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Fritz Wolff 11 November 1880 in Berlin 1943 war ein deutscher Iranist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Quellen 4 WeblinksLeben BearbeitenFritz Wolff war ein Sohn des Kaufmanns Emanuel Wolff 1850 1901 und dessen Ehefrau Hedwig Wolff 1860 1935 die ursprunglich aus der Nahe von Posen stammten und nach Berlin zogen Die Familie war relativ wohlhabend so dass Wolff die Moglichkeit einer Karriere als Privatgelehrter offen stand Nach dem Abitur am Franzosischen Gymnasium Berlin 1899 studierte er vergleichende Sprachwissenschaft mit Schwerpunkt auf indoiranischen Sprachen in Munchen Heidelberg Berlin und Giessen bei Otto Behaghel Hermann Osthoff und Karl Groos 1905 promovierte er an der Universitat Giessen bei Christian Bartholomae der ihn wesentlich beeinflusste Seine Dissertation Die Infinitive des Indischen und Iranischen erschien 1907 in der Zeitschrift fur vergleichende Sprachforschung nbsp Stolperstein fur Fritz Wolff in der Jonasstrasse 4 in NeukollnWolff verfolgte aus verschiedenen Grunden keine akademische Laufbahn so befurchtete er vermutlich Schwierigkeiten aufgrund seiner judischen Herkunft und bevorzugte es zuruckgezogen seiner Forschung nachzugehen Nach dem Studium lebte er weiterhin in Universitatsstadten wie Munster Berlin Tubingen und Giessen deren Bibliotheken er fur seine Forschung nutzte Zwischenzeitlich hielt er sich auch zwei Jahre in Italien auf In Giessen lernte er seine erste Ehefrau Minna Pfeffer 1884 1943 ermordet in Auschwitz kennen mit der er zwei Sohne hatte und eine Tochter die Fotografin Ursula Wolff Schneider 1906 1977 verheiratet mit dem Architekten Karl Schneider Die Familie wohnte zunachst in Berlin ab 1918 in Giessen und ab 1933 wieder in Berlin Nach der Scheidung 1936 heiratete Wolff im gleichen Jahr Margarete Marckwald 1900 1943 mit der er in Berlin Neukolln lebte Am 12 Marz 1943 wurden er und seine Ehefrau nach Auschwitz deportiert und wahrscheinlich kurz darauf ermordet Wolffs Kinder emigrierten in die USA und uberlebten so die Zeit des Nationalsozialismus Ein Stolperstein vor dem Wohnhaus von Fritz Wolff erinnert an sein Schicksal Wolffs Hauptwerk ist das Glossar zu Firdosis Schahname ein umfangreiches Worterverzeichnis zu Schahname von Firdausi einem Klassiker persischer Literatur Es wurde 1935 in aufwendiger Aufmachung als offizielles Geschenk des deutschen Staates an die persische Regierung uberreicht ohne jedoch Wolff als Autor auf dem Titelblatt aufzufuhren Mit dem Werk erschloss Wolff das Schahname und andere persische Lyrik dieser Zeit der modernen Forschung Schriften Auswahl BearbeitenDie Infinitive des Indischen und Iranischen Gutersloh 1905 Avesta Die heiligen Bucher der Parsen Ubersetzt auf der Grundlage von Christian Bartholomaes Altiranischem Worterbuch K J Trubner Strassburg 1910 Berlin 1924 OCLC 1155555758 Glossar zu Firdosis Schahname Hrsg von der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft in Verbindung mit der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft Berlin 1935 Nachdruck Georg Olms Verlagsbuchhandlung Hildesheim 1965 und Teheran 1377 1998 mit eingebundenem Supplementband Verskonkordanz der Schahname Ausgaben von Macan Vullers und Mohl ISBN 964 5960 55 XQuellen BearbeitenBundesarchiv Gedenkbuch fur die Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 1945 Koblenz 1986 S 1615 Ekkehard Ellinger Deutsche Orientalistik zur Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 Edingen Neckarshausen 2006 S 70 214 15 424 541 Zehn Bruder waren wir gewesen Spuren judischen Lebens in Neukolln Berlin 1988 S 355 358 Oberfinanzdirektion Berlin Deportationsakten in Brandenburgisches Landeshauptarchiv BLHA Rep 36A Akt Nr 40472 Hans Heinrich Schaeder Fritz Wolff 1880 1943 In Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft Nr 99 1945 1949 S 164 167 JSTOR 43371303 Ewald Wagner Verbesserungen und Zusatze zum Schahname Glossar Fritz Wolff In Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft Nr 141 1991 S 88 113 PDF Weblinks Bearbeiteniranicaonline org Biografie auf stolpersteine berlin deNormdaten Person GND 1055305645 lobid OGND AKS LCCN nb2008001716 VIAF 89542383 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wolff FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher IranistGEBURTSDATUM 11 November 1880GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 1943 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Wolff Iranist amp oldid 224220245