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Der Deutsch Sudwestafrikanische Luftfahrerverein war ein Verein zur Forderung der Fliegerei und Luftschifffahrt in den deutschen Kolonien des Deutschen Kaiserreiches insbesondere in Deutsch Sudwestafrika Deutsch Sudwestafrikanischer LuftfahrervereinGrundung Mai 1912Sitz KeetmanshoopAuflosung um 1915Zweck Forderung des Interesses am Flugwesen in den deutschen Kolonien 1 Vorsitz Otto Forkel Inhaltsverzeichnis 1 Grundung 2 Werbung fur die deutsche Kolonialluftfahrt 3 Aufbau und Ende der Luftfahrt in Deutsch Sudwestafrika 4 Ortsgruppen 5 Galerie 6 Weblinks 7 Literatur 8 Anmerkungen und EinzelnachweiseGrundung BearbeitenDer Verein bildete sich Anfang Mai 1912 in Keetmanshoop zunachst unter dem Namen Sudwestafrikanischer Luftflottenverein Am 4 Mai 1912 wurde die Satzung verabschiedet Zum Zeitpunkt der Grundung zahlte der Verein etwa 60 Mitglieder Jeder Deutsche im Besitz der Burgerrechte konnte aufgenommen werden Nicht deutsche Europaer konnten eine ausserordentliche Mitgliedschaft erhalten Am 11 Juli 1912 erfolgte eine Umbenennung in Deutsch Sudwestafrikanischer Luftfahrerverein 2 3 Der Jahresbeitrag betrug 10 Mark Der erste Vereinsvorsitzende war der Rechtsanwalt und Notar Otto Forkel der nach 1903 Richter und Vertreter des Landesrats im Bezirk Keetmanshoop war Der zweite Vorsitzende war der Oberleutnant der Schutztruppe Eckhard Berlin der selbst einen Flugzeugfuhrerschein besass Werbung fur die deutsche Kolonialluftfahrt Bearbeiten nbsp Flugzeug in Deutsch Ostafrika 1914 Am 6 Juni 1912 teilte der Vereinsvorstand Deutsch Sudwestafrika in vier Bereiche auf die bestimmten Vereinsmitgliedern unterstanden Ferner wurden Schreiben in die ubrigen Schutzgebiete des Deutschen Reiches aufgesetzt die dafur warben auch andernorts die deutsche Kolonialluftfahrt zu fordern Das Fernziel war die Schaffung einer Luftfahrtorganisation aller deutschen Schutzgebiete Ein Deutsch Ostafrikanischer Luftfahrerverein war in Vorbereitung 4 Im Juli 1912 wurde ein Aufruf an die Deutschen in Sudwestafrika veroffentlicht in dem die Luftfahrt als technischer Fortschritt und nationale Kulturforderung beworben und die Bildung von Ortsgruppen angeregt wurde 1 5 Die Mitgliederzahl stieg auf etwa 800 die regelmassig die Vereinszeitschrift Die Luftflotte erhielten Ende 1912 erarbeitete der Verein Leitsatze fur die zukunftige Entwicklung des Flugwesens die an den Gouverneur von Deutsch Sudwestafrika Theodor Seitz ubergeben wurde Die Ausarbeitung gelangt zu dem Schluss dass Flugzeuge im Falle eines Kriegs in den Kolonien forderlich seien Flugzeuge konnten unbemerkt operieren und dem Gegner schweren Schaden zufugen Die Schutztruppe brauche daher Flugzeuge zu Aufklarungs und Angriffszwecken sowie Kartenmaterial Treibstoff Personal und Finanzen Das deutsche Reich durfe hierbei nicht hinter den anderen Weltmachten zuruckfallen es galte das Nationalgefuhl diesbezuglich zu starken Weder der Luftsport noch das Transportwesen fand besondere Erwahnung Gouverneur Seitz und der Kommandant der Schutztruppe Joachim von Heydebreck zeigten sich aufgeschlossen verwiesen aber auf fehlende Etatmittel des Reichskolonialamtes Von Heydebreck veranlasste lediglich Windmessungen die eine prinzipielle Moglichkeit der Luftfahrt auch unter afrikanischen Wetterbedingungen ergaben Der Verein richtete auch eine Eingabe an den Deutschen Reichstag in der er eine Flotte aus Flugzeugen und Luftschiffen fur die Schutzgebiete nebst den erforderlichen Finanzmitteln forderte Der Landesrat von Deutsch Sudwestafrika unterstutzte im April 1913 offen der Forderungen des Vereins und sprach sich fur eine Berucksichtigung im Militaretat aus Dem schloss sich im Juli 1913 die Deutsche Kolonialgesellschaft an Man brauche Gelder um mit der Entwicklung des Land und Wasserflugzeugwesens in den grosseren afrikanischen Schutzgebieten unverzuglich beginnen zu konnen Mit Hilfe von Geldern aus der Nationalflugspende und des erwachenden Interesses der jungen Luftfahrtindustrie gelang es Ende 1913 schliesslich die erforderlichen Mittel zu beschaffen Aufbau und Ende der Luftfahrt in Deutsch Sudwestafrika Bearbeiten nbsp So stellte 1914 ein Zeichner der Deutschen Kolonialzeitung die Postzustellung durch Bruno Buchner in Deutsch Sudwestafrika dar Um geeignete Start und Landeplatze zu schaffen wurden an mehreren Orten des Schutzgebietes Flugfelder abgesteckt die oft nicht viel mehr als von der Vegetation befreite Flachen waren Bei der Suche und Herrichtung der Platze leistete der Deutsch Sudwestafrikanische Luftfahrerverein durch seine Ortskenntnis Unterstutzung Im Mai und Juni 1914 trafen insgesamt drei Flugzeuge per Schiff in Swakopmund ein Es handelte sich um einen Aviatik sowie einen Roland Pfeildoppeldecker von LFG die bei den Verkehrszugen der Schutztruppe in Karibib und Keetmanshoop stationiert wurden Mit dem dritten Flugzeug einem Pfalz Doppeldecker mit Druckpropeller unternahm der Pilot Bruno Buchner auf private Initiative Post und Schaufluge ehe er sich samt Fluggerat weiter nach Deutsch Ostafrika einschiffte Die anderen beiden Flugzeuge wurden wahrend des Ersten Weltkriegs in Sudwestafrika fur Aufklarungsfluge und Bombardierungen feindlicher Truppenlager eingesetzt bis sie bei missgluckten Startversuchen im April und Mai 1915 schwer beschadigt wurden Die Kapitulation der Schutztruppe von Deutsch Sudwestafrika im Juli 1915 und der Friedensvertrag von Versailles 1919 bedeuteten auch das Ende der deutschen Kolonialluftfahrt in den einstigen Schutzgebieten Der Luftsport etwa in Form des Segelflugs wurde in der Zwischenkriegszeit eine Vereinsaktivitat der deutschstammigen Bewohner Sudwestafrikas Ortsgruppen BearbeitenIn folgenden Orten entstanden 1912 bis 1914 Ortsgruppen Gibeon Grootfontein Nord Karibib Keetmanshoop Kolmanskuppe Luderitzbucht Okahandja Omaruru Swakopmund Warmbad WindhukGalerie Bearbeiten nbsp Aviatik Doppeldecker auf einem Waggon der deutsch sudwestafrikanischen Eisenbahn nbsp Deutscher Doppeldecker in Sudwestafrika 1914 15 nbsp Deutscher Doppeldecker in Sudwestafrika 1914 15Weblinks BearbeitenAircraft Operations in the german Colonies 1911 1916 englisch Archivfuhrer Deutsche Kolonialgeschichte Deutsche Flieger in den Kolonien Sud Westafrika Namibia Literatur BearbeitenKarl Dieter Seifert Deutsche Flieger uber den Kolonien Zweibrucken VDM Heinz Nickel 2007 ISBN 978 3 86619 019 1 Wolfgang Reith Autos und Flugzeuge in den deutschen Kolonien die Anfange des motorisierten Verkehrswesens Klein Windhoek Glanz amp Gloria Verlag 2015 ISBN 978 99916 909 0 2 S 56 ff Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten a b Kaiserliches Governement in Windhuk Hrsg Amtsblatt fur das Schutzgebiet Deutsch Sudwestafrika 3 Jahrgang Nummer 17 vom 1 August 1912 S 293 f Digitalisat der Universitatsbibliothek Frankfurt am Main Zur Grundungszeit wurde der Vereinsname auch Deutsch Sudwest Afrikanischer Luftfahrerverein geschrieben Karl Dieter Seifert Deutsche Flieger in Sudwestafrika in Fliegerrevue extra Heft Nr 11 November 2005 S 100 f Leseprobe PDF ca 2 3 MB Kaiserliches Governement in Windhuk Hrsg Amtsblatt fur das Schutzgebiet Deutsch Sudwestafrika 3 Jahrgang Nummer 24 vom 1 November 1912 S 431 Digitalisat der Universitatsbibliothek Frankfurt am Main Birthe Kundrus Moderne Imperialisten Das Kaiserreich im Spiegel seiner Kolonien Bohlau Koln Weimar Wien 2003 ISBN 3 412 18702 X S 160 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsch Sudwestafrikanischer Luftfahrerverein amp oldid 237593366