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Das Denkmal der versenkten Schiffe ukrainisch Pam yatnik zatoplenim korablyam Pamjatnyk satoplenym korabljam russisch Pamyatnik zatoplennym korablyam Pamjatnik satoplennym korabljam ist eine Gedenkstatte in der ukrainischen Stadt Sewastopol Denkmal der versenkten Schiffe von der Stadtseite 2012 Iwan Aiwasowski Schwarzmeerflotte 1849 Iwan Wladimirow Erste Versenkung 1854 Denkmal der versenkten Schiffe von der Meeresseite 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAnlasslich des 50 Jahrestages der Belagerung von Sewastopol wurde im Jahr 1905 ein Denkmal im Schwarzen Meer errichtet 20 Meter vom Kustenboulevard russisch Primorskij bulvar Primorskij Bulwar der Stadt Sewastopol entfernt 1 Entworfen wurde es vom estnischen Bildhauer Amandus Adamson Das Denkmal erinnert nicht an eine siegreiche Schlacht sondern an die absichtliche Versenkung von mehreren Schiffen vor der Hafeneinfahrt von Sewastopol in den Jahren 1854 und 1855 wodurch dieser Hafen vor Angriffen von der Meeresseite geschutzt war Zwischen dem 11 und 16 September 1854 versenkte das Russische Kaiserreich zwischen der Konstantin und der Alexander Batterie in der Fahrrinne vor der Bucht von Sewastopol die alteren Linienschiffe Drei Hierarchen russisch Tri Svyatitelya Tri Swjatitelja Warna Varna Selafail Selafail Uriil Uriil und Silistrija Silistriya sowie die Fregatten Sisopol Sizopol und Flora Flora und schuf somit eine kunstliche Barriere gegen das Eindringen feindlicher Schiffe da die Masten der Schiffe aus dem Wasser ragten Da diese Barriere durch Sturme durchbrochen wurde folgten im Dezember 1854 das Schiff Gabriel Gavriil Gawriil sowie die Korvette Pilad Pilad Wer die konkreten Anweisungen gab ist umstritten man vermutet aber dass es Alexander Sergejewitsch Menschikow oder aber Pawel Stepanowitsch Nachimow war 2 3 In der Nacht vom 12 zum 13 Februar 1855 versenkte man zudem zwischen der Nikolai und der Michael Batterie die Linienschiffe Zwolf Apostel Dvenadcat Apostolov Dwenadzat Apostolow Swjatoslaw Svyatoslav und Rostislaw Rostislav sowie die Fregatten Kagul Kagul und Messemwrija Messemvriya sowie am 16 Februar 1855 die Fregatte Midija Midiya An der Stelle dieser zweiten Reihe befindet sich das Denkmal 2 Im August 1855 versenkte man schliesslich die Reste der Schwarzmeerflotte so dass insgesamt 95 Schiffe 15 Linienschiffe 7 Fregatten 4 Korvetten 8 Briggs 4 Artillerieschoner 4 Tender 2 Yachten 6 Dampffregatten 12 Dampfschiffe 4 Transporter 18 Handelsschiffe und 11 Hilfsschiffe in der Sewastopol Bucht versenkt wurden Die Besatzungen der Schiffe bildeten 22 eigene Bataillone die an der Verteidigung der Stadt beteiligt waren Dennoch wurde sie schliesslich erobert Mit der Selbstversenkung verhinderte man dass die Schiffe an die siegreichen Gegner fielen und erschwerte die Nutzung des Areals durch die Schiffe der Sieger 2 Das Denkmal wurde schon fruh auf Postkarten dargestellt und aufgrund seiner Bekanntheit auch nach der Oktoberrevolution nicht beseitigt 3 Es gab allerdings Vorschlage die Kaisersymbole durch einen roten Stern zu ersetzen und eine Beleuchtung zu schaffen Letztendlich entfernte man lediglich das bekronende Kreuz im Jahr 1927 Im Zweiten Weltkrieg kam es zu Kampfhandlungen in Denkmalsnahe Minenexplosion 1941 brennender Tanker 1944 3 Das Denkmal wurde dabei am 22 Juni 1941 beschadigt Der Adler verlor einen Flugel Teile des Kapitells und der Granitblocke wurden zerstort Auch danach wurde es als wichtiges Symbol der Stadt erhalten Zunachst fand im Jahr 1951 eine Restaurierung durch die Kiewer wissenschaftlichen Restaurierungswerkstatten statt weitere Massnahmen wurden von 1955 bis 1959 und 1989 unternommen wobei der Unterwasserteil des Denkmals verstarkt wurde Mehrfach hatte das Meer Granitfelsblocke weggespult Im Jahr 2003 wurde eine weitere Sicherungsmassnahme durch den ukrainischen Architekten A L Scheffer umgesetzt 4 5 Eine von der Ukraine im Jahr 2005 gestiftete Gedenktafel am Ufer nennt als weitere am Denkmal beteiligte Personen den Architekten Walentin Feldmann sowie den Ingenieur Oskar Enberg An der dortigen Hangwand wurden zudem Anker versenkter Schiffe angebracht Im Jahr 2007 wurde das Denkmal erneut restauriert Der ursprungliche Entwurf Enbergs sah eine quadratische Saule mit Adler vor Feldmann war es der diese anpasste und die kunstlichen Felsen samt Saule einbrachte Im Militarhistorischen Museum der Schwarzmeerflotte wird zudem ein zweiter Entwurf des Denkmals aufbewahrt der vom Chefarchitekten der Stadt A M Wejsen stammt und einen tetraedrischen Obelisken vorsah 3 1 Da das Denkmal keinen offiziellen Namen erhalten hatte finden sich in den Archiven mehr als zehn verschiedene Namen fur die Gedenkstatte Unmittelbar nach der Einweihung im Jahr 1905 wurde durch Grossfurst Alexander Michailowitsch Romanow angeordnet es Ort der Blockade des Fahrwassers von Sewastopol Mesto dlya zagrazhdeniya Sevastopolskogo farvatera Mesto dlja sagraschdenija Sewasotonolskowo farwatera zu nennen Erst in den 1930er Jahren ist der heutige Name belegbar 3 6 Beschreibung BearbeitenDie Gedenkstatte besteht aus einer kunstlichen Felseninsel aus Granitblocken auf der eine 7 Meter hohe Diorit Saule mit Kompositkapitell auf einem achteckigen Postament aus Granit steht Dieses ruht auf einem quadratischen Sockel 9 2 9 2 Meter Die Saule wird von einem doppelkopfigen Bronze Adler mit Konigskrone Lorbeerkranz mit Lorbeer und Eichenblattern und Anker bekront der dem Meer zugewandt ist Auf der Brust des Adlers befindet sich ein Schild mit dem Bild des heiligen Georg Seine Flugelspanne betragt 2 6 Meter Die Gesamthohe der Gedenkanlage betragt 16 66 Meter Am Sockel findet sich die Inschrift V pamyat korablej zatoplennyh v 1854 i 1855 g g dlya zagrazhdeniya vhoda na rejd Im Gedenken an die Schiffe die 1854 und 1855 fur die Blockade des Eingangs in die Bucht versenkt wurden Zudem sind dort Reliefplatten angebracht die untergehende Schiffe und einen Lageplan zeigen 3 1 7 8 Aus kunstlerischer Sicht kritisiert wurde dass das Denkmal sich nicht aus sich selbst heraus erklart 5 Mehrere ahnliche Denkmaler mit Adlern auf Postamenten wurden bereits im Jahr 1904 nordlich von Balaklawa fur die dortige Schlacht errichtet Im Schiffbau und Flottenmuseum Mykolajiw befindet sich zudem eine verkleinerte Kopie des Denkmals Ahnliche Denkmaler und Kopien nbsp Denkmal nordlich von Balaklawa nbsp Denkmal nordostlich von Balaklawa nbsp Schiffbau und Flottenmuseum MykolajiwDas Denkmal in Sewastopol entwickelte sich zum Wahrzeichen der Stadt wurde in ihr Wappen aufgenommen und dementsprechend haufig abgebildet So wurde es 2017 auf dem russischen 200 Rubel Schein verewigt und bereits zuvor auf der 100 Rubel Gedenknote von 2015 Noch haufiger war es auf Gedenk Briefmarken und Gedenk Munzen der Sowjetunion der Ukraine und Russlands zu sehen Diese beziehen sich aber teilweise auf Sewastopol als Heldenstadt des Zweiten Weltkriegs und nicht auf die Versenkung der Schiffe oder das Denkmal selbst Abbildungen des Denkmals auf Briefmarken nbsp Sowjetische Gedenk Briefmarke von 1954 nbsp Sowjetische Gedenk Briefmarke von 1965 nbsp Ukrainische Briefmarke von 2005 nbsp Ukrainische Briefmarke von 2008 nbsp Russische Gedenk Briefmarke von 2008 nbsp Russische Briefmarke von 2014 nbsp Russische Gedenk Briefmarke von 2019Auswahl von weiteren Abbildungen des Denkmals nbsp Wappen Sewastopols nbsp Russische Gedenk Munze von 1994 nbsp Russische Gedenk Munze von 2014 nbsp Russische 100 Rubel Gedenknote von 2015 nbsp Russischer 200 Rubel Schein von 2017Das Denkmal das an die Standhaftigkeit und Tapferkeit der Seeleute der Schwarzmeerflotte erinnern soll ist auch auf zahlreichen Souvenirs der Stadt abgebildet 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Denkmal der versenkten Schiffe Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c Pamyatnik zatoplennym korablyam v Sevastopole Komsomolskaja Prawda abgerufen am 23 September 2023 russisch deutsch Denkmal fur die versunkenen Schiffe in Sewastopol a b c O trudnoj i dramaticheskoj sudbe Chernomorskogo flota Rossii In flot com 27 Januar 2016 abgerufen am 23 September 2023 russisch deutsch Uber das schwierige und dramatische Schicksal der russischen Schwarzmeerflotte a b c d e f g Pamyatnik Zatoplennym korablyam v Sevastopole In osevastopole ru Abgerufen am 23 September 2023 russisch deutsch Denkmal fur die versunkenen Schiffe in Sewastopol Sevastopol Pamyatnik zatoplennym korablyam In krim biz ua Abgerufen am 24 September 2023 russisch deutsch Sewastopol Denkmal der versenkten Schiffe a b Karl D Qualls From Ruins to Reconstruction Urban Identity in Soviet Sevastopol after World War II Cornell University Press London 2009 englisch Digitalisat PDF 3 17 MB S 134 135 Erhalt 1944 163 164 Kritik an der Wirkung Pamyatnik zatoplennym korablyam In svastour ru Abgerufen am 24 September 2023 russisch Pamyatnik Zatoplennym korablyam In sevmonument ru Abgerufen am 23 September 2023 russisch deutsch Denkmal der versenkten Schiffe Pamyatnik zatoplennym korablyam In sevastopol info Abgerufen am 24 September 2023 russisch deutsch Denkmal der versenkten Schiffe 44 618354 33 524295 Koordinaten 44 37 6 1 N 33 31 27 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Denkmal der versenkten Schiffe amp oldid 241423033