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Der Junge vom El Plomo ist eine Permafrostleiche aus einem Inka Hohenheiligtum in den Anden bei Santiago de Chile Das achtjahrige Kind wurde um 1500 n Chr auf einem 5400 m hohen Gipfel des El Plomo Massivs lebend begraben um in Vermittlung mit dem Ubernaturlichen dem Tal Schutz zu geben und die politische und okonomische Macht des Inka Herrschers zu festigen 1954 von Plunderern ausgegraben und an das ortliche Naturkundemuseum verkauft war es das erste Kinderopfer eines Capacocha Rituals das wissenschaftlich untersucht wurde Die religiose Verehrung die dem Jungen zuteilwurde hat sich bis in die Gegenwart in archaischen Riten erhalten Der Junge vom El Plomo Nachbildung der Permafrostleiche im Museo Nacional de Historia Natural de Chile Nationalmuseum fur chilenische Naturgeschichte in Santiago de Chile Die Leiche des Kindes wird in einer eigens dafur angefertigten Klimakammer aufbewahrt die fur Publikum nicht zuganglich ist Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Grab und Zeremonialkomplex 3 Opferung im Capacocha Ritual 4 Mythische Bedeutung bis in die Gegenwart 5 Siehe auch 6 Anmerkungen 7 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Der Junge vom El Plomo war fast so ge klei det wie der Hauptling des Kollasuyu der Sudprovinz des Inka Staates Tawantinsuyu In der Zeich nung des Chronisten Guaman Poma tragt Mallco Castilla Pari ein Unku das bis zu den Knien reicht eine Yacolla uber dem linken Arm ein Paar Hisscus an den Fussen einen breiten Armreif am rechten Unterarm und am Hals eine Plakette in Form eines liegenden H Besonders der Halsschmuck und die Schuhe sind charakteristisch fur die Sudprovinz 1 Der Junge vom El Plomo A 1 2 3 4 ist die Bezeichnung fur die ausserordentlich gut erhaltene Permafrostleiche eines achtjahrigen 3 Inka Jungen 5 Er wurde am 1 Februar 1954 entdeckt 1 Er war 1 40 bis 1 44 m gross 6 und wog etwas mehr als 30 kg als er starb 4 Er war normal entwickelt ausserlich scheinbar gesund und wies keinerlei todliche Verletzungen auf 6 Der Junge nimmt eine sitzende Haltung mit angewinkelten Knien und gekreuzten Beinen ein Sein Kopf ist auf den Knien angelehnt die er mit seinen Armen umfasst Insgesamt ist er leicht nach rechts geneigt 5 Er war mit einem Unku kurze Tunika aus schwarzer Lamawolle bekleidet 47 mal 94 cm gross vorne und hinten mit vier horizontal angeordneten weissen Streifen aus Lamafell dekoriert und unten mit einem roten Saum Um seine Schultern trug er eine Yacolla Umhang 119 mal 70 cm gross aus grauer Alpakawolle gewebt 1 An den Fussen hatte er ein Paar unbenutzte Hisscu Mokassins die aus je einem Stuck Leder gefertigt wurden 1 Gemass den Gebrauchen fur Kinder trug er keine Unterwasche 1 Am rechten Unterarm trug er ein 12 cm breites Silberarmband 1 Das schwarze kraftige Haar mit mehr als 200 feinen Zopfen ordentlich frisiert und von einem Mittelscheitel geteilt reicht nach hinten und nach unten hangend bis uber die Schultern 1 5 Auf dem Kopf trug er einen Schmuck aus Wolle mit schwarzen Wollfransen und aufgesteckten weissen und schwarzen Kondorfedern 1 Er trug ein Llauto Kopfband mit einem Kinnriemen in einem Stuck aus schwarzem Menschenhaar geflochten Daran befestigt hing unter dem Kinn eine Silberplakette in Form eines liegenden H Die Silberplakette ist 17 7 cm breit 6 8 cm hoch und 2 mm stark 1 Die Augen des Jungen sind geschlossen Er hat relativ lange gerade Wimpern und buschige Augenbrauen 1 Sein Gesicht ist geschminkt mit roter Farbe aus Eisenoxid mit Fett und mit gelben Streifen die diagonal zu Nase und Mund konvergieren 1 Als er gefunden wurde war sein Korper noch weich wie bei einem kurzlich Verstorbenen 1 Danach setzte durch den Transport in eine warmere und ebenfalls trockene Klimazone eine naturliche Mumifizierung ein und der Korper wurde oberflachlich fast steinhart 5 Er hatte die Blutgruppe A 7 Durch langen Gebrauch des Llauto wurde sein Schadel etwas deformiert 6 In den Haaren hatte er Eier von Kopflausen 7 Seine Haut weist Narben von Hautkrankheiten wie Akne oder Furunkulose 6 und ein Angiokeratom 7 auf An den Beinen fanden sich acht geschwurartige Verletzungen 7 Die Fusse haben eine ausgepragte Verhornung der Haut 8 Daumen und Zeigefinger der rechten Hand haben kleine Warzen 7 Er war stark von Trichinen befallen 5 die nach den bisherigen epidemiologischen Erkenntnissen um 1000 n Chr aus China eingeschleppt worden waren 5 Grab und Zeremonialkomplex Bearbeiten nbsp Der hochste Berg am Horizont uber Santiago ist der El Plomo 5424 m Die beiden hellen Flachen sind Gletscher Die Bergspitze uber dem grosseren der beiden ist der weithin sichtbare Nebengipfel mit der Grabstatte Der Hauptgipfel liegt dahinter verdeckt Hier der Blick der sich vom Gipfel des Cerro San Cristobal 880 m zum El Plomo ergibt Aus dieser Perspektive geht zur Sud Wintersonnenwende im Juni die Sonne uber dem hier links neben dem El Plomo erscheinenden Cerro Leonera 4954 m auf Das Zentrum von Santiago liegt im Schnittpunkt von mehreren solcher nach der Mythologie der Inka wichtigen Sicht oder Kalenderlinien die die Sonne bei Auf oder Untergang zu bestimmten Terminen mit umliegenden Bergen bildet 9 nbsp Blick aus Richtung Gipfel zur Grabstatte Sie liegt in der linken Bildhalfte etwa 10 m entfernt von einem kleinen See der nur oberflachlich zugefroren ist In dieser Zone bleibt selbst im Winter der Schnee nicht liegen weil er unter Einwirkung von starken Winden sublimiert 10 nbsp Die Kultstatte Adoratorio aus Richtung des Enterratorio gesehen Die ovale Plattform mit dem Loch im Zentrum liegt ebenfalls in einer standig schneefreien Zone Der Adoratorio liegt wahr scheinlich deswegen an einem Hang und nicht im flacheren Gelande davor weil dieses noch von einem Gletscher bedeckt war als ihn die Inka erbauten 10 1896 wieder ent deckt 11 ist auch diese Anlage seitdem von Grabplunderern schwer beschadigt worden Der nach rechts abfallende Berghang ist von Santiago aus zu sehen Der Junge wurde auf der Gipfelkuppe des Cerro El Plomo gefunden Der weithin sichtbare dominante Berg mit seinem meist schneefreien Gipfel 33 14 S 70 13 W 33 237133333333 70 214355555556 5440 12 auf 5424 m 13 uber dem Meeresniveau befindet sich in etwa 46 km 12 Luftlinie nordostlich vom Zentrum Santiagos entfernt Die Region gehorte im spaten 15 und fruhen 16 Jahrhundert zum sudlichsten Herrschaftsbereich des Inka Imperiums Tawantinsuyu mit einem Verwaltungszentrum an der heutigen Plaza de Armas in Santiago 14 Die Grabstatte im Spanischen als Enterratorio bezeichnet war eine mehrteilige Anlage auf einem Nebengipfel deren Ruinen sich bei 33 14 S 70 13 W 33 238888888889 70 216944444444 5412 A 2 10 rund 300 m westlich vom Hauptgipfel befinden Sie bestand aus drei mit Trockenmauern eingefassten Rechtecken von unterschiedlicher Grosse Das Grab des Jungen war mit rund 3 5 m Lange und 1 8 m Breite das grosste der drei Die Wandstarken betrugen 60 bis 70 cm Die Steine von unterschiedlicher Grosse mit maximal 25 kg Gewicht waren unbearbeitet scharfkantig und in einfachster Weise bis zu 80 cm hoch aufgeschichtet Die Flachen zwischen den Innenwanden waren bis zur Hohe der Mauerkrone ganz aufgefullt mit einer Mischung aus Erde Stroh und Heu sowie drei bis vier horizontal angeordneten dunnen Schichten aus kleinen gerundeten Steinen Diese Materialien stammen nicht vom selben Berg und sind sicherlich von einem anderen Ort herangeschafft worden Infolge fortgesetzter Plunderungen waren schon 1954 das meiste Fullmaterial ausgehoben und die Mauern zu einem grossen Teil zerstort 10 In jedem der drei Rechtecke befindet sich je eine runde Grube im Permafrostboden alle von ahnlicher Grosse Die in der der Junge begraben war ist in den Untergrundfels eingelassen Sie ist von der Oberflache des Fullmaterials aus gemessen 1 3 bis 1 4 m tief Auf dem Niveau des Permafrostbodens hat sie einen Durchmesser von 80 cm und war mit einer Steinplatte zu einer Gruft verschlossen 10 Es wurde vermutet dass eine der anderen beiden Gruben ebenfalls ein Grab war Dass nicht mehr Leichen gefunden wurden wie an anderen Orten kann auch daran liegen dass die Inka nur relativ kurze Zeit knappe 50 Jahre uber die Region herrschten 1 Von der Grabstatte aus kann man weit in die Umgebung blicken und umgekehrt ist sie von weit entfernten Orten sichtbar Nach Norden in 68 km Entfernung ist der Aconcagua zu sehen und nach Suden in 50 km der Peladero 33 41 S 70 13 W 33 690766666667 70 214977777778 3874 12 beides Berge mit mythischer Bedeutung auf denen ebenfalls Inka Ruinen gefunden wurden Richtung Sudwesten ist das Mapocho Tal mit Santiago einsehbar und in Richtung Westen in mindestens 135 km Entfernung ist der Pazifische Ozean zu sehen 10 12 Sudostlich von der Grabstatte in Sichtweite in ca 650 m Entfernung und 200 Hohenmeter tiefer gelegen 12 befindet sich eine Kultstatte 33 15 S 70 13 W 33 244166666667 70 215061111111 5186 12 Sie besteht aus einer Plattform mit inkorporiertem Ushnu Ort zur Aufnahme von flussigen Opfergaben 14 und wird im Allgemeinen als Adoratorio span fur Anbetungsstatte bezeichnet Anders als die ubrigen Konstruktionen auf dem Berg hat sie eine ovale Form Eine aussere ringformige Steinmauer umfasst eine Flache mit 9 m beziehungsweise 8 5 m in ihren Hauptachsen rund 60 m gross Eine innere dazu konzentrische Steinmauer hat 2 1 m und 1 7 m in den Achsen Der Raum zwischen den Mauern war bis zur Mauerkrone mit Steinen aufgefullt Der Boden des inneren Mauerrings ist mit flachen Steinen ausgelegt Vor der Plattform gab es eine Feuerstelle Die lange Achse dieser Anlage und die Hauptachse des weiter oben liegenden Grabes bilden eine Linie mit einer 13 Abweichung von der Nordrichtung nach Westen 10 Von der Kultstatte aus hat man uber den dazwischen liegenden Iver Gletscher hinweg einen freien Blick zur Grabstatte Am Weg vom Tal zum Gipfel des El Plomo befinden sich eine Reihe von Anlagen und ein befestigter Weg Moderne Bergsteiger schlagen ihr Basislager in der leicht zu erreichenden Piedra Numerada 33 17 S 70 13 W 33 291111111111 70 219083333333 3393 12 auf eine Talebene mit Grasland am Rio Cepo die 6 km 12 Luftlinie sudlich vom Gipfel auf 3400 m Hohe gelegen ist und 4 km nordlich vom santiaguiner Skizentrum Valle Nevado Schon auf dem Weg zu diesem Basislager finden sich zwei Maueranlagen am Estero Las Llaretas 10 Rund um Piedra Numerada gibt es sechs weitere Anlagen die an die Felsen angebaut sind Eine davon ist ahnlich wie die Kultstatte Adoratorio elliptisch mit einem Loch und mit Blick zum Gipfel des El Plomo angelegt 10 15 Am El Plomo Westkamm schon auf uber 5000 m Hohe fuhrt ein mit flachen Steinen befestigter Weg in Richtung Adoratorio In unmittelbarer Nahe des Adoratorio am beginnenden Westhang befindet sich eine Gruppe von funf Steinhutten auf Terrassen die fur 20 bis 30 Personen Platz bieten 10 Opferung im Capacocha Ritual Bearbeiten nbsp Die Inka aus dem Kollasuyu beten den Berg an auf dem das Kind begraben wurde und bringen ihm Opfergaben Guaman Poma 1615 In der Inka Mythologie waren Berge Gotter Apu die durch Beherrschung von Naturereignissen Leben gaben oder nahmen Den angebeteten heiligen Bergen wurden in einem Capacocha A 3 genannten feierlichen Ritual ausgewahlte Objekte oder Tiere als Opfer gebracht Bei besonderen Anlassen wurden dazu auch Kinder getotet Verteilt uber das ehemalige Inka Reich gibt es 192 Berge auf denen Zeremonialanlagen gefunden wurden Auf 14 Bergen die alle bis auf einen uber 5400 m hoch sind wurden zwischen 1896 und 1999 insgesamt 27 Capacocha Menschenopfer gefunden bis auf eine Ausnahme alles Kinder Dazu kommen noch Menschenopfer von zwei Inseln 16 17 Im theokratisch gefuhrten Inka Staat war die Capacocha eines der bedeutendsten Rituale Sie war nicht nur religios motiviert sie war vielmehr ein Staats Ritus mit dem auch die Geografie und die Politik des Imperiums definiert 16 und die politische und wirtschaftliche Macht des Inka gefestigt wurde 18 Die Opferung des Jungen vom El Plomo als Teil einer Capacocha fiel in die Zeit nach 1483 als die Inka begannen Zentralchile in ihr Imperium einzugliedern und vor 1533 als die Spanier die Inka Hauptstadt Cuzco einnahmen 5 Der Junge vom Aconcagua eine weitere Permafrostleiche gefunden 70 km weiter nordlich am Aconcagua wurde im gleichen Zeitraum moglicherweise sogar zur gleichen Zeit geopfert 11 Zur Abhaltung einer Capacocha wurden vom Inka Herrscher Boten ausgesandt die in den Provinzen des Landes Tribute dafur einforderten Angefordert wurden Jungen und Madchen zwischen vier und zehn Jahren sowie Objekte aus Gold Silber oder Muscheln und feine Kleidung Federn Cocablatter und Kamelide Die Kinder mussten physisch perfekt sein makellos und jungfraulich Der Junge vom El Plomo stammte seiner Kleidung nach zu urteilen aus dem Qulla Suyu der Sud Provinz des Inka Reichs 11 Er gehorte hochstwahrscheinlich zum Kolla Volk der machtigsten ethnischen Gruppe dieser Provinz im bolivianischen Altiplano 17 16 Es gibt einen Hinweis darauf dass ein Junge namens Cauri Pacssa als Menschenopfer nach Chile gebracht wurde Ob er es war der auf dem El Plomo gefunden wurde ist allerdings nicht geklart 17 19 Bei Ankunft des Tributs in Cuzco empfingen der Inka und sein Hof die mit den Capacocha Gaben angereisten Wurdentrager mit einem mehrtagigen rituellen Fest Der Inka legte zusammen mit seinen Priestern fest welche Huaca Bergheiligtum welche Opfer erhielt Nach Erledigung aller formalen Vorbereitungen verliessen die Priester mit Tross und den Opfergaben in einer feierlichen Prozession uber vorgeschriebene Wege Cuzco 17 20 Die Capacocha Prozession ging zu Fuss uber den Inka Pfad von Cuzco bis zur Stadt die heute Santiago heisst Cuzco und El Plomo sind 2193 km 16 Luftlinie voneinander entfernt Die Prozession wurde in den Provinzen von Reprasentanten lokaler Fursten empfangen und eskortiert 17 In den zwolf Monaten vor der Opferung wurde der Junge mit besonderen Mahlzeiten wie Mais und Charqui ernahrt 21 so gut dass er am Ende ubergewichtig war 11 Wie die dicken Hornhautschichten an seinen Fusssohlen nahelegen ging er barfuss Als er in Santiago ankam war er acht Jahre und drei Monate alt Am El Plomo gab es 24 Stunden vor dem Tod eine rituelle Mahlzeit 11 Vom Adoratorio aus musste der Junge noch viele hundert Meter bis zum Enterratorio zurucklegen Das ist auch heute noch der schwierigste und gefahrlichste Teil der Strecke weil der Weg uber den Iver Gletscher fuhrt Vermutlich dabei zog er sich ein auffalliges Odem an seinem rechten Fuss zu Am Enterratorio angekommen war er sicher erschopft vom beschwerlichen Weg in der dunnen Hohenluft Er kaute Kokablatter und es wurde ihm Chicha zu trinken gegeben Erschopft und von den Priestern durch Alkohol und andere Drogen betaubt wurde er mude Der Korper wehrte sich ein letztes Mal und versuchte das Gift zu erbrechen Der Junge setzte sich in das vorbereitete Loch Um sich vor der Kalte zu schutzen zog er seine Tunika uber die angewinkelten Knie bis zu den Fussen und umgriff seine Beine mit den Armen Der Junge schlief allmahlich ein und sein Kopf sank auf die Knie Die Priester statteten ihn noch mit Grabbeigaben aus und begruben ihn dann schlafend noch lebend indem sie die Gruft mit einem Stein verschlossen und mit Erde uberschichteten Der Junge starb bald an Unterkuhlung und Sauerstoffmangel 11 bevor er einfror Mythische Bedeutung bis in die Gegenwart Bearbeiten nbsp Die Flagge des Kollasuyu weht auch heute noch uber dem Territorium der im 16 Jahrhundert untergegangenen Provinz die sich von Cuzco bis Santiago erstreckte Sie wird unter anderem bei archaischen Festen aufgezogen wie beim Inti Raymi in Santiago vor dem Naturkundemuseum Noch 1620 also fast ein Jahrhundert nach Beginn der spanischen Kolonisierung und Christianisierung wurde registriert dass sich die indigene Bevolkerung an ihre Capacocha Kinder und die Lage ihrer Graber erinnerte und sie weiterhin mit ihren Ritualen verehrte 20 Als die Entdeckung des Jungen vom El Plomo bekannt wurde sprachen die Einheimischen aus der Gegend von San Pedro de Atacama davon dass es sich bei ihm um den ehelichen Sohn der Berge Licancabur und Quimal handle Diese beiden Berge von mythischer Bedeutung zeichnen sich durch die Besonderheit aus dass sie um die Zeit der Sud Sommersonnenwende morgens und abends abwechselnd auf den jeweils anderen Berg Schatten werfen 22 Der Junge vom El Plomo nimmt in der Mythologie der indigenen Bevolkerung noch bis in die Gegenwart seinen Platz als Oberwachter oder Wachterkind des Berggottes El Plomo ein Personen die sich als Nachfahren der Volker A 4 des Inka Staates Tawantinsuyo verstehen versammeln sich jeweils am 21 Juni zum Inti Raymi der Wintersonnenwende und Neujahrs Feier und beten Inti Wawa das Kind der Sonne an Seit 2009 findet jedes Jahr eine solche Veranstaltung vor dem Naturkundemuseum in Santiago statt 23 24 25 26 Bei dieser Gelegenheit erlaubte das Museum den Teilnehmern die Besichtigung der Leiche des Jungen 27 Siehe auch Bearbeiten nbsp Commons Nino del Cerro el Plomo Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Cerro El Plomo Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Inca mummies Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kult um den Jungen vom El Plomo Video vom Inti Raymi Fest in Santiago de Chile 27 Anmerkungen Bearbeiten Seit seiner Entdeckung wurde der Leiche eine Reihe von Bezeichnungen gegeben die mit der Zeit wieder verworfen wurden Die hier verwendete entspricht der Ubersetzung der in neuerer Zeit von spanischsprachigen Wissenschaftlern verwendeten Bezeichnung Nino del Cerro El Plomo Geschatzte Lage und Hohe nach Google Maps 2013 unter Berucksichtigung der Karte von Luis Krahl Tafelmaier Auch capac hucha qhapaq hucha oder qhapaqcocha geschrieben Dazu gehoren Aymara Quechua Likan Antay Kolla Diaguita Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m Grete Mostny et al La Momia del Cerro El Plomo In Boletin del Museo Nacional de Historia Natural Band XXVII Nr 1 Santiago de Chile 1957 dibam cl PDF abgerufen am 10 Dezember 2013 Nino del Cerro El Plomo Una valiosa pieza antropologica Nicht mehr online verfugbar Museo Nacional de Historia Natural de Chile 18 Juni 2012 archiviert vom Original am 1 Februar 2014 abgerufen am 30 Dezember 2013 spanisch a b Alvaro Sanhueza S Lizbet Perez M Jorge Diaz J David Busel M Mario Castro Alejandro Pierola T Paleoradiologia Estudio imagenologico del Nino del Cerro El Plomo In Revista Chilena de Radiologia Band 11 Nr 4 2005 S 184 190 scielo cl PDF abgerufen am 31 Dezember 2013 a b Mario Castro El nino del plomo revive en TVN In El Mercurio 28 November 2009 buscador emol com abgerufen am 31 Dezember 2013 a b c d e f g Hector Rodriguez Isabel Noemi Jose Luis Cerva Omar Espinoza Navarro Maria Eugenia Castro Mario Castro Analisis paleoparasitologico de la musculatura esqueletica de la momia del Cerro el Plomo Chile Trichinella Sp In Chungara Revista de Antropologia Chilena Band 43 Nr 1 2011 ISSN 0716 1182 S 581 588 doi 10 4067 S0717 73562011000300013 conicyt cl PDF abgerufen am 5 Februar 2019 a b c d Fidel Jeldes Estudio somatometrico Protocolo antropologico sobre el nino indigena del Plomo In Grete Mostny Hrsg Boletin del Museo Nacional de Historia Natural La Momia del Cerro El Plomo Band XXVII Nr 1 Santiago de Chile 1957 S 17 19 dibam cl PDF abgerufen am 10 Dezember 2013 a b c d e Patrik D Horne Silvia Quevedo Kawasaki The prince of El Plomo A paleopathological study In Bulletin of the New York Academy of Medicine Band 60 S 925 931 PMC 1911799 freier Volltext Luis Prunes Estudio medico In Grete Mostny Hrsg Boletin del Museo Nacional de Historia Natural La Momia del Cerro El Plomo Band XXVII Nr 1 Santiago de Chile 1957 S 19 20 dibam cl PDF abgerufen am 10 Dezember 2013 Patricio Bustamante Diaz Ricardo Moyano Cerro Wanguelen obras rupestres observatorio astronomico orografico Mapuche Inca y el sistema de ceques de la cuenca de Santiago In Rupestreweb 2013 abgerufen am 13 Januar 2014 a b c d e f g h i j Luis Krahl El cerro El Plomo Construcciones precolumbinas In Grete Mostny Hrsg Boletin del Museo Nacional de Historia Natural La Momia del Cerro El Plomo Band XXVII Nr 1 Santiago de Chile 1957 S 85 95 dibam cl PDF abgerufen am 10 Dezember 2013 a b c d e f Quevedo K Silvia Duran S Eliana Ofrendas a los dioses en las montanas Santuarios de altura en la cultura Inka In Boletin Museo Nacional de Historica Natural Chile Band 43 1992 ISSN 0027 3910 S 193 206 dibam cl PDF abgerufen am 21 Dezember 2013 a b c d e f g h Koordinaten Hohenangaben und Entfernungen ermittelt mit Google Earth 2013 Nach den Karten vom IGM a b Ruben Stehberg Gonzalo Sotomayor Mapocho incaico In Boletin del Museo Nacional de Historia Natural Chile Band 61 2012 S 85 149 Ricardo Candia Tambo en la ruta del Qhapaqcocha 25 Marz 2010 abgerufen am 15 Januar 2014 spanisch a b c d Christian Vitry Los espacios rituales en las montanas donde los inkas practicaron sacrificios humanos In Carlos Terra Rubens Andrade Hrsg Paisagens Culturais Contrastes sul americanos Universidade Federal do Rio de Janeiro Escola de Belas Artes 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