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David Runge auch Rungius 28 November 1564 in Greifswald 7 Juli 1604 in Wittenberg war ein deutscher lutherischer Theologe David Runge Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werkauswahl 3 Familie 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRunge war eines von 8 Kindern 3 Tochter und 5 Sohne des Professors und Superintendenten von Greifswald Jacob Runge 1527 1595 1 und seiner Frau Katharina geborene Gerschow auch Gersonia Er genoss zunachst Privatunterricht und zog dann drei Jahre auf das Padagogium in Stettin So vorgebildet immatrikulierte er sich im Herbst 1579 an der Universitat Greifswald wechselte nach drei Jahren an die Universitat Rostock 2 und wurde zweieinhalb Jahre spater am evangelischen Stift Tubingen aufgenommen Wahrend seiner Studienzeit horte er bei so beruhmten Theologen wie David Chytraus Lucas Bacmeister der Altere Valentin Schacht Jacob Andreae Jacob Heerbrand Stephan Gerlach und anderen Vorlesungen Zu seinen Studien gehorte zuerst die Erlernung der lateinischen griechischen und Hebraischen Sprache so dass er die Propheten und Schriften des alten Testaments in der Ursprache lesen und studieren konnte Dabei entwickelte er eine besondere Neigung zur Mathematik Musik und zur Astronomie So hatte er sich den Ruf eines vorzuglichen Musikers erworben der besonders das Spiel der Harfe beherrschte Er hatte sein Studium so zielstrebig verfolgt sich den akademischen Grad eines Magisters erworben so dass ihn der Herzog Ernst Ludwig von Pommern 1589 als Professor fur hebraische Sprache und Poetik an die Universitat Greifswald berief Daneben hielt er auch theologische Vorlesungen war so eine Stutze seines Vaters und ubernahm im Wintersemester 1592 das Dekanat der philosophischen Fakultat Sein Vater hatte 1594 ein Buch uber die Handel in den langwierigen Streitigkeiten uber die Jus Patronus in Pommern herausgegeben und die Frage der Berufung der Kirchendiener ausgefuhrt Aufgrund dessen musste er sich Anfeindungen gefallen lassen Er schickte seinen Sohn daher an die Universitat Wittenberg wo er bei Salomon Gesner wohnte und das Buch nach einigen Wochen von Agidius Hunnius der Altere und Polykarp Leyser der Altere begutachtet werden lassen sollte In jener Wartezeit meldeten sich zwei Anwarter auf den theologischen Doktorgrad in Wittenberg man schlug ihm vor sich dazuzugesellen so immatrikulierte er sich am 8 Juni 1594 an der Wittenberger Hochschule und promovierte am 4 Juli 1594 zum Doktor der Theologie Durch die Ausweisung des Samuel Huber und den Weggang von Leyser waren an der Wittenberger Hochschule zwei Lehrstuhle fur Theologie vakant geworden Daher wurde Runge fur die dritte theologische Professur vorgeschlagen und in dieser Funktion von der kurfurstlichen Verwaltung angenommen und bestatigt Mit der ihm im Juni 1595 ubertragenen Professur verwaltete er die kurfurstlichen Stipendiaten und wurde damit verbunden Prediger an der Wittenberger Schlosskirche Vor allem mit seinen Disputationsreihen zum Romer und den Korintherbriefen sowie zum Apostolicum trat Runge in den folgenden Jahren hervor Er nahm 1593 an einer Synode in Stettin teil wobei er sich gegen die calvinistischen Bestrebungen der Lehrer am Stettiner Padagogium aussprach So ist er auch als Berichterstatter des Regensburger Religionsgespraches 1601 bekannt geworden Er schlug mehrere Berufungen als Propst in Wolgast als Professor in Rostock und als Superintendent in Greifswald aus Stattdessen wurde er zwei Mal Rektor der Wittenberger Hochschule und entsprechend dem Turnus mehrmals Dekan der theologischen Fakultat Auf einer Reise von Greifswald kommend bekam er in Berlin Fieber und kam am 22 Juni krank zu Hause an Nachdem er drei Wochen im Krankenbett gelegen hatte wurden die Schmerzen immer schlimmer so dass diese ihn immer mehr schwachten und er verstarb Werkauswahl BearbeitenTheses de uno vero Deo aeterno patre filio et spiritu sancto summam doctrinae Christianae de trinitate breviter complectentes Ferber Greifswald 1591 Digitalisat Commentar uber das erste andere und dritte Buch Mosis Wittenberg 1608 Commentar uber die Episteln Pauli an die Romer Corinther und Hebraer Wittenberg 1606 Commentar uber die Episteln Jacobi De norma et iudice controversiarum religionis tractatus eruditus et utilis Meisner Wittenberg 1604 Digitalisat Disputationes XVII catecheticas Wittenberg 1604 De passionis Christi scopo ac fructu oratio opposita horrendae Caluinistarum blasphemiae qua dicunt falsum impium absurdum intolerabile prodigiosum monstrosum scelestum amp blasphemum dogma est quod Christus sit passus pro peccatis omnium Pezel Greifswald 1604 Digitalisat Disputationes Catecheticae Octodecim In Quibus Orthodoxa sententia de Lege Dei amp Sacramentis perspicue explicatur Bechtold Wittenberg 1605 Digitalisat Volvmen Dispvtationvm Ex Epistolis Pavli Ad Romanos Et ad Corinthios priori amp posteriori Complectentivm Svccinctam Et Perspicvam Analysin textus nec non explicationem plurimarum Controversiarum Theologicarum et locorum dogmatikorum Muller Wittenberg 1606 Digitalisat Diagraphe colloquii Ratisbonensis inter Augustanae confessionis theologos et pontificios habiti anno 1601 Zacharias Wittenberg 1602 Digitalisat Bericht vnd Erinnerung Von der Tyrannischen Bapstischen verfolgung dess H Euangelij in Steyermarckt Karndten vnd Krain mit angehengtem trost an die verfolgten Christen Sampt grundlicher Widerlegung eines Papistischen bedenckens Seuberlich Wittenberg 1601 Digitalisat Confessionem ecclesiarum Pomeraniae de vera praesentia corporis amp sanguinis Christi in Coena Examen controversiae de imagine Dei in homine contra Bellarminum 1693 Assertationem sanae doctrinae de aeternitate amp aeterna Deitate Spiritus S Theses de Ascensu Christi in coelum et sessione ad dexteram Dei Patris omnipotentis Crato Wittenberg 1598 Digitalisat De duarum naturarum unione et communicatione 1600 Theses de uno vero Deo aeterno patre filio et spiritu sancto summam doctrinae Christianae de trinitate breviter complectentes Ferber Greifswald 1601 Digitalisat Disputationes Aliquot In Academia Wittebergensi publice habitae et propositae Muller Wittenberg 1606 Digitalisat Familie BearbeitenRunge war seit dem 15 September 1597 in Greifswald mit Elisabeth 1579 12 November 1640 der Tochter des Professors der Theologie an der Universitat Greifswald Balthasar Rhaw I auch Rau Rhau und seiner Frau Anna Schurff verheiratet Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor Jacob Runge 14 September 1596 13 Dezember 1596 Balthasar Runge lt Leichenpredigt Anna Runge 17 Januar 1601 9 August 1630 3 1622 den Juristen Johann Burgmann Nach seinem Tod heiratete seine Witwe in Greifswald am 16 Juni 1607 den Professor der Rechte an der Universitat Greifswald Friedrich Mevius 9 Mai 1576 7 Juli 1636 4 Runge war der jungere Bruder von Friedrich 1559 1604 und Daniel Runge 1561 1629 5 Literatur BearbeitenJakob Christoph Iselin Neu vermehrtes Historisch und Geographisches Allgemeines Lexicon 3 Auflage Supplement Teil 6 Ru Z Brandmuller Basel 1744 S 25 26 Textarchiv Internet Archive Eintrage zu Jacob Daniel David und Friedrich Runge Amandus Karl Vanselow Gelehrtes Pommern Stargard 1728 S 98 Runge David In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 32 Leipzig 1742 Sp 1822 f Runge David In Christian Gottlieb Jocher Hrsg Allgemeines Gelehrten Lexicon Band 3 M R Johann Friedrich Gleditsch Leipzig 1751 Sp 2311 Textarchiv Internet Archive Gustav Fruh Hans Goedeke Hans Jurgen v Wilckens Die Leichenpredigten des Stadtarchivs Braunschweig Band 6 Hannover 1982 S 3415 Nr 5524 Johann Christoph Erdmann Lebensbeschreibungen und Litterarische Nachrichten von den Wittenberger Theologen Wittenberg 1804 Walter Friedensburg Geschichte der Universitat Wittenberg Max Niemeyer Halle Saale 1917 Volker Gummelt Jacob Runge ein Schuler und Mitarbeiter Philipp Melanchthons in Pommern seine Beziehung zum Praeceptor Germaniae In Baltische Studien Band 84 N F 1998 ISSN 0067 3099 S 57 66 Irene Dingel Gunther Wartenberg Die Theologische Fakultat Wittenberg 1502 bis 1602 Leipzig 2002 ISBN 3 374 02019 4 Einzelnachweise Bearbeiten Runge Jocob In Christian Gottlieb Jocher Hrsg Allgemeines Gelehrten Lexicon Band 3 M R Johann Friedrich Gleditsch Leipzig 1751 Sp 2311 2312 Textarchiv Internet Archive Eintrag der Immatrikulation von David Runge im Rostocker Matrikelportal Taufbuch Wittenberg Greifswalder Leichenpredigten 1 S 282 Deutsches Geschlechterbuch Band 74 S 506 Runge Daniel In Christian Gottlieb Jocher Hrsg Allgemeines Gelehrten Lexicon Band 3 M R Johann Friedrich Gleditsch Leipzig 1751 Sp 2311 Textarchiv Internet Archive Normdaten Person GND 117599085 lobid OGND AKS LCCN nr97018486 VIAF 45084497 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Runge DavidALTERNATIVNAMEN Rungius DavidKURZBESCHREIBUNG deutscher lutherischer TheologeGEBURTSDATUM 28 November 1564GEBURTSORT GreifswaldSTERBEDATUM 7 Juli 1604STERBEORT Wittenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title David Runge amp oldid 227350344