die ihre Ketten und Fesseln ablegt 2 Geschichte Bearbeiten1975 hatte die Stadt Wuppertal beschlossen im Rahmen des NRW Programms Verschonerung der Stadtlandschaft eine Skulptur zu erwerben Der Aufstellungsplatz dazu sollte noch naher bestimmt werden als Budget wurden 130 000 DM eingeplant 1 Im folgenden Jahr wurde der Engelsgarten als der geeignetste Standort gewahlt Thematisch sollte sie dem genius loci Rechnung tragen also auf Engels Bezug nehmen An der Finanzierung wollte sich das Land mit 60 Prozent beteiligen 1 Mitglieder des Gremiums wahlten nach einer Ausschreibung Alfred Hrdlicka als Bildhauer fur die Auftragsarbeit aus das fertige Werk wurde von ihm damals fur Ende 1976 und fur die dazu vorgesehene Summe in Aussicht gestellt Die Summe sollte Material Kunstlerhonorar Transport Versicherungskosten Aufstellung und Vermittlungshonorar fur eine Dusseldorfer Galerie mit einschliessen Hrdlickas Entwurfe sahen ein marmornes Buch vor aus dessen Mitte reliefartig dargestellte Menschen hervordrangen sollten Der Kunstler nannte sein Werk Metamorphose des Geschriebenen in die Realitat 1 Lieferschwierigkeiten zur Beschaffung eines geeigneten Marmorblocks fuhrten bereits zu einer Kostensteigerung von 10 000 DM und einer Verzogerung der Fertigstellung des Werks Hrdlicka beschaffte sich einen zweiten Marmorblock aus Carrara und anderte den Entwurf zu einer Rundum Plastik Die Plastik sollte nun eine Menschenmenge darstellen die sich unter Aufbietung aller ihre Krafte aus dem Drangsal zu befreien versucht Die Verantwortlichen der Stadt Wuppertal erfuhren von dieser Anderung erst aus einem Nachrichtenmagazin 1 3 Nachfragen Wuppertals wurden in Wien teils mit Schweigen teils mit cholerischen Ausbruchen des Kunstlers beantwortet 1 Die Liefertermine wurden mehrmals halbjahrlich nach hinten verschoben bis man als Liefertermin den Oktober 1980 anvisierte Im Sommer 1980 kam es noch zu Verstandnisschwierigkeiten wer die Finanzierung des Sockels zu tragen habe Beide Parteien vertraten jeweils ihren Standpunkt auch zu dem Arbeitsaufwand des Kunstlers und den Transportkosten kam es zu einem weiteren Konflikt 1 Die Stadt Wuppertal sah sich durch den abgeschlossenen Vertrag im Recht und zu ihren Gunsten alles geklart Hrdlicka forderte laut einem Zeitungsinterview fur seine Leistung ein Zusatzhonorar von 70 000 DM 1 Im Oktober erhohte sich seine Forderung auf 300 000 DM was die Verantwortlichen bei der Stadt erboste und einer teilweise heftig und kontrovers gefuhrten Diskussion Stichworte waren unter anderem kommunistisch oder uberteuert im Stadtrat den Medien und in der Offentlichkeit fuhrte 1 4 5 Am 23 Februar 1981 beschloss der Rat der Stadt unter der Mehrheit der SPD dass Hrdlicka mit 300 000 DM zahlbar in drei Raten entlohnt werden sollte 1 Die Kosten fur den Sockel den Transport und die Aufstellung wurden von der Stadt getragen Ein neuer Vertrag dazu wurde am 6 April 1981 unterzeichnet 1 Am 2 Juli 1981 wurde die Skulptur im Beisein von Alfred Hrdlicka Johannes Rau dem damaligen Ministerprasidenten des Landes Nordrhein Westfalen Gottfried Gurland seinerzeit Oberburgermeister der Stadt Wuppertal und Michael Knieriem damals Leiter des Historischen Zentrums der Offentlichkeit ubergeben 6 Die Vertreter der CDU im Stadtrat blieben der Veranstaltung fern und legten ihre ablehnende Haltung in einem Flugblatt dar Ansichten der Skulptur Die starke Linke nbsp Ansicht 1 nbsp Ansicht 2 nbsp Ansicht 3 nbsp Ansicht 4Literatur BearbeitenKlaus Goebel Historische Schauplatze in Wuppertal Solingen und Remscheid 1992 ISBN 3 87093 043 8 Enno Hungerland Die starke Linke des Alfred Hrdlicka Juni 1981 Dokumentation Ruth Meyer Kahrweg Denkmaler Brunnen und Plastiken in Wuppertal 1991 ISBN 3 87093 057 8Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Die starke Linke Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n Ruth Meyer Kahrweg Denkmaler Brunnen und Plastiken in Wuppertal Born Wuppertal 2009 a b Julia Klarmann Alfred Hrdlicka Uberblick uber das Werk des Wiener Bildhauers In La cle des Langues Marz 2009 mit weiterer Sekundarliteratur Marmorknodel fur die Engels Stadt Der Spiegel 17 Oktober 1977 Starke Linke Der Spiegel 10 November 1980 Verlegenheiten auf dem Sockel Der Spiegel 10 Mai 1982 Erinnerung an Hrdlicka Die Skulptur im Engelsgarten Westdeutsche Zeitung vom 8 Dezember 2009 Memento vom 4 Januar 2015 im Webarchiv archive today 51 266591969444 7 1910775825 155 Koordinaten 51 15 59 7 N 7 11 27 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die starke Linke amp oldid 238935319