www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel beschreibt die politische Bauernvereinigung der Weimarer Republik Zum gleichnamigen Dachverband studentischer Korporationen siehe unter Naumburger Senioren Convent Die Deutsche Bauernschaft 1927 1933 war ein Zusammenschluss von klein und mittelstandischen Bauernorganisationen die fur die Demokratie der Weimarer Republik eintraten 1927 28 gab es etwa 100 000 Mitglieder Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Vorsitzende 3 Reichstagswahlergebnisse 4 Angeschlossene Organisationen 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte BearbeitenAuf Grund der Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage der Landwirtschaft und der beginnenden Landvolkbewegung kam es zu Uberlegungen die agrarischen Interessen durch neue Zusammenschlusse wirksamer vertreten zu konnen Bei den klein und mittelbauerlichen Organisationen spielte dabei u a auch die Agrarpolitik der SPD eine Rolle die selbst bei ihr nahestehenden Kleinbauernverbanden wie dem Nordwestdeutschen Heuerlingsverband sowie beim Reichsverband landwirtschaftlicher Klein und Mittelbetriebe dem dieser angeschlossen war auf Ablehnung stiess Auch im Deutschen Reichslandbund der 1921 aus der Fusion des Bunds der Landwirte mit dem Deutschen Landbund entstanden war und zunachst die DDP unterstutzte gab es Unzufriedenheit mit deren Agrarpolitik Fuhrende Vertreter wechselten deshalb zur DVP Um den Einfluss der klein und mittelstandischen Bauernorganisationen auf die Politik nicht zu gefahrden nahmen der Reichsverband landwirtschaftlicher Klein und Mittelbetriebe der Bayerische Bauernbund und der Deutsche Bauernbund im Fruhjahr 1927 Verhandlungen auf Diese fuhrten zur Konstituierung der Deutschen Bauernschaft die am 9 September 1927 in Berlin erfolgte Die Deutsche Bauernschaft war eine Dachorganisationen von demokratiebejahenden Bauernverbanden Im Vorstand der neuen Organisation kam als Vorsitzender vom Bayerischen Bauernbund der Landwirtschaftsminister Anton Fehr als 2 Vorsitzender der 2 Vorsitzende des Schlesischen Bauernbundes August Hillebrand Peter Reimers Vorstandsmitglied der Hannoverschen Bauernschaft Heinrich Kuhr Vorsitzender des Verbandes christlicher Heuerleute Pachter und Kleinbauern in Lingen Zentrum Emil Marth Vorsitzender der Pommerschen Bauernschaft und Gustav Evers ehemaliges Mitglied der Deutschen Bauernbundes Vorsitzender des Geschaftsfuhrenden Ausschusses wurde der Vorsitzende des Deutschen Bauernbundes und DDP Reichstagsabgeordnete Friedrich Wachhorst de Wente die Geschaftsfuhrung ubernahm der Geschaftsfuhrer des Reichsverbandes landwirtschaftlicher Klein und Mittelbetrieb das Zentrumsmitglied Heinrich Lubke der spatere Bundesprasident sowie Arthur Muller bislang Geschaftsfuhrer des Deutschen Bauernbundes und DDP Mitglied Der Deutsche Bauernbund ging vollig in die Deutsche Bauernschaft auf Der Bayerische Bauernverband und der Schlesische Bauernverband wollten zur Reichstagswahl 1928 die Deutsche Bauernschaft in eine Bauernpartei umwandeln Doch die meisten anderen Mitgliedsorganisationen zogen nicht mit Die von diesen beiden Verbanden getragene Deutsche Bauernpartei bekam 1928 acht Mandate wobei sie ausserhalb Bayerns nur ein Prozent der Stimmen gewann und mit August Hillebrand auch nur einen Reichstagsabgeordneten errang Die ubrigen Verbanden wollten die bisherigen politischen Kanale zur SPD DVP DDP und dem Zentrum weiter offenhalten und uber sie eine bauernfreundlichere Politik erreichen In diesem Zusammenhang wurde Anton Fehr als Vorsitzender durch Emil Marth abgelost Als 1929 die Grune Front zur besseren Durchsetzung agrarischer Interessen konstituiert wurde war auch die Deutsche Bauernschaft mit im Boot Da die Grune Front jedoch immer mehr einseitig die Interessen der Grossbauern vertrat haufte sich die Kritik aus den Reihen der Deutschen Bauernschaft Ende 1930 verliess die Deutsche Bauernschaft schliesslich die Grune Front was letztlich zum Ausscheiden des mitgliederstarken Bayerischen Bauernbundes aus der Dachorganisation fuhrte Die 1930 gewahlten Mitglieder der Deutschen Bauernpartei aus den Reihen des Bayerischen Bauernbundes schlossen sich im Reichstag der Fraktion der Christlich nationalen Bauern und Landvolkpartei CNBL vor dieser Wahl in Deutsches Landvolk umbenannt an wahrend August Hillebrand zur Deutschen Staatspartei DStP ging Die Deutsche Bauernschaft begleitete die Regierung Heinrich Bruning kritisch vor allem die Subventionierung der Junker Bei der Reichsprasidentenwahl 1932 rief sie zur Wahl Hindenburgs auf Am 11 Juli 1933 loste sich die kaum erforschte Deutsche Bauernschaft auf Vorsitzende Bearbeiten1927 1928 Anton Fehr 1928 1933 Emil Marth2 Vorsitzender 1927 August HillebrandReichstagswahlergebnisse BearbeitenReichstagswahl 1928 481 254 Stimmen 8 Mandate Reichstagswahl 1930 339 434 Stimmen 6 Mandate Reichstagswahl 1932I 137 133 Stimmen 2 Mandate Reichstagswahl 1932II 149 002 Stimmen 3 Mandate Reichstagswahl 1933 114 077 Stimmen 2 MandateAngeschlossene Organisationen BearbeitenBayerischer Bauernbund Braunschweiger Bauernbund Frankischer Bauern und Mittelstandsbund Hannoversche Bauernschaft Hessische Bauernschaft Markische Bauernschaft Mitteldeutscher Bauernbund Magdeburg Nordwestdeutscher Heuerlings Verband Osnabruck Oldenburger Bauernschaft Ostpreussische Bauernschaft Pommersche Bauernschaft Schlesischer Bauernbund Schleswig Holsteiner Bauernverein Thuringer Pachter und Kleinbauernbund Verein christlicher Heuerleute spater Verband christlicher Heuerleute Pachter und Kleinbauern Lingen an der Ems Verband der Kleinbauern und Pachter Anhalts Westfalischer BauernbundLiteratur BearbeitenWerner Fritsch Deutsche Bauernschaft DBs 1927 1933 In Dieter Fricke u a Hrsg Lexikon zur Parteiengeschichte Die burgerlichen und kleinburgerlichen Parteien und Verbande in Deutschland 1789 1945 Bd 1 Koln Leipzig 1983 S 570 573 Weblinks BearbeitenOliver Braun Deutsche Bauernschaft 1927 1933 In Historisches Lexikon Bayerns Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Bauernschaft amp oldid 236553264