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Die letzte Aussage ist der Titel eines monumentalen Genrebildes von Arthur Kampf aus dem Jahr 1886 Mit diesem Fruhwerk gelang dem 22 jahrigen Maler ein kunstlerischer Durchbruch Die letzte AussageArthur Kampf 1886Ol auf Leinwand285 362 cmMuseum Kunstpalast DusseldorfVorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung und Bedeutung 2 Entstehung und Rezeption 3 Provenienz 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung und Bedeutung BearbeitenIn einer karg moblierten Dachkammer armer Leute liegt ein verwundeter Mann mit nacktem Oberkorper auf einem Dielenboden Eine Frau stutzt ihn rucklings und bedeckt eine Brustwunde mit einem Tuch Ein noch in der Hose steckendes blutbeflecktes Hemd ein Wasserkrug und eine Schussel mit blutgetranktem Wasser deuten darauf hin dass die Verletzung vielleicht eine Stichverletzung aus einem Wirtshausstreit 1 sich vor Kurzem erst ereignet hat Der schlaffe Korper des Verwundeten dessen kraftlos auf den Boden hingesunkene Hand dessen fahler Hautton sowie muder Blick aus dunklen Augenhohlen zeigen den unmittelbar bevorstehenden Tod des Verletzten an Mit letzter Kraft gibt er dem vor ihm auf einem Stuhl sitzenden Gendarmen bei einer Vernehmung eine Aussage zum Tathergang zu Protokoll Dieser notiert die letzte Aussage des Sterbenden in einem Notizblock Zwei Manner vielleicht Zeugen oder Tater stehen in nachster Nahe Der hinten stehende Mann der aufgrund physiognomischer Ahnlichkeit ein Bruder des Sterbenden sein konnte hat seine Mutze abgenommen und blickt auf den Polizisten Der andere Mann der eine Mutze auf dem Kopf und an den Fussen Holzschuhe tragt blickt verdachtig zur Seite Moglicherweise hat er etwas mit der Tat zu tun Er steht vor einer Klappe an der Wand aus der ein wenig Stroh herauslugt Seine Arme hangen schlaff herab An der Eingangstur der Dachstube beobachten Nachbarn das Geschehen vorne eine abgeharmte Greisin und eine Mutter mit Kleinkind auf dem Arm hinter ihnen neugierig nachdrangende Manner In dem Gemalde schildert der Maler in einem fur die Dusseldorfer Schule typischen buhnenartigen Bildaufbau eine tragische Szene aus dem Milieu der Arbeiter des 19 Jahrhunderts Das durch eine Dachluke einfallende Streiflicht das die Dramatik der Inszenierung erhoht lasst Anklange an das Bild Die Haugianer 1848 von Adolph Tidemand erkennen Die durch eine Ture das Geschehen neugierig begaffenden Nachbarn finden ein Vorbild in dem Gemalde The Sailor s Wedding 1852 von Richard Caton Woodville Die Frau die den Sterbenden in ihren Armen halt ist als Pieta der christlichen Ikonographie kunstgeschichtlich gelaufig Ungewohnlich ist hingegen der monumentale Massstab des Genrebildes 285 362 cm war dieses Format seinerzeit doch eigentlich nur fur religiose und historische Motive sowie Herrscherbildnisse gebrauchlich Durch bewusste Monumentalisierung beabsichtigte der Kunstler Not und Elend der untersten Schicht der Gesellschaft eindringlich vor Augen zu fuhren 2 Entstehung und Rezeption BearbeitenArthur Kampf malte das Bild als er noch Meisterschuler von Peter Janssen dem Alteren an der Kunstakademie Dusseldorf war 1885 hatte er mit seinem Malerfreund Helmuth Liesegang eine Studienreise nach Paris unternommen Dort war er mit dem Naturalismus und Realismus der franzosischen Kunst in Beruhrung gekommen insbesondere mit der Malerei von Jules Bastien Lepage Unklar ist ob das Motiv einem personlichen Erlebnis des Kunstlers entstammt oder ob sich Kampf die Szene selbst ersann Jedenfalls war in der Mitte des 19 Jahrhunderts auch aus sozialkritischer Tendenzmalerei heraus eine Armeleute und Totenmalerei entstanden deren Tradition das Bild kunstgeschichtlich zuzuordnen ist An dieser Stromung der europaischen Malerei hatten in Dusseldorf geschulte Maler einen Anteil wie dies etwa Die schlesischen Weber 1844 von Carl Hubner und Der Trunkenbold 1853 von Charles de Groux belegen Auch daruber hinaus orientierte sich Kampf an der Dusseldorfer Genremalerei vorangegangener Jahrzehnte Das dem Betrachter das Armeleute Drama in Lebensgrosse vorfuhrende Genrebild wurde 1886 in der Kunsthalle Dusseldorf und in der Berliner Akademie der Kunste ausgestellt 1890 in Munchen 1892 in London Es wurde kontrovers diskutiert und mehrfach ausgezeichnet Berlin 1886 Munchen 1890 London 1892 Provenienz BearbeitenDas Gemalde wurde 1910 vom Dusseldorfer Galerieverein erworben und gelangte uber die Stadtische Kunstsammlung in den Besitz der Kunstsammlung des Museums Kunstpalast Literatur BearbeitenKathrin DuBois Die letzte Aussage 1886 In Bettina Baumgartel Hrsg Die Dusseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819 1918 Michael Imhof Verlag Petersberg 2011 ISBN 978 3 86568 702 9 Band 2 S 193 f Katalog Nr 146 Die letzte Aussage 1886 In Wend von Kalnein Die Dusseldorfer Malerschule Verlag Philipp von Zabern Mainz 1979 ISBN 3 8053 0409 9 S 366 f Katalog Nr 131 Irene Markowitz Die Dusseldorfer Malerschule Kataloge des Kunstmuseums Dusseldorf Dusseldorf 1969 Band 2 S 168 f Weblinks BearbeitenDie letzte Aussage Webseite im Portal deutsche digitale bibliothek de Die letzte Aussage Webseite im Portal akg images deEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Kampf Arthur In Meyers Grosses Konversations Lexikon Band 10 Leipzig 1907 S 522 f Digitalisat Ute Ricke Immel Die Dusseldorfer Genremalerei In Wend von Kalnein Die Dusseldorfer Malerschule Verlag Philipp von Zabern Mainz 1979 ISBN 3 8053 0409 9 S 161 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die letzte Aussage amp oldid 231503479