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Die Derveni Graber in Makedonien nahe dem gleichnamigen Pass stammen aus dem spaten 4 oder fruhen 3 Jahrhundert v Chr Sie wurden 1962 entdeckt und waren bis dahin zum uberwiegenden Teil unberuhrt geblieben Die bedeutsamsten Fundstucke sind der Derveni Papyrus und der Derveni Krater zusammen mit einer Fulle weiterer in den Grabern gefundener Beigaben sind sie im Archaologischen Museum Thessaloniki ausgestellt Die Funde an Bronze und Silber gehoren zu den grossten zusammenhangenden aus klassischer Zeit Situla aus Grab Z Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Graber und Funde 3 Literatur 4 WeblinksLage BearbeitenDas erste der Derveni Graber wurde am 15 Januar 1962 bei Strassenbauarbeiten etwa zehn Kilometer nordlich von Thessaloniki entdeckt nahe dem Derveni genannten Pass griechisch Derbeni ubersetzt Durchfahrt Engpass 40 43 36 N 22 58 57 O 40 726666666667 22 9825 In den folgenden sieben Monaten fand man die ubrigen Graber Sechs der sieben Graber lagen auf einer Lange von etwa 180 Metern nordwestlich der heutigen an dieser Stelle in nordostlicher Richtung verlaufenden Strasse nach Langada Ein weiteres Grab lag 500 Meter weiter sudlich auf der anderen Seite der Strasse als einziges durch einen kunstlichen Hugel Tumulus kenntlich Etwa drei Kilometer nordlich liegt die Ortschaft Laina in etwa an der Stelle ihrer antiken Vorgangerin Lete griech Lhth Es wird angenommen dass in antiker Zeit eine mit Lete im Zusammenhang stehende Strasse hier verlief entlang der die Graber aufgereiht waren Etwas von den Derveni Grabern entfernt waren zuvor zwei Graber entdeckt worden beide lagen unter Tumuli zwei weitere Graber in der Umgebung wurden erst in den 1990er Jahren ausgegraben Graber und Funde BearbeitenNur zwei der sieben Graber des Derveni Fundes waren geplundert die ubrigen unberuhrt Funf der Graber waren nach Art einer unterirdischen Steinkiste errichtet die Wande waren aus rotlichen Steinblocken gemauert und innen verputzt Die Wande eines weiteren Grabes waren mit Mortel verputzt jedoch ohne Vermauerung mit Steinblocken Das siebte etwas von den ubrigen abgelegene Grab lag unter einem Tumulus es war aufgrund dieses hinweisenden Zeichens leicht kenntlich und mehrfach geplundert worden Die Anlage der Graber wird auf das letzte Viertel des 4 oder das fruhe 3 Jahrhundert v Chr datiert Die ersten Untersuchungen an den Derveni Grabern nahmen Charalampos Makaronas und Photias Petsas vor Die Graber sind entsprechend der Literatur mit griechischen Buchstaben bezeichnet Grab A 207 cm lang 90 cm breit und 108 cm tief mit gemauerten Wanden und einer Abdeckung aus Steinblocken wurde als erstes der Graber zufallig entdeckt worauf die Untersuchungen folgten die zur Auffindung der ubrigen Graber im Laufe der folgenden Monate fuhrten Das Grab war vollstandig unberuhrt verkohlte Reste der Leichenverbrennungsstatte lagen auf seiner Abdeckung In diesen Resten fanden sich Speerspitzen Silber und Bronzeteile eines Brustpanzers oder Schildes Teile von Pferdegeschirr und vergoldete Schmuckperlen ausserdem ein Elfenbeinauge dessen Pendant im Grabinneren lag Bruchstucke von aus Ton gefertigten Kapitellen aus dem Aschehaufen werden zusammen mit verkohlten Holzteilen vielleicht Saulenresten als Bestandteile einer aufwandigen Konstruktion gedeutet auf der der Korper des Bestatteten bei der Einascherung ruhte Der bedeutendste Fund in den Ascheresten uber der Grababdeckung waren die verkohlten Reste eines Papyrus jetzt beruhmt als Derveni Papyrus Im Grabinneren wurde umfangreiches Bronzegeschirr gefunden ausserdem attische Keramik Ein fast 60 Zentimeter hoher Volutenkrater aus Bronze enthielt die Asche des Bestatteten daneben Fragmente eines goldenen Kranzes sowie Bronzeblatter und irdene Beeren eines weiteren Kranzes Reste des Tuches mit dem der Krater abgedeckt gewesen war fanden sich am Rand seiner Offnung und auf den Schultern des Gefasses Nach Grab B war Grab A das am reichhaltigsten ausgestattete der Derveni Graber Grab B 306 Zentimeter lang 153 Zentimeter breit und 162 Zentimeter tief hatte gemauerte Wande und eine Abdeckung aus Steinblocken Die verputzten Wande waren bis zur halben Hohe rot bemalt daruber weiss mit einer umlaufender Girlande von Olivenzweigen mit blaulich roten Blattern und schwarzen Fruchten Das Grab war unberuhrt und das am reichhaltigsten ausgestattete der sieben Bedeutsamster Fund in diesem Grab war ein besonders prachtiger und mit 91 Zentimeter Hohe besonders grosser bronzener Volutenkrater heute bekannt als Derveni Krater Bei Offnung des Grabes war der Krater auf die Seite gefallen Ein 36 Zentimeter hohes gemauertes Postament 75 Zentimeter von der kurzen Ostwand entfernt war fur ihn vorgesehen Der Deckel des Kraters als Sieb gearbeitet lag nicht weit entfernt Der Krater enthielt die Asche eines Mannes und einer Frau und die Reste eines Tuches Ausserdem enthielt er drei goldene Nadeln einen Ring Reste eines Kranzes einen postum gepragten goldenen Viertel Stater Philipps II und Knochen eines Schafes Gewebereste an der Aussenseite des Kraters deuten darauf hin dass er mit einem Tuch eingehullt worden war Neben Bronze und Silbervasen Waffen Rustungsteilen und einem Paar Steigbugeln enthielt das Grab ein goldenes Diadem und ein kleines Behaltnis mit Uberbleibseln von Bleiweiss Insgesamt fanden sich 23 Stucke aus Bronze und 20 aus Silber Ausserdem fand sich Keramik attischen Ursprungs Kleine Alabastren hatten an in die Wande geschlagenen Nageln gehangen und waren im Lauf der Jahrhunderte herabgefallen Grab G Die Grabkammer mit Gewolbe und Tumulus war mehrfach geplundert worden Eine aus den dort gefundenen Scherben rekonstruierte attische rotfigurige Pelike und weitere Scherben wurden auf das 4 Jahrhundert v Chr datiert Grab D 240 cm lang 180 cm breit und 150 cm tief mit gemauerten Wanden abgedeckt mit holzernen Bohlen wurde unberuhrt aufgefunden Hier waren zwei Manner in zeitlichem Abstand unverbrannt beigesetzt worden Zu den Funden gehorte ein goldener Kranz von Myrtenblattern und ein Achtelstater Philipps II In diesem Grab fand sich bronzenes Symposiumgeschirr und attische schwarz gefirniste Keramik Grab E 144 cm lang 136 cm breit und 60 cm tief mit gemauerten Wanden war ursprunglich mit Steinblocken abgedeckt die spater zerbrachen sie wurden auf dem steinernen Boden des unberuhrten Grabes aufgefunden Zu den wenigen Funden aus diesem Grab gehoren zwei Munzen eine davon ein Viertelstater Alexanders des Grossen einige goldene Perlen und die Reste des holzernen Aschenbehalters mit elfenbeinerner Ausschmuckung Grab Z 110 cm lang und 86 cm breit ohne Mauerwerk aber mit Putz auf den Wanden wurde mit zusammengesturzter Holzbohlenabdeckung entdeckt es war unberuhrt Das Grab enthielt goldenen Schmuck eine silberne Schale bronzene Vasen darunter ein beckenartiges Gefass fur Waschungen vor dem Symposium und eine Situla in Mazedonien eine verbreitete Gefassform Ausserdem enthielt das Grab attische schwarz gefirniste Keramik Grab H das kleinste der Graber 108 cm lang 72 cm breit und 60 cm tief ursprunglich durch einen Steinblock abgedeckt der zerbrochen aufgefundenen wurde war vor dem Fund geplundert worden Dennoch enthielt es bei der Ausgrabung noch einen goldenen Ohrring eine Amphore eine attische rotfigurige Pelike und einen attischen schwarz gefirnisten Kelchkrater Literatur BearbeitenPetros Themelis Ioannis Touratsoglou Oi Tafoi toy Derbenioy Tameio arxaiologikwn porwn Athen 1997 ISBN 960 214 103 4 Beryl Barr Sharrar The Derveni Krater Masterpiece of Classical Greek Metalwork The American School of Classical Studies at Athens Princeton 2008 ISBN 978 0 87661 962 9 Kapitel 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Derveni Graber Sammlung von Bildern 40 715 22 960555555556 Koordinaten 40 42 54 N 22 57 38 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Derveni Graber amp oldid 231596994