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Die deutsche Orientalistik in der Zeit des Nationalsozialismus war gepragt durch das Bemuhen der nationalsozialistischen Politik die aussenpolitische und militarische Relevanz dieser Wissenschaftsdisziplin fur ihre Ziele nutzbar zu machen Zahlreiche fuhrende Orientalisten engagierten sich im NS Regime und verflochten in vielen Fallen ihre eigene Arbeit mit der NS Ideologie Andere hingegen wurden verfolgt oder emigrierten Inhaltsverzeichnis 1 Orientalistik und die Ideologie der Nationalsozialisten 2 Verfolgung und Emigration 3 Nach 1945 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseOrientalistik und die Ideologie der Nationalsozialisten BearbeitenDie deutsche Orientalistik wurde bis in die 1990er Jahre als eine Wissenschaftsdisziplin wahrgenommen die fur das Zusammenspiel von Wissenschaft Politik und Ideologie in der NS Zeit nur von geringem theoretischen und praktischen Nutzen war Die Orientalistik wurde als unbelastete Disziplin gesehen und eine Aufarbeitung des Nationalsozialismus als nicht notwendig empfunden Man erklarte dies durch die germanozentrische Ausrichtung der NS Ideologie und Kulturpolitik Es wurde davon ausgegangen dass die Nationalsozialisten kein naheres Interesse an der Erforschung fremder Kulturen und somit an der Wissenschaftsdisziplin Orientalistik hatten Diese Annahme stellte sich als falsch heraus denn uber seinen praktischen okonomischen Nutzen hinaus war der Orient auch von ideellem Interesse was sich nicht zuletzt in den Geschichtsdarstellungen und interpretationen der Orientalisten ausserte beispielsweise die Arbeiten der deutschen Iranisten zum Thema Arier Die deutsche Orientalistik der Jahre 1933 1945 zeichnete sich durch einen hohen Identifikationsgrad mit dem Nationalsozialismus aus Die Projektion nationalsozialistischer Denkmuster und Ideologien wie volkischer Nationalismus Rassismus Antisemitismus Antikommunismus Anglophobie Frankophobie und Antiamerikanismus auf den Orient in den wissenschaftlichen Arbeiten dieser Zeit sind besondere Indikatoren hierfur Bis zum Kriegsbeginn unterstutzte die deutsche Orientalistik mittels Institutionen Auslandsreisen Kongressen etc in beratender Form die Position Deutschlands im Wettkampf der verschiedenen Staaten um den Einfluss im Nahen Osten Wahrend der Kriegsjahre waren Orientalisten in der NSDAP der Ministerialburokratie der Wehrmacht den Geheimdiensten und der SS vertreten Uber die schon lange bestehenden orientalistischen Vereinigungen wie die Deutsche Morgenlandische Gesellschaft konnte die wissenschaftliche Elite schnell mobilisiert werden Dies war schon zu Zeiten des deutschen Kolonialismus und Imperialismus einschliesslich des Ersten Weltkrieges geschehen Verfolgung und Emigration BearbeitenEntlassungen NS Gesetze Habilitations und Lehrverbote tatsachliche oder angedrohte Verschleppung in Konzentrationslager Enteignungen und physische Gewalt waren fur die Emigrationswellen ausschlaggebend Fast alle Orientalisten die in der Zeit des Nationalsozialismus ihre Arbeit verloren gingen daraufhin ins Ausland Fur andere die gerade ihr Studium abschlossen war der Beginn einer Karriere unter den gesellschaftlichen und gesetzlichen Bedingungen nicht moglich Die deutschen Orientalisten wanderten vor allem in die USA u a Gustav Edmund von Grunebaum Ernst Herzfeld nach England u a Joseph Schacht Paul Kahle Richard Rudolf Walzer und in die Turkei u a Hans Ludwig Gottschalk aus Von den wenigen entlassenen Orientalisten die in Deutschland wohnhaft blieben wurden einige zu Opfern der Konzentrationslager u a Hedwig Klein 1 Fritz Wolff Arthur Spanier Nach 1945 Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Dieselben Personen die inhaltlich organisatorisch und institutionell den orientalistischen Diskurs der Jahre 1933 45 bestimmt hatten besetzten auch nach 1945 die relevanten Stellen an den Universitaten und Akademien Selten bemuhte man sich um die Ruckkehr der Emigranten Literatur BearbeitenEkkehard Ellinger Deutsche Orientalistik zur Zeit des Nationalsozialismus Edingen Neckarhausen 2006 Basierend auf Diss FU Berlin 2003 Peter Freimark in Eckart Krause Hrsg Hochschulalltag im Dritten Reich Die Hamburger Universitat 1933 1945 Teil II Berlin 1991 S 851 864 Gerhard Grimm Franz Babinger 1891 1967 Ein lebensgeschichtlicher Essay In Die Welt des Islams Bd 38 1998 S 286 333 Klaus Kreiser Gotthard Jaschke 1894 1983 Von der Islamkunde zur Auslandswissenschaft In Die Welt des Islams Bd 38 1998 S 406 423 Klaus Michael Mallmann Halbmond und Hakenkreuz Das Dritte Reich die Araber und Palastina Darmstadt 2006 Ursula Wokoeck German Orientalism The study of the Middle East and Islam from 1800 to 1945 New York 2009Weblinks BearbeitenMatthias Kuntzel Ekkehard Ellinger uber die Deutsche Orientalistik zur Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 Einzelnachweise Bearbeiten Stefan Buchen Die Judin und Mein Kampf In Die Tageszeitung taz 28 Februar 2018 ISSN 0931 9085 S 5 taz de abgerufen am 28 Februar 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Orientalistik in der Zeit des Nationalsozialismus amp oldid 236264264