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Death Industrial gelegentlich auch als Doom Industrial oder Cold Meat bezeichnet ist ein Musiksubgenre das dem Post Industrial zugerechnet wird Das Genre entstand Ende der 1980er Jahre in Schweden Death IndustrialEntstehungsphase Ende der 1980erHerkunftsort SchwedenStilistische VorlauferIndustrial Dark Wave Power ElectronicsPioniereBrighter Death Now MZ 412 MegapteraGenretypische InstrumenteSynthesizer Sampler Perkussion Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Stileinordnung 2 1 Musik 2 2 Inhalt 3 Kultur 4 Populare Interpreten 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Das Genre initiierende Projekt Brighter Death Now bei der Nocturnal Culture Night im Jahr 2018Zum Ende der 1980er Und Beginn der 1990er Jahre verschmolzen meist neue bisher noch unbekannte Kunstler Elemente und Ideen des Industrial mit Stil Facetten die der Gothic Szene entstammten Darunter rechnet Marcus Stiglegger den um das Label Cold Meat Industry entstanden Death Industrial 1 Die Bezeichnung wurde zunachst von Roger Karmanik fur sein Projekt Brighter Death Now eingefuhrt und alsbald auf weitere Interpreten des von Karmanik gefuhrten Labels Cold Meat Industry wie In Slaughter Natives Maschinenzimmer 412 und Megaptera ausgedehnt Das Label entwickelte sich zugig zu einem der wichtigsten Labels der Post Industrial und Dark Ambient Szene 2 Als wichtiger Beitrag zur Verbreitung des Begriffs sowie zum Erfolg des Labels und Genres gilt neben den Veroffentlichungen von Brighter Death Now die Musik von Megaptera Diese sei massgeblich daran beteiligt gewesen dass Karmanik die Bezeichnung auch auf andere Projekte seines Labels ubertrug 3 Der so entstandene charakteristische Klang von Cold Meat Industry wurde alsbald von weiteren Kunstlern die nicht bei dem schwedischen Label unter Vertrag standen aufgegriffen Solche Interpreten wurden in ihrer Rezeption dennoch mit dem Label assoziiert Daraufhin kamen Beschreibungen wie CMI Klang Death Industrial und Doom Industrial bald unabhangig von dem Label in Gebrauch 2 4 Firmen wie das amerikanische Label Malignant Records das deutsche Raubbau oder das schwedische Belaten wurden fur Veroffentlichungen die dem Genre zugerechnet werden auch uber die Geschaftsauflosung von Cold Meat Industry hinaus popular und hielten den Death Industrial aktiv 5 6 Hinzukommend bemuhen sich gelegentlich Label des Extreme Metal um das Genre Derweil konnte nicht jedes Label damit in der Metal Szene Anklang finden So konnten die von Aesthetic Death Records herausgegebenen Veroffentlichungen von Goatpsalm und Black Depths Grey Waves die Rezensenten der Metal Presse nicht uberzeugen Die Musik wurde von diesen als unverstandlich abwertend beurteilt 7 8 Durch begrenzte Moglichkeiten des musikalischen Ausdrucks und die Radikalitat des Klangs blieb der Death Industrial ein Nischenphanomen selbst im Verhaltnis zu anderen Stilvarianten des Post Industrial Stileinordnung Bearbeiten nbsp In Slaughter Natives bei der Nocturnal Culture Night 2019Bei vielen dem Genre zugerechneten Interpreten sind uber die musikalische Ausrichtung hinaus Gemeinsamkeiten in Inhalt und Asthetik zu erkennen Unter dem haufig bemuhten Leitmotiv des Individualismus befassen sich Vertreter des Genres haufig mit ahnlichen Themen die der Erforschung des Selbst oder der Irritation des Individuums dienen Als solche Themen gelten unter anderem Satanismus Okkultismus Gewalt Absolutismus Sexualitat und Krankheiten Stilistische Uberschneidungen und personelle Verbindungen werden zu Ritual Neofolk und Power Electronics benannt 9 Gemeinsame kulturelle Ursprunge werden fur Ritual Neofolk und Martial Industrial angefuhrt 1 Musik Bearbeiten Stiglegger beschreibt den Death Industrial als ein Beispiel der Vermengung der Gothic Musik mit Industrial woraus unterschiedliche Phanomene entstanden Im Fall des Death Industrial sei aus dieser Verbindung eine finstere schleppende Form des Post Industrial mit einem betont apokalyptischen Sound hervorgegangen 1 Der Stil weist merkliche Parallelen zu Power Electronics auf unterscheidet sich von diesem jedoch durch das reduzierte Tempo und die Betonung eines atmospharischen apokalyptischen Gesamtklangs Als charakteristisches Merkmal des Genres gilt ein erdiger Katakombenklang 3 trage stampfende Beats uber klaustrophobischen Atmospharen Sounds wie Verzerrer Echo Reverb oder Delay 6 8 Erweitert wird dieser Klang durch haufiges Sampling Als eingespielte Samples werden zumeist Stimmen Maschinengerausche Glocken und sakralen Gesangen eingesetzt 6 10 11 8 Bereits fruh erweiterten Interpreten die mit dem Genre assoziiert wurden ihren Stil und kombinierten die Charakteristika des Death Industrial mit anderen musikalischen Stilmitteln ebenso wie der Stil von Interpreten anderer Musikstile zur Erweiterung des eigenen Klangbildes aufgenommen wurde So spielt Ordo Rosarius Equilibrio Death Industrial mit Neofolk Maschinenzimmer 412 Abruptum und Goatpsalm mit Black Metal und The Austrasian Goat mit Funeral Doom Insbesondere die von Maschinenzimmer 412 ausgehende Hybridisierung mit Black Metal wurde von beiden Seiten der Entwicklung begrusst und forciert 12 Inhalt Bearbeiten nbsp Als gemeinsamen Inhalt verweisen Interpreten wie Ordo Rosarius Equilibrio hier 2011 beim Amphi Festival und weitere Vertreter des Genres auf einen absoluten IndividualismusJudith Platz Megan Balanck und Alexander Nym subsumieren den Death Industrial mit Varianten des Electro und des Post Industrial zu einem Musikspektrum mit gemeinsamen kulturellen asthetischen und inhaltlichen Bezugspunkten Die Produkte dieses Spektrums seien rebellisch nonkonformistisch bis aggressiv mit einer Tendenz zur Endzeitstimmung Die Inhalte verweisen auf Tabus wie sexueller Abartigkeit Folter Massen Mord Perversionen usw und greifen damit dem Industrial entsprechend auf systematisches Schockieren und Irritieren zuruck 9 Kritiker bezeichnen das Vorgehen eine unreflektierte bis affirmative Darstellung 13 Befurworter hingegen als kritische Decodierung und Dekonstruktion gesellschaftlicher Kontrollmechanismen und Reflexion der eigenen Person 14 Einige Interpreten des Death Industrial wie Ordo Rosarius Equilibrio und Maschinenzimmer 412 rekurrieren auf einen atheistischen Satanismus in einer sozialdarwinistischen Auslegung So verweisen die Mitglieder von Maschinenzimmer 412 auf den Satanismus und stellen diesen in Bezug zu dem Theorem vom Survival of the Fittest und einem ubergeordneten Individualismus 5 Tomas Pettersson von Ordo Rosarius Equilibrio deutet ahnliche Bezuge zum Satanismus an und propagiert eine naturliche Selektion jenseits der Beschrankung von ethnischer Zugehorigkeit und Individualitat als einzige Moglichkeit eines gesellschaftlichen Zusammenlebens 15 Auch weitere Interpreten des Genres propagieren den Individualismus bis hin zu einer volligen Ablehnung gesellschaftlicher Werte Die nach der rechtsextremen Organisation Graue Wolfe benannte schwedische Band The Grey Wolves bezeichnet ihre Verherrlichung der Macht des Individuums als kulturellen Terrorismus Dazu bedient sich die Gruppe plakativer Parolen und der Darstellung von Gewalt Terrorismus und Faschismus 13 Die Gruppe Maschinenzimmer 412 nimmt hinzukommend Bezug zum Schamanismus und griff in rituellen Aufnahmesitzungen auf archaische Instrumente bis hin zu Trommeln aus menschlichen Knochen zuruck 5 Kultur BearbeitenDer Death Industrial verfugt uber keine eigenstandige Szene mit eigenen kulturellen Auspragungen Das Publikum der Musik setzt sich uberwiegend aus Anhangern des Post Industrial des Electro und des Dark Wave insbesondere des Neofolk zusammen 9 Populare Interpreten BearbeitenAnalfabetism Archon Satani Atrabilis Sunrise Atrax Morgue Black Depths Grey Waves Brighter Death Now Clavicvla Goatpsalm In Slaughter Natives Kranivm Maschinenzimmer 412 Megaptera Melek Tha Negru Voda Nyodene D Ordo Rosarius Equilibrio Section 37 Steel Hook Prostheses Uboa The Vomit Arsonist V XIILiteratur BearbeitenMarcus Stiglegger Industrial In Thomas Hecken Marcus S Kleiner Hrsg Handbuch Popkultur J B Metzler Stuttgart 2017 ISBN 978 3 476 05601 6 S 97 101 Richard Stevenson Spectrum Compendion Headpress London 2019 ISBN 978 1 909394 62 9 Andreas Diesel Dieter Gerten Looking For Europe 2 Auflage Index 2007 ISBN 978 3 936878 02 8 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Marcus Stiglegger Industrial In Thomas Hecken Marcus S Kleiner Hrsg Handbuch Popkultur J B Metzler Stuttgart 2017 ISBN 978 3 476 05601 6 S 97 101 hier S 99 a b Andreas Diesel Dieter Gerten Looking For Europe 2 Auflage Index 2007 ISBN 978 3 936878 02 8 S 340 a b Michael We Megaptera Extended Chaos nonpop de abgerufen am 27 Juli 2020 Andreas Plogger Brighter Death Now Necrose Evengelium Re Release terrorverlag abgerufen am 27 Juli 2020 a b c Richard Stevenson Spectrum Compendion Headpress London 2019 ISBN 978 1 909394 62 9 S 17 21 a b c Marco Fiebag Michael Idehall Prophecies Of The Storm Black Magazine abgerufen am 27 Juli 2020 Falk Black Depths Grey Waves Nightmare Of The Blackened Heart metal de abgerufen am 27 Juli 2020 a b c Velvet Goatpsalm Erset la Tari Nicht mehr online verfugbar Metal District archiviert vom Original am 12 Dezember 2016 abgerufen am 12 Dezember 2016 a b c Judith Platz Megan Balanck Alexander Nym Schwarze Subgenres und Stilrichtungen In Alexander Nym Hrsg Schillerndes Dunkel Geschichte Entwicklung und Themen der Gothic Szene 2010 ISBN 978 3 86211 006 3 S 144 181 hier 162 f OccultBlackMetal Goatpsalm Interview hatred means war zine abgerufen am 27 Juli 2020 Andreas Schulz Goatpsalm Erset la Tari Musikreviews abgerufen am 27 Juli 2020 Richard Stevenson Spectrum Compendion Headpress London 2019 ISBN 978 1 909394 62 9 S 33 35 a b Hans Wanders The Wonderful and frightening World of In Andreas Speit Hrsg Asthetische Mobilmachung Dark Wave Neofolk und Industrial im Spannungsfeld rechter Ideologien Unrast Verlag 2002 ISBN 3 89771 804 9 S 23 64 hier 43 Carla Mureck Die Holle ist da feiern wir das warmende Feuer In Andrea Hoffmann Kim Riemann Hrsg Partitur der Traume Konkursbuch Nr 25 Claudia Gehrke Tubingen 1990 ISBN 3 88769 225 X S 128 bis 149 hier S 139 ff Andreas Diesel Dieter Gerten Looking For Europe 2 Auflage Index 2007 ISBN 978 3 936878 02 8 S 341 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Death Industrial amp oldid 238883078