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Der verbotene Garten Fragmente uber D Annunzio ist ein Schauspiel von Tankred Dorst das am 5 Marz 1987 unter der Regie von Jaroslav Gillar im Stadttheater St Gallen uraufgefuhrt wurde Die deutsche Erstauffuhrung fand unter der Regie von Hans Neuenfels am 11 Februar 1988 in der Berliner Volksbuhne statt 1 Mit dem verbotenen Garten meint Dorst jenen Wohnsitz Il Vittoriale degli italiani am Gardasee auf dem der Besitzer Gabriele D Annunzio seine letzten Jahre verlebte A 1 D Annunzio liest Foto Mario Nunes Vais vor 1932 Inhaltsverzeichnis 1 Fragmente 2 Form 3 Rezeption 4 Literatur 4 1 Ausgaben 4 2 Sekundarliteratur 5 Weblinks 6 Anmerkungen 7 EinzelnachweiseFragmente BearbeitenAus den Fragmenten sind unten einige skizziert wenn sie so etwas wie eine Handlung erkennen lassen beziehungsweise wenn eine Relation zur Biographie D Annunzios als erwiesen erscheint Io ho quel che ho donato 2 A 2 Todestanz Teich der TanzeEine alte beinamputierte Sauferin ist auf zwei Holzkrucken mit einer prall gefullten grossen Aktentasche uber die Brust geschnallt ins Mausoleum gehumpelt und wunscht eine Audienz bei dem alten D Annunzio Der Schongeist halt sich vor der Besucherin verborgen Auf der Suche nach Gabri wie sie den Alten bei seinem Vornamen ruft schleppt sie sich durch den verbotenen Garten Gabriele verlasst sein Versteck und schleicht sich im Garten an sie heran Gabri ruft ihn die Alte wieder diesmal mit der Stimme der jugendlichen Contessa Gabriele rutscht vor Schreck aus fallt eine steile Boschung hinab bleibt unten im Bachlauf liegen und sieht eine erstaunliche Szene die letzte in seinem Leben Die Alte hat ihre Krucken weggeworfen steht sicher auf ihrem einen Bein im flachen Gartenteich und verstreut Rosenblatter aus ihrer Aktentasche greift wieder und wieder in die Vollen Gabriele stirbt bei diesem Anblick Die junge Contessa Carlotta hatte ihren Gabri geliebt Ohne Koffer hatte sie ihren Mann verlassen Es war wohl eine einseitige Liebe gewesen D Annunzio hatte die junge Frau als Stella in einem seiner Bucher verewigt Gute Bekannte hatten Carlotta in der Figur der Stella muhelos erkannt Es kam wie es kommen musste Der Conte Rudolf das war Carlottas Ehemann fordert von Gabri Genugtuung Das Pistolenduell findet in jenem flachen Gartenteich statt Rudolf stirbt Carlotta ist frei Schamlos bietet sie sich Gabri nackt auf einer schmutzigen Matratze an Doch der beruhmte Asthet hat sich vor ihr versteckt Die Contessa entdeckt das Guckloch des Voyeurs Gabri uberschuttet Carlotta mit Rosenblattern wie er die Andere eine Vierzehnjahrige mit Rosenblattern uberschuttet Zwischendurch ohrfeigt und kusst er die Contessa die unter Rosenblattern formlich erstickt Das Schiff FliegerhaubeDer Duce 3 will an die Macht Sein Mentor gibt ihm Hinweise zum Verhalten bei Ansprachen Sollte die Masse mit abgehackten Satzungeheuern oder doch lieber mittels Sprachgewalt gefesselt werden Der faschistische Gruss wird herausgearbeitet und geubt der Schlachtruf Eia eia alala 4 wird geprobt Unerschrocken uberspielt der kleinwuchsige Duce seine Bedenken wegen der Korpergrosse Mogen sie das Publikum doch lachen Nur einen lacherlichen Tod darf man nicht sterben 5 Die Zurschaustellung seines spateren Todes ist allerdings furchterlich Dorst schreibt Oben auf der Zuschauertribune hat man an einer Eisenstange den Duce aufgehangt mit dem Kopf nach unten 6 A 3 La Divina Kunst Die Gottliche nennt D Annunzio seine Gefahrtin Eleonora Duse 7 Der Condottiere als der sich D Annunzio gerne sieht notigt sie zu einer Nordamerika Tournee Dabei kann sie keinen seiner Texte behalten Schon fruher als sie in seinen Dramen in Italien auftrat war sie beim Publikum nicht angekommen D Annunzio lasst das alles nicht gelten Er wirft der Duse ihr Alter vor er ist funf Jahre junger und feuert die begnadete Schauspielerin gnadenlos an Form BearbeitenDorst lasst in mehreren Fragmenten D Annunzio zu Wort kommen In einer Hochsprache teilt der Erzahler sein Befinden mit So beobachtet er wie sich alle Dinge wandeln Ein einziges ist unverruckbar mein Mut 8 Der Wahrheitsgehalt mancher Behauptungen lasst sich hochstens erraten D Annunzio sehnt sich nach dem jungen Menschen Fragment Lebenszeichen 9 Den Beweis seiner Liebesfahigkeit erbringt er sogleich zumindest in Worten Erst am Morgen sei eine junge Frau gekommen Er habe sie begluckt Das lachelnde junge Madchen im Fragment Der leere Spiegel 10 lachelt zu dem Betreff nur Oder jener junge Mann der D Annunzio aufsucht fragt warum der Hausherr den Garten so hoch ummauert habe D Annunzio erwidert man wolle ihn von der Welt fernhalten Sein Doppelganger dieser um etliche Jahre jungere Laude trete immer einmal vor das Tor und tausche Jugendlichkeit vor Manches Biographische wird ein paar Mal vorgebracht behalt jedoch dokumentarischen Charakter Zum Beispiel wird die Geschichte aus dem Ersten Weltkrieg wiederholt erzahlt in der D Annunzio mit dem Doppeldecker aufsteigt und eigenhandig in Deutsch geschriebene politische Tagesparolen uber dem feindlichen Wien abwirft Rezeption BearbeitenHensel nennt im Nachwort die Fragmente mythisierend Mit D Annunzio greife Dorst ein Modethema der 1980er Jahre die Selbstinszenierung des Kunstlers auf Fur den Astheten sei nach Nietzsche das Leben nichts und die Kunst alles 11 Literatur BearbeitenAusgaben Bearbeiten Der verbotene Garten Fragmente uber D Annunzio Mit Fotos von Hella Berent Carl Hanser Munchen 1983 Edition Akzente 116 Seiten Der verbotene Garten Fragmente uber D Annunzio S 87 165 in Tankred Dorst Wie im Leben wie im Traum und andere Stucke Mitarbeit Ursula Ehler Werkausgabe 5 Inhalt Eisenhans 12 Der verbotene Garten Ich Feuerbach Grindkopf Korbes Karlos Wie im Leben wie im Traum Nachwort Georg Hensel Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1990 1 Aufl ISBN 3 518 40217 X Verwendete Ausgabe Sekundarliteratur Bearbeiten Peter Bekes Tankred Dorst Bilder und Dokumente edition spangenberg Munchen 1991 ISBN 3 89409 059 6 Heinz Ludwig Arnold Hrsg text kritik Heft 145 Tankred Dorst Richard Boorberg Verlag Munchen im Januar 2000 ISBN 3 88377 626 2 Gero von Wilpert Lexikon der Weltliteratur Deutsche Autoren A Z Stuttgart 2004 ISBN 3 520 83704 8 S 126 linke SpalteWeblinks Bearbeitentheatertexte de Horspiel anno 1984 von Hans Gerd Krogmann im SDR SWF SR mit Wolfgang Kieling als D Annunzio Horspiel anno 2005 im DLFAnmerkungen Bearbeiten Bekes zeigt auf S 67 ein Foto mit Tankred Dorst im verbotenen Garten In der Bildunterschrift findet sich ein kleiner Hinweis auf die Entstehung des Stucks Das Foto auf S 70 zeigt ein Buhnenbild Erich Wonders aus der oben genannten Berliner Inszenierung anno 1988 Fotograf Gerhard Kassner etwa Ich besitze das was ich gegeben habe Anachronismus D Annunzio agiert in dem Fragment Fliegerhaube Verwendete Ausgabe S 139 obwohl er sieben Jahre vor dem Duce starb Einzelnachweise Bearbeiten Gunther Erken bei Arnold S 87 linke Spalte oben sowie verwendete Ausgabe S 445 erster Eintrag Inschrift Vittoriale Memento vom 19 Juni 2013 im Internet Archive Verwendete Ausgabe S 136 Mitte ital Alala Verwendete Ausgabe S 110 5 Z v u Verwendete Ausgabe S 139 9 Z v o Verwendete Ausgabe S 157 12 Z v o Verwendete Ausgabe S 131 3 Z v u Verwendete Ausgabe S 153 Mitte Verwendete Ausgabe S 121 123 Hensel im Nachwort der verwendeten Ausgabe S 436 3 Z v u bis S 437 9 Z v o siehe auch Eisenhans Film Normdaten Werk GND 4770684 3 lobid OGND AKS VIAF 199741315 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der verbotene Garten amp oldid 228639681