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Die Deutsche Handelsbank AG DHB war ein 1956 gegrundetes Kreditinstitut im Berliner Bankenviertel das vor allem in der Aussenhandelsfinanzierung tatig war 2001 ging die Bank in der Bank fur Gemeinwirtschaft BfG auf Deutsche Handelsbank AG DHB Rechtsform AktiengesellschaftGrundung 1956Auflosung 2001Auflosungsgrund Fusion mit der Bank fur Gemeinwirtschaft BfG Sitz Berlin DeutschlandBranche Kreditinstitut Inhaltsverzeichnis 1 Aufgaben und Geschichte 2 Spezielle Konten 3 Privatisierung durch die Treuhandanstalt 4 Literatur 5 EinzelnachweiseAufgaben und Geschichte BearbeitenDas Institut war eine vom Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik beauftragte staatliche Bank fur die Valutaabwicklung der sich aus den Aussenhandelsbeziehungen mit kapitalistischen Landern Nichtsozialistisches Wirtschaftsgebiet NSW ergebenden bankmassigen Geschafte Diese Bank entsprach somit in der DDR dem rechtlichen Status eines Devisenauslanders und stand damit ausserhalb der Kontrollhoheit des Finanzministeriums der DDR Aktieninhaber war zunachst die Deutsche Notenbank 1 und ab 1968 hielten an der Deutschen Handelsbank AG die Staatsbank der DDR 64 Prozent der Anteile das DDR Aussenhandelsunternehmens VEB Metallurgiehandel GmbH in Berlin 14 06 Prozent die Heimelectronic Verwaltungs GmbH in Berlin 10 31 Prozent die Berliner Kali Bergbau Handelsgesellschaft mbH 5 63 und die Auslands und Ruckversicherungs AG der DDR DARAG in Berlin 1 Prozent 2 Seit 1972 nutzte die Kommerzielle Koordinierung zuletzt unter Leitung von Alexander Schalck Golodkowski die Deutsche Handelsbank als Hausbank 3 fur die Abwicklung ihrer Auslandsgeschafte 4 Generaldirektor der DHB war Feodor Ziesche 14 Juli 1927 5 Ein Teil der bei Geschaften vom Bereich Kommerzielle Koordinierung und dem Ministerium fur Staatssicherheit erwirtschafteten Devisen landete auf dem sogenannten Honecker Konto und dem sogenannten Mielke Konto bei der Deutschen Handelsbank und wurde zur Versorgung der SED Elite in Wandlitz verwendet 6 Spezielle Konten BearbeitenBesondere Konten bei der Deutschen Handelsbank DHB waren 0528 das sogenannte Mielke Konto Kontostand am 1 Dezember 1989 38 Mio DM seit 1972 fur Sondergeschafte der KoKo Hauptabteilung I genutzt 7 8 0584 Sonderkonto zur Unterstutzung auslandischer Parteien und Organisationen Disponibler Parteifonds der SED beispielhafte Abflusse waren z B 1988 12 0 Mio DM fur die DKP Zeitung Unsere Zeit UZ oder 1987 10 Mio US an die Sandinisten in Nicaragua u v a 0628 das sogenannte Generalsekretars Konto auch Honecker Konto eingerichtet am 29 Marz 1974 laut Schalcks Erinnerungen war der Kontostand im Dezember 1989 ca 2 2 Mrd DM Auf dem Konto waren die bundesdeutschen Gelder aus Familienzusammenfuhrungen und Haftlingsfreikaufen gesammelt Das Konto wurde insbesondere zur Sicherung der Zahlungsbilanz der DDR Linderung von akuten Warenengpassen durch NSW Importe z B Untertrikotagen Kaffee Getreide Pkw u v a eingesetzt 9 10 Konto 0773 der Waffenhandelsfirma Imes im Bereich der Koko das von Manfred Seidel dem Stellvertreter von Schalck Golodkowski verwaltet wurde Privatisierung durch die Treuhandanstalt BearbeitenEnde 1990 kurz nach der Deutschen Wiedervereinigung sollte die Deutsche Handelsbank zugig privatisiert werden Zunachst bekam die BHF Bank fur 2 3 der Anteile der Deutschen Handelsbank fur 370 Millionen Mark den Zuschlag zog sich jedoch zuruck Laut dem Nachrichtenmagazin Focus waren Umstande bekannt geworden die einer Vertragsunterzeichnung im Wege standen Geruchte uber dunkle DHB Geldgeschafte machten die Runde Am 13 November erwarb dann die Bank fur Gemeinwirtschaft BfG den 2 3 Anteil fur lediglich 225 28 Millionen Mark 11 Die verbliebenen 30 Prozent hielt die Treuhandanstalt Ab 1990 bis 1995 ubernahm Peter Schuring den Vorsitz des Vorstands der Deutschen Handelsbank AG 12 Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel schrieb 1991 Die Deutsche Handelsbank ist eines der Filetstucke aus der Hinterlassenschaft des Schalck Imperiums und ihr Verkauf eine der merkwurdigsten Transaktionen seit dem Vollzug der deutschen Einheit 13 Am 1 Juli 1992 ubernahm die Deutsche Handelsbank 10 Prozent der Anteile von der Kuhne Nagel International AG mit der Begrundung die Bank soll die weltweiten Aktivitaten des Transportkonzerns unterstutzen 14 und verkaufte im Mai 1994 ihr Aktienpaket beim Kuhne Nagel Borsengang 15 Im Marz 2001 wurde bekannt dass die Deutsche Handelsbank ruckwirkend zum 1 Januar 2001 mit der BfG Bank AG verschmolzen wurde der Geschaftsbetrieb eingestellt und die Betriebsorganisation aufgelost wird 16 Literatur BearbeitenDeutscher Bundestag Plenarprotokoll 13 73 vom 29 11 1995 S 06422 Die Ubernahme des ostdeutschen Bankensystems Ein Milliardengeschaft fur westdeutsche Grossbanken In ICARUS Zeitschrift fur soziale Theorie und Menschenrechte Jg 4 1998 3 Abb Aktie Deutsche Handelsbank AG Freunde historischer Wertpapiere Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv Bestandeubersicht des Bundesarchivs und des BStU Archivs Bundesarchiv 1 11 12 Deutsche Handelsbank AG DHB abgerufen am 14 April 2015 Handelsbank Konten abgeraumt Geld weg In Focus Nr 47 vom 21 November 1994 abgerufen am 14 April 2015 Schalck Golodkowski Schriftgut gebunkert Der Spiegel 26 1991 vom 24 Juni 1991 abgerufen am 14 April 2015 Schalck Deckname Ikarus In Der Spiegel 39 1991 vom 23 September 1991 abgerufen am 14 April 2015 Gabriele Baumgartner Dieter Hebig Hrsg Biographisches Handbuch der SBZ DDR 1945 1990 Band 2 Maassen Zylla K G Saur Munchen 1997 ISBN 3 598 11177 0 S 1046 books google de Peter Krewer Geschafte mit dem Klassenfeind Die DDR im innerdeutschen Handel 1949 1989 Trier 2008 S 216 ff 299 Kontenkarten der Deutschen Handelsbank Konto 0528 60 011 027 Band 4 im Bundesarchiv deutsche digitale bibliothek de Reinhard Buthmann Die Arbeitsgruppe Bereich Kommerzielle Koordinierung MfS Handbuch Hrsg BStU Berlin 2004 S 12 bstu bund de DDR Lexikon Abschnitt Deutsche Handelsbank AG Matthias Judt Haftlinge fur Bananen Der Freikauf politischer Gefangener aus der DDR und das Honecker Konto Abgerufen am 2 Juli 2016 Handelsbank Konten abgeraumt Geld weg In Focus Nr 47 vom 21 November 1994 abgerufen am 14 April 2015 Profil Peter Schuring Bloomberg Business abgerufen am 14 April 2015 Der macht keinen Fehler In Der Spiegel 19 1991 vom 6 Mai 1990 abgerufen am 14 April 2015 Kuhne amp Nagel verkauft Anteil In Handelsblatt Nr 126 vom 3 Juli 1992 Kuhne amp Nagel bietet zu 912 60 DM Borsengang in Frankfurt und Zurich Deutsche Bank zieht positive Ergebnisentwicklung In Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr 103 vom 4 Mai 1994 Ruckwirkend zum 1 Januar 2001 Deutsche Handelsbank wird auf BfG verschmolzen In Handeslsblatt 16 Marz 2001 abgerufen am 14 April 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Handelsbank 1956 2001 amp oldid 238308046