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Der Schuss von der Kanzel ist eine humoristische Novelle von Conrad Ferdinand Meyer 1825 1898 die vom Werk Gottfried Kellers beeinflusst ist und zwischen Mai und August 1877 entstand Sie wurde erstmals im Zurcher Taschenbuch auf das Jahr 1878 veroffentlicht Inhaltsverzeichnis 1 Personen 2 Gliederung 3 Inhaltsangabe 4 Hintergrund 5 Verfilmung 6 Einzelnachweise 7 WeblinksPersonen BearbeitenGeneral Rudolf Wertmuller Wilpert Wertmuller Pfarrer von Mythikon dessen Vetter Rahel Wertmuller Tochter des Pfarrers Pfannenstiel Kandidat der Theologie Rosenstock Pfarrer von Uetikon Hassan Leibmohr des Generals Krachhalder Kirchenaltester von MythikonGliederung BearbeitenDie Novelle ist in 11 Kapitel gegliedert und hat ihren Hohepunkt im 9 Kapitel Schuss Inhaltsangabe BearbeitenPfannenstiel Kandidat der Theologie ist ein schwacher und naiver Mensch Er fuhlt sich der Welt des Zwanges und der Maske nicht gewachsen Deshalb glaubt er auch auf seine Liebe zu Rahel der Tochter des Pfarrers von Mythikon wegen des zu grossen Standesunterschieds verzichten zu mussen Er sucht General Wertmuller auf einen Vetter des Pfarrers um eine Stelle als Militarkaplan in dessen venezianischer Kompanie von ihm zu erbitten Der General lehnt diese Bitte ab da er Pfannenstiel als zu schwach ansieht Im weiteren Verlauf des Gesprachs erfahrt der General dass Pfannenstiel seine Grosscousine Rahel liebt Der General der in Mythikon aufgrund der Tatsache dass er unglaubig ist und auslandische Sklaven anstellt nur mit Unbehagen aufgenommen worden ist heckt einen Plan aus um die beiden Liebenden zu vereinen Zudem ist es ein langersehnter Wunsch des Generals sich auf Kosten der Kirche lustig zu machen Als Pfannenstiel im Hause des Generals am nachsten Morgen aufwacht ist dieser bereits mit zwei gleichartigen Waffen versehen in die Kirche seines Vetters gegangen Dort schenkt er seinem Vetter eine der beiden Pistolen Diese hat allerdings einen sehr schwergangigen Abzug Der Vetter nimmt dankend an doch in einem gunstigen Augenblick kurz vor Beginn der Predigt vertauscht der General die schwergangige Waffe gegen die zweite die mit einem leichteren Abzug versehen ist Der Pfarrer steckt sich die Pistole unter seinen Talar und beginnt die Predigt Bei der letzten Strophe des Lieblingsliedes der Mythikoner Lobet Gott mit grossem Schalle als der General seinen Plan schon gescheitert sieht zieht der Pfarrer die Waffe und gibt aus Versehen einen Schuss ab Der General besanftigt die aufgebrachte Mythikoner Gemeinde indem er sie in sein Testament aufnimmt Dem Mythikoner Pfarrer vererbt er ein Schloss wo er leben und sich um die Jagd kummern kann Der Pfarrer muss aber sein Amt niederlegen und den beiden Liebenden seinen Segen geben Die Gemeinde Mythikon erhalt das begehrte Land unter der Bedingung niemandem die Geschichte vom Schuss von der Kanzel zu erzahlen Der General stirbt wahrend des Feldzuges an einer mysteriosen Krankheit Hintergrund BearbeitenDie Novelle geht zuruck auf eine Anekdote um den Ziegelhauser Pfarrer Christoph Schmezer 1800 1882 der in der Heidelberger Gesellschaft Der Engere verkehrte und engen Kontakt mit dem Dichter Josef Victor von Scheffel und weiteren Heidelberger Geistesgrossen pflegte Schmezer hatte anlasslich einer geselligen Zusammenkunft eine Spielzeugpistole fur seinen Sohn erworben und war nach durchzechter Nacht und wenig Schlaf von Heidelberg zur Predigt nach Ziegelhausen zuruckgekehrt wo sich bei einer betreffenden Bibelstelle dann ein Schuss aus der Spielzeugpistole loste Die Anekdote um den als flottesten Pfarrherr des Jahrhunderts bekannten Schmezer wurde von Joseph Viktor Widmann der von 1862 bis 1864 in Heidelberg studierte und mit Gottfried Keller befreundet war uberliefert 1 Entweder von diesem oder von Meyers Verwandten Meyer Ott in Zurich die ihrerseits mit Scheffel in Kontakt standen kam die Geschichte zu Conrad Ferdinand Meyer 2 Verfilmung BearbeitenUnter der Regie von Leopold Lindtberg entstand 1942 eine Filmversion der Novelle mit Adolf Manz in der Hauptrolle Einzelnachweise Bearbeiten Widmanns Erzahlung s Pischtolele wolle probiere erschien gedruckt 1910 in der Festschrift zum Schutzenfest in Bern und wurde postum in den Band Sieben Geschichten 1942 aufgenommen Reinhard Hoppe 750 Jahre Ziegelhausen 1220 1970 Heidelberg 1970 S 60 63 Weblinks BearbeitenDer Schuss von der Kanzel Projekt Castellio aktiviertes JavaScript erforderlich Der Schuss von der Kanzel im Projekt Gutenberg DE Digitalisat des Zurcher Taschenbuch auf das Jahr 1878 mit der Erstausgabe von Der Schuss von der Kanzel ab Seite 24 bei Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Schuss von der Kanzel amp oldid 238168765