www.wikidata.de-de.nina.az
Die Didier Werke AG ist ein Unternehmen mit Sitz in Wiesbaden das auf dem Gebiet der Forschung Fertigung Vertrieb und Montage von hochtemperaturfester Spezialkeramik tatig ist 1865 gegrundet reichen die Wurzeln des Unternehmens bis mindestens 1834 zuruck 1995 wurden die seit 1872 borsennotierten Didier Werke von der RHI AG Wien mehrheitlich ubernommen waren aber bis 2010 noch an der Borse Frankfurt im Regulierten Markt notiert ehemalige ISIN DE0005537005 und im deutschen Aktienindex CDAX enthalten Seitdem ist Didier eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der RHI AG Didier Werke AGLogoRechtsform AktiengesellschaftGrundung 1865Sitz Wiesbaden DeutschlandLeitung Andreas Kriegl Vorstand fur Technik Peter Luef Vorstand fur Finanzen Controlling Mitarbeiterzahl 1 001 2011 Umsatz 268 9 Mio 2011 Website www rhi ag com Ehemaliges Verwaltungsgebehorde der Didier Werke AG in WiesbadenAktie uber 1000 RM der Didier Werke AG vom November 1940Ferdinand Didier 1801 1867 Mitbegrunder der Didier Werke AGWilhelm Kornhardt 1821 1871 Mitbegrunder der Didier Werke AG Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Produkte 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte Bearbeiten1834 erwarb Ferdinand Didier vom preussischen Staat in Podejuch heute Podjuchy in Polen bei Stettin eine Ziegelei und Kalkbrennerei und gab seinem jungen Unternehmen den Namen Chamottefabrik F Didier in Podejuch 1849 entdeckte Didier bei Podejuch naturliche Vorkommen von Quarzkies und Quarzsand die er als einer der ersten Unternehmer in Deutschland zur Herstellung feuerfester Materialien sogenannter Schamotte oder Chamotte verwendete Die Schamotte wurden insbesondere von der aufstrebenden Gasindustrie genutzt Nachdem Didier den anerkannten Fachmann fur den Gaswerksbau Wilhelm Kornhardt 1864 als Partner gewonnen hatte grundeten beide 1865 zusammen die Stettiner Chamottefabrik F Didier welche ihren Betriebssitz in Stettin hatte Nach Didiers Tod 1867 fuhrte Wilhelm Kornhardt als Alleininhaber das Unternehmen weiter Kornhardt starb 1871 ohne Kinder zu hinterlassen Seine Erben verkauften die Fabrik 1871 an den Stettiner Unternehmer A H Zander der sie 1872 in eine Aktiengesellschaft unter dem Namen Stettiner Chamottefabrik Actiengesellschaft vormals Didier umwandelte So konnte das fur die Expansion des Unternehmens im In und Ausland benotigte Kapital aufgebracht werden Zwecks Erweiterung und Verbesserung der Produktpalette grundete Didier 1888 eine eigene Forschungs und Entwicklungsabteilung Nach der Grundung von Zweigwerken in Niederlahnstein 1889 und Bodenbach heute Podmokly Decin 1890 folgte 1899 der Erwerb der Thonwerk Biebrich AG und der Ver Chamottefabriken vorm C Kulmiz GmbH in Saarau Nachdem die Didier Werke 1925 ihre Centralverwaltung von Stettin nach Berlin verlegt hatten besassen sie Ende 1930 uber das gesamte Deutsche Reich verteilt 23 Fabriken fur feuerfeste Materialien mit den dazugehorenden Gruben fur die Lieferung der dafur benotigten Rohstoffe Dies machte eine Neuordnung der Didier Gruppe erforderlich und fuhrte im Jahre 1932 zur Grundung der Didier Werke AG Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zur Enteignung und teilweisen Demontage der Werke ostlich der innerdeutschen Grenze und in den unter polnische Verwaltung gestellten Gebieten Ostdeutschlands Insgesamt bussten die Didier Werke zwei Drittel ihrer Substanz ein weswegen das Unternehmen zunachst alle Anstrengungen auf das verbliebene Werk Niederdollendorf bei Bonn konzentrierte 1949 kam es zur Sitzverlegung von Berlin nach Wiesbaden Die Jahre des deutschen Wirtschaftswunders brachten eine rasche wirtschaftliche Erholung der Didier Werke 1968 baute Didier seine Marktposition in Deutschland mit der Ubernahme der Rheinische Chamotte amp Dinas Werke AG Koln weiter aus Auch im Ausland wurden eine Reihe grosser Unternehmenskaufe getatigt u a 1966 die Stopinc AG in Baar Kanton Zug Schweiz 1989 die North American Refractories Co NARCO in Cleveland Ohio USA und 1993 die REFEL Refrattari Elettrofusi S p A San Vito al Tagliamento Italien 1994 im letzten Jahr ihrer unternehmerischen Selbststandigkeit besassen die Didier Werke in Deutschland Feuerfest Fertigungsbetriebe in Duisburg Grunstadt Krefeld Mainzlar Marktredwitz und Niederdollendorf Im Ausland kamen noch Fertigungsstatten in Belgien Frankreich Spanien Italien Schottland Kanada den USA und Malaysia hinzu Nachdem die Didier Werke 1995 mehrheitlich von der RHI AG Wien ubernommen worden waren schloss diese mit Didier 1998 einen Beherrschungsvertrag ab der die vollstandige Integration Didiers in den RHI Konzern besiegelte aber auch den Erhalt der Marke Didier vorsah Unter dem Dach der RHI AG spezialisierten sich die Didier Werke auf Feuerfestprodukte fur Unternehmen aus den Bereichen Glas Umwelt Energie Chemie Im Zuge dieser neuen Unternehmensausrichtung wurde im Jahr 2000 die Dinova GmbH amp Co KG Niederdollendorf an die Meffert Farbwerke Bad Kreuznach veraussert Ein kleiner Teil der Aktien der Didier Werke wurden noch bis 2010 an der Borse Frankfurt im Regulierten Markt gehandelt ehemalige ISIN DE0005537005 Ausserdem war das Unternehmen bis dahin im deutschen Aktienindex CDAX enthalten Ende 2010 wurden die letzten freien Aktionare der Didier Werke im Rahmen eines Squeeze out bar abgefunden und ihre Aktien von der RHI ubernommen Seither ist Didier eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der RHI AG Produkte BearbeitenDas Fertigungsprogramm umfasst keramische Feuerfestmaterialien mit verschiedenen Sorten und Formaten geformte und ungeformte Erzeugnisse fur die Eisen und Stahlindustrie die Zementindustrie die Kalkindustrie und die Nichteisenmetalleindustrie sowie schmelzgegossene Erzeugnisse fur die Glasindustrie Ausserdem werden keramische Spezialprodukte hergestellt Literatur BearbeitenAndreas Christopher Die hessischen Quarzitbahnen der Didier Werke AG Werks und Feldbahnen 1 Achristo Frankfurt a M 2017 Didier Werke AG Hrsg Didier 150 Unternehmens Jahre Darmstadt 1984 Adolf Jaeschke Didier Friedrich Ferdinand In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 634 f Digitalisat Hans Jaeger Kornhardt Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 594 f Digitalisat Stettiner Chamottefabrik Aktiengesellschaft vormals Didier Hrsg 50 Jahre Aktiengesellschaft 1872 1922 Berlin 1922 Eckhard Wendt Stettiner Lebensbilder Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Pommern Reihe V Band 40 Bohlau Koln Weimar Wien 2004 ISBN 3 412 09404 8 S 129 130 Weblinks BearbeitenHomepage der RHI AG Muttergesellschaft der Didier Werke AG Kurzer Uberblick uber die Geschichte der Didier Werke AG und ihrer Tochtergesellschaft Didier Engineering GmbH Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Didier Werke in den Historischen Pressearchiven der ZBW Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Didier Werke amp oldid 210132276