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Der Schuss von der Kanzel in Deutschland geringfugig zu Der Schuss von der Kanzel verandert ist ein Schweizer Filmlustspiel aus dem Jahre 1942 von Leopold Lindtberg FilmTitel Der Schuss von der KanzelOriginaltitel Der Schuss von der KanzelProduktionsland SchweizOriginalsprache SchweizerdeutschErscheinungsjahr 1942Lange 104 MinutenStabRegie Leopold LindtbergDrehbuch Richard SchweizerLeopold Lindtbergnach der gleichnamigen Novelle 1877 von Conrad Ferdinand MeyerProduktion Lazar Wechsler fur Praesens Film ZurichMusik Robert BlumKamera Emil BernaSchnitt Kathe MeyHermann HallerBesetzungAdolf Manz Pastor Werdmuller Irene Naef Rahel Werdmuller seine Tochter Leopold Biberti General Hans Rudolf Werdmuller Fred Tanner Vikar Pfannenstiel Jakob Sulzer Hauptmann Kilchsperger Zarli Carigiet Hassan der Mohr Mathilde Danegger Babeli Emil Hegetschweiler Krachhalder Max Werner Lenz Dekan Steinfels Emil Gerber Kirchenrat Gottlieb Buchi Kirchenrat Max Knapp Kirchenratund Walburga Gmur Schaggi Streuli Enzo Ertini Jakob Guggi Hans Kaes Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Kritiken 4 Einzelnachweise 5 WeblinksHandlung BearbeitenDie Geschichte spielt in Mythikon einem kleinen Dorf am Zurichsee im 17 Jahrhundert Der Pastor des Ortes Werdmuller ist wegen seiner Waffenleidenschaft heftig umstritten Die Jagd war ihm so manches Mal wichtiger als seine kirchlichen Aufgaben So vergisst er beispielsweise eine Taufe wahrend er mit dem Hauptmann Kilchsperger lieber Rebhuhner schiesst Seine Liebe zu allem Militarischen geht sogar so weit dass Werdmuller dem Offizier bei einem Glas Wein seine Tochter Rahel verspricht sollte er Interesse an ihr bekunden Dass Rahel in dem etwas schuchtern linkischen Vikar Pfannenstiel bereits einen Verehrer hat ist ihm dabei egal der junge Mann der im Hause Werdmuller wohnt ist dem Gottesmann eh viel zu weich Die Gemeinde beobachtet Werdmullers Verhalten mit zunehmendem Missbehagen und informiert eines Tages dessen Vorgesetzten in Zurich Daraufhin besucht Dekan Steinfels Mythikon unangemeldet um sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen Der Dekan ist uber die dort herrschenden Zustande verstimmt und verwarnt Werdmuller deutlich Noch ein einziger Schuss so der Dekan und Werdmuller werde gefeuert Dieser aber hat nur noch einen Gedanken Herauszufinden wer ihn bei der kirchlichen Obrigkeit in Zurich angeschwarzt hat Sein erster Verdacht fallt auf den armen Pfannenstiel den er augenblicklich seines Hauses verweist Der ist so kleinlaut dass er gegenuber Werdmuller keinen Widerspruch versucht geschweige denn um die Hand Rahels bittet Die junge Frau ist gleichfalls traurig erwidert sie doch Pfannenstiels Gefuhle Pfannenstiel geht zu General Werdmuller dem Vetter seines einstigen Hausherrn in der Hoffnung als Feldkaplan beim Militar unterzukommen Doch der lacht den zart besaiteten Hanfling einerseits aus gibt ihm aber andererseits doch den gewunschten Posten Wenig spater bekommt der General auch Besuch von seiner Nichte Rahel die ihn um Hilfe bittet Ihr Vater wolle sie mit aller Macht mit dem ungeliebten Kilchsperger verheiraten Bereits am kommenden Sonntag sollen die beiden miteinander verlobt werden General Werdmuller beschliesst seinem Vetter einen Streich zu spielen und zugleich seinem Patenkind Rahel zu helfen Der hohe Offizier wohnt einer Predigt seines Cousins bei und ubergibt diesem als Abschiedsgeschenk eine venezianische Pistole Als sich Pfarrer Werdmuller fur einen Moment wegdreht tauscht der General sein ungeladenes Gastgeschenk gegen eine geladene Pistole aus die der Vetter achtlos einsteckt Pastor Werdmuller halt seine Predigt und ist mit seinen Gedanken mal wieder ganz woanders namlich bei seiner neuen Waffe Wahrend er von der Kanzel predigt fummelt er gleichzeitig an der in seiner Kleidung versteckten Waffe herum Es kommt wie es kommen muss Gott mit grossem Schall predigt der Gottesmann da lost sich ein Schuss Aus dem Talar entfahrt Pulverrauch Pastor Werdmuller ist nun seinen Job los bekommt aber vom Vetter General dessen Landgut und die zugehorige Waffensammlung zur Nutzniessung und Pflege da der General in einen drohenden Krieg ziehen muss und aufgrund einer Vorhersagung die ihm einst eine Zigeunerin machte aus diesem Krieg vermutlich nicht mehr heimkehren werde Vetter Pastor muss dafur aber versprechen seine Rahel ihrem Liebsten Vikar Pfannenstiel zur Frau zu geben Produktionsnotizen BearbeitenDie Dreharbeiten zu Der Schuss von der Kanzel begannen am 20 August 1942 und endeten im Oktober desselben Jahres Die Innenaufnahmen entstanden im Filmstudio Rosenhof in Zurich die Aussenaufnahmen wurden in Stein am Rhein Schloss Hallwil Seengen sowie am Ufer des Zurichsees hergestellt Die Urauffuhrung fand am 30 Dezember 1942 im Zurcher Urban Kino statt In Deutschland lief der Film nie an Die Produktionsleitung lag in den Handen von Emil Hegetschweiler der auch Regisseur Lindtberg assistierte Die Filmbauten entwarf Robert Furrer Als historischer Beirat wurde Eduard Achilles Gessler seit 1910 Chefkonservator des Zurcher Landesmuseums verpflichtet Der Film kostete etwa 165 000 Schweizer Franken und war ein kommerzieller Misserfolg Das Publikum war es im entscheidenden Wendejahr des Weltkriegsverlaufs 1942 leid unmoderne wie aus der Zeit gefallene Filmstoffe zu sehen Die Konsequenz war fortan ein Ausbleiben des zahlenden Kinogangers Wurden 1942 noch zwolf Schweizer abendfullende Spielfilme fur die eidgenossischen Kinosale produziert so reduzierte sich diese Zahl im darauf folgenden Jahr 1943 auf ganze vier Filme da sich die Produktion heimischer Inszenierungen kaum noch lohnte zumal das Deutsche Reich eine Blockade Schweizer Filme fur das Ausland verhangte 1 Kritiken BearbeitenDie Schweizer Filmkritik bescheinigte dem Film einerseits inszenatorisch Qualitat bemangelte aber den stofflich betrachtet puren Eskapismus Wieder so wurde bereits zur Jahreswende 1942 43 kritisiert habe sich die produzierende Praesens eines literarischen Stoffs aus der Vergangenheit bemachtigt anstatt sich endlich den drangenden Fragen der Zeit zuzuwenden Nachfolgend einige Beispiele Das Publikum hatte an der Premiere im Urban an Perucke Federhut und Terzerol sein Vergnugen und das kultivierte Spiel und die geschlossene historische Atmosphare liessen die Abwesenheit eines zeitnahen Problems artig verschmerzen Neue Zurcher ZeitungAusgabe vom 3 Januar 1943 Angst vor der Wirklichkeit Man mache doch einen einzigen ernsthaften kompromisslosen Versuch mit einem Gegenwartsproblem filmisch auseinanderzusetzen man rucke irgendeiner wirtschaftlichen sozialen oder kulturellen Frage mit der Kamera auf den Leib ohne dabei ins Schwerfallige Unteraltsame Historische oder billig Patriotische zu verfallen Dieser Streifen wird der erste Schweizer Film sein den das Publikum nicht mit Wohlwollen sondern mit lebendigem leidenschaftlichen Interesse aufnehmen wird Die WeltwocheAusgabe vom 22 Januar 1943 In erster Linie ein Schauspielerfilm Das komodiantische Element ruckt den leicht sterilen asthetisierenden Bilderfluss in den Hintergrund so dass vor allem die klug dargestellten Kabalen und die Ironie zum Zuge kommen Herve Dumont Leopold Lindtberg und der Schweizer Film 1935 1953 Schweizers Drehbuch ist geschickt respektiert mit unbestreitbarem stilistischem Feingefuhl den etwas sarkastischen Ton der Vorlage aber reduziert wie voraussehbar die Novelle auf ihre rein komodiantischen Elemente auf diese gefallige Fassade die gerade durchbrochen werden musste Visuell ist der Film das logische Ergebnis einer Tendenz zur asthetisierenden Kalligraphie die die Liebesbriefe eingefuhrt hatten und die sich hier auf dem Umweg uber die niederlandischen Meister manifestiert Herve Dumont Die Geschichte des Schweizer Films Spielfilme 1896 1965 Lausanne 1987 S 357 f Im Lexikon des Internationalen Films heisst es Ein auf den ersten Blick steriler Film der jedoch in seiner Atmosphare stimmig ist und seine Verwicklungen mit leichter Ironie darbietet 2 Einzelnachweise Bearbeiten Die Geschichte des Schweizer Films S 360 Der Schuss von der Kanzel In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 19 Dezember 2015 Weblinks BearbeitenDer Schuss von der Kanzel in der Internet Movie Database englisch Der Schuss von der Kanzel bei filmportal deFilme von Leopold Lindtberg Ja soo 1935 Fusilier Wipf 1938 Wachtmeister Studer 1939 Die missbrauchten Liebesbriefe 1940 Landammann Stauffacher 1941 Der Schuss von der Kanzel 1942 Marie Louise 1944 Die letzte Chance 1945 Matto regiert 1947 Swiss Tour 1949 Die Vier im Jeep 1951 Unser Dorf 1953 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Schuss von der Kanzel Film amp oldid 232895223